BJV: Forstliches Gutachten - der BJV sieht keine jagdliche Relevanz

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Ist ja nicht von der Hand zu weisen, daß es wesentlich mehr Faktoren als Verbiss gibt um erfolgreich Verjüngung zu etablieren!

Gibt ja Bestände, wo man tagsüber eine Taschenlampe braucht und wenn die der Käfer packt, dann soll anschließend Naturverjüngung da sein…
 
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Ist ja nicht von der Hand zu weisen, daß es wesentlich mehr Faktoren als Verbiss gibt um erfolgreich Verjüngung zu etablieren!

Gibt ja Bestände, wo man tagsüber eine Taschenlampe braucht und wenn die der Käfer packt, dann soll anschließend Naturverjüngung da sein…
Dass es auch gewisses Licht braucht ist ja logisch, das Gutachten gibt ja nur Auskunft über das Verbissprozent der vorhandenen Jungpflanzen. In dem von dir beschriebenen Szenario wird sich auch keine/kaum Verjüngung finden lassen die verbissen sein könnte, ergo gibt es auch kein "untragbar" im Gutachten.
Weiterhin weiss man im Forst nur zu gut, dass bestimmte Baumarten in der Verjüngung auch bestimmte Lichtverhältnisse brauchen und man stellt diese zielgerichtet her. Dass Förster unter einem Buchenaltbestand mit B° 1, 0 vitale Eichen in der Verjüngung erwarten und das Rehwild dafür verantwortlich machen, daß die Eiche es dort nicht schafft, ist eine Erfindung der Försterbasher.
 
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Ist ja nicht von der Hand zu weisen, daß es wesentlich mehr Faktoren als Verbiss gibt um erfolgreich Verjüngung zu etablieren!

Gibt ja Bestände, wo man tagsüber eine Taschenlampe braucht und wenn die der Käfer packt, dann soll anschließend Naturverjüngung da sein…
Außerdem hat die Tanne fast immer die Möglichkeit auch in scheinbar zu dunklen Beständen in der Verjüngung zu wachsen, weil sie sehr Schatten ertragend ist, wenn dann dort (bei passendem Standort) trotzdem nur stark verbissene Bonsaiweisstanne gibt, zerstört das Reh (bzw dessen künstlich hohe Populationsdichte) seinen eigenen Lebensraum. Denn eine Schicht aus Weisstanne im Fichtenreinbestand wäre aus Deckung und Äsungs Sicht garantiert besser fürs Reh.
 
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Hier noch mal ein Beitrag vom BR zum Start des Verbissgutachtens

BR Verbissgutachten

Aus meiner Sicht ein ganz krasses Beispiel einer Fläche auf der die Jagd keine Chance hat. Diese spärlich bepflanzte Kahlschlagsfläche umgeben von Feldflur und direkt am Wald angrenzend wird auch bei der schärfsten denkbaren Bejagung nachts von Rehwild verbissen werden solange es da noch ein Stück gibt. Das geht nur wildfrei oder mit Zaun aus meiner Sicht.
 
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Hier noch mal ein Beitrag vom BR zum Start des Verbissgutachtens

BR Verbissgutachten

Aus meiner Sicht ein ganz krasses Beispiel einer Fläche auf der die Jagd keine Chance hat. Diese spärlich bepflanzte Kahlschlagsfläche umgeben von Feldflur und direkt am Wald angrenzend wird auch bei der schärfsten denkbaren Bejagung nachts von Rehwild verbissen werden solange es da noch ein Stück gibt. Das geht nur wildfrei oder mit Zaun aus meiner Sicht.
Das glaub ich jetzt nicht so. Der Beweis wäre leicht zu erbringen, die eine Hälfte zäunen, die andere nicht. Ich mag wetten, dass man in 10 Jahren keinen Unterschied wird feststellen können. Wie man im Film sieht, sind doch die meisten Pflanzen unverbissen. Und die Aussage des Försters, die Eiche hätte da keine Chance ist Quatsch. Sie hat hier genug Licht und wird in den nächsten 2 - 3 Jahren durchstarten. Egal ob sie ein- oder zweimal verbissen wird.

