Brennholz machen

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15 Sep 2016
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Hab dieses Jahr auch psa für den Schein und natürlich auch für die Nutzung angeschafft. Auch wenn ich nicht die Luxus Varianten gekauft habe… das Zeug ist echt gut geworden. Kein Vergleich zu den grausamen Hosen und Stiefeln, die es sonst so gab. Außer beim Helm. Da hätte ich besser 20€ mehr ausgegeben….
 
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5 Mai 2012
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Mit meiner PSA bin ich soweit sehr zufrieden:
- Pfanner Protos für Großkopferte (feines Gitter)
- Oregon SS Hose mit Hosenträgern (schön dünn) wer darin friert schafft nicht genug
- HH HiVis Langarmshirt
- Stihl Lederhandschuhe
- Stihl Dynamic S3 Stiefel (direkt von Elten ohne Stihlbranding für die Hälfte)
- Ochsenkopf Forstkoppel mit KWF Erste Hilfe Verbandstasche.
- PMR Funkgerät für wenn man außerhalb des Sichtbereichs anderer arbeitet.
 
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PSA ist nicht alles, nur Grundvoraussetzung. Eine aktuelle Ausbildung ist mindestens genauso wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger.
Die zwei Tages Kurse sind dazu völlig unzureichend.
Ab dem fünf tägigen Kurs kann man so halbwegs mitreden => AS Baum 1. Da ist dann wenigstens ne Prüfung dabei und nicht nur "dabei sein ist alles". Die Ausbildung zum Forstwirt dauert drei Jahre, dementsprechend lässt man auch mit dem Wochenkurs besser die Finger von vielen Sachen.

Aber hierzulande ist es ja so, sobald man Motorsäge, PSA und Teilnahmebestätigung hat meinen die Meisten es kann einem jetzt nichts mehr passieren. Daher auch >20 Tote jedes Jahr hier bei uns in Bayerns Privatwäldern. FFW hat erst vor vier Wochen einen unter einem Baum vorgezogen. Den Baum hat er von seinem Bruder draufgeschmissen bekommen, Stunden später im Krankenhaus verstorben.
https://www.flz.de/article/id/ps-a8e1551d-a50a-406c-8c4b-fe8195ffd5dd

Man muss beim Brennholz machen Unterscheiden zwischen denen, die das als körperlichen Ausgleich zum Bürojob betreiben und das auch aus Spaß an der Freude machen und denen die das in größeren Mengen semiprofessionel Betreiben (müssen). Sobald da Zeitdruck dazu kommt wird's brandgefährlich. Gerade mit den Kalamitäten: Sturmholz, Dürre und Käfer, ist bei vielen die Freude an der Waldarbeit geschwunden, gemacht werden muss sie trotzdem.

Nichts geht über Maschineneinsatz bei der Brennholzwerbung.
Wir haben das früher so gemacht: Im Wald Meterstück gesägt, zum Liegendspalter hinten am Traktor geschleppt, im Wald gespalten und die Meterstücke aufgeladen. Daheim zum Trocknen aufgeschlichtet und nach einem Jahr mit der Wippkreissäge nochmal durchgeschnitten und in der Holzlege aufgeschlichtet.
Das ging mir schon auf den Sack als ich 12 war. Jedes Scheit fünfmal in der Hand bis es in den Ofen wandert.
Seit ich das mit dem Schwager selbst mache und Vadder daheim bleibt, hab ich mir als erstes eine Forstseilwinde (KGD 550EH-SA) gekauft. Aus meiner Sicht ist eine Winde (nicht zwingend angebaute Forstseilwinde) Grundvoraussetzung im Wald um überhaupt sicher fällen zu können. Irgendeiner hängt sich immer auf, gerade das Kalamitätsholz, und dann geht der gefährliche Murks los: abklotzen, einen anderen quer drauf werfen etc.
Dazu zusammen mit der buckligen Verwandschaft einen kleinen Rückewagen für 4m Stammlänge angeschafft.
Seither werden die Stämme in 4m Fixlänge mit der Winde aus dem Wald gezogen und auf den Rückwagen verladen. Dann am Hof abgelegt und gesammelt. Sobald genug da ist lass ich ein bis zweimal im Jahr einen mobilen Spaltservice kommen. Der stellt sich hin mit seinem Spalt-Sägeautomat mit Kran und holt sich das Holz, das Förderband fördert die fix und fertigen 50cm Scheite direkt in den überdachten Schuppen. Der verlangt für 20Ster ca. 300€. Dafür stell ich mich nicht mehr selbst zwei bis drei Wochenenden an den Spalter und die Wippkreissäge.
Klar kostet das, aber ich plage mich nichtmal mehr halb so viel und lang wie früher.
Ich muss aber auch >60 Ster im Jahr machen, da hört der Spaß irgendwann auf.

