Mein erster Bock

Registriert
23 Apr 2016
Beiträge
785
Da häng ich mich doch mal drann :)

Also mein erster Bock:

Ich wohne in Alleinlage draussen im Nirgendwo.
Für das Revier hab ich vom Pächter recht unkompliziert gleich nach der bestandenen Prüfung einen Begehungschein bekommen.
Frei erstmal alles was mit Raub und Schwarzwild zu tun hat. Wenn ich mal einen Bock schießen möchte, "dann sag halt was" O-Ton Pächter)

Dazu muss ich sagen, das ich einige Wildkameras aufgehängt habe.
Auf einer dieser Kameras war dann ein prächtiger 6er zu sehen, der einen Vorderlauf schonte.
Das hab ich dem Pächter gezeigt, und der meinte, den solle ich erlegen, wenn
sich die Gelegenheit böte.
Ich könne auch einen anderen erlegen, er hätte nichts dagegen.

Bei dem 6er hatte ich wenig Hoffnung, weil der die Dickung nicht verließ.

Auf jeden Fall saß ich dann draussen.
Der Hochsitz ist übrigens nur etwa 400 Meter von meiner Haustür weg.

So gegen 21:00 trat ein "schwacher" Jährling aus aus der Dickung.
Es dauerte einige Minuten und er stand breit, Entfernung 100 Meter.
Ich, als langjähriger Sportschütze sah das als einfache Aufgabe an und ging in Anschlag.

Tja, und da merkte ich dann, dass ein Lebewesen im Absehen doch was ganz anders ist als eine Pappscheibe.

Also Finger wieder gerade gemacht.

Nach 10 Minuten hatte sich das Adrenalin wieder etwas verdünnt.

Der Bock zog langsam auf mich zu, stand aber immer spitz zu mir.

Das Büchsenlicht wurde zunehmend schwächer.

Gegen 21.45 das Licht reichte gerade noch, stand der Bock wieder breit, Entfernung 70 Meter.
Jetzt oder nie!

Ich ging hinters Blatt, genau wie ich es gelernt hatte und zog ab.
Ohne den geringsten Zweifel dass der Treffer genau da saß wo er sollte hab ich dann versucht das Stück auszumachen.
Aber, der Bock war weg!
Runter vom Hochsitz und mit größer werdender Panik zum Anschuß gelaufen.
Nix, keine Spur von Schweiß, Haaren oder Knochensplittern.
Noch mehr Panik.
Hab mir dann gedacht, also wenn du so einen Schuß versaust, dann schießt Du nie wieder auf Wild!

Dann hat so langsam das Gehirn wieder funktioniert.

Der Bock stand beim Schuß mit dem Haupt Richtung Waldrand, ca 25 Meter von den ersten Bäumen entfernt.

Genau da lag er dann auch, gleich hinter dem ersten Baum.

Treffersitz perfekt, was bei dieser Entfernung auch so sein sollte.

Hab dann meinen Pächter angerufen und von meiner ersten Erlegung berichtet.
Wir haben das Stück dann zusammen versorgt und gewogen.
17 Kilo aufgebrochen, also gar nicht so schwach.

Wieso es keinen sichtbaren Anschuß gab hat mir dann mein Pächter auch erklärt.
Das Stück äste beim Schuß, und somit schob sich nach dem Treffer, die Decke über Ein und Auschuß. Ausserdem wurde keine Rippe zerschossen.
Hätte also warten sollen bis der Bock mit erhobenem Haupt eine Schußmöglichkeit geboten hätte.

Hab ich mal gelernt, aber zu dem Zeitpunkt nicht drann gedacht.

Leider gibts kein Bild davon.

Spannende Sache war das für mich! ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
30 Dez 2016
Beiträge
3.084
Waidmannsheil an den TS
smilie_trink_035.gif



Wenn Du Deiner Maxime treu bleibst, nur zu schießen, was Du auch verzehrst, sehe ich Dich entweder als überragenden Heger - oder als gesundheitlich wg. Übergewichts höchst gefährdeten Jäger.

Also, wenn ich nur äße was ich selber erlegt habe, wäre ich schon verhungert.
(Diana hat wohl [mit Hubertus?] geschlafen als ich meine Jägerprüfung bestanden habe oder ich habe geschlafen als das Jagdglück verteilt wurde)
smilie_tra_026.gif



Gehörn ja.... aber nicht Horn!
:thumbup:
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
34
Zurzeit aktive Gäste
308
Besucher gesamt
342
Oben