Aufbrechen - wie lange warten bei welcher Temperatur

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In vielen Fällen wird viel zuviel mit Wasser gewerkt. Selbst bei grünen Schüssen ist es sehr oft besser, die betroffenen Partien einfach großzügig abzuschneiden.

Davon ab bin ich grad mal wieder ziemlich erschüttert, wieviel grundlegendste Kenntnisse bei manchen Jagdscheininhabern nicht vorhanden sind. Es ist ja lobenswert und zeugt von Intelligenz, daß sie von selbst auf diese Fragestellungen kommen und sie hier äußern. Nichtsdestotrotz ist das ein miserables Zeugnis für die mit der einschlägigen Ausbildung befaßten Bildungseinrichtungen.
(y) Genau meine Meinung. Unser sehr erfahrener Lehrherr sagte immer, dass Wasser an (in) einem SAUBER geschossenen und aufgebrochenen Stück nichts zu suchen hat und ich halte mich auch daran. Kann mich noch an eine Frage/Antwort im theoretischen Teil erinnern, welche ein "Stück immer mit sauberem Wasser auswaschen" suggerierte. Führte damals auch zu Diskussionen.

Binnen einer halben Stunde aufbrechen ist für mich i.d.R. leicht machbar, da auch ich im Revier aufbreche. Zu 90% das Stück hängend, aber auch Stück liegend ist für mich kein Problem, da ich beides sauber beigebracht bekam. Ach ja, ich spreche bei meinen Gebenheiten von ausschließlich Rehwild, denn die Bergung von Hochwild mit zum Teil viel höherem Gewicht ist natürlich wieder eine andere Nummer ...
 

z/7

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Wie ist das in den anderen Bundesländern geregelt bzw. wie handhaben das die Kollegen der Forstpartie in Ihren Revieren? Das würde mich wirklich mal interessieren, und vielleicht antwortet ja mal der ein oder andere Förster auf diese Fragen.
Wenn ich mal darf. Keine allgemeinen Regeln und Vorschriften. Hier (Allgäu, Oberbayern) ist es oft so, daß Reh- und Rotwild von den Schützen am Stand versorgt wird, Aufbruch bleibt ebenfalls dort. Schwarzwild wird eher zentral aufgebrochen.

Manche Betriebe haben auch Kühlhänger und Mitarbeiter, die die Versorgung übernehmen. Dann wird gern die gesamte Strecke zentral aufgebrochen.
 
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Ich weiß ehrlich nicht wo das Problem ist. Wenn ich etwas selber strecke, dann warte ich die üblichen 10 Minuten, gehe zum Wild und versorge es vor Ort. Wenn ich auf einer Drückjagd bin, dann halte ich mich die dort geltenden Regeln. Mehr muss ich als Jäger nicht wissen.
 
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Wozu die Mülltüte? 🤔
Für den Aufbruch.
Ich hinterlasse in meinem Revier keinen Aufbruch vom Schwarzwild.
Und wenn wir Gäste haben, die nicht bleifrei schießen, ist es eh selbstverständlich den Aufbruch zu vergraben. In meinem Revier brüten unter anderem 3 Fischadler, 1 Seeadler und etliche Kolkraben.

Ich weiß nicht, ob es dazu schon Untersuchungen gibt, aber auch in Bezug zu Wolfgang habe ich vor allem auf Drückjagden immer ein schlechtes Gefühl, wenn man den Aufbruch im Wald lassen soll. Wir brechen zentral auf und entsorgen die Eingeweide über die Tonne.

Ich könnte mir aber genauso vorstellen, dass die fehlenden "Leichen" für das Ökosystem auch nicht gut sind. Wie so oft hat die Medaille zwei Seiten (und manchmal noch mehr)
 
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Verstanden. Obwohl ich es anders mache, aber bei mir scheidet die Adlerproblematik aus. Wie entsorgst du dann den Aufbruch aus der Tonne/Tüte?
 
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Ich habe mal versucht, genauere wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema zu finden. Dazu gibt es leider nicht viel.

Fest steht :
Die ATP gespeisten Tight junctions stellen mit Ende des Blutstroms die Funktion ein.
Das führt zwar zum Zusammenbruch der Dichtigkeit für Ionen, nicht aber für so große Moleküle wie Bakterien. Wann das genau eintritt, ist mit Sicherheit abhängig von den letzten Minuten und dem Streß Niveau in diesen.

Genaueres gibt es dazu noch nicht.

Tendenziell würde ich aber keine Probleme damit haben, mein erlegtes Wild nach 45-60 Minuten zu versorgen und selber zu konsumieren, sofern ich es dann sauber aufbrechen kann und anschließend in die Kühlung verbringen kann.
 
G

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Guest
Ich kann den Hype hier um genaue Minuten auch nicht so ganz verstehen. Wenn ich jedesmal nach dem ersten Reh innerhalb von 10-15 Minuten vom Sitz gehen würde, hätte ich pro Jahr sicher 5-6 weniger Rehe auf der Strecke bzw müsste ich deutlich öfter raus gehen und das Revier beunruhigen.

Bis jetzt hab ich noch nie einen Unterschied feststellen können ob jetzt nach 10 oder 60 Minuten aufgebrochen wurde. Im Sommer wird natürlich nicht so lange gewartet.

