9,3x62 vs 8,5x55 vs 8,5x63

[Totto]

Hallo Forum,

es gibt zu denen im Titel genannten Kalibern ja schon eigne Threads in denen dann auch die jeweils anderen genannten auftauchen. Ich bin immer noch in meiner "Projektphase" für ein Mittelkaliber deutlich oberhalb der 308 aber kein Magnum. Es sollte gut in der Lauflänge 52cm zu laborieren sein. Hier habe ich meine Vorauswahl jetzt auf die drei genannten beschränkt.

Ich plane die Patrone mit dem leichten Lutz Möller MJG oder Sax zu laden.

Ursprünglich viel mein Fokus auf die 8,5x63 mit erscheinen der 8,5x55 stieg diese dannmit in den Ring. Die 8,5er finde ich sehr interessant.
Nach dem ich schon mal verschiedene Ladungen für die 8,5x63 in QL gerechnet hatte, habe ich auch die 9,3x62 zum Vergleich gerechnet. Ich war dann sehr überrascht, dass die 9,3 mit den leichten Geschossen wie dem MJG oder KJG locker mit der 8,5 mithalten kann oder diese noch überholt (pulverabhängig und zumindest bis 200m).

Aus rein wirtschaftlicher Betrachtung läge die 9,3 auch weit vor den 8,5er Mitbewerbern.

Mit leichten Geschossen bis 200 m kann demnach die 9,3 wohl ausgezeichnet mit den 8,5ern mithalten. Bei günstigen Hülsen und Matrizen und deren Verfügbarkeit liegt sie auch klar vorne. Sie kommt genau so wie die 8,5x63 mit Standardsystemen zurecht.

Also abgesehen vom haben wollen oder einem gewissen Exklusivitäts-/Exotenbonus habe ich bei meinem Vergleich etwas wichtiges nicht berücksichtig?. Wie seht ihr das? Vielleicht gibt es ja hier 8,5er Nutzer die auch eine 9,3 führen und etwas Erfahrungen beitragen können?!

Danke schon mal im voraus.

 

[Christian5884]

Ich lasse mir gerade bei Heym eine Büchse in der 9,3x62 bauen.
Lauflänge sind 52 cm.
Bis 200 m kannst den Geschossabfall doch noch locker kompensieren, auch mit schweren Geschossen.
Frag mal @greg zeilinger, der kann Dir genaueres sagen.
Ich finde, die 9,3x62 ist eines der vielseitigsten Jagdkaliber.
Vor allem wenn man Wiederlader ist.

 

[mjk]

Hatte bis 2019 die 9,3x62 mit kurzem Lauf geführt. Ich stimme dem Christian5884 zu. Wenn man Wiederlader ist passt das. Bei Fabrikmunition in Verbindung mit SD hatte ich immer extrem starkes Mündungsfeuer beim Erstschuß. Führte im Schießkino soweit daß die Anlage den Treffer nicht erkannt hat.

Seit 3 Jahren führe ich 8,5x55. Bin sehr angetan von der Patrone. Sehr gute Wirkung auf Wild. Zuerst das 185gr TTSX verwendet. Da ich Wiederlader bin umgestiegen auf 185gr Fox Classic Hunter. Übungsmunition lade ich mit Speer Geschossen.
Aufgrund der deutlich geringeren Pulvermenge in der Hülse günstiger beim Wiederladen. Es ist relativ einfach beim 45cm Lauf 100% Pulverabbrand hin zu bekommen. Geschoßauswahl in 338 sehr groß.

Allerdings kaum verfügbare Hülsen und es gibt nur die Triebel Matrize (sau teuer).

In meinem speziellen Fall kein Problem. Lade die Patrone noch für 3 Freunde und habe für mich alleine rund 200 Hülsen zur Verfügung.

Fazit nach 3 Jahren Einsatz ich würde das Kaliber sofort wieder kaufen. Das geht übrigens meinen Freunden auch so. Komme auf Patronenkosten von unter 2 Euro (bleifrei) - Hülsen haben nix gekostet, Matrize und Arbeitszeit nicht gerechnet.

