.600 Nitro Express

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qSafarischorsch: Kannst Du bitte schreiben, wo man das Video mit dem Nashornangriff kaufen kann? Habe ähnliches im Film "Schnee am Kilimandscharo" gesehen, die entscheidenden Schüsse wurden dann von einem Berufsjäger und nicht von Gregory Peck abgegeben.


Weihei, at
 
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Servus,

nach dem "blöden" Beitrag jetzt mal die
Ernste Frage, wofür wurde dieses Kaliber
konzipiert und wird es tatsächlich in
Afrika eingesetzt?

Gilt hier nicht auch die Devise lieber
auf die KW übertragen, lieber eine 9x19 im
Ziel als eine .44 Rem. Mag in den Büschen?
Also dann lieber .375 H&H und damit getroffen?

Ehrlich gefragt!

Grüße,

Michi
 
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Man sollte nicht alles glauben was geschrieben steht, weder in alten Büchern, noch im neuen Internet. Besonders skeptisch bin ich immer bei selbstgemachten Indizes.
Die hier im Thread nachgefragte Patrone war ,genau wie die ihretwegen viele Jahre später nachgeschobene 700 NE, konstruiert worden um dem Kunden "mehr" als das vorhandene zu bieten. So verschwanden auch die meisten unbenutzt in den Schränken und Waffenkammern indischer Fürsten, heute amerikanischer Multimillionären. Einen Nutzen haben diese beiden Kaliber nur beim "Fangschuß" auf einen angreifenden Elefantenbullen, im normalen Jagdbetrieb wollen diese Waffen, wenn korrekt gebaut über 8 kg schwer, erst einmal gehändelt werden. Hier ist m.E. die 500 N.E. die Grenze des "Erträglichen". Man sollte immer berücksichtigen das eine Waffe im dichten Busch genau so schnell in Anschlag zu bringen sein muss wie eine Flinte auf der Hühnerjagd, bei fast dem doppelten Gewicht, 500 N.E. ~ 6 kg. Hinzu kommt der hohe Rückstoß der einen eventuell nötigen zweiten Schuß maßgeblich zu meinem Nachteil verzögert.
Noch etwas unklar? In der Hand gehabt habe ich schon einige (3) Büchsen in 600 N.E., geschossen nicht, die Patrone wiedergeladen auch nicht.

MfG Abbiatico
 
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Da muss auf jeden Fall ´ne 600 NE her.

MfG Abbiatico
 
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Hallo,

also der Sinn den Jeffrey mit der .600 N.E.
verfolgte war sicher das Bedürfnis seiner Kunden, die durchschnittsstarke Kaliber bevorzugten, zu befriedigen.
Die Patrone kam 1903 auf den Markt. 20 Jahre vorher waren noch ware "Monsterwaffen" in den Kal. 8 und 4 im gebrauch. Vieleicht standen damals viele ältere und erfahrene Jäger den damals aufkommenden Nitro Express "Kleinkalibern" .400"-.500" eher skeptisch gegenüber; genauso wie hier in Mitteleuropa nach dem Krieg seitens älterer Jäger den Kalibern kleiner als 8mm. Man war die dicken Brummer gewohnt und wollte sie auch bei Nitropatronen nicht missen. Wer schon 30 Jahre eine DB Kal. 4 oder 8 durch den afrik. oder ind. Busch getragen hat, für den muß eine .600 N.E. geradezu ein Leichtgewicht gewesen sein, davon abgesehen hatten die Safarijäger Kuhlis oder Askaris, die ihnen diese Belastung abnahmen.

Die oftmals mangelnde Wirkung der .600 N.E. lag an den dafür mangelhaften Vollmantelgeschossen der damaligen zeit. Man befand sich ja noch in der Experimentierphase was Mantelgeschosse betraf und diese "Kinderkrankheiten" konnten erst nach und nach ausgemerzt werden. Man verwendete für die .600 Mantelgeschosse die aus einem Bleigeschoss mit dünnem Kupfermantel bestanden. Im Ziel verformten sie sich und erreichten dadurch weniger Penetration. Mit heutigen Tombakvollmäntel, die in Kal. ab 9,3mm meist auch noch an der Spitze verstärkt sind sollte es aber auch keine Penetrationsschwirigkeiten mehr geben.

Grüße
Manolito
 
A

anonym

Guest
Saturn, volle Zustimmung.

.600er Doppelbüchsen gibt es übrigens schon ab 5,8kg. .500er Doppelbüchsen ab 5 kg.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
PS: bin kein Safarifan und kein -spezialist, was ist denn von den Kalibern .577 Thyr. und .585 Nyati zu halten? Die .475 A&(M?) Magnum (Widlcat von Barnes) wird ja wohl keiner führen oder?