Hab erst heute eine auf einen Kahlschlag vor ca. 20 Jahren in Reinkultur gepflanzte Fichtenkultur gesehen. Zu spät durchforstet, im vergangenen Winter Schneebruch, und was bleibt stehen (auch bei den Käferlöchern der letzten Jahre)? Man möchte es kaum glauben, stehen da nicht wunderbare Stieleichen. Die hat keiner gepflanzt (wenn man mal vom Häher absieht)! Und die Rehe sind auch nicht damit fertig geworden.
 
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Hier noch mal ein Beitrag vom BR zum Start des Verbissgutachtens

BR Verbissgutachten

Aus meiner Sicht ein ganz krasses Beispiel einer Fläche auf der die Jagd keine Chance hat. Diese spärlich bepflanzte Kahlschlagsfläche umgeben von Feldflur und direkt am Wald angrenzend wird auch bei der schärfsten denkbaren Bejagung nachts von Rehwild verbissen werden solange es da noch ein Stück gibt. Das geht nur wildfrei oder mit Zaun aus meiner Sicht.
Wir können natürlich für jede einzelne Fläche eine Ausrede finden. Zu dunkel, zu viel licht, zu nah am Feld, zu weit weg, zu groß, zu klein und so weiter...
Seltsamer weise funktioniert es in vielen Bereichen, wo die zuständigen keine Ausreden suchen, sondern es angehen und beherzt zulangen.

So viele Laubholzruten, wie da bei den Nahaufnahmen zu sehen sind, würd es mich wundern, wenn da kein Laubholz hoch kommt. Ich fürchte aber, dass das überwiegend nur Ebereschen sind. Besser wie nix, aber eben eine Baumart, die selten alt wird und damit auch nur eine Beimischung auf Zeit (30 Jahre?). Aber immerhin kann die auch trotz hohem Leittriebverbiss aus dem Äser wachsen. 10cm runter gefressen und trotzdem 50cm Trieb im kommenden Jahr.
 
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Das glaub ich jetzt nicht so. Der Beweis wäre leicht zu erbringen, die eine Hälfte zäunen, die andere nicht. Ich mag wetten, dass man in 10 Jahren keinen Unterschied wird feststellen können. Wie man im Film sieht, sind doch die meisten Pflanzen unverbissen. Und die Aussage des Försters, die Eiche hätte da keine Chance ist Quatsch. Sie hat hier genug Licht und wird in den nächsten 2 - 3 Jahren durchstarten. Egal ob sie ein- oder zweimal verbissen wird.

Hab erst heute eine auf einen Kahlschlag vor ca. 20 Jahren in Reinkultur gepflanzte Fichtenkultur gesehen. Zu spät durchforstet, im vergangenen Winter Schneebruch, und was bleibt stehen (auch bei den Käferlöchern der letzten Jahre)? Man möchte es kaum glauben, stehen da nicht wunderbare Stieleichen. Die hat keiner gepflanzt (wenn man mal vom Häher absieht)! Und die Rehe sind auch nicht damit fertig geworden.
Schön wäre es, wenn dem überall so wäre. Die Praxis in meinem Revier sieht anders aus. Die Eiche aus Hähersaat hat nur dann eine Chance, wenn sie zufällig oder gezielt in einem Zaun aufgeht. Dann ist man allerdings oft darüber erstaunt, wie viele Eichen zu den gepflanzen Bäumen "dazu kommen". Nicht selten ärgert man sich, dass man da überhaupt was gepflanzt hat. Stellt man nur einen Zaun, ohne was zu Pflanzen, dann gucken alle einen ungläubig an - genau so erlebt. Fichten Kiefernbestand mit zwei Buchen und zwei Eichen am Rand, einen halben ha gezäunt und heut (nach 12 Jahren) steht da eine geschlossene Buchen und Eichenkultur. Die paar jungen Fichten, die vorm Zaun schon da waren stehen auch noch da, die paar Tannen und Douglasien hätt es gar nicht gebraucht. Nur Geduld und einen Zaun. Würd es mit der Jagd klappen, dann könnte man sich auf großer Fläche viele Forstpflanzen und viele km Zaun sparen. Der Staatswald macht es vor, wie es geht.
 
