Diese Aussage entnimmst Du genau welcher Quelle bzw. welchem Versuchsaufbau? Verstehe es bitte als ganz sachlich gemeinte Frage. Es interessiert mich tatsächlich. Diese pauschale Erkenntnis habe ich so noch nirgends gefunden.
Soweit Du mit einem 66 cm Lauf unterwegs bist und den noch mit einem Schalldämpfer versehen willst, solltest Du schon berücksichtigen, dass der auch nochmals 15 cm zusätzlicher Länge liefert und das Teil in eine Angel verwandelt. Du solltest speziell für den Drückjagdeinsatz die neue Balance der Waffe vorher prüfen. Ich kann mir vorstellen, dass das im Ergebnis extrem kopflastig wird. Zudem sollte dein Auto groß genug sein um das Teil noch transportieren zu können ;-)
Nach meiner Einschätzung müssen die Jagdverhältnisse schon sehr speziell sein, wenn man die vermeintlich gewonnen Vorteile dieser 'one gun policy' mit einem solchen Sack voller (aus meiner Bewertung) Nachteile behängt.
Grosso
Wie bereits oben geschrieben, werde ich mit dem Gerät auch weiter schießen. Drückjagd ohne Schalli aber mit Mündungsbremse. Aber jetzt nehme ich das 3000er dafür her mit dem 1-4x24.
Ein Treibladungspulver hat bestimmte Eigenschaften und bei Magnumpatronen und weiten Schüssen will man vor allem, dass der Abbrand des Pulvers vollständig erfolgt und eine relativ hohe V0 erreicht wird. Dadurch fällt das Geschoss nicht zu sehr ab und fällt in entfernten Bereichen nicht unter Schallgeschwindigkeit. Unter dieser Geschwindigkeit stabilisiert sich das Geschoss nur noch unzureichend. Das ganze ist natürlich abhängig von Temperatur und Luftdruck und einigen anderen Einflussfaktoren. Es versteht sich hierbei von selbst, dass längere Läufe auch dicker sein müssen, sonst bringen sie keine Vorteile (siehe Schwingungen).
Oft wird die Meinung vertreten, dass man ja bei wiedergeladenen Patronen ein offensiveres Pulver bei etwas kürzeren Läufen verwenden kann. Bei Weitschüssen, ist dies problematisch bzw. unmöglich, denn die verwendeten progressiven Pulver sind schon am Limit, denn der begrenzende Faktor ist der maximale Druck. Diesen kann man nicht weiter steigern, da ja schon eine möglichst hohe V0 ermittelt wurde, die mit einem max. Druck einhergeht.
Hier mal ein Beispiel:
Wenn ich eine .300WSM mit 59,29gr N150 lade und das Geschoss 168gr schwer und der
Lauf 69cm lang ist, dann erhalte ich einen Druck von 4390 bar (4400 = CIP) und erreiche eine V0 von
915m/s. Das Geschoss fällt auf 1000m insgesamt ca.
9,88m herunter. Die Windabdrift beträgt etwa
236cm bei 4,5m/s.
Wenn ich eine .300WSM mit 59,29gr N150 lade und das Geschoss 168gr schwer und der
Lauf 50cm lang ist, dann erhalte ich einen Druck von 4390 bar und erreiche eine V0 von
857m/s. Das Geschoss fällt auf 1000m insgesamt ca.
11,58m herunter. Die Windabdrift beträgt etwa
258cm bei 4,5m/s. Die V0 liegt in diesem Bereich schon 20-30 Prozent tiefer.
Eine Änderung der Ladung ist nicht möglich, da bereits am Maximum. Da 1000m aber nicht die Grenze sind, wird die Lauflänge zum begrenzenden Faktor, ergo trifft ein längerer Lauf dann besser.
Das heißt, dass alle äußeren Einflüsse zunehmen und länger einwirken können, was vor allem bei wechselhaften Einflüssen, wie z.B. Windveränderungen die Treffergenauigkeit negativ beeinflusst. Das macht sich über 300m bereits bemerkbar - je weiter, desto größer der Effekt. Dazu kommen Abweichungen der Pulver und andere Fehlersummierungen (Hülsenvolumen; Geschossgewicht, OAL Patronenlager/L6; Züge-Felder-Maße, Mündungskontur usw), die dann das Geschoss auch früher in den instabilen Bereich treten lassen, vor allem, wenn die Luft "dicker" ist (Temp/Druck/Höhe).
Zusätzlich kommen Elemente wie erhöhtes Mündungsfeuer (Blendung), evtl. größerer Hochschlag dazu, die auch im jagdlichen Alltag Auswirkungen aber nichts mit der Treffergenauigkeit zu tun haben.
Schallis gibt es auch mit Verlängerungen zw. 8 und 10cm.
Bis 300m sind die Laufunterschiede nicht sehr groß und für den jagdlichen Bereich zu vernachlässigen. Hier ist das Schwingungsverhalten ausschlaggebend.
Transport erfolgt in meinem Bus bzw. sind viele meiner Waffen mit einem Klapp- oder Schiebeschaft versehen. Ansonsten hat man ein zu kleines Auto. Aber selbst meine längsten Gewehre passen ungeklappt in die Gewehrkoffer, welche locker quer in mein Auto hineinpassen. Schallis erhalten sowieso eine QD/QL-Befestigung.
Welchen Sack voller
Nachteile meinst du? Außer die Lauflänge hast du keinen benannt.
cu Tom