Ich denke, diese beiden Kaliber sind absolute Spezialkaliber für Nachsuchen auf Dickhäuter. Für alles andere - wenn nicht auch dafür - sind sie überdimensioniert. Auf accuratereloading.com sind Videos vom Schussverhalten der .577 Tyrannosaur. Das sieht sehr nach Schmerzen aus!
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original 6.5 Grendel:
bin kein Safarifan und kein -Spezialist, was ist denn von den Kalibern .577 Thyr. und .585 Nyati zu halten? Die .475 A&(M?) Magnum (Widlcat von Barnes) wird ja wohl keiner führen oder?<HR></BLOCKQUOTE>
Kenne diese Patronen im Einzelnen nicht - sind die für DB oder für Repetierer.
Falls Repetierer:
in den USA gibt es Systeme ähnlich Mauser 98 in allen Größen - bis .50 und größer. Bezahlbar.
Ein Elefant kostet ca.25.000 € aufwärts - das sind völlig andere Größenordnungen.
um sich mehr als 3 - 4 Elefanten leisten zu können - um auch nur ein halbwegs reales Urteil über diese Patronen abgeben zu können, muß ich im "anderen Leben" schon ordentlich Kohle machen - da habe ich für solche ballistische Spielereien keine Zeit.
Diese Multimillionäre greifen auf vorhandene Waffen von renommierten Herstellern zufück, meist englischen, da die aus der Zeit der Kolonien noch die meiste Erfahrung haben.
P.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Alaskatom:
qSafarischorsch: Kannst Du bitte schreiben, wo man das Video mit dem Nashornangriff kaufen kann? Habe ähnliches im Film "Schnee am Kilimandscharo" gesehen, die entscheidenden Schüsse wurden dann von einem Berufsjäger und nicht von Gregory Peck abgegeben.


Weihei, at
<HR></BLOCKQUOTE>


Nashornangriff???

Wo schrieb ich davon?

Der einzige Nashornangriff auf Video, der mir im Kopf ist, ist glaube ich aus dem film Hatari mit John Wayne.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original Student:
Repetiererpatronen sind das.<HR></BLOCKQUOTE>
Dann werden sich die Abschußberichte von Elefanten aus finanziellen Gründen in Grenzen halten. siehe oben.
Wer sich mehrere Elefanten leisten kann, kann sich auch die dazugehörige DB leisten.
Außer man ist Filmstar - dann tut es die gesponsorte 460 Wonderby mit Schaftintarsien.
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P.

[ 05. M
 

JV

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Naja, es werden schon zahlreiche Elefanten mit Repetierern geschossen, wahrscheinlich wohl eher mehr als mit Doppelbüchsen.

Die angesprochenen Kaliber sind aber eher reine PH-Kaliber und weniger für die Bedürfnisse des Jagdgastes abgestimmt. Der dürfte mit einer .416 Rigby und mehr bereits gut bedient sein.
 
A

anonym

Guest
@ JV
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...hast du übersehen - gehören bei mir aber mit zum Text.
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Es ging nicht um Repetierer an sich, sondern um diese exoten-Kalber/Patronen
(die Kaliber .500, .577 oder.600 an sich sind ja bekannt und bewährt)
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und bevor ich eine neue Patrone hochjubele oder verdamme sollte ich schon mehrere Tiere damit geschossen haben - ein Pappkarton reicht mir da zur Beurteilung der Geschoß-Wirkung nicht aus.
(Deshalb kann ich bei der .700 auch nur von der Wirkung auf meine Schulter berichten:
"ich möchte sie gern nochmals schießen - auch wenn es nur ein Pappkarton ist."
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P.

[ 06. M
 
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um wieder etwas näher zur Ausgangsfrage zu kommen:
ich habe schon häufig mit einer .600NE geschossen, allerdings nicht regelmäßig. Die Gelegenheit war genau das Laden einer brauchbaren Übungsmunition. Dazu wurden billigere, weichere Geschosse benutzt, jedoch auf gleiche Mündungsgeschwindigkeit verladen, wie die Original-Munition. Um das möglichst genau hinzukriegen, waren einige Serien über ein Messgerät nötig und einige Schuss auf eine Scheibe. Geschossen habe ich dabei ausschließlich stehend freihändig und zunächst auf 30m, später auf 50m Ziele. Um Tiefenwirkung oder Reaktion des Geschosses ging es dabei überhaupt nicht.
Weder die DB, noch eine adequate Jagdmöglichkeit kann ich mir leisten. Was aber den Schuss anbelangt, kann ich unter klassischen Afrika-Kalibern Vergleiche mit der .500NE in einer DB und der .505Gibbs in einem Repetierer anstellen. Von diesen wäre die .500NE mein Favorit. Die deutlich leichtere und führige Waffe schwingt sehr gut und ist rasch angebackt, ich konnte mir sehr gut vorstellen, damit einen Büffel aufs Korn zu nehmen. Dabei drückt der Rückstoß nicht so sehr, dass erst die Orientierung wieder gefunden werden muss, um den zweiten Schuss ins Ziel zu bringen. Gegenüber dem Repetierer ist der Nachschuss problemlos möglich.
Die .600er drückt einen aus dem Ziel, ich brauchte immer einen Ausfallschritt um den Rückstoß sauber auspendeln zu können. Beeindruckend ist die gute Präzision und das Zusammenschießen der Läufe, auch bei warmer Waffe. Die Läufe müssen nur gleichmäßig geschossen werden, also nicht nur aus einem zehn Schuss und aus dem anderen nur einen.
Der Rückstoß ist keinesfalls unerträglich, ich selbst schoss in einer Serie zwischen 12 und 20 Schuss nacheinander, der Freund, für den ich die Ladungen machte, schießt die Waffe regelmäßig ohne weitere Folgen.
Nach einer solchen Reihe, bekam ich stets am nächsten Tag Nackenschmerzen, eine Art Muskelkater. Vermutlich stellt der starke Schub eine große Belastung für die Rückenmuskulatur dar und weil ich recht untrainiert bin, musste ich leiden, so, wie ich auch nach einem längeren Marsch am nächsten Tag an den Folgen laboriere, wenn ich untrainiert bin.