 

[Totto]

Bis 200 m kannst den Geschossabfall doch noch locker kompensieren, auch mit schweren Geschossen.

Ich möchte dann ja das MJG oder KJG schießen. Da ist der Geschossabfall bis 200 m jaglich nicht relevant.

 

[Totto]

Allerdings kaum verfügbare Hülsen und es gibt nur die Triebel Matrize (sau teuer).

Das und die dann beim R8 notwendige Magnum Veriegelungskammer spricht aus meiner Sicht gegen die 8,5x55. Leider.

Für den der nur ein Kaliber führen will und nicht viel Munition verbraucht, bestellt den R8 in 8,5x55 ab Werk und schießt Fabriklabo ist es durchaus interessant.

Sonst, ohne umformen schwierige und teure Hülsen, sehr teure Matrizen und nochmal Extrakosten für die Veriegelungskammer. Im gleichem Leistungsbereich liegt die 8,5x63 m. M. kostentechnisch vorn.

 

[Löffelmann]

Geschmacksfrage.

Ich würde mir die Patronen durchrechnen. Die Patrone, die ich mit dem schnellsten Pulver und dem leichtesten Geschoss auf die Leistung der anderen beiden kriege, wäre dann mein Favorit.

Der Grund ist simpel. Unter den Voraussetzungen hast am meisten von einem Schalldämpfer.
Und je weniger die Patrone an Rückstoß hat (was auch wieder von diesen beiden Parametern abhängen wird) umso weniger wird der Schütze abgelenkt oder beeinträchtigt. Genauso wie evtl. mal verbaute Nachtsichttechnik.

Schalldämpfer haben sich eh schon durchgesetzt. Die Nachtsicht-Technik steckt im Grunde noch in den Kinderschuhen, auch was die Gesetzgebung angeht. Wohin die Reise geht dürfte aber klar sein, das ist auch nicht anders als beim Aufkommen der Zielfernrohre damals, inklusive der Debatten und gewählten Argumente.
Und jünger wird auch niemand, irgendwann kannst mal froh drum sein die "sanfteste" Wahlmöglichkeit genommen zu haben. Wenn nicht ist es es eh egal.

 

[Totto]

Die Nachtsicht-Technik

Meine Nachtsicht-ZF Kombi ist schon im Einsatz und wird in der Kombi auf jedenfall noch einige Zeit bleiben.
Schalldämpfer habe ich im Einsatz. Der Schalldämpfer macht alle Kaliber deutlich "zahmer" vom Rückstoss her. Ich war aber bei Mittelkalibern nie Rückstoß empfindlich. Mit mit und ohne Schalli fand ich meine 30-06 und die 9,3x62 meines Jagdkumpanen nicht unangenehm. Magnum Patronen sind bei meinen jagdlichen Randbedingungen nicht erforderlich.

Eine 8,5x55 oder 8,5x63 habe ich noch nie geschossen, da fehelen mir Vergleiche.

 

[Totto]

Streng genommen würde meine jetzige 308 auch für alles reichen. Aus Interesse (und auch Spieltrieb) überlege ich schon einige Zeit meine Kaliberpalette im Bereich Mittelkaliber nach oben hin zu ergänzen. Da wären aus meiner Sicht die drei genannten geeignet. Die 9,3 kenne ich und habe ich auf dem Stand schon geschossen. Die 8,5er kenne ich nur aus Berichten. Die Lauflänge möchte ich auf 52 cm fest legen, da ich mit der Waffe auch durchgehen würde.

Nicht oft aber regelmäßig bin ich in reinen Hochwildrevieren zu Gast in denen ich die starken Mittelkaliber auch standesgemäß ausführen kann. Bei uns in der Region wird die 9,3 aber auch sehr gerne im Wald auf Reh geführt.

 

[6.5x57R]

Klar macht deine 308 alles.
Wenn du dir aus Spieltrieb eine Ergänzung holen möchtest, dann gleich was besonderes.
Ich hatte unter anderem zwischen 9,3 und 45 Blaser geschwankt.
Hab die 45 nie beräut

 

[rostiger Nagel]

Die 9,3x62 hat deutliche Vorteile für deinen Zweck, insbesondere wenn du so leichte Geschosse nutzen möchtest. Insbesondere, wenn ökonomische Aspekte ein Rolle spielen, kommst du an der 9,3 nicht vorbei

 

[Totto]

Gibt es hier Mitschreiber die die 9,3 mit MJG oder KJG jagdlich führen?

 

[Stomberger]

Das und die dann beim R8 notwendige Magnum Veriegelungskammer spricht aus meiner Sicht gegen die 8,5x55. Leider.

Für den der nur ein Kaliber führen will und nicht viel Munition verbraucht, bestellt den R8 in 8,5x55 ab Werk und schießt Fabriklabo ist es durchaus interessant.

Sonst, ohne umformen schwierige und teure Hülsen, sehr teure Matrizen und nochmal Extrakosten für die Veriegelungskammer. Im gleichem Leistungsbereich liegt die 8,5x63 m. M. kostentechnisch vorn.

Norma Hülsen in 9,3x62 und .35W kosten fast das selbe. Ich forme die zu 8,5x63 . Mit entsprechenden Jagdgeschossen und einer vollen Ladung schießen die auch gut und müssen nicht auf die Scheibe verknallt werden.
Mit zb. RS 40 und leichten Geschossen werden sich beide nicht viel nehmen.
Was die 9,3 mit besserem Anschub bringt wägt der bessere bc der 8,5 wieder auf.
Mit Dämpfer wird die 8,5 bei sonst gleichen Vorrausetzungen etwas leiser zu bekommen sein.

 

[Totto]

45 Blaser

Uhi, die ist aber ein richtiger Exot!

 

[Totto]

Ich fasse mal meine Bewertung zusammen (Wirtschaftlichkeit spielt für mich immer mit rein):

8,5x63:
Hülsen: Verfügbarkeit unterschiedlich, nicht günstig aber mehrere Anbieter sonst umformen aus 35 W
Geschosse: sehr gute Auswahl und Verfügbarkeit
Matritzen: teuer
für den R8: Wechsellauf mit Zuschlag (Sonderkaliber) Standard Verschluss ausreichend

8,5x55:
Hülsen: Verfügbarkeit sehr eingeschränkt, sehr teuer und nur ein Anbieter oder umformen aus 300 wsm
Geschosse: sehr gute Auswahl und Verfügbarkeit
Matrizen: teuer
für R8: Wechsellauf ohne Zuschlag aber Magnum Verschluss notwendig

9,3x62:
Hülsen: von günstig bis teuer, viele Anbieter
Geschosse: sehr gute Verfügbarkeit und gute Auswahl
Matritzen: von günstig bis teuer, viele Anbieter
für den R8: Wechselläufe ohne Zuschläge mit Standardverschlussystem.

ballistische Vorteile der 8,5er Geschosse bis 200m vernachlässigbar.

Wenn ich die Wirtschaftlichkeit in meine Bewertung mit einstelle, fällt die Sache ziemlich eindeutig aus. Die 8,5er hat natürlich den Reiz des besonderen. Wahrscheinlich ist die Wahl des Kalibers aus den im Titel genannten deshalb nur Gefühlssache wenn man den Punkt Wirtschaftlichkeit ausblendet.

 

[Löffelmann]

Realistisch betrachtet sollte man alle drei Kaliber lassen und sich einen Wechellauf in 6,5 Creedmoor bestellen.
Hart, aber nicht ganz von der Hand zu weisen.

Verschluss Standard. Hülsen und Matrizen verfügbar, Geschosse auch.
Eignung für Schalldämpfer hervorragend. Der rein subjektive "Reiz des Besonderen" mag sogar auch noch mit drin sein.
Lässt man den weg ist man eh fast schon wieder bei der .308.