Forst-PSA ist heute tatsächlich viel bequemer. Die trägt man gerne, nicht wie die Plastikhosen von vor 30 Jahren. Ich bevorzuge Kübler-Hose und Oberteil, Haix Schnittschutzstiefel, Oregon Helm, Handschuhe nach Jahreszeit. Nächster Wunsch wäre Helmfunk, ich hoffe der wird schnell erschwinglicher. Kommunikation im Wald zum zweiten Mann sehe ich noch als Schwachpunkt.
 
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Da gebe ich dir vollkommen recht, ich mache es nur zum Spaß weils Freude macht.
Zwar hat es natürlich den Nutzen die Bude warm zu halten aber es gibt ja auch noch die Ölheizung.
Zum Glück habe ich auch einen kleinen Schlepper angeschafft mit Frontlader, leider noch ohne Winde aber man kann sich mit Umlenkrollen und Seilzügen noch behelfen.
Ich mache immer so viel wie ich kann und Lust habe und dann ist feierabend.
Wenn ich da die Faust im Nacken hätte würde das wohl auch alles anders aussehen.
Die Spaltsituation muss sich bei mir aber noch ändern, ich bins leid den Spalthammer zu schwingen, mit meinen Gelenkproblemen ist das nix mehr. Da kommt dann wohl demnächst ein Spalter mit Stammheber.
Bei dem Ausbilder wo ich damals die 2 Scheine gemacht habe kann man auch extra Auffrischkurse belegen und Spezialkurse ala "Gefahrenfällungen" also Sturmholz etc.
Dafür werd ich mich auch mal anmelden, zwar habe ich bis jetzt immer noch jede Situation sicher entschärfen können aber man lernt ja auch nie aus.
 
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Dieses Jahr klappt es hoffentlich mit dem Ofen dann wird auch solide PSA gekauft und der Kurs besucht. Mit dem lokalen Förster wird dann geredet und ein Aufräumschein geholt.
Also erstmal nur liegendes Holz entasten und Bergen, und dann Hänger kompatibel klein machen.

Ans fällen etc. würde ich da nicht ohne Unterweisung direkt im Wald vom Profi ran gehen.

Da mit dem Ofen nur zu geheizt wird reichen 2-3RM. Allein was hier am Wegrand liegt, oder für die Forstarbeiter nicht mehr zum verarbeiten lohnt hat man ein 1 WE nebenbei eingesammelt.
 
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Mit den Kursen die hier im Umfeld angeboten werden darf man nur Liegendholz aufarbeiten, Fällen ist da, zum Glück, nicht mit dabei.
Ich habe meinen Lehrgang über die Feuerwehr gemacht, da hat uns der freundliche Forstwirtschaftsmeister auch mal Bäume fällen lassen. Mit dem allgemeinen Erkenntnisgewinn das man davon tunlichst die Finger lässt.
Was Feuerwehreinsätze im Wald bzw. bei Forstarbeiten anbelangt hört man hier wenig bis gar nichts.
 
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PSA ist nicht alles, nur Grundvoraussetzung. Eine aktuelle Ausbildung ist mindestens genauso wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger.
Die zwei Tages Kurse sind dazu völlig unzureichend.
Ab dem fünf tägigen Kurs kann man so halbwegs mitreden => AS Baum 1. Da ist dann wenigstens ne Prüfung dabei und nicht nur "dabei sein ist alles". Die Ausbildung zum Forstwirt dauert drei Jahre, dementsprechend lässt man auch mit dem Wochenkurs besser die Finger von vielen Sachen.

Aber hierzulande ist es ja so, sobald man Motorsäge, PSA und Teilnahmebestätigung hat meinen die Meisten es kann einem jetzt nichts mehr passieren. Daher auch >20 Tote jedes Jahr hier bei uns in Bayerns Privatwäldern. FFW hat erst vor vier Wochen einen unter einem Baum vorgezogen. Den Baum hat er von seinem Bruder draufgeschmissen bekommen, Stunden später im Krankenhaus verstorben.
https://www.flz.de/article/id/ps-a8e1551d-a50a-406c-8c4b-fe8195ffd5dd

Man muss beim Brennholz machen Unterscheiden zwischen denen, die das als körperlichen Ausgleich zum Bürojob betreiben und das auch aus Spaß an der Freude machen und denen die das in größeren Mengen semiprofessionel Betreiben (müssen). Sobald da Zeitdruck dazu kommt wird's brandgefährlich. Gerade mit den Kalamitäten: Sturmholz, Dürre und Käfer, ist bei vielen die Freude an der Waldarbeit geschwunden, gemacht werden muss sie trotzdem.

Nichts geht über Maschineneinsatz bei der Brennholzwerbung.
Wir haben das früher so gemacht: Im Wald Meterstück gesägt, zum Liegendspalter hinten am Traktor geschleppt, im Wald gespalten und die Meterstücke aufgeladen. Daheim zum Trocknen aufgeschlichtet und nach einem Jahr mit der Wippkreissäge nochmal durchgeschnitten und in der Holzlege aufgeschlichtet.
Das ging mir schon auf den Sack als ich 12 war. Jedes Scheit fünfmal in der Hand bis es in den Ofen wandert.
Seit ich das mit dem Schwager selbst mache und Vadder daheim bleibt, hab ich mir als erstes eine Forstseilwinde (KGD 550EH-SA) gekauft. Aus meiner Sicht ist eine Winde (nicht zwingend angebaute Forstseilwinde) Grundvoraussetzung im Wald um überhaupt sicher fällen zu können. Irgendeiner hängt sich immer auf, gerade das Kalamitätsholz, und dann geht der gefährliche Murks los: abklotzen, einen anderen quer drauf werfen etc.
Dazu zusammen mit der buckligen Verwandschaft einen kleinen Rückewagen für 4m Stammlänge angeschafft.
Seither werden die Stämme in 4m Fixlänge mit der Winde aus dem Wald gezogen und auf den Rückwagen verladen. Dann am Hof abgelegt und gesammelt. Sobald genug da ist lass ich ein bis zweimal im Jahr einen mobilen Spaltservice kommen. Der stellt sich hin mit seinem Spalt-Sägeautomat mit Kran und holt sich das Holz, das Förderband fördert die fix und fertigen 50cm Scheite direkt in den überdachten Schuppen. Der verlangt für 20Ster ca. 300€. Dafür stell ich mich nicht mehr selbst zwei bis drei Wochenenden an den Spalter und die Wippkreissäge.
Klar kostet das, aber ich plage mich nichtmal mehr halb so viel und lang wie früher.
Ich muss aber auch >60 Ster im Jahr machen, da hört der Spaß irgendwann auf.

Forst-PSA ist heute tatsächlich viel bequemer. Die trägt man gerne, nicht wie die Plastikhosen von vor 30 Jahren. Ich bevorzuge Kübler-Hose und Oberteil, Haix Schnittschutzstiefel, Oregon Helm, Handschuhe nach Jahreszeit. Nächster Wunsch wäre Helmfunk, ich hoffe der wird schnell erschwinglicher. Kommunikation im Wald zum zweiten Mann sehe ich noch als Schwachpunkt.
Wenn man "muss" kommt es häufig zum übertreiben. Erschöpfung sorgt dann für Fehler.
Ich lasse mir die 3m Enden entweder gleich bis auf dem Hof fahren und am Waldweg ablegen. Selbst räume ich nur manchmal etwas nach. Fällen + Rücken kostet hier 21 € Netto. Klein sägen und spalten ist mein Teil.
 
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6 Feb 2018
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Unser Sohnemann und sein Kumpel haben jetzt auch mit der Brennholzwerbung angefangen. Die Jungs haben säckeweise Sägen, müssen sich aber bei uns alten Säcken die Sappies leihen. Hoffentlich wirft deren Holzverkauf bald Geld ab, damit sie in Handwerkzeug investieren können. Denn irgendwie sind die 18-jährigen Bengels beim Wiederbringen vergesslicher als 90-jährige Alzheimerpatienten.
 
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Sappies kann man echt nicht genug haben, bei fast 1,90m ist bücken echt bescheiden.
Man muss wissen wie man damit umgeht, ich hab schon mehr als einmal schnell die Luft durch die Zähne ansaugen müssen weil freiwillige Helfer sich damit fast die Schienbeine punktiert hätten.
 
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6 Feb 2018
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:LOL:"Punktieren" ist beim Einsatz z.B. des sehr guten Sappies von Stihl schon ziemlich untertrieben. Hab das mal, eine fast vorschriftsmäßige "Schnittschutz"-jeans tragend, erfolgreich ausprobiert. Kreisförmige Narbe immer noch vorhanden. War beim Aufladen, gesägt hat damals mein Kumpel.
 
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Unser Sohnemann und sein Kumpel haben jetzt auch mit der Brennholzwerbung angefangen. Die Jungs haben säckeweise Sägen, müssen sich aber bei uns alten Säcken die Sappies leihen. [...]
Also ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, aber wenn jemand mit mehr als zwei Motorsägen in den Wald geht, ist das für mich ein klares Indiz für mangelndes Können.
Man kann Unvermögen nicht mit zusätzlichen Sägen ausgleichen.

Da man bei Fällungen eh immer zu zweit arbeitet, braucht jeder seine Allzwecksäge zwischen 40 und 50 cm Schwertlänge und dazu hat man vielleicht noch eine größere ab 60cm dabei. Die Leistung ist dabei sekundär und wird völlig überschätzt. Es geht nur geringfügig schneller oder langsamer, aber es geht mit einer 3,0kW-Säge nichts was mit einer 2,2kW Säge nicht auch ginge. Zeitfresser bei der Waldarbeit ist auch nicht das Schneiden wodurch die bloße Schnittleistung der Säge kaum jemals der Flaschenhals ist. Das Ausasten und Rücken der Stammteile kostet Zeit. Wenn an einem 8h Arbeitstag im Wald die Säge 5,5h läuft, dann ist man schon ziemlich gut unterwegs.

Am besten sind ja die Spezialisten die meinen, man könnte einen Baum nur fällen wenn das Schwert im Wurzelstock-Durchmesser ganz hindurch reicht.:rolleyes:

Ich bevorzuge langstielige Vorlieferzangen statt Sappie, die muss man auch nicht scharf halten. Kann ich empfehlen.
B_28-016_anw_j09.jpg
 
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Ich weiß noch bei meinem A1 Kurs liegendes Holz.
Eigentlich unnützerweise hatte ich die MS462 mitgenommen weil die total overkill war für das bisschen abasten und aufarbeiten von liegendem Holz.
Der Kurs war 3/4 rum und die Säge schlummerte auf dem Waldboden und dachte sich nix böses da wurde sie zu ihrem ersten Einsatz gerufen.
Es hatten sich ohne scheiß 3 Sägen festgeklemmt und steckten fest.
Ich war leider nicht dabei um das Spektakel mir von Anfang an anzuschauen, ich hab erst zugeschaut als die 2. Säge sich "festfuhr"
Als dann auch die Dritte klemmte kam dann das große Gerät zum Einsatz.
War aber ulkig mit anzusehen wie da alle wie die Schuljungens danebenstanden alle etwas beschämt auf ihre Sägen guckend die noch im Stamm steckten.
2 Sägen sind eigentlich schon Pflicht weil wir alle nur Menschen sind, alle andere ist wohl eher Liebhaberei, wogegen ich auch nix hab.
Wenn man die aber regelmäßig braucht um den Karren ausm Dreck zu kriegen, sollte man nochmal ein wenig Üben
 
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26 Okt 2005
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Ich weiß noch bei meinem A1 Kurs liegendes Holz.
Eigentlich unnützerweise hatte ich die MS462 mitgenommen weil die total overkill war für das bisschen abasten und aufarbeiten von liegendem Holz.
Der Kurs war 3/4 rum und die Säge schlummerte auf dem Waldboden und dachte sich nix böses da wurde sie zu ihrem ersten Einsatz gerufen.
Es hatten sich ohne scheiß 3 Sägen festgeklemmt und steckten fest.
Ich war leider nicht dabei um das Spektakel mir von Anfang an anzuschauen, ich hab erst zugeschaut als die 2. Säge sich "festfuhr"
Als dann auch die Dritte klemmte kam dann das große Gerät zum Einsatz.
War aber ulkig mit anzusehen wie da alle wie die Schuljungens danebenstanden alle etwas beschämt auf ihre Sägen guckend die noch im Stamm steckten.
2 Sägen sind eigentlich schon Pflicht weil wir alle nur Menschen sind, alle andere ist wohl eher Liebhaberei, wogegen ich auch nix hab.
Wenn man die aber regelmäßig braucht um den Karren ausm Dreck zu kriegen, sollte man nochmal ein wenig Üben
Ein 2. Schwert + Kette tut es im Zweifel auch.
 

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