Diskrepanzen zwischen Anspruch und Ausbildung...

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Jaja :ROFLMAO:

Passen tun zu die Überschrift von dem Faden hier :ROFLMAO::ROFLMAO:

Ich find das nicht lustig. Wer heute nicht gerade gut geerbt hat, wird zeitlebens mit Arbeit gerade so über die Runden kommen. Und wer kein Abitur / studiert hat, der ist sowieso gekniffen. Es geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander, auch bei uns.
 
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Wer nichts erheiert und ererbt
Der bleibt arm bis er sterbt
 
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... wenn man ansagt, dass "nur mit Lehre" halt nichtmal ein Filialleiterposten drin ist ...
Kann immer noch anders laufen. In dem Unternehmen, welches zu führen ich die Freude habe, sagen die anderen Mitarbeiter (auch die mit Hochschulabschluss) zu mir (zunächst "nur mit Lehre") üblicherweise "Chef".

Aber - und auch das war in diesen Faden schon Thema - nur mit 9 to 5 und mit Work-Life-Balance ist das nicht zu erreichen.

Ich weiß selbstverständlich, dass "Jeder ist seines Glückes Schmied." in dieser Absolutheit Blödsinn ist, aber ohne ordentliches Schmieden geht´s nun einmal auch nicht.
 
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Tja, als Häuptling ist der Abschluss egal, aber da es mehr Indianer als Häuptlinge gibt ist es schon eine Frage, ob man als Indianer "nur mit Lehre" oder "Indianer mit Diplom" (B.Sc., M.Sc., ...) besser über die Runden kommt bzw. größere Chancen hat, Häuptling zu werden.
 
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Servus,

auch beim erben gibt es Unterschiede. Das Beispiel paßt auch zu den angesprochenen Immo- bzw. Grundstückspreisen: Ich habe zwei Grundstücke in den neuen Bundesländern geerbt mit faktischem Wert gegen NULL. Hätte ich gleiche Flächen hier bei uns in Oberbayern, wo der qm gut 1.000€ kostet würde ich nur noch jagen gehen.....;)

Gruß
 
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Wenn dieser ganze Hype um Immobilien ein jähes Ende weil die Finanzierungen reihenweise in die Hose gehen nimmt fängt auch im Handwerk das heulen und zähneklappern an.

Das sehe ich grundsätzlich auch so. In Anbetracht der klammen Staatsfinanzen einer Reihe von Staaten in Europa wird es aber noch sehr lange dauern, bis wir wieder steigende Zinsen sehen werden. Dafür hat spätestens die Berufung von Frau Lagarde gesorgt.


Wer heute nicht gerade gut geerbt hat, wird zeitlebens mit Arbeit gerade so über die Runden kommen. Und wer kein Abitur / studiert hat, der ist sowieso gekniffen. Es geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander, auch bei uns.

Es gibt genug Statistiken die Aufzeigen, dass ein Arbeitnehmer heute für viele Güter deutlich kürzer arbeiten muss als noch vor einigen Jahren. Hier nur ein vollkommen willkürliches Beispiel: https://www.iwd.de/artikel/kaufkraft-der-loehne-342433/ Und auch die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich stimmt so uneingeschränkt nicht.

Der wesentliche Unterschied zu früher ist in meinen Augen, dass die Ansprüche deutlich gestiegen sind. Meine Großeltern hatten bis Mitte der 70iger einen (und genau einen) SW Fernseher, heute habe ich vier im Haus und das obwohl ich nicht mal viel Fernsehen schaue.

Mein Vater kann sich noch erinnern, dass Leute aus dem Dorf zu meinem Großvater gekommen sind um zu telefonieren oder weil sie dringend (im Sinne von Leben & Tod) mit dem Auto gefahren werden mussten. Eigene Autos und Telefone waren nicht normal, heute hat jeder Haushalt mehrere Mobiltelefone und oft auch mehrere Autos.

In den 70igern und 80igern war es völlig normal, nur 1x im Jahr in den Urlaub zu fahren, bei größeren Anschaffungen wurde darauf verzichtet. Und heute, wenn nicht gerade Corona ist sind mehrfache Urlaube auch zu Zielen, die vor 40 Jahren noch als exotisch galten, vollkommen normal.

Nicht zu vergessen, dass 1946 eine Wochenarbeitszeit von 48h vollkommen normal war.

Nein, früher war ganz sicher nicht alles besser, aber es ist normal, dass der Mensch sich vor allem an die positiven Aspekte erinnert und den Rest verdrängt.

Und zu Abitur/Studium: Ich habe mehrere Freunde die "nur" eine Ausbildung haben und immer noch in ihrem erlernten Beruf arbeiten. Auch als Angestellte sind da einige dabei, die sicher mehr verdienen als die meisten "Studierten". Bei den Selbstständigen dürfte das für ausnahmslos alle zutreffen. Da gilt dann halt wieder Risiko und Einsatz werden belohnt, bei der Geldanlage und bei der Arbeit. Wenn man das nicht will - was vollkommen legitim ist - muss man eben auch die Konsequenzen sehen.
 