Viel wichtiger ist es meiner Meinung nach, dass sauber und ordentlich aufgebrochen wird. Jede rausgeschlampte Minute beim Aufbrechen kostet quasi Faktor 10 beim Zerwirken.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
(y) Genau meine Meinung. Unser sehr erfahrener Lehrherr sagte immer, dass Wasser an (in) einem SAUBER geschossenen und aufgebrochenen Stück nichts zu suchen hat und ich halte mich auch daran. Kann mich noch an eine Frage/Antwort im theoretischen Teil erinnern, welche ein "Stück immer mit sauberem Wasser auswaschen" suggerierte. Führte damals auch zu Diskussionen.

Binnen einer halben Stunde aufbrechen ist für mich i.d.R. leicht machbar, da auch ich im Revier aufbreche. Zu 90% das Stück hängend, aber auch Stück liegend ist für mich kein Problem, da ich beides sauber beigebracht bekam. Ach ja, ich spreche bei meinen Gebenheiten von ausschließlich Rehwild, denn die Bergung von Hochwild mit zum Teil viel höherem Gewicht ist natürlich wieder eine andere Nummer ...

Wasser gehört absolut in ein frisch aufgebrochenes Stück Wild um Schweiß auszuspülen welcher ein Supernährboden für Mikroorganismen aller Art darstellt!
Damit produziert man stark keimbelastetes Wildbret 👎
Tut mir leid aber selten so einen Blödsinn gelesen! Wäre TRINKWASSER so schlimm das man sich deswegen Gedanken machen müsste, müsste man es VOR dem Trinken erstmal abkochen! Es ist wesentlich besser den Wildkörper einmal kurz auszuspülen, um den Schweiß raus zu bekommen als den drinnen zu lassen und das Wildbret mit Keinem unnötig zu belasten. Grün geschossenes sollte zum Anlass genommen werden die betroffenen Stellen, erst großflächig abzuschärfen und gründlich auszuspülen.
Was glauben einige eigentlich warum Schlachter den Schlachtkörper innen nochmal ausspülen? Weil wir gerne mit Wasser spielen oder sonst nichts besseres zu tun haben bestimmt nicht.................
 
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Moin,

es sollte doch wohl selbstverständlich sein, dass so zügig wie möglich aufgebrochen wird. Das dabei die wesentlichen Hygienestandards beachtet werden, halte ich ebenso für selbstverständlich (wer das nicht kann, soll bitte die Finger gerade oder sich entsprechend ausbilden lassen). Ich persönlich breche im eigenen Revier unverzüglich nach Inbesitznahme des Stückes an einem passenden, nahen Baum im Hängen auf, verwende dabei möglichst sparsam Wasser aus der Sprudelflasche und lasse den Aufbruch dann (möglichst wenig sichtbar) im Revier zurück. Sollte es notwendig sein nochmals nach zu spülen oder auszuschärfen, findet das vor dem Verbringen in die Kühlkammer statt. Das alles gilt für den Einzelansitz - aber wie ist ist das bei den großen Drückjagden?
Meine diesbezüglichen Fragen wurden leider nicht beantwortet. Auf den Drückjagden, auf denen ich als Schütze bin, wird zentral nach der Jagd aufgebrochen - teilweise mit Unterstützung von Schlachtern bzw. mit entsprechend gut ausgebildeten / erfahrenen Jägern (und ich bin da auch immer mit dabei). Die Erklärung der Jagdleitung für dieses zentrale Aufbrechen lautet meistens, dass die Nachsuchenführer / deren Hunde dann weniger Probleme mit den Nachsuchen haben bzw. dass das zentrale Aufbrechen bessere Ergebnisse bezüglich der Wildbretqualität liefert und im Übrigen nicht überall im Revier die Aufbrüche rumliegen sollen. Außerdem ist es mittlerweile für Drückjagden so geregelt ( zumindest in Niedersachsen), dass die Aufbrüche in Sammeltonnen verbracht und dann von den Tierkörperbeseitigungsanstalten entsorgt werden.
Wie ist das in den anderen Bundesländern geregelt bzw. wie handhaben das die Kollegen der Forstpartie in Ihren Revieren? Das würde mich wirklich mal interessieren, und vielleicht antwortet ja mal der ein oder andere Förster auf diese Fragen (was mich freuen würde).

munter bleiben!!

hobo

Hallo.
In den verschiedenen Forstämtern gibt es auch unterschiedliche Handhabung (innenhalb eines Bundeslandes). Da wirst Du keine allgemeingültige Antwort bekommen.
Häufig wird bis auf Schwarzwild im Revier aufgebrochen. SW vor dem Hintergrund der ASP Prophylaxe zunehmend zentral, da Blutproben genommen werden.
Privat sehr unterschiedlich mit der Tendenz immer häufiger zentral aufzubrechen.
Durch das Veterinäramt wurden permanente Sammelstellen eingerichtet, wo der Aufbruch entsorgt werden kann (sowohl für Einzel- als auch Bewegungsjagd). Bei revierübergreifenden Drückjagden werden mittlerweile Container kostenlos zum Aufbrechplatz gebracht und abgeholt.
Aufbrechpausen während einer mehrstündigen Drückjagd sind eine seltene Ausnahme. Die Stücke sind aber anschließend optisch und geruchlich unauffällig. Bei Bedenken würde das Veterinäramt wohl auch einschreiten und die o.g. Unterstützung verweigern.

wipi
 

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