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War heute mit einem Landwirt draußen. Hat so ca. 25 ha Wald bei mir drinnen. Unser Förster kümmert sich wenig um die paar Einlieger. Ist ja auch nicht seine Verantwortung. Und Jagdlich bin ich zuständig. Er ist im größten Teil mit dem Verbiss zufrieden, bis ein Gebiet. Da wird alles Laubholz verbissen. Tannen schaffen es aber langsam. Er will das ich da unbedingt einen Sitz im Holz aufstelle. Ist halt ohne an Dickungen vorbei zu müssen kaum erreichbar und auch wenig Sichtfeld.
In näherer Umgebung stehen zwei Sitze. Einer fast in Sichtweite. Ist aber zum Schutz einer Windwurffläche da. Die gehört dem Forst. Und da ist seltsamerweise nichts verbissen.
Um ihn zufrieden zu stellen werde ich das auch machen und versuchen ein paar Rehe beim Wechsel zu erlegen. Ob es aber dann besser wird?
Abschuss ist bei 12Stk/100ha und wird auch fast immer erreicht und auch überschossen. Trotz einer gut befahrenen Straße nur wenig Wildunfälle. Im Schnitt ein Stück pro Jahr.
 
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Dass es auch gewisses Licht braucht ist ja logisch, das Gutachten gibt ja nur Auskunft über das Verbissprozent der vorhandenen Jungpflanzen. In dem von dir beschriebenen Szenario wird sich auch keine/kaum Verjüngung finden lassen die verbissen sein könnte, ergo gibt es auch kein "untragbar" im Gutachten.
Weiterhin weiss man im Forst nur zu gut, dass bestimmte Baumarten in der Verjüngung auch bestimmte Lichtverhältnisse brauchen und man stellt diese zielgerichtet her. Dass Förster unter einem Buchenaltbestand mit B° 1, 0 vitale Eichen in der Verjüngung erwarten und das Rehwild dafür verantwortlich machen, daß die Eiche es dort nicht schafft, ist eine Erfindung der Försterbasher.
Nein, genau dieses Szenario wollte hier im Kreis Coesfeld eine Bundesförsterin durchziehen. Einziger Unterschied, sie hat das Damwild verantwortlich machen wollen.
 
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Zahlen sind das eine und deren Auslegung eine andere. Da liegt doch der Hund begraben. Wir haben bei der Vogelbeere ein Verbissprozent von teilweise 95. Trotzdem werden die Vogelbeeren über Äserhöhe ständig mehr. Wenn die Jungpflanze im mit 40 cm die oberen drei Knospen verliert, dann bleibt noch eine im Gras versteckt. Die legt dann im nächten Jahr aufgrund der Wurzelsubstanz los und ist oft schon außer Äserhöhe. Bei einer Tanne ist das anders. Hier wurde aber vor Jahren immer die Vogelbeere als sicher wichtige Mischbaumart benutzt um auf das Rehwild einzudreschen.

Weiserzäune müssen genau beobachtet werden! Und zwar von den Jägern.

Beispiele:
In Unterfranken sah ich Weiserzäune in aufgelichten Laubholzbeständen. Referenzflächen daneben mit gleichen Lichtverhältnissen gab es nicht.

Es sind zwei Fälle bekannt, wo Förster beim Düngen der Weiserzäune gesehen wurden.

In CZ gibt es diese Dinger inzwischen auch. Ich kann mal Fotos machen. Da wurden auf den gezäunten Flächen gleich ein paar Mischbaumarten mit eingezäunt. Auf der ungezäunten Fläche daneben wachsen (noch) keine. Wie wird das übrigens gewertet wenn jetzt auf der ungezäunten Fläche Ahorne wachsen, im Zaun aber nicht obwohl der nächste Ahorn weit entfernt steht?:ROFLMAO:
 
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Weiserzäune müssen genau beobachtet werden! Und zwar von den Jägern.

Beispiele:
In Unterfranken sah ich Weiserzäune in aufgelichten Laubholzbeständen. Referenzflächen daneben mit gleichen Lichtverhältnissen gab es nicht.

Es sind zwei Fälle bekannt, wo Förster beim Düngen der Weiserzäune gesehen wurden.

:ROFLMAO:
Das kommt mir bekannt vor, so wird das von 2 FBGs hier auch gehandhabt...nicht wirklich ernst zu nehmen...
 
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Das kommt mir bekannt vor, so wird das von 2 FBGs hier auch gehandhabt...nicht wirklich ernst zu nehmen...
Ja und dagegen muss man vorgehen. Aber für viele Jäger ist nur das Ergebnis relevant. Genau beschäftigen sie sich nicht damit, erst wenn was nicht passt. Das Fach Land- und Waldbau ist das am wenigsten geliebte, bei der Jungjägerausbildung. Aber hinterher herummaulen. Diese Beispiele muss man aufzeigen und den Behördenleiter damit konfrontieren, in der Schmollecke erreicht man nichts. Ja wir bräuchten unter den Jägern mehr Fachleute die es auch einmal von einer anderen Seite beleuchten könnten.
Ungeachtet der Zahlen ist es nicht einfach, den Rehwildverbiss genau zuzuordnen. Ein Förster wurde mit Verbissbildern konfrontiert: "Eindeutig Rehwild!" Der Trieb stammte aber aus 3 m Höhe und war vermutlich ein Eichhörnchen. Die Game Conservancy hat dazu auch interessante Studien gemacht.
Natürlich gibt es Reviere, wo einfach der Verbiss zu hoch ist auch wenn das den zuständigen Jagdausübungsberechtigten nicht passt. Es ist ein schwieriges Ziel, hier die Spreu vom Weizen zu trennen, in jeder Hinsicht.
 
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Wir können natürlich für jede einzelne Fläche eine Ausrede finden. Zu dunkel, zu viel licht, zu nah am Feld, zu weit weg, zu groß, zu klein und so weiter...

eine differenzierte Herangehensweise und Betrachtung der gegebenen Verhältnisse vor Ort als "Ausrede" zu bezeichnen und zu ignorieren, ist schonmal die erste Grunddummheit für sich; das "eiserne Gesetz des Örtlichen" sollte Dir als Förschter eigentlich etwas sagen...

Seltsamer weise funktioniert es in vielen Bereichen, wo die zuständigen keine Ausreden suchen, sondern es angehen und beherzt zulangen.

und seltsamerweise gibt es zweifelsohne auch (BaySF-)Reviere, wo´s trotz "beherztem Zulangen" eben nicht funktioniert (muss man nur in die Verbissstatistiken gucken)... welche "Ausrede" hast Du denn für die dort verantwortlichen staatlichen Jagdversager?

So viele Laubholzruten, wie da bei den Nahaufnahmen zu sehen sind, würd es mich wundern, wenn da kein Laubholz hoch kommt. Ich fürchte aber, dass das überwiegend nur Ebereschen sind. Besser wie nix, aber eben eine Baumart, die selten alt wird und damit auch nur eine Beimischung auf Zeit (30 Jahre?). Aber immerhin kann die auch trotz hohem Leittriebverbiss aus dem Äser wachsen. 10cm runter gefressen und trotzdem 50cm Trieb im kommenden Jahr.

So ist das eben; wenn eine (oder mehrere) Generation(en) Fichte 100 da den Vorbestand gebildet hat, aus der peinlichst jedes Laubholz rausgeklopft wurde; muss man sich nicht wundern, wenn auf der dann entstandenen Freifläche zuerst die Pioniere ankommen und, je nach Standortsqualität, die aufkommende Fi-NV im Zweifelsfall alles mögliche andere einfach ausdunkelt...
 
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Schön wäre es, wenn dem überall so wäre. Die Praxis in meinem Revier sieht anders aus. Die Eiche aus Hähersaat hat nur dann eine Chance, wenn sie zufällig oder gezielt in einem Zaun aufgeht.
Dann ist man allerdings oft darüber erstaunt, wie viele Eichen zu den gepflanzen Bäumen "dazu kommen". Nicht selten ärgert man sich, dass man da überhaupt was gepflanzt hat. Stellt man nur einen Zaun, ohne was zu Pflanzen, dann gucken alle einen ungläubig an - genau so erlebt. Fichten Kiefernbestand mit zwei Buchen und zwei Eichen am Rand, einen halben ha gezäunt und heut (nach 12 Jahren) steht da eine geschlossene Buchen und Eichenkultur. Die paar jungen Fichten, die vorm Zaun schon da waren stehen auch noch da, die paar Tannen und Douglasien hätt es gar nicht gebraucht. Nur Geduld und einen Zaun. Würd es mit der Jagd klappen, dann könnte man sich auf großer Fläche viele Forstpflanzen und viele km Zaun sparen. Der Staatswald macht es vor, wie es geht.

Wer die Hähersaat ernsthaft und fest als Verjüngungskonzept mit einkalkuliert, muss schon extrem verzweifelt sein... und wer sich dadurch eine kurzfristige Problemlösung erhofft, hat schlicht "den Knall nicht gehört"!
 

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