Bulgarien 2023 Rilagebirge und Marizatiefebene

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So meine liebe Foristi, ich leg mal los. Einige Hundert Bilder und Videos sind einigermaßen strukturiert und sortiert. Es folgen einie Fäden zu unterschiedlichen Themen. Das Interesse des Einzelnen wird sicher unterschiedlich sind. Voraussichtlich wird es folgende Postings geben:
1. Einleitung und Landschaft
2. Rothirschjagd
3. Damhirschjagd
4. Schakaljagd
5. Niederwildjagd auf Wachtel, Fasan und Rebhuhn
6. Gatterrevier (ehemal. Trutwildrevier)
7. Wildkamerabilder
8. Erkundung eines neuen Revieres im Rilagebirge mit Bär, Wolf, Gams, Keiler, Rehbock

als grober Anhalt.

Meist ergibt sich in meinem Bekanntenkreis immer ein ähnlicher Dialog:
"Du fährst (fliegst) nach Bulgarien?" - Willst an Hirschn schießn?"
Wie wenn es keine anderen Wildarten gäbe!
Ich buche eine Jagd und keinen Abschuss. Wenn ich erwidere, dass ich das jetzt noch nicht weiß, dann ist das für den deutschen planungsverrückten Jäger unvorstellbar. Vor zwei Jahren saß ich von einem Tag auf den anderen in den Rhodopen am Wolfsluder, weil dort einer bestätigt war. Einfach abschalten vom komplizierten Leben in Deutschland. Alte Freunde treffen, Geschichten erzählen, für die dieses Forum auf Jahr belegt wäre.

Im Jagdhaus neue Gemälde, das hier gefällt mir besonders. Die Bockjagd im Winter haben also nicht die Ökos erfunden.... :ROFLMAO:
IMG_4010v.jpg
Es war 1997 als ich zum ersten Mal zwei Jagdfreunde zur Hirschbrunft in die Rhodopen begleitete. Naja wenn mir grad ein Keiler übern Weg laufen sollte......
Tat er gleich am ersten Abend in Form meines Lebenskeilers. Auf dieses Phantom hatten schon Jäger aus allen europ. Ländern gejagt und keiner hat ihn erwischt. Mit 24 und 33,5 cm Waffenlänge kann ich ihn wohl kaum noch übertreffen. Da hatte ich mir den Bulgarienvirus geholt. Mit Golio, meinen Jagdführer auf Wolf gepirscht und Küchenschweinchen geschossen.

Ich stehe auf einem Hügel und mein Blick geht hinunter zum See.
IMG_7542v.jpg
Dort fand ich 2007 bei der Keilerpirsch immer wieder Kessel, vermutlich von einem starken Keiler. Direkt am Strand hatte er sich sonnige Plätzchen hergerichtet, war aber wie immer nicht zu Hause. Ob ich die tiefbeastete, verkrüppelte Kiefer noch finde, wo der Kessel war? Enttäuscht gingen wir wieder in Richtung Auto und ich hatte die Hoffnung aufgegeben. Dann entdeckte ich ihn auf einer Kuppe, im Kessel liegend. Damals noch ohne Wärmebildkamera. Der Jagdführer sagte, es sei ein Stück schwarzes Damwild. Ich beharrte auf das Angehen. Es war meine Stunde und seine letzte......Er wurde missmutig hoch und flüchtete in eine Schwarzdornhorst, nur die Teller schauten oben raus. Das reichte, damit die 9,3x62 ihren Weg fand. Die Todesflucht ein paar Meter an mir vorbei, den Boden mit dem schweißigen Gebrech pflügend......

Jetzt war ich hier wieder angekommen, tief im Süden meines Herzens wie ich oft zu sagen pflegte. Das Land hat ein Tattoo gemacht in meiner Jägerseele.
Die Nachfahren meines Keilers hat alle die Seuche vor zwei Jahren ausgelöscht, aber jetzt erholt sich der Bestand wieder. Zuerst erwischte es immer die starken Keiler und Bachen, genau wie i den Rhodopen.

