BJV: Forstliches Gutachten - der BJV sieht keine jagdliche Relevanz

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Das Verbandsblatt kenne ich nicht, weil ich kein Mitglied desselbigen bin und zwar aus Überzeugung, aber auch keines anderen. Ich brauch diese ganze Verbands- und Vereinsmeierei nicht und zahlen wollte ich dafür schon erst recht nicht.

Und was eine Notzeit ist, das legt immer noch die lokale untere Jagdbehörde fest, aber dank Klimawandel hatten wir wohl schon seit längerem keine Notzeit mehr zu beklagen, von einigen hochalpinen Lagen vielleicht mal abgesehen.

Stattdessen sind einige "ganz Schlaue" hier aber dazu übergegangen sich ihre Drive In´s (einer davon mit 17 Tonnen !!! jährlich auf 1.000 ha ) vom Jagdberater zu befürworten und vom Landratsamt als Ablenkfütterungen genehmigen zu lassen. Da fällt mir ehrlich gesagt nichts mehr dazu ein ... 😳
:LOL:...im Verein der lustigen Dummschwetzer muss man auch keinen Beitrag entrichten, dann kommt sowas bei rum ...:ROFLMAO:
 

z/7

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von einigen hochalpinen Lagen vielleicht mal abgesehen.
Nochmal, zum Mitschreiben oder Mitdenken, oder beides: es gibt keine "Notzeit".

Das Wild ist nicht abhängig von Dir. Deine Küh ham Notzeit, wenn es nicht genug Heu gibt, weil die auf Dich warten müssen. Das Wild ist so frei und wandert ab. Dahin, wo's noch was gibt. Und wenn das nicht reicht, dann sind es zuviele für den Lebensraum.
 
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Der Wildbiologe sagt zunächst nicht viel neues, im Wald jagen, auf den Äsungsflächen Ruhe geben. Intervalljagd, keine Zeugen, heimliche Reh bei falscher Bejagung, Effektives Jagen, Intervalljagd usw. Die Drückjagd als effektivste Jagdmethode verschweigt er aus Gefälligkeit, oder haben sie es ihm rausgeschnitten? Who knows.
Interessant wird es, wenn er das Auflichten der Wälder fordert um Äsung zu schaffen. "Äsung" im Wald bedeutet halt oft auch Konkurrenzvegetation (Himbeere, Brombeere, Gras...) die eine Verjüngung erschweren und teuer machen. Zudem gibt es aktuell genügend Licht im Wald - dem Käfer und der Trockenheit "sei Dank". Zusätzlich weitere Wälder auflichten? Wenn Holzpreise am Boden sind? Wenn man seit Jahren dem Käfer hinterher springt und deutlich über dem Einschlagen muss, was noch nachwächst? Ich komm mir da grad etwas verarscht vor. Wer was zur Lösung des Wild/Waldkonfliktes beitragen möchte, der sollte die aktuellen Probleme der Forstwirtschaft kennen, sonst macht man sich lächerlich. Zudem sind diese dunklen undurchforsteten Bestände in den aller meisten Fällen schon lange Geschichte. deswegen geht es dem Rehwild aktuell ja so gut und deswegen steigen die Abschusszahlen seit Jahrzehnten unaufhörlich. Die Ratschlage lieber großflächig zu arbeiten und mit Einzelschutz statt Zaun. Der Kollege hat nicht mal ansatzweise Anhnung von den Kosten für den Einzelnen, wenn der das denn wirklich so machen würde. Zudem kann ein Privatwaldbesitzer mit kleiner Fläche gar nicht großflächig arbeiten. Die "Lösungsansätze" sind keine, denn sie sind für die Waldbsitzer aktuell kaum umsetzbar. Das sind Scheinargumente, mit denen die Jägerschaft sich aus der Verantwortung rausplaudern will. Ich geh mal davon aus, dass die Ergebnisse der Studie in der Steiermark auch mit dieser Zielsetzung in Auftrag gegeben wurden.

"Die Rehe nicht zum Verbiss provozieren..." das ist bislang der größte Brüller, den ich diesbezüglich gehört hab.

