Fangschuss mit Kurzwaffe

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Und wenn sich einer weigert?

Der letzte Fangschuss war mitten im Wald, im letzten Dezember Sonntag morgen, eine Radfahrerin hielt mich an, daß da eine Wildschwein liegt und noch lebt.
Ein Frischling, keine 10kg. Okay, der ist todkrank, muss ich erlösen, da hatte ich die Pistole schon in der Hand, haste nicht gesehen war die gute Frau auf und davon. Ist aber nicht immer so.
 
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Bei Rehwild und Sauen bis 20kg auf kurze Distanz Glock in . 357 Sig mit Speer Gold Dot aufs Blatt, bisher fielen alle um wie eine Europalette ohne Ausschuss. Alles, was größer ist nur Langwaffe. Zuschauer schicke ich sehr energisch weg mit dem Hinweis auf Gefahr für Leib und Leben. Gut ist die Anwesenheit von Polizei, die sorgt für Distanz. Fangschuss in der Falle nur .22, nachdem ich mit .38 Spezial als Anfänger mal einen Querschläger hatte 🙈. Und Messer nur bei schwer krankem Rehwild allein im Wald mit Hund.
 
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Und wenn sich einer weigert?
Hat bei mