Doppelbüchsdrilling/klassischer Drilling

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Wertes Forum,

ich bin an einem Punkt wo guter Rat teuer ist. Ich bin auf der suche nach einem Drilling, mal wieder.
Aktuell habe ich selbst 2 Drillinge. Einen Model 3000 mit 30.06/12/70 + .222 ESL und großem Swaro. Durch diese Kombination ist er im Punkto Laborierungsauswahl ganz weit vorn. Leider nur sauschwer und unatraktiv was auf Ansitz aber nebensächlich ist.
Der 2te Drilling ist auch ein Model 3000 aber klassisch mit 2x16/70 und 8x57IRS mit neuem 1,5-6x42 Victory Diavari. Dieser Drilling ist für denn Tagesansitz perfekt, Problem ist nur das dieser im Sommer denn Besitzer wechselt...meine Partnerin nimmt ihn mir weg, weil Sie ihn nutzen möchte. :no:

Nun zu meinem Problem, der "große" Drilling soll weg und gegen einen kleineren im Kaliber 16/70 u. 8x57IRS getauscht werden, nie wieder Randlos!! Das Glas hab ich schon, dies ist ein Zeiss Diavari ZA 2,5-10x52 welches via Schwenkmontage montiert werden soll. Ich Jagd im reinen Waldrevier und schieße selten weiter als 100m.
Gibt es das Model 3000 o.ä. auch als Doppelbüchsdrilling ohne Schnickschnack?
Die Doppelbüchsdrillinge die ich gesehen habe haben alle lange Seitenplatten und hohe Schaftholzklassen. Das brauch ich alles nicht, normale Basküle, ganz dezente Gravur, normales Nußbaumschaftholz.

Sollte es sowas nicht geben heißt es wohl warten bis mir ein gut erhaltener klassischer Drilling in die Hände fällt.
Hab ja Zeit :)

Gruß Esmeron

P.S. Meine Repetierer fristen Ihr Dasein im Schrank.
 
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Bis wann SAUER den Drilling 3000 gebaut hat, habe ich vergessen.
Lt. F-Katalog 81/82 kostete der "Standard" DM 4.240.

Doppelbüchsdrilling:
von HEYM als " de Luxe" mit Seitenplatten und Randstichgravur DM 9.790
von Krieghoff als "Trumpf" für DM 9.740
d.h. Doppelbüchsdrilling waren immer Luxuswaffen in Einzelfertigung.
P.:)
 
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@ Esmeron:
Mein Wissensstand deckt sich mit Zivilmauser's: S&S-Eckernförde baute keine Doppelbüchsvariante der Drillinge. Nicht auszuschließen ist eine Einzelfertigung eines Büchsenmachers...
Also bleibt nur eine große Kugel, Einsteckläufe über .22Hornet oder 6x70R werden trotz bester Materialien auch aus schmal bauenden 16ern nicht empfohlen.
Das vorhandene Glas - T*-Beschichtung und guter Zustand vorausgesetzt - ist Optik vom Regal ganz oben, wirkt allerdings auf einem16er Drilling etwas "Kopflastig" - ist aber im Wald berechtigt angesagt a) wegen dort schnell schwindendem Licht und b) wegen der guten Übersicht bei meist kurzen Schußentfernungen . Letztere vermisse ich z.B. bei meinem alten S&S-Suhl-Mod. 30 mit dem 8x56 "Ofenrohr". Da wäre ein gutes 8x52 Carl Zeiss eleganter, bei mindest gleicher optischer Leistung - aber das Leben besteht aus Kompromissen, vor allem bei "geschenkten Gäulen". Der kleine Estl. wurde verkauft und durch einen präzisen .22Hornetlauf ersetzt
Wandersmann, der gerne mit Kipplaufwaffen jagt.
Anhang anzeigen 42502
 
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Hattest du bei der 30-06 Ejector Probleme?
Sorry - aber ich habe noch keinen Drilling mit Ejektor in den Händen gehabt.
Selbst bei Doppelbüchsen sind sie nur bei den exqusiten Modellen leiferbar,
Bei meiner KRIEGHOFF BB Ultra wären sie auch bei 1.000 bis 2.000 € Aufpreis nicht lieferbar gewesen.

Auszugprobleme kenne ich bei meinen Kipplaufwaffen in .223, .308 und .375 H&H nicht.
....ist allerdings kein "Billigschrott".
P.:no:
 
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Ich danke euch allen sehr! Das mit dem Ejektor ist natürlich quatsch, meine schon Auszug der Hülsen per Hand. :)
Das vorhandene Diavari ist neuwertig mit T-Vergütung und natürlich ohne LP , aber auch hier hab ich Sorgen das es zu wuchtig wirkt.

Warum hat man das in Suhl/Eckernf. nie gemacht, Marktlücke?? Oder ist es so viel schwerer einen Schrotlauf durch einen Büchsenlauf zu ersetzten? Kann ja sein das die (wie bei ESLs) Gasdrücke nicht gehalten werden können.
 
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Ich danke euch allen sehr! Das mit dem Ejektor ist natürlich quatsch, meine schon Auszug der Hülsen per Hand. :)
Das vorhandene Diavari ist neuwertig mit T-Vergütung und natürlich ohne LP , aber auch hier hab ich Sorgen das es zu wuchtig wirkt.

Warum hat man das in Suhl/Eckernf. nie gemacht, Marktlücke?? Oder ist es so viel schwerer einen Schrotlauf durch einen Büchsenlauf zu ersetzten? Kann ja sein das die (wie bei ESLs) Gasdrücke nicht gehalten werden können.

Gibt Drillinge mit Ejektoren...würde ich mir aber niemals zulegen.
 
