Böcke auf der Drückjagd

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Servus nach Altbayern.
Ich hege keine Kümmerlinge, sondern erlege sie wenn es passt.
Ich erlege keine Geiß VOR dem Kitz, sondern von 2 Kitzen eines oder die Geiß und das Kitz.
Wenn du meinst mit dem Laufenlassen von Kümmerlingen oder Knopfern Hege zu betreiben und so auf reife Böcke zu warten, ist das eines deiner Hegegeheimnisse, dass sich ein Knopfer zu einem hochkapitalen Sechser heranhegen lässt.
Bei Rehwild "aufpassen" läuft auf auf das schonen von weiblichem Wild hinaus.
Was jagst denn überhaupt, außer "reifen Böcken" :roll:
willst denn überhaupt den Abschuss nur mit Kitzen erfüllen?
Möglicherweise nur Schmalrehe erlegen?
Wie würde nach einigen Jahren dein Rehwildbestand aussehen, wenn von außerhalb sich das nicht ausgleicht?

ICH will überhaupt keine LÄNGERE höchstens eine KÜRZERE Jagdzeit auf Böcke, aber das hast du beim Lesen meines Eingangspostings offensichtlich nicht geschnallt.
Ich habe das Thema nur angerissen, weil immer wieder verlangt wird, aus der Erlegung eines Bockes auf der DJ kein Drama zu machen.

Erfolgreiche Hege wünscht allen Rehjägern
Sir Henry
 
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Schwieriges Thema oder??

Ich kenne z.B. Jäger, die nur wegen des Wildbrets jagen. Knochen interessieren die nicht- das sind aber keine Deutschen :D

Alle Deutschen Jäger, die ich kenne und die den Bockabschuss für das ganze Jahr befürworten, sind allesamt verlogen. Deren Argumente, von wegen wir sind keine Trophäenjäger hatten sich immer schon im Mai relativiert. Wenn andere dicke Böcke schossen und sie nicht. Da kam der Jagdneid wieder durch.

Richtigerweise wurde hier schon angeführt, dass man ja dafür sein kann, allerdings nur wenn man die Böcke auf der Drückjagd nicht im eigenen Revier schießt. So ist das immer, nach meiner Erfahrung.

Ich mag die Jagdzeiten so wie sie sind. Prinzipiell könnte man auf alles Wild auch Weihnachten schon zu machen. Jagddruck verringern.

Ich schieße gerne dicke Böcke, erfreue mich auch daran, den einen oder anderen Bock im nächsten Jahr mal wiederzusehen (meistens erkennt man es ja nicht) und freue mich schon auf den 1. Mai.

Ich jage in einem grossen Rotwildeinstandsgebiet und da ist der Trophäenkult (auf welchem die Jagdzeiten ja beruhen) sehr stark ausgeprägt. Was da an den Hirschen der Neid nagt...
Für das nächste Jagdjahr habe ich meinen Pirschbezirk in einen Randbezirk verlegt, wo kaum Rotwild ist, höchstens mal ein paar Feisthirsche. Da hab ich dann meine Ruhe vor dem Theater. Und kann mich mehr auf die Böcke konzentrieren. :D
 
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Die Jagdzeit auf Böcke ist OK - jedoch in der Brunft gehört die Jagd verboten !
Man sollte hier dem Wild jagdliche Ruhe gönnen, zumal das Wildbret eh minderer Qualität ist.
Also sollte man einen Bock in der Brunft totschiessen um schlechtes Fleisch zu ernten - und kommts auch nur darauf an, 3.ten anhand er Trophäe zu zeigen, dass man doch ein richtige Könner ist? Haben wir sowas nötig?
Wirklich nicht !!

Was die Böcke auf der Drückjagd angeht - passiert ist sowas recht schnell.
Zuerst gucken, dann drucken. Dann muss man halt mal auf einen Schuss verzichten. Ausnahmen bestätigen die Regel - passierts einem regelmässig so ists ganz einfach ein Schiesser!!

