Skogman schrieb:
Ausgesprochen viele Kulturen verehrten Gottheiten, die sie für die Fruchtbarkeit der Felder und der Tiere verantwortlich machten. Insofern entstanden Riten und Bräuche um die Jagd, die den Dank für die Beute mit dem Dank an die Fruchtbarkeitsgottheiten verbanden. Die weitere Verbindung zur Einbindung von Fruchtbarkeitssymbolen in Jagdrituale ist dadurch folgerichtig und offensichtlich.
Dann muss ich noch einmal fragen:
Was haben "ausgesprochen viele Kulturen" mit unserer Kultur zu tun?
Eigentlich nichts, wäre man versucht zu sagen - es sei denn, man wollte damit eingestehen, dass die Rückbindung (-> Religion) eines Großteils des jagdlichen Lamettas eher im Heidentum wurzelt (wovon z.T. auch der Trophäenkult zeugt), als im aufgeklärt-christlichen Kontext.
Ich habe damit persönlich zwar kein Problem. Denn was ich wie ausübe, ist meine Sache.
Es zeigt mir aber die ganze Heuchelei, von wegen "Schöpfer im Geschöpf ehren" usw.
Hier werden wie im Toys-r-us der Kulturen bunte Schubladen aufgemacht und nach Lust und Laune Inhalte zusammen geschüttet. Frei nach Else Kling: "Wenn's schee macht..."
Es ist das Gleiche - von daher passt mein Hinweis auf das Osterei ganz gut - wie Ostern und Weihnachten als "christliche Feste" zu bezeichnen und dann bunte Hühnereier aufzuhängen oder sich in Konsumorgien zu ergehen.
Das ist unsere wahre Kultur: Kulturvermischung bis nichts mehr übrig bleibt.
Insofern hast Du schon recht mit Deinen "ausgesprochen vielen Kulturen".
Nur sollte sich dann auch bitte keiner mehr aufregen, wenn bei jagdlichen Gebräuchen die nachkommenden Generationen vieles anders machen. Es gibt dann kein Anrecht auf "Korrektheit", da die Gepflogenheiten der Jungen am Ende eben auch nur eine weitere Kulturvermischung darstellen.