Expedition ins Tierreich - Stilles Land

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......das machen bei uns die Komunen.....Wald und Feldwege im Sommer mulchen , für wandernde "Naturfreunde" aus der Stadt, damit Wanderlehrerehepaare mit Jack Wolfskin Outfits und grünem Parteibuch auch ja bequem und zeckenfrei auf Traumpfaden flanieren können.....!
Grüße +WMH Olli
Bei uns machen das leider die Bauern. An Wirtschaftswegen, Feldwegen, Ackerrandstreifen... Die Straßenmeisterei nur an Straßen und zu einer Zeit, in der es erlaubt ist.
Das Totspritzen als Alternative kommt auch vor. Hauptsache, man fasst beim Umstellen der Beregnung nicht in die Brennessel oder bekommt nasse Füße.
Ja, gleich wird wieder gejault und alle sind nicht so. Das ist klar. Viele, der Durchschnitt, ist so. Manche sind noch schlimmer und manche sind auch besser und bemühen sich um positive Veränderungen. Wie bei den Jägern übrigens auch.
Wie wäre es, wenn wir mal Bilder einstellen, der Faden gibt's ja her?! Ich mache die Tage mal den Anfang, der eine Wegrain wird gerade so schön gelb.
 
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So, ein paar Bilder. Dieser Ackerrandstreifen hat bestimmt kein Totalherbizid gesehen. Sowas macht kein Landwirt.
 

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Man muss da drei Zonen unterscheiden:
Da haben wir den Acker mit jährlichen Umbruch. Dann kommt die sog."Störzone". Sie bildet den Übergang zum Feldrain, welcher eine Grünlandgesellschaft darstellt. Da wachsen normal keine Problemarten für den Acker (Ausnahme Ackerkratzdistel, Klettenlabkraut). Es ist erforderlich die sog. "Störzone", die sowohl Arten der Segetalflora als auch der angrenzenden Grünlandgesellschaft beinhaltet. Dieser Streifen muss i.d.R. auch gemucht werden, aber bitte nicht den angrenzenden Feldrain gleich mit. Dann gibt es wenn ein Weg angrenzt noch eine vierte Zone wo ebenfalls gemulcht werden muss. Das Dilemma ist, dass der "Wegpfleger" es gleich mehr breiter als erforderlich meint. Und wenn der Landwirt das mit der Störzone auch so macht, dann bleibt nix mehr übrig.
Wir reden von Mulchbreiten von 0,5 m in der Störzone und von einer Breite von 0,5 - 1 m bei der Bankettpflege. Aber da übertreibt der deutsche Saubermann in aller Regel.
Was die Hobbymulcher übersehen: Durch das Mulchen entsteht oft eine Bodenverwundung und Gehölze kommen auf. Ein dichter Bewuchs hätte das verhindert. Die Folge ist wieder Mulchen. Man sollte mehr mit der Natur als gegen sie arbeiten...
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Sowas is a Schmarrn....
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Vorbildlich: Störzone gemulcht und das Bankett auch.. Dazwischen steht ein Streifen
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Es wird oft einfach gemulcht ohne nachzudenken, hier der Feldrain eines Biobetriebes bei uns. Der Landwirt hats begriffen und lebt Artenschutz im Offenland.
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Auch das ist okay, wenn halt nicht übertrieben wird. Von außen eingewanderte Problemunkräuter werden mit einer Streifenbehandlung bekämpt. Aber eben nicht gleich den Freldrain gleich mit weil es so schön ist... Dahinter sieht die Feldrainvegeatation.
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Nester mit Klettenlabkraut habe ich einen Tag vor meiner Hüft-OP mit der Motorsense noch raus und so den Steifen gerettet. Der Bauer hockt sich auf den Bock und startet auf ganzer Länge. So konnte ich diese Grenzlinie retten.
Wir haben Flächen wo z.B. Ackerrotklee oder Wiesenschwingel "bio" vermehrt wird. Da darf auf dem Rain "nix verwandtes" wachsen, eine Sondersituation.
Unsere ungemulchten Raine - da musst predigen wie ein Schweinepriester - sind wichtige Korridore für ziehende Arten.

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Das ist eine Aufnahme vom 30.12.20 vom gleichen Feldrain wie Bild 4 dieses Postings. Die Stieglitze finden immer noch Nahrung.
Ich verstehe mich als Bindeglied zwischen Landwirtschaft - Jagd - Naturschutz. Diese Rolle solten wir als Jäger einfach mehr wahrnehmen. Hege ist gepflegter Egoistmus. Und es geht nie zu Lasten der anderen Partner.
 

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