Robin Sandfurt ist nicht wirklich Förster, klar. Aber anders als Dr. Karoline Schmidt hat er halt beizeiten begriffen, dass man wildbiologische Studien nicht nur MIT den ( am Regler für die Forschungsgelder sitzenden…) Jägern machen sollte, sondern am besten doch ALS Jäger:

„Ich bin selbst Jäger und daher sicher befangen“ (im Portrait / Interview von Hirsch & co) .
Auch in seinem Podcast , in Vorträgen bei niederösterreichischer oder bayerischer Jägerschaft also immer gern dabei mit klaren Bekenntnissen zur traditionellen Jagd.
Christine Miller ist ja schon bissl älter, hat sich nach Bissen in Försterwadeln erkennbar die Zähne verrenkt - ein sympathischer junger Vollchecker aus der berühmten Wiener Schule macht da vielleicht pro Wild-und-Wald ganz nett Karriere. Unter Hinweisen auf die total multikausal anzugehende Komplexität des Themas Wildverbiss, Mitschuld der Fostpartie, leicht veränderter Jagdtaktik - Intervallkonzept im Bestand und unter Verschonung der Freiflächen, aber ohne Bewegungsjagd - plädiert er pro gelingende Naturverjüngung auch mit dem Argument, dass bei verbesserter Biotopkapazität am Ende noch mehr Rehe winken…“a Hund is fei scho, der Jaga!“

Sich mit Sandfort zu beschäftigen, ist schon eine Freude!
Aber ich bleibe trotzdem ein Riesenfan von Frau Dr. Karoline Schmidt - Vergleiche mit Sommervieh, das man mehr als halbjährig durchfüttert im Zaun, dann auf Kirrungen zur „Erschissung“ vorführt ( Rotwild) oder Löcher im Dach, denen Hausbesitzer mit daruntergestellten Eimerchen begegnen ( Rebhuhnhege in Agrarsteppe).

WhyHi
 
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Das erzählen die Förster nun seit Jahrzehnten. Glaubt uns nur iwie keiner. Warum dann dem?
Das glauben vor allem die nicht, die aus ihrem kleinkarierten Kuhstalldenken nicht einfach nicht raus kommen.
Und die sich nicht trauen, es einfach mal zwei, drei oder meinetwegen auch vier Jahre zu probieren. Ein Rehwildbestand in alter Güte (besser Schlechte) ist schnell wieder aufgebaut.
 
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Bei uns im Revier wurde vom zuständigen Förster gerade die revierweise Ausage, bzw den dazu erforderlichen Waldbegang, terminlich in Frage gestellt, weil er neue Aufnahmeanweisungen bekommen hat. Da bin ich ja mal gespannt...

LG Marcus
 
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"Gibt es genügend Licht für Verjüngung? Ist der Boden von Konkurrenzvegetation stark bedeckt? Sind genügend Samenbäume vorhanden?
Diese drei Fragestellungen waren in der bisherigen Anweisung zur Erstellung der Revierweisen Aussagen auch schon enthalten, sollen jetzt aber in jedem Fall benannt werden."

Klingt jetzt nicht danach, dass sich in der Praxis sehr viel ändert.

Aber etwas wie „Miteinander statt gegeneinander im Sinne von Wild und Wald - das ist das Entscheidende" von einem BJV-Funktionär zu lesen, hat dann schon eine gewisse Komik.
 
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Ob sich aber deswegen viel ändern wird? Weder dürften die neu ins Spiel gebrachten Parameter eine Änderung beim revierweisen Gutachten bewirken, noch dürfte das Bla-Bla des Präsidenten Einfluß auf die Kontrahenten vor Ort haben. Allenfalls könnte er durch diesen Schwenk weitere Unterstützer bei den Kreisgruppen verlieren.

Unabhängig davon glaube ich nicht, dass er überhaupt etwas ändern möchte. Er dürfte vielmehr hoffen oder glauben, dass bei Berücksichtigung der genannten Faktoren das Ergebnis des revierweisen Gutachten viel günstiger ausfallen wird. Was sicher ein großer Irrtum sein wird.

Ob er plötzlich zugeben wird, dass doch in vielen Revieren ein zu hoher Wildbestand vorhanden ist? Undenkbar!
 

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