extrem schwacher Jährling

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Hallo Zusammen,

heute gegen 19.30 Uhr hatten wir ein extrem schwaches und abgekommenes Stück Rehwild auf einer der Wilkameras. Nachdem die Kinder im Bett waren bin ich hin, um die SD Karte zu holen, damit ich über das Video vielleicht noch mehr Infos bekomme. Hatte dann vor mich morgen Abend um die Uhrzeit dort anzusetzten.
Ich also um ca. 20.30 Uhr los und sicherheitshalber mal die Büchse mitgenommen... man weiß ja nie.
Als ich angekommen war, bin ich in Richtung der Salzlecke gepirscht. Als hinter dem Gebüsch dann Sicht auf die Salzlecke hatte, stand das Stück ca. 25 Meter entfernt dort. Ich konnte innerhalb von rund 5 Minuten mich in Stellung bringen, da ich immer wieder verharren musste, als es zu mir geäugt hat.
Es lag im Knall. Geschätzt hatte der Jährling, der sich noch im Haarwechsel befand, nicht mehr als 8 Kilo aufgebrochen, eher weniger.
Hier einige Bilder dazu. Mich würde interessieren was Eure Einschätzung zu den Organen ist.
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Das steht für mich außer Frage, zu mal nichts an dem Armen dran war. Er war nicht mehr als Haut und Knochen. Trotzdem würde mich interessieren, was erfahrene Jäger an den Organen erkennen können.
 

z/7

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Gar nix. Milz und Nieren völlig normal. Bissl viel Lungenwurmknoten, aber sonst unauffällig. Die Aufnahmen von der Leber sind nicht eindeutig, in natura könnt man die Farbspiele besser beurteilen, aber tendenziell würd ich sagen, auch normal.

Spiegel sauber?
 

ElCaracho

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Nicht für den menschlichen Verzehr geeignet
Nicht falsch verstehen, aber woher der Schluss? Ich kann an dem gezeigten, jetzt erstmal keine direkte Genussuntauglichkeit feststellen. Also im fotollicht kann ich zumindest keine entzündungsherde, eiter, wucherungen oder Missbildungen erkennen.

Mein nächster Blick wäre der Rachen, evtl. Starker dasselbefall?
Auch sind überlebende Führungslose kitze des Vorjahres gar nicht selten in dieser Gewichtsklasse zu finden, speziell wenn da die Geiss früh überfahren wurde.
 
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Gar nix. Milz und Nieren völlig normal. Bissl viel Lungenwurmknoten, aber sonst unauffällig. Die Aufnahmen von der Leber sind nicht eindeutig, in natura könnt man die Farbspiele besser beurteilen, aber tendenziell würd ich sagen, auch normal.

Spiegel sauber?
Ja, der Spiegel war sauber.

Dasseln konnte ich auf den ersten Blick auch keine im Rachen finden.

Die Blasen auf der Außenseite der Lunge und die Verfärbung sahen für mich nicht gut aus. Teilweise durch den Schuss natürlich auch beeinflusst. Aber ich hätte da jetzt Eiterherde durch Lungenwurmbefall vermutet.
 
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Ich kann ElCaracho nur zustimmen, gut möglich das der Jährling führungslos war und je nach Winter und Höhenlagen hat das schon einen starken Einfluss. Aber da das Stück stark abgekommen ist das allein schon ein bedenkliches Merkmal
 
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Auch sind überlebende Führungslose kitze des Vorjahres gar nicht selten in dieser Gewichtsklasse zu finden, speziell wenn da die Geiss früh überfahren wurde.
Wäre auch meine Vermutung - wenn ich auch bei der Mutter nicht auf überfahren getippt hätte. Aber ich grenze an den Staatsforst, ich bin vorbelastet.
 
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Vielen Dank für eure Antworten.
Ich habe gestern in Absprache mit den Pächtern nach dem Aufbrechen am Erlegungsort das Stück verworfen, da es stark abgekommen war und vor allem die Lunge mit den wassergefüllten Bläschen, sowie Verfärbungen für mich bedenkliche Merkmale waren.
Außerdem sah die Leber mit ihren unterschiedlichen Färbungen und dunklen großen Flecken nicht ok aus.
Die vielen weißen Punkte in der Milz sagen nur aus, dass das Immunsystem auf Hochtouren lief?
 
G

Gelöschtes Mitglied 8926

Guest
Waidmannsheil zum Böcklein. Ich kann auf den Bildern auch keine richtigen Anomalien erkennen, welche eine strikte Verwerfung des Wildbrets vorschreiben würde. Ich erlege hin und wieder auch solche Stücke bei uns im Feld und wir haben normalerweise stattliche Wildbretgewichte beim Rehwild. In den allermeisten Fällen waren diese abgekommenen Stücke führungslos bedingt durch Verkehrsunfälle, wie bereits schon ein paar mal hier beschrieben. Ich mache bei solchen Stücken alles außer den Rücken zu Hackfleisch für Wurst, Frikadellen oder Bolognese.

Aber am Ende bist du der Entscheidungsträger bei der Geschichte und mit dem Verwerfen auf der ganz sicheren Seite. Besser man hat verworfen und zweifelt im Nachgang daran, als dass man zweifelt beim Verzehr.
 
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Ich hoffe es ist in Ordnung, das nebenbei einzustreuen: In Daenemark ist in einigen Gebieten die Strecke an Rehen seit Jahren ruecklaeufig. Festgestellt dabei wurde dass die Tiere weniger "robust" wirken, es kommen offenbar selbst bei guenstiger Witterung deutlich weniger Tiere durch. Man vermutet dass es an einer "Degeneration" im Genpool liegt, hervorgerufen durch die jahrzehntelange Praxis der Wildfuetterung, die man nun deshalb in vielen Revieren komplett eingestellt hat. Aber wenn es stimmen sollte, dass sich hierdurch auch "schwaechere" Tiere bei der Vermehrung durchsetzen konnten, wird es natuerlich Jahre dauern, bis sich das durch natuerliche Selektion wieder erholt. Fehler bei der Bejagung / Ansprache kommen sicherlich auch hinzu. Man nennt es hier "Rehwildkrankheit", so augenscheinlich ist es.

Råvildtsyge
 

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