Zu 1.Das Jagdgesetz §1 (2) mal lesen da steht es wer die Verantwortung trägt.
Zu 2.Wer zwingt uns Jäger zu irgendetwas.
Zu 3. das sind ja wohl unsere Verbände die da mauern und Technik ablehnen/erfolgreich verhindern.
ad 1.: Das ist keine Antwort auf meine Frage. Das Bundesjagdgesetz ist mir durchaus geläufig...
Der häufig falsch zitierte §1 Abs. 2 beschreibt, wie
Hege auszuführen ist. (Das Wort "Verantwortung" kommt da übrigens nicht vor.) Was
Jagdausübung ist, wird in §1 Abs. 4 beschrieben und wie
Jagd auszuführen ist, findest Du in §1 Abs. 3. Nur mal als kleine Auffrischung, falls Du da längere Zeit nicht reingeschaut haben solltest.
Jetzt möchtest Du uns sicherlich nicht erklären, daß schon die Abwesenheit von Jagd Hege ist. Oder das alle überbordenden Wildschwein-Bestände auf
Hege zurückzuführen sind?
ad 2.: Ein Jagdpachtvertrag, zum Beispiel.
ad 3.: Das ist nun schon ein wenig billig, den Verbänden Schuld hinzukehren. Es zeigt letzlich nur, wie wenig Verständnis für jagdpolitische Entwicklungen und jenseits des eigenen Tellerrandes vorhanden ist. Es gibt neben Schwarzwild auch noch anderes Schalenwild und es gibt Akteure, denen die
raue Reduzierung
aller Schalenwildarten eine echte Herzensangelegenheit ist. Mit der Legalisierung der Nachtzieltechnik wird es nur noch einen Wimpernschlag dauern, bis die Nachtjagd auf Rotwild und Rehwild aus genau diesem Dunstkreis gefordert wird. Ich befürchte, wir werden genau das noch live und in Farbe erleben.
Und da sind wir dann wieder bei dem von Dir angeführten §1 Abs. 2 BJagdG. Denn
Hege bedeutet auch, Lebensgrundlagen, Lebensräume und (Arten-) Vielfalt zu erhalten. Permanenter Jagddruck zu jeder Jahres-, Tages- und Nachtzeit wird den Lebensraumanforderungen unseres Wildes nicht gerecht. Ein Resultat, was wir (hier) bereits jetzt sehen können, sind die stark vermehrten Wildschäden in der Peripherie und Wild, was tief in Siedlungsbereiche eindringt.
Anstatt sich als willfähriger Schalenwild-Culler vor den Karren spannen zu lassen, ist wieder deutlich mehr jagdlicher und wildbiologischer Sachverstand gefragt, um auf diese komplexen Fragen heutiger Jagdausübung wieder tragfähige Antworten zu finden. Daß Jagdverbände sich da nicht mit den einfachsten Antworten zufrieden geben, spricht ja wohl eher für als gegen sie.
Cheers,
Schnepfenschreck.