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Es gibt genug Statistiken die Aufzeigen, dass ein Arbeitnehmer heute für viele Güter deutlich kürzer arbeiten muss als noch vor einigen Jahren. Hier nur ein vollkommen willkürliches Beispiel: https://www.iwd.de/artikel/kaufkraft-der-loehne-342433/ Und auch die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich stimmt so uneingeschränkt nicht.
Oh doch, das ist der alte Käse, der immer wieder verwendet wird, um die Inflation runterzurechnen. Da werden ja auch seit Jahren irgendwelche "Warenkörbe" mit dem gleichen Argument verwendet, statt einfach das Bruttosozialprodukt durch die Geldmenge zu teilen.

Das liegt daran, dass sich der Lebensstandard einfach entwickelt hat, und damit sich auch die Armutsgrenze verschiebt. Bestes Beispiel: Wer heut nur einen SW-Fernseher hat, ist schlicht und ergreifen arm.

Die Ansprüche der Leute sind ganz normal mit der Wirtschaftsleistung gestiegen, und das ist auch ok. Genau darum geht es ja, das die Kluft zwischen arm und reich immer größer wird, und das liegt eben daran, dass nicht alle am Wirtschaftswachstum partizipieren.
 
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die Minderleister sind in der Mehrheit, z.B. auch in der Gruppe der Nichtwähler
 
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die Minderleister sind in der Mehrheit, z.B. auch in der Gruppe der Nichtwähler
Auch auf die Gefahr hin, jetzt ein Arsch zu sein.... das geht schon rein mathematisch nicht. Was jemand zumutbar leisten kann, hängt vom gesellschaftlichen Durchschnitt ab. Wenn man da noch kiebig sein will, nimmt man mathematisch den Median, damit extreme rausfallen. Dann hat man eine Durchschnittsleistung. Wer da erheblich drunter ist, ist dann ein Minderleister. Das kann dann aber keine Mehrheit sein, ganz egal, ob uns Workaholics das passt.

Die bessere Frage wäre übrigens: Woran machst Du den Minderleister fest? Einkommen? Arbeitswoche? Ausbildung?
 
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Oh doch, das ist der alte Käse, der immer wieder verwendet wird, um die Inflation runterzurechnen. Da werden ja auch seit Jahren irgendwelche "Warenkörbe" mit dem gleichen Argument verwendet, statt einfach das Bruttosozialprodukt durch die Geldmenge zu teilen.

Das liegt daran, dass sich der Lebensstandard einfach entwickelt hat, und damit sich auch die Armutsgrenze verschiebt. Bestes Beispiel: Wer heut nur einen SW-Fernseher hat, ist schlicht und ergreifen arm.

Die Ansprüche der Leute sind ganz normal mit der Wirtschaftsleistung gestiegen, und das ist auch ok. Genau darum geht es ja, das die Kluft zwischen arm und reich immer größer wird, und das liegt eben daran, dass nicht alle am Wirtschaftswachstum partizipieren.
Naja "Normal" ist das nicht!

Gutes Beispiel sind die in dem von Frido genannten Luxusgüter die heutzutage wie selbstverständlich in jeder Wohnung stehen.

Prinzipiell sind für mich als Mitglied meiner Generation Autos, Fernseher, Stereoanlagen, Computer, Smartphones und viele andere Dinge die das Leben erleichtern und von der Basisstruktur her die Faulheit fördern - Luxusgüter und keine Basisgüter. Basisgüter sind alle Dinge welche man für das tägliche Leben zwingend benötigt, also Lebensmittel, Wohnung, Wasser, Strom, Wärme usw. und selbst da haben wir mittlerweile einen Überfluss, so das Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter, verschwendet und verpulvert werden.

Jeder der in den 60er und 70er Jahren großgeworden ist, kennt noch den Ärger den es gab, wenn Du Schulbrote einfach weggeschmissen hast. Oder wenn Du mit Lebensmitteln rumgealbert und rumgespielt hast. Da gab es auch noch mehr als nur mahnende Worte von den Eltern.

Das Mobilität eine Grundprämisse des modernen Lebens geworden ist, ändert aber nichts daran, dass heute in jedem Haushalt zwei oder mehr Autos existieren. Das es auch anders ging haben frühere Generationen bewiesen.

Ich wollte mit 16 eine gute Stereoanlage haben und nicht so einen billigen Kompaktscheiß von Privileg. Ich habe dafür über die Sommer und Herbstferien gearbeitet und mir zu Weihnachten eine teure Pioneer-Anlage zugelegt. Ich hatte mit 13 einen Eigenen Computer und Monitor (damals brauchte man dafür noch einen Fernseher) - selber erarbeitet und auch selber zusammengelötet. Was damals eine Tugend war ist heute nur noch Old-School, und wird belächelt.
 
