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Für die Kopf- und Tellerschützen:
Nach 21 Jahren Arbeit am langen Riemen hab ich die einfach dick. Es gibt immer eine Revier- und eine Wirtshausversion. Vielleicht habe ich zuweng Zeit im Wirtshaus verbracht. Aber ich denke das Thema ist hier durch.

Nomalerweise geht bei uns der Erleger immer als Käufer vor, aber im letzten Jahr mussten wir auf zwei Überläufer bezüglich der Verwertung bestehen, weil die Nachfrage einfach zu groß war. Der eine mit "Küchenschuss" sprich hinter dem Teller, der Schütze hätte bei Regen einen Wasserstand in der Nase gehabt, der nicht auszuhalten gewesen wäre.

Der andere hatte einen Laufschuss und einen Tellerschuss als Fangschuss.

Wenn das Stück Wildbret aufm Tisch liegt, siehst nichts. Aber wehe man vakuumiert. Wenn diese Stücken dann angeboten werden kommt die Frage: Was ist den da passiert, angesichts der sauberen Frischlingskeule mit Kammerschuss nebenan. Ich habe im Gatter auch schon auf dem Kopf geschossen, aber der Frontlader stand daneben.

Der Käufer will "sauberes" Wildbret und nicht welches mit Schweißüberzug von hinten bis vorne.
 
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Aus meiner Sicht ist Colchius Bericht nichts hinzuzufügen. Diese "Kunstschüsse" sorgen z.T. für unschönen Ergebnisse beim Wildbret und lassen zu viel Raum für Fehler. Wer unbedingt auf unnötig kleine Ziele schießen mag, sollte das einfach auf dem Schießstand machen. Seltsamerweise trifft man dort viele der Hobbyscharfschützen aber nicht. :evil:

Es mag manche Situationen geben, die einen Schuss aufs Haupt rechtfertigen (Fangschuss oder dergleichen) im normalen Jagdbetrieb sollte dieser Schuss aus meiner Sicht aber vermieden werden.
 
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Aus meiner Sicht ist Colchius Bericht nichts hinzuzufügen. Diese "Kunstschüsse" sorgen z.T. für unschönen Ergebnisse beim Wildbret und lassen zu viel Raum für Fehler. Wer unbedingt auf unnötig kleine Ziele schießen mag, sollte das einfach auf dem Schießstand machen. Seltsamerweise trifft man dort viele der Hobbyscharfschützen aber nicht. :evil:

Es mag manche Situationen geben, die einen Schuss aufs Haupt rechtfertigen (Fangschuss oder dergleichen) im normalen Jagdbetrieb sollte dieser Schuss aus meiner Sicht aber vermieden werden.

Jetzt ist aber deine Sicht Gott sei Dank nicht relevant!
 
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Ich erlege unser Damwild (Gehege) nur mit Schuss auf das Haupt (.308). Nach spätestens 30 Minuten ist es in unserer Metzgerei und wird versorgt; anschließend für mindestens 5 Tage in den Kühlraum (+1 Grad C) gehängt. Wir haben anspruchsvolle Kundschaft und sogar Kunden die aus München zu uns rausfahren um Fleisch zu kaufen.....
Bei schneller, fachgerechter Weiterverarbeitung kann ich keinen Unterschied in der Fleischqualität zu den von uns geschlachteten Sauen (20/Woche), Rindern (3/Woche; z.T. eigene Weidehaltung) undd Schafen feststellen.
 
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Soll ich jetzt ein paar Bilder aus meinem Gruselkabinett einstellen? Dann werde ich vermutlich vom Admin gesperrt. Nicht Drückjagd sondern Ergebnisse der Einzeljagd.
 
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Ich erlege unser Damwild (Gehege) nur mit Schuss auf das Haupt (.308). Nach spätestens 30 Minuten ist es in unserer Metzgerei und wird versorgt; anschließend für mindestens 5 Tage in den Kühlraum (+1 Grad C) gehängt. Wir haben anspruchsvolle Kundschaft und sogar Kunden die aus München zu uns rausfahren um Fleisch zu kaufen.....
Bei schneller, fachgerechter Weiterverarbeitung kann ich keinen Unterschied in der Fleischqualität zu den von uns geschlachteten Sauen (20/Woche), Rindern (3/Woche; z.T. eigene Weidehaltung) undd Schafen feststellen.

Wir wollen doch jetzt den Gatterabschuss nicht der JAgd gegenüberstellen (vor allem hinsichtlich Möglichkeiten der Weiterverarbeitung).
Das hebt doch die absolut richtigen Worte von colchius und McSavage nicht auf.

Grüße
 
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25 Dez 2008
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Ein weiterer Aspekt für gut ausgeschweißtes Wild:
Blutiges Wildbret kannst du nicht zu Salami verarbeiten ,das wird nix Gescheites. Und bei jeder Zerlegung fällt ein Teil Wurstfleisch an, Salami ist dann die Veredelung der "Restbestände"...:-D
 
A

anonym

Guest
Damwild im Gatter kann sinnvoll nur durch Koschu dem Metzger übergeben werden, und wenn der schnell ist, geht das auch mit der Veredelung.

Also nicht meckern. Gleichwohl weiss ich nicht wie man selbst innert 30 Minuten der Gerinnung entgeht und man durch metzgertaktische Methoden doch noch den roten Saft da raus bekommt.

Ich verarbeite z.B. nur das wirklich sicher ausgeblutete Wild zu Hackfleisch, weil das wirklich das kritischte und empfindlichste Veredelungsprodukt bei der Fleischerzeugung darstellt.

Daher hab ich auch immer noch meine Problem mit bleifrei, da ich zum einen das Wild am Punkt bannen will und gleichzeitig ausreichende arterielle Entlastung haben möchte. Da muss ich auf die Vorderachse halten und gleichzeitig die Motorkammer oder den Luftkompressor mit nehmen. Das schaffe ich bisher nur mit Blei.

Ich denke ich hab das jetzt wirklich umweltverträglich politisch korrekt von der Wortwahl her dargestellt.
dorn
 
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@CarpeDiem: Wenn du die Erlegung im Gatter durchführst und sofort zum Schlachter bzw. in die Wildkammer kannst, sind das Bedingungen die wohl für nahezu alle anderen Jäger nicht umsetzbar sein dürften. Wir haben eine Wildkammer sehr nah am Revier, aber dadurch dass ich mit dem Wagen nicht an alle Revierteile komme dauert es bei mir dennoch länger als 30 Minuten bevor das Wild in die Kühlung kommt.

***
Edit: Die Kammer liegt direkt an der Reviergrenze. Im Regelfall bin ich nach der Versorgung des Wildes und dem Transport zum Fahrzeug nach ca. 1 - 2 Stunden in der Kammer.
***

@kuno: Keine Sorge, dein Spruch war nicht böse. Sondern schlichtweg uninformiert. Es ist kein Geheimnis mehr, dass Schüsse auf das Haupt unter normalen Jagdsituationen im Vergleich zu Kammertreffern für ein schlechteres Ausschweißen sorgen.
Frag mal außerdem bei Schweißhundeführern rum, wie die sich freuen die misslungen Kusntschüsse ausbaden zu "dürfen". Aber wahrscheinlich bis du dank unfehlbarer Präzision ja noch nie in die Verlegenheit gekommen, einen Schweißhundeführer kennenzulernen ...
Als kleine Infoquelle:
http://www.djz.de/jagdpraxis/2075-die-maer-vom-kuechenschuss
http://www.breisgau-hochschwarzwald...37607092/438424/Broschüre Wildbrethygiene.pdf --> S. 30
 
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