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Hallo Esmeron,

Warum hat man das in Suhl/Eckernf. nie gemacht, Marktlücke?? Oder ist es so viel schwerer einen Schrotlauf durch einen Büchsenlauf zu ersetzten?

Bei Sauer & Sohn in Suhl (also bis zum Zusammenbruch 1945) hat man schon DBD gebaut.
Leider war Sauer & Sohn Eckernförde nur noch ein trauriger Abklatsch dessen, was vorm Krieg (auch durch damalige niedrigere Löhne) möglich war.
Vorm Krieg: Drillinge mit Hahnschloß, langem Seitenschloß, kurzem Seitenschloß (das sauer`sche Seitenschloß war eine verbesserte Weiterentwicklung des alten, suhler Seitenschloß und neben dem Nimrod-Seitenschloß der suhler Firma Thieme&Schlegelmilch das techn. hochwertigste was je an Seitenschloßkonstruktionen weltweit gebaut wurde) und Blitzschloß.
Vorkriegs-Kipplaufwaffen von Sauer & Sohn brauchen sich nicht hinter Kipplaufwaffen aus den engl. und belg. Nobelschmieden derselben Zeit zu verstecken.
Nach dem Krieg: nur noch Blitzschloß (der Sauer 3000, oder 53, wie er anfangs hieß, war nichts anderes als der nach dem Krieg wieder neu aufgelegte Sauer Drilling Mod. 32).
In den 50ern fertigte man bei Sauer & Sohn in Eckernförde noch eine KLB und bis Mitte der 60er Jahre noch eine Doppelflinte (Model VIII) und eine Büchsflinte (Modell IX) mit A&D-Schloß.
Ab Mitte der 60er gab´s nur noch den Drilling 3000 (in "machinengerechterer" Form), die BBF Mod.54 (mit Blitzschlosse), für die es m.W. nie eine serienreife BDF- oder BDB-Version gab und div. 98er die auf Basis alter Wehrmachtskarabiner-Systeme gebaut wurden. Für die USA wurden in den 60er die Weatherby-Büchsen Mk.V gefertigt.
1972 ging deren Fertigung an die japan. Firma HOWA und bei Sauer startete im Jahr darauf der Repetierer Mod. 80 (ab 1980/81: Mod. 90) und ab 1978/79 parallel dazu das "Baukastengewehr" Sauer 200.
Die BBF 54 wurde 1988 "eingestampft", der Drilling 3000 so um das Jahr 2003/2003 und kurz drauf auch die Sauer 90, bzw. deren Nachfolgerin Mod. 92 und Sauer & Sohn ging an einen allgäuer Konzern, der nur die Sauer 202 (Nachfolgemodell der 200) weiterproduzierte, sowie ein 2-Schloßableger seiner Einschloß-BBF/BDB und Doppelflinten unter dem Namen "Sauer" in Italien fertigen läßt.

Für einen Sauer & Sohn DBD wirst du dich also nach einem Vorkriegsmodell umsehen müssen, die dann meist auch in einer zwar einfacherer, aber gerade deshalb eleganteren Aufmachung (auch bei den Seitenschloßwaffen) gehalten waren.
Kaliber 16/70-8x57JRS dürfte dann schwierig werden, da vorm Krieg meist Schrotläufe mit 65er Lager verbaut wurden und bei den Kugelpatronen neben 9,3x72R (es gab auch eine spezielle 9,3x72R S&S die mit der Standard-9,3x72R nicht austauschbar ist), seltener auch 9x57R und 9,3x74R, meist die kaliberdünnere 8x57JR eingelegt wurde.


Grüße
Sirius
 
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Nach 1945 bestand ein erheblicher Nachholbedarf an Waffen, da war Mengenfertigung angesagt.
m.W. ca 1960 200 Drillinge im Monat, am Schluß nur noch einer im Jahr. Die Gravuren wurden im Akkord gekloppt. Trotzdem rote Zahlen geschrieben.
Noch 1980 waren Drückjagden selten, für Nicht-Forstleute fast unerreichbar. Inzwischen ist der Schwarzwildbestand auf das 6-fache gestiegen und die Drückjagd wird als Allheilmittel gelobt.

Der "normale" Drilling ist tot, da haben die Firmen versucht, die vorhandenen Kapazitäten mit vorher verschmähten Sonderformen zu füllen.
P.:)
 
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Für einen Sauer & Sohn DBD wirst du dich also nach einem Vorkriegsmodell umsehen müssen.
Kaliber 16/70-8x57JRS dürfte dann schwierig werden.

Ja, es war schwierig, aber nicht ünmöglich, wie obiges Foto beweist! Montiert ist ein 2,5 -10 x52 Zeiss!
Leider ein etwas unscharfes Foto! Hoffe, ihr könnt genug erkennen.
 
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...da wird nix gepumpt, da wird mittels Hebels gespannt - und da der Hebel i.d.R. mit dem Daumen bedient wird, nennt man's "(Daumen-)Hebelspannung"
siehe dazu S&S-Katalog von 1907 mit obigem Drilling des Venators (=Mod. XXV) und die das Schlosswerk beschreibende Patenschrift (zugunsten S&S) Nr. 78411 des Kaiserlichen Patentamtes von 1893.
Wandersmann
stets vom Reichtum durch Ölpumpen träumend - aber nur eine Fahrradpumpe besitzend;-)
PS: im erwähnten Katalog wird auch auf einen S&S-Doppelbüchsdrlling ("DB-Dreiläufer") verwiesen, das Mod. XXVII, mit gleichem Schlossaufbau wie im MOD: XXIV - XXVI
 
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