Brackenblut
 
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@Brackenblut
Wieviele Böcke hat man denn zu erlegen und zu wievielt bejagt man ein Revier.
Wem ein 4-jähriger gut genug ist, der soll ihn halt erlegen.
Spätestens beim 4./5. Ansitz ist das in der Regel VOR DER Brunft erledigt, wenn man die anderen Böcke in der Brunft nicht stören will.
Würde das so gehandhabt, könnte man nach der Brunft wieder störungsfrei auf die vorher ungestörten Böcke jagen.
Man darf aber auch kein Schmalreh erlegen, weil das ja auch stört.
Bleibt der Jäger nach der Erlegung seiner Böcke zu Hause? - Nein, also:

Man darf dann auch keine Jungfüchse bejagen und kein Raubzeug, was die Böcke ja auch stören würde.
Auch keine Überläufer u.sw. - stört alles. :roll:

Nimmt man alle Störfaktoren zusammen, stört aber der Jäger, der 2 Stunden still auf dem Hochsitz hockt noch am allerwenigsten. Es muss aber dann auch so verschwinden, dass sich das Wild nicht gestört fühlt. 8)

Und ob man ein größerer Könner ist, die "Rehkrone" NACH der Brunft zu präsentieren, sagt zumindest nix darüber aus, wo der Bock die ihm "angetragene Kugel" denn überhaupt empfangen hat :wink:
 

steve

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@ pinus: Gutes Posting! Dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen!
 
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Sir Henry schrieb:
...Wenn es bei Sauen schwer sein kann, eine junge führende Bache selbst bei gutem Licht nicht als solche anzusprechen, ist das bei Rehwild im Herbst und Winter ungleich besser möglich.
...

Hmmmm. Was möchtest Du uns damit sagen?
Ich bezweifle, daß Du das sagen willst, was Du geschrieben hast. Könnte aber ein freud'scher Versprecher sein. :lol: :lol: :lol:
 
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@tirolerbracke
danke für den Hinweis
habe das "nicht" rausredigiert"

Ist nur dir aufgefallen. Setzen, "Eins"
 
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Sir Henry schrieb:
@tirolerbracke
danke für den Hinweis
habe das "nicht" rausredigiert"

Ist nur dir aufgefallen. Setzen, "Eins"

Wie Du siehst, gibt es sogar jemanden, der Deine Beiträge (richtig) liest. :lol: :lol: :lol: :lol:
 
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Forestgump schrieb:
Um das ganze mal ein wenig zu fundieren:

Kann jemand von Euch mit einer Statistik aufwarten aus der hervorgeht, in welchen Monaten über die Jagdzeit verteilt die Böcke so erlegt werden?

Ich kann mit keiner Statistik aufwarten - weiss jedoch aus unserem Revier, dass ca. 2/3 der Böcke oder mehr alleine im Mai erlegt werden!

Noch was dazu.
Es wird doch bei den Befürwortern von Drückjagden (ich auch) sehr häufig argumentiert,
dass man besser ein paar mal richtig Dampf macht, anstatt der Dauerhockerei.
Warum sollte das hier anders sein ?!
 
A

anonym

Guest
Sir Henry schrieb:
Servus nach Altbayern.
Ich hege keine Kümmerlinge, sondern erlege sie wenn es passt.
Ich erlege keine Geiß VOR dem Kitz, sondern von 2 Kitzen eines oder die Geiß und das Kitz.
Wenn du meinst mit dem Laufenlassen von Kümmerlingen oder Knopfern Hege zu betreiben und so auf reife Böcke zu warten, ist das eines deiner Hegegeheimnisse, dass sich ein Knopfer zu einem hochkapitalen Sechser heranhegen lässt.
Bei Rehwild "aufpassen" läuft auf auf das schonen von weiblichem Wild hinaus.
Was jagst denn überhaupt, außer "reifen Böcken" :roll:
willst denn überhaupt den Abschuss nur mit Kitzen erfüllen?
Möglicherweise nur Schmalrehe erlegen?
Wie würde nach einigen Jahren dein Rehwildbestand aussehen, wenn von außerhalb sich das nicht ausgleicht?

ICH will überhaupt keine LÄNGERE höchstens eine KÜRZERE Jagdzeit auf Böcke, aber das hast du beim Lesen meines Eingangspostings offensichtlich nicht geschnallt.
Ich habe das Thema nur angerissen, weil immer wieder verlangt wird, aus der Erlegung eines Bockes auf der DJ kein Drama zu machen.

