PSA ist nicht alles, nur Grundvoraussetzung. Eine aktuelle Ausbildung ist mindestens genauso wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger.
Die zwei Tages Kurse sind dazu völlig unzureichend.
Ab dem fünf tägigen Kurs kann man so halbwegs mitreden => AS Baum 1. Da ist dann wenigstens ne Prüfung dabei und nicht nur "dabei sein ist alles". Die Ausbildung zum Forstwirt dauert drei Jahre, dementsprechend lässt man auch mit dem Wochenkurs besser die Finger von vielen Sachen.
Aber hierzulande ist es ja so, sobald man Motorsäge, PSA und Teilnahmebestätigung hat meinen die Meisten es kann einem jetzt nichts mehr passieren. Daher auch >20 Tote jedes Jahr hier bei uns in Bayerns Privatwäldern. FFW hat erst vor vier Wochen einen unter einem Baum vorgezogen. Den Baum hat er von seinem Bruder draufgeschmissen bekommen, Stunden später im Krankenhaus verstorben.
https://www.flz.de/article/id/ps-a8e1551d-a50a-406c-8c4b-fe8195ffd5dd
Man muss beim Brennholz machen Unterscheiden zwischen denen, die das als körperlichen Ausgleich zum Bürojob betreiben und das auch aus Spaß an der Freude machen und denen die das in größeren Mengen semiprofessionel Betreiben (müssen). Sobald da Zeitdruck dazu kommt wird's brandgefährlich. Gerade mit den Kalamitäten: Sturmholz, Dürre und Käfer, ist bei vielen die Freude an der Waldarbeit geschwunden, gemacht werden muss sie trotzdem.
Nichts geht über Maschineneinsatz bei der Brennholzwerbung.
Wir haben das früher so gemacht: Im Wald Meterstück gesägt, zum Liegendspalter hinten am Traktor geschleppt, im Wald gespalten und die Meterstücke aufgeladen. Daheim zum Trocknen aufgeschlichtet und nach einem Jahr mit der Wippkreissäge nochmal durchgeschnitten und in der Holzlege aufgeschlichtet.
Das ging mir schon auf den Sack als ich 12 war. Jedes Scheit fünfmal in der Hand bis es in den Ofen wandert.
Seit ich das mit dem Schwager selbst mache und Vadder daheim bleibt, hab ich mir als erstes eine Forstseilwinde (KGD 550EH-SA) gekauft. Aus meiner Sicht ist eine Winde (nicht zwingend angebaute Forstseilwinde) Grundvoraussetzung im Wald um überhaupt sicher fällen zu können. Irgendeiner hängt sich immer auf, gerade das Kalamitätsholz, und dann geht der gefährliche Murks los: abklotzen, einen anderen quer drauf werfen etc.
Dazu zusammen mit der buckligen Verwandschaft einen kleinen Rückewagen für 4m Stammlänge angeschafft.
Seither werden die Stämme in 4m Fixlänge mit der Winde aus dem Wald gezogen und auf den Rückwagen verladen. Dann am Hof abgelegt und gesammelt. Sobald genug da ist lass ich ein bis zweimal im Jahr einen mobilen Spaltservice kommen. Der stellt sich hin mit seinem Spalt-Sägeautomat mit Kran und holt sich das Holz, das Förderband fördert die fix und fertigen 50cm Scheite direkt in den überdachten Schuppen. Der verlangt für 20Ster ca. 300€. Dafür stell ich mich nicht mehr selbst zwei bis drei Wochenenden an den Spalter und die Wippkreissäge.
Klar kostet das, aber ich plage mich nichtmal mehr halb so viel und lang wie früher.
Ich muss aber auch >60 Ster im Jahr machen, da hört der Spaß irgendwann auf.
Forst-PSA ist heute tatsächlich viel bequemer. Die trägt man gerne, nicht wie die Plastikhosen von vor 30 Jahren. Ich bevorzuge Kübler-Hose und Oberteil, Haix Schnittschutzstiefel, Oregon Helm, Handschuhe nach Jahreszeit. Nächster Wunsch wäre Helmfunk, ich hoffe der wird schnell erschwinglicher. Kommunikation im Wald zum zweiten Mann sehe ich noch als Schwachpunkt.