Ich habe viel Freunde gefunden. Oft kommt es vor dass zunächst nichts funktioniert auf so einer Reise. Dann doch irgendwie anders und am Ende trotzdem zur Zufriedenheit.
Die deutschen Perfektionisten mag ich gar nicht dabei haben. Vielleicht habe ich slawische Gene in mir. Ich mag die Menschen hier und ich muss immer noch an die Worte denken: "Ihr zwei seid eigentlich keine typischen Deutschen". Was das auch immer heißen mag.

Das Revier in dem wir jagten, hat einen sehr guten Rot-und Damwildbestand
Als wir ankamen, standen ums Jagdhaus ca. 50 Stück Damwild und ich zweifelte ob ich in diesem Streichelzoo richtig bin. Aber dort herrscht seit Jahrzehnten Jagdruhe. Um 16 Uhr beginnt der Aufmarsch und am Morgen zieht das Wild wieder in die Einstände zurück
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Die geringe Fluchtdistanz ändert sich sofort schon nach wenige Hundert Metern vom Jagdhaus entfernt. Es findet fast nur Pirschjagd statt. Das Revier hat 4.700 ha.
Baumarten: Kiefer, Wacholder, Eichen, selten Baumhasel, Wildbirnen, Eschen, uam.
Trockenrasen, zahlreiche kleine Tümpel wurden angelegt..
IMG_4175v.jpgIMG_4176v.jpgIMG_4178v.jpg
Mein jagdlicher Wunsch war ein Schakal...Davon gibt es hier genug. Sie reißen inzwischen auch Damwild. Mehr in einem extra Faden.IMG_7406v.JPGIMG_7543v.jpg
Die anderen Reviere liegen in der Marizatiefebene, sind reine Feldreviere. Dort jagen wir mit Vorstehhunden..
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Fortsetzung folgt!
 

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Wildkamerabilder:
Die Auswahl fällt leider bescheiden aus....
Füchse sind angesichts der vielen Schakale schon hier eine Seltenheit. Der größere Räuber verdrängt den kleineren. Der Goldschakal den Fuchs und der Wolf den Goldschakal!
Bei dieser Aufnahme bin ich mir nicht sicher. Die Branten sehen nach Fuchs aus..
Schakal oder Fuchs.JPG
Fuchs.JPG
Das hier ist aber ein Schakal:
Schakal.JPG
Damhirschbilder gibt es mehr als genug, da kommen noch genug Fotos..
Schaufler.JPG
 
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Waffen:
Ich habe lange überlegt, ob ich als Laie zu diesem Thema was schreiben soll. Es sind für mich längere Kugelschreiber, nichts weiter. Ich bekomm keine glasigen Augen wegen so eines Teils.
Sicher wird für viele nur eine halbe Schraube auf dem Foto genügen, um die genaue Waffe zu bestimmen. Und müllt mir den Faden nicht mit Kaliberdiskussionen über angreifende Goldschale zu. Also die Fabrikate interessieren mich eigentlich nicht. Seht es mir nach.
Aber aufgrund schlechter Erfahrungen möchte ich mit dem wichtigsten Satz in diesem Beitrag beginnen:
Verlasst Euch nicht auf das Handwerkszeug anderer Leute!
Da es hauptsächlich dem Niederwild (Wachteln) galt, nahmen wir nur die Flinte mit. In meinem Fall eine Beretta 12/76. Die Kugelbix für die Hirschjagd wollten wir ausleihen.
Auch was Technik angeht, so meinte mein Jagdfreund: "Die sind jetzt alle bestens ausgerüstet!"
Mir wurde eine älterer Steyr-Mannlicher-Stutzen in .270 Win. zugeteilt. Beim Anschießen ging schon der Zirkus los: 10 cm tief und links. Ewiges Herumgemurkse und Verstellen bis die Schüsse einigermaßen saßen. Geschossen vom Einschießtisch, also optimale Voraussetzungen. Das Wort Streukreis war berechtigt. Das konnte ja heiter werden.
Zeiss 6x42
Ja ich weiß, sollte man ablehnen so eine Waffe. Aber auf einen Damhirsch müsste es schon gehen.
IMG_4144ausschnitt.JPG
Fragt mich nicht welches Geschoss. Irgendein Teilmantel Rundkopf
Für die Nachtjagd in diesem Revier stand eine weitere Waffe dieses Kalibers zu Verfügung.
Drauf montiert ein Restlichtverstärker-ZFR.
Das Absehen war beleuchtet, soweit so gut, wenn die Beleuchtung nicht immer wieder mal ausfallen würde, so für eine halbe Sekunde.....:eek:
IMG_4147verr.jpg
Zu Beginn war ich im Niederwildrevier auch auf Schakaljagd. Ein anderes Teil: Produktbeschreibung kurz und bündig: "A Glump!"
Montiert auch auf einen Rumpeltierer in .270 Win.
Hier das Teil und die Waffe....
IMG_4034ver.jpgIMG_4052verk.jpg

Ich weiß nicht was da immer für ein Hype um die echten Nachtzielfernrohre (Restlicht) gemacht wird. Die steckt das Luchs 1 alle in die Tasche. Mit dem hätte ich ziemlich sicher drei Schakale er davon später mehr.

Für die Kurzwaffenfans wäre mein Jagdfreund der Held. Er trägt Tag und vermutich auch Nachts immer zwei Kurzwaffen völlig offen:
1 Revolver in .357 mag. rechts...
1 Pistole in 10 mm Auto, fragt mich nicht welche..

Damit donnert er auch über die Autobahn und geht damit ins Wirtshaus. An dem Gürtel steckt noch ein Messer und eine Taschenlampe, ein bleischweres Teil insgesamt..
IMG_4159ausschi.JPGIMG_4167ausschitt.JPGIMG_4169.ausJPG.JPG

Als Autowaffe für Wölfe die mal schnell die Straße überqueren.....die filmt dort keiner, erst hinterher....einen Unterhebelrepetierer in 30-30. Drei Wölfen ist das Teil schon zum Verhängnis geworden.

IMG_4170verk.jpgIMG_4171auss.JPG

Schakale werden sofort unter Feuer genommen. Und als ein Schakal auftauchte und mein Jagdfreund vorne im Auto nicht schnell genug fertig geworden war, trat der UHR blitzschnell in Aktion.

Also bitte müllt den Faden nicht mit Kaliber- oder Waffendiskussionen zu.
 

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Gatterrevier
Zu dem Niederwildrevier in der Maritzatiefebene gehört auch ein Jagdgatter für die "Abschussbucher" mit Zeitlimit und Hang zu dicken Knochen.
Ich wollte wissen wie es dem Trutwild geht. Noch ein oder zwei Hähne sind am Leben. Die Marder haben sie angeblich aufgerieben. Das Gatter ist ja fuchs- und schakalfrei.
Mir ging es vorallem um gute Videos.
Das Zielalter der dortigen Hirsche ist auf 12 Jahre festgesetzt. Man kennt jeden persönlich und aufs Jahr genau.
Hier ein paar der Hirsche "aus dem Angebot":
Abwurf 2023 10. Kopf, reines Stangengewicht zusammen 11 kg
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Abwurf 2022 derselbe Hirsch v. 9. Kopf
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ein anderer vom 9. Kopf
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Dieser Hirsch war vom 7. Kopf und wurde als Selektionshirsch heuer erlegt.
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Stangenparade, nur ein Teil davon...
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Nachdem mein Jagdfreund sich selbst einen Geburtstagshirsch im anderen Revier erlegen wollte, versuchte natürlich unser Bekannter einen Hirsch aus seinem Gatter "zu verkaufen", was mein Jagdfreund kategorisch ablehnte.
Am Vormittag war ja Jagd mit den Vorstehhunden und am Abend ging ich auf Schakal. Schließlich willigte er doch ein, einen Selektionsschmalspießer zu erlegen. Es waren aber trotzdem drei Ausgänge notwendig, bis sie ihn fanden.
So gefunden und noch nicht zur Stecke gelegt:
IMG_4084v.jpg
Die Brunft begann gerade, hier so ein Lausbub ich denke vom 5. Kopf...
Screenshot aus Video
Screenshot 2023-09-30 232559.jpg
Die Brunft hatte gerade angefangen...
Rotwildrudel vekl (1).jpg
 

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