Erfolgreiche Hege wünscht allen Rehjägern
Sir Henry

Servus Sir Henry

Erkläre mir doch bitte wo die vielen Kümmerer herkommen die im Juni rupfig und abgekommen erlegt werden und deren Foto hier im Forum stolz eingestellt werden. Wenn im Herbst und Winter, so wie du es beschreibst, auf weibliches Rehwild gejagd wird gibt es sie nämlich nur in Ausnahmefällen. Was ist schlimmes daran reife Böcke zu jagen und den jungen Zeit zu geben. Der Hochkapitale Sechser ist auch bei mir die Ausnahme aber der ältere starke Brunftbock ist für mich der Höhepunkt des Jagdjahres. Ich erfülle meinen Bockabschuß zu 80% von Ende Juli bis Mitte August und den des weiblichen Rehwildes von Oktober bis Ende Dezember auf der Einzeljagd. Nach diesem Motto jage ich nicht erst seit Gestern und auch nicht auf 100ha. Die Jagdzeit auf Rehböcke ist meiner Meinung nach völlig ausreichend. Wenn ich aber hier von jemanden lese, daß er den Brunftbock nicht mehr bejagen lassen würde, muß ich mir wirklich an den Kopf fassen. Wer so etwas fordert, ist scheinbar wirklich nur in der Lage im Mai den dummen Jährling, der ihm auf 80 Meter noch zuschaut wie er auf seinen Hochsitz klettert, totzuschießen. Wer winterliche Rehwildtreibjagden (die in Bayern verboten sind) braucht um seinen Bockabschuß zu erfüllen sollte sich Gedanken über die Höhe seines Abschußplans machen.

Waidmannsheil

Altbayern
 
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Hallo,
Wir versuchen 50% unseres Bockabschusses im Mai zu erledigen. Dabei geht "Zahl vor Wahl". Die andere Hälfte fällt im September nebenbei mit an. Im Juni und Juli ist bei uns weitestgehend Jagdruhe. Im August geht es langsam wieder los. Im September ist dann alles offen und das wird auch so genutzt. Wobei immer Kitz vor Ricke geschossen wird oder versucht wird beide Kitze zu bekommen. Auf den DJ wird selbstverständlich Rehwild freigegeben und es ist ausdrücklich erwünscht dieses auch zu nutzen. Die Schützen schießen das Rehwild sehr sauber, d.h. kein flüchtiges Rehwild. Im Verhältnis sind allgemein die Schüsse auf Sauen schlechter als auf Rehwild. Naja, bei uns haben sich die schlechten Schützen und schußgeilen Jäger mit den Jahren "rausgemendelt"...

Das Ergebnis ist, das wir keine Knopfer mehr haben und ein Jährlingsspießer ist eine Ausnahme. Das Gewicht liegt bei älteren Böcken um die 18-20kg, Jährlinge haben auch mal 14kg. Unsere Kitze im September haben allerdings dann auch nur um die 8kg. Wir betreiben keinen "Trophäenkult". Wer seinen Bock aufhängen möchte kann dies gerne tun. Ich freue mich auch wenn sich jemand über den Knochen freut.
Bei uns steht der Wald im Vordergrund. Mittlerweile zeichnen sich große, tlw zusammenhängende Dickungskomplexe ab, d.h. wieder jede Menge Einstände für Rehwild und SW. Ich schätze das sich dadurch bei uns die Jagd irgendwann verändern wird, bzw es wird schwieriger wird das Ziel zu erreichen.
 
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Ja den dummen Jährling bekomm ich im Mai und die alten auch. Irgendwie sind unsere Rehe einfacher zu bejagen als bei euch in Bayern. Kann natürlich auch sein das wir nicht nur durchs ZF kucken sondern auch drücken. Mir persönlich ist es fast egal wann ich den Bock erlege, aber 80% der Böcke nur in der Blattzeit bejagen wäre mir persönlich zu einseitig. Wenn ich auf den Sitz gehe will ich auch Beute machen. Das hat nicht mit Wildhass zu tun, sondern mit Beutetrieb.
 
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@Altbayern

Das mit dem dummen Jährling und dem Brunftbock war wohl ein Schuss ins eigene Knie.
Es gibt wohl kaum einen dümmeren und unvorsichtigeren Bock, als den in der Brunft.
Die deppaten im Mai sind junge Böcke und daher ziemlich leicht zu kriegen, aber einen suchenden Bock ausgangs der Brunft zu kriegen ist ja auch nicht das ganz große Kunststück. Ein alter Bock wird normalerweise immer eine Herausforderung sein.
Den kriegt man aber auch ausserhalb der Brunft.
Warum also die Jagd in der Brunftzeit, wenn das Wildbret wirklich deutlich schlechter ist als sonst - weil man sich leichter tut - in anderen Kulturkreisen ist dies absolut verpöhnt.
Dies ist ein alter Zopf. Ob er abgeschnitten werden soll, soll jeder für sich entscheiden.
 
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aha, ist Wildpret des Bockes wirklich so schlecht? Ich habe keinen Unterschied feststellen können.
 

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