Im Vergleich zwischen der .500NE und der .600NE bei Verwendung von Fabrikpatronen, fällt die wesentlich größere Zerstörung auf, die durch die .600er verursacht wird. Beim Schuss auf gleiche Medien, wirkte die .600er deutlich besser!
Ich kann zwar nicht aus jagdlicher Erfahrung sprechen, doch es ist mir absolut schleierhaft, weshalb die .600er bei Hirntreffern auf Elefanten versagen sollte. Diese Aufgaben können sehr gut schon von recht schwachen Kalibern erfüllt werden. Wichtig ist offenbar der richtige Treffersitz. Die kleineren Kaliber können oft genauer geschossen werden, was aber an der Psysche des Schützen oder der Verwendung einer Optik liegt.
Weder die .500NE, noch die .600NE wären meine erste Wahl für Büffel oder Elefant, doch das hat mehr damit zu tun, dass ich lieber mit eigenen Patronen jage. Hätte ich aber eine solche Waffe und sollte auf eine dieser Großwildarten jagen, hätte ich keine Bedenken, die Wirkung der Patronen könne mangelhaft sein.

Im Zusammenhang mit diesen großen Patronen spielt die Psyche des Schützen mitunter die Hauptrolle. Mein Freund machte sich immer gerne einen Scherz daraus, Maulhelden zu einer Schussabgabe aufzufordern. Tatsächlich sah ich einige eilenden Schrittes den Tatort verlassen und zwar, vor der Tat! Flucht ist die treffende Beschreibung. Andere hatten tatsächlich Schweißperlen auf der Stirne, das erfinde ich nicht, das ist Tatsache und der hin- und her- zitternde Lauf zeugte ebenfalls von dem angeschlagenen Ego, bereits vor der Schussabgabe. Wer aber die sportliche Herausforderung locker annahm, fand diese Waffen durchaus schießbar und landete in der Regel auch sehr saubere Treffer.

Eine Reaktion nach einem einzigen Schuss aus der .505Gibbs, die den Schützen mehrere Meter rückwärts taumeln ließ, bis er wieder das Gleichgewicht gefunden hatte, war der Spruch:" ...schöner Spaß!" Der Schütze händigte die Waffe aus, taumelte vom Ort des Geschehens und soll sich noch drei weitere Tage lang in den Gasthäusern des Ortes als Helden feiern gelassen haben, der die unaussprechliche Kanone ohne weiteren körperlichen Schaden zu nehmen, abgefeuert hatte.
Ich glaube, dass solche Helden vielfach an dem Killer-Image der großen Patronen schuld sind. Und umgekehrt fühlen sich vielleicht die Bezwinger tatsächlich als Helden oder besonders mutig. Beides ist Quatsch. Wer sie schießen will, kann das erlernen und wer es gelernt hat, kann die Patronen benutzen, ohne darüber großes Gespräch zu verlieren.
In der Praxis muss zum rechten Zeitpunkt das Geschoss den rechten Flecken treffen und dazu bedarf es auch einer speziellen Psyche des Schützen. Mit welcher Patrone er das dann gerade bewerkstelligt, ist dem konzentrierten Jäger doch egal. Oder?
 
A

anonym

Guest
@ Pit:
Du sagst es.
Wem es Spaß macht, soll damit schießen -
wem es keinen Spaß mach - keine großmäuligen Märchen erzahlen.
Mir macht es immer wieder Spaß - lasse keine Möglichkeit verstreichen.
Werde aber auch keine DB/BB größer als meine .375 H&H kaufen, Elefanten haben mich noch nie interessiert. (Hippos auch nicht.)
P.
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[ 06. M
 

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