Bruchzeichen noch "modern"?

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Was auffällt bei der Betrachtung der Erlegerfotos lassen bei mir obige Frage aufkommen. Soll die Tradition weiterleben oder sind Inbesitznahmebruch und letzter Bissen heute out ?
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Ganz ehrlich, ich mache es inzwischen eigentlich nicht mehr wenn ich alleine unterwegs bin. Ich breche das Stück lieber schnell und sauber auf und schaffe es in die Kühlung bevor ich noch nach dem richtigen Bruch etc. suche. Bin ich jedoch in Gesellschaft unterwegs oder strecke ich ein besonderes Stück, kommt auch dann der Bruch rein bzw. ran.
 

Fex

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...Ich breche das Stück lieber schnell und sauber auf und schaffe es in die Kühlung bevor ich noch nach dem richtigen Bruch etc. suche. ...

Das eine schliesst das andere nicht aus. Wegen den 60 Sekunden, die das Brechen und Stecken eines Bruches dauert, ist noch kein Stück verhitzt. Bei Drückjagden liegen die Stücke nach dem Schuss oftmals Stunden, bevor sie aufgebrochen werden....
 
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Ganz ehrlich, ich mache es inzwischen eigentlich nicht mehr wenn ich alleine unterwegs bin. Ich breche das Stück lieber schnell und sauber auf und schaffe es in die Kühlung bevor ich noch nach dem richtigen Bruch etc. suche. Bin ich jedoch in Gesellschaft unterwegs oder strecke ich ein besonderes Stück, kommt auch dann der Bruch rein bzw. ran.
Wenn Du alleine unterwegs bist,ist das die eine Seite.Da siehts ja eh keiner.;-)Du bist dann ja nur vor Deinem Gewissen rechenschaftspflichtig.;-)
Ich meinte wohl mehr die Erlegerfotos.Die wurden ja sehr oft gut in Szene gesetzt,so mit Hund,Knarre u. anderem Getöns. Da hätte man doch rein theoretisch auch noch die Zeit für den letzten Bissen.Ich betone REIN THEORETISCH.Will ja hier noch keine Wertung abgeben,da die ja völlig daneben liegen kann,hab ja nur nach Meinungen gefragt.
Also dann,haut mal in die Tasten !
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Also mein Gewissen belastet das in keinster Weise. :biggrin: Da wir ja alle wissen, was der Hintergrund des letzten Bissens ist, ist es glaube ich vielfach in Ordnung wenn man ihn nicht unbedingt vergibt.

Wie gesagt, wenn man in Gesellschaft Jagd, anschließend gemeinsam Strecke legt etc. was ganz anderes vom Feeling her. Oder wenn man dann den Bruch von Jagdfreund etc. überreicht bekommt. Mir selber was an den eh nicht vorhandenen Hut stecken gefällt mri da weniger.
 
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Also mein Gewissen belastet das in keinster Weise. :biggrin: Da wir ja alle wissen, was der Hintergrund des letzten Bissens ist, ist es glaube ich vielfach in Ordnung wenn man ihn nicht unbedingt vergibt.

Wie gesagt, wenn man in Gesellschaft Jagd, anschließend gemeinsam Strecke legt etc. was ganz anderes vom Feeling her. Oder wenn man dann den Bruch von Jagdfreund etc. überreicht bekommt. Mir selber was an den eh nicht vorhandenen Hut stecken gefällt mri da weniger.

und scheibchenweise geben wir damit die "alten sitten und gebräuche" dem verfall preis. es "kostet" grad mal ein paar sekunden um einen bruch zu brechen und ihn dem stück in den äser zu schieben. tuts weh??? nein!!!!
 
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Der letzte Bissen gehört für mich dazu. Ich habe ein Leben genommen, ich fühle mich dem erlegten Tier gegenüber verpflichtet, meine Achtung ihm gegenüber auszudrücken. Klingt jetzt komisch, anders kann ich das aber nicht beschreiben. Die Zeit nehme ich mir ganz einfach.

Andere Brüche verwende ich gar nicht bzw. sehr selten.