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Naja "Normal" ist das nicht!

Gutes Beispiel sind die in dem von Frido genannten Luxusgüter die heutzutage wie selbstverständlich in jeder Wohnung stehen.

Prinzipiell sind für mich als Mitglied meiner Generation Autos, Fernseher, Stereoanlagen, Computer, Smartphones und viele andere Dinge die das Leben erleichtern und von der Basisstruktur her die Faulheit fördern - Luxusgüter und keine Basisgüter. Basisgüter sind alle Dinge welche man für das tägliche Leben zwingend benötigt, also Lebensmittel, Wohnung, Wasser, Strom, Wärme usw. und selbst da haben wir mittlerweile einen Überfluss, so das Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter, verschwendet und verpulvert werden.

Jeder der in den 60er und 70er Jahren großgeworden ist, kennt noch den Ärger den es gab, wenn Du Schulbrote einfach weggeschmissen hast. Oder wenn Du mit Lebensmitteln rumgealbert und rumgespielt hast. Da gab es auch noch mehr als nur mahnende Worte von den Eltern.

Das Mobilität eine Grundprämisse des modernen Lebens geworden ist, ändert aber nichts daran, dass heute in jedem Haushalt zwei oder mehr Autos existieren. Das es auch anders ging haben frühere Generationen bewiesen.

Ich wollte mit 16 eine gute Stereoanlage haben und nicht so einen billigen Kompaktscheiß von Privileg. Ich habe dafür über die Sommer und Herbstferien gearbeitet und mir zu Weihnachten eine teure Pioneer-Anlage zugelegt. Ich hatte mit 13 einen Eigenen Computer und Monitor (damals brauchte man dafür noch einen Fernseher) - selber erarbeitet und auch selber zusammengelötet. Was damals eine Tugend war ist heute nur noch Old-School, und wird belächelt.
Ja schon, kenne ich alles auch noch; ich hab meinen ersten Fernseher auch selber gebastelt. Trotzdem ist heute der durchschnittliche Lebensstandard ein anderer, und damit wandert die Armutsgrenze mit nach oben (und der Wunsch, sich mit dem eigenen Lebensstandard über selbiger zu befinden). Von den Leuten zu verlangen, das sie einen Anspruch wie in den Sechzigern haben, halte ich ehrlich gesagt für unbillig. Deswegen ist das in meinen Augen normal und verständlich.
 
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Ist jetzt OffTopic - aber weil es gerade so gut paßt: Die Grünen hatten eine historische, weil realistische Chance aufs Kanzleramt. Und sind grandios an der eigenen Frauenquote gescheitert, ohne Not. Ihre Kandidatin wurde entlarvt als das, was sie ist: eine Hochstaplerin.
Das ich nicht lache. Schau dir mal den Lebenslauf vom Laschet an. Opus Dei und co. Und Scholz hat bei cum ex auch ne super Figur gemacht. Dieses Jahr sind die Kandidaten einfach unterirdisch.
 
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Ich habe beides gemacht, abgeschlossene Berufsausbildung und abgeschlossenes Hochschulstudium mit Diplom (beides im gleichen Themengebiet/Berufsfeld). Nach Ende der Ausbildung hatte ich recht früh bemerkt, dass die Karriere in einem größeren Konzern mit Ausbildung gedeckelt ist, und es Stellen (mit entsprechender Verantwortung und Vergütung) gibt die ohne Hochschulabschluss unerreichbar sind.

Also in einem Jahr Abitur nachgeholt und nochmal vier Jahre an die Uni. War eine super Entscheidung.
Ähnlich habe ich das auch gemacht. Abi, Ausbildung, Studium.
Langer Weg, lohnt sich aber. Man weiß was man macht im Studium und im Beruf. Danach etwas mehr als 28h/Woche arbeiten und man hat alle Möglichkeiten.

Es gibt aber auch immer mehr in meinem Umfeld, die den anderen Weg gehen. Junge Familienväter die mit 4 Tagewoche oder 36h glücklich sind.
Die Folgen sehen sie nur nicht. Bzw. Nicht den Umfang der Entscheidungen.
 
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Da ich in meinem Umfeld schon mehrere Fälle von Leuten hatte, deren Zukunftsplanung drastisch und unvorhersehbar komplett umgekrempelt oder gestrichen wurde habe ich volles Verständnis für Leute, die weniger Stress im Job gerne gegen weniger Geld und mehr Zeit für die Familie, die Arbeitsmöglichkeit für die Frau o.ä. tauschen. Oder wie jemand neulich sagte: "Ich habe keine Lust, dass meine Kinder so wie ich damals auf das Krankenhausbett krabbeln und sagen: 'Papa, was machst Du hier'?"
 

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