WMH,
Frank
 
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Der letzte Bissen gehört für mich dazu. Ich habe ein Leben genommen, ich fühle mich dem erlegten Tier gegenüber verpflichtet, meine Achtung ihm gegenüber auszudrücken. Klingt jetzt komisch, anders kann ich das aber nicht beschreiben. Die Zeit nehme ich mir ganz einfach.

Andere Brüche verwende ich gar nicht bzw. sehr selten.

WMH,
Frank

Das sehe ich genauso. Die fünf Minuten nehm ich mir. Gehört bei mir einfach dazu.
Thomas

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Ich trenne klar zwischen dem Schützenbruch/Bruch für Hundeführer, Letzten Bissen. Kurz und bündig: Pro!
Anders ist mit den sonst. Brüchen. Wer ist denn schon in geheimer Mission unterwegs? Standplätze sieht man eben besser mit Markierungsband (das eben auch wieder entfernt werden muss). Der Anschussbruch aus Fichtenzweigen auf der Fichtenkultur ist auch nicht so der Brüller. Beim Warnbruch wird vermutlich der Sachbearbeiter bei der Berufsgenossenschaft einen Herzinfarkt erleiden und das aufgegebene Warten wird übers Handy geklärt.
Brüche sind eben entstanden als es noch keine sonstigen Hilfsmittel zur Markierung gab und sie kosten nichts.
Das jagdliche Brauchtum ist einem ständige Wandel ausgesetzt. Dazu gehören auch die Brüche...
 
G

Gelöschtes Mitglied 6729

Guest
und scheibchenweise geben wir damit die "alten sitten und gebräuche" dem verfall preis. es "kostet" grad mal ein paar sekunden um einen bruch zu brechen und ihn dem stück in den äser zu schieben. tuts weh??? nein!!!!
Meinst du, das Stück wird sich im Orcus darüber beschweren, dass, wenige Momente nachdem es dahin gemeuchelt wurde, du ihm keinen anständigen letzten Bissen in den Äser geschoben hast?
 
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Für mich sind die Bruchzeichen mehr als nur "Feeling" oder irgendeine Show, die ich deswegen vor meinen Waidkameraden abziehen muss, sondern ein Bedürfnis. Die Jagd würde einen Teil Ihrer Magie und Faszination verlieren. Mein späterer Lehrprinz hat mich als kleiner Bub den Respekt vor dem Wild, auch nach dem Schuss, gelehrt. Die Überreichung der Brüche hat diese Momente ins Herz gebrannt und ließen mich schließlich selbst Jäger werden. Ohne gewisse Rituale würde mir persönlich ein gutes Stück Freude am Jagen abhanden kommen und ich würde mich eher wie ein seelenloser Schädlingsbekämpfer fühlen. Gerade, wenn ich alleine draussen bin, vernachlässige ich die guten Bräuche nicht. Das wäre, als wenn ein Gentleman zu Hause seine Frau verprügeln würde und nur der Öffentlichkeit ein achtungheischendes Gesicht zeigte. Er wäre nichts als ein Schauspieler, kein Ehrenmann.
Wenn ich jage, ob in Gesellschaft, oder allein, nehme ich mir immer die Zeit dazu. Vielleicht bin ich altmodisch, aber das gehört zu meinem Verständnis von Waidwerk.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
und scheibchenweise geben wir damit die "alten sitten und gebräuche" dem verfall preis. es "kostet" grad mal ein paar sekunden um einen bruch zu brechen und ihn dem stück in den äser zu schieben. tuts weh??? nein!!!!

Natürlich tut es nicht weh, aber wofür? Ich breche das Stück auf, spüle es aus, packe es in die Wildwanne, ab in die Wildkammer, da nochmal kurz nachspülen und dann ab in die Kühlung. Ob das Stück jetzt was im Äser hat oder nicht, ändert sich für mich an meinem Erlebnis oder was mir besonders gut gefallen hat genau nichts.

An die Bruch-Freunde: Verblast Ihr denn auch jedes Stück? Gehört doch eigentlich dazu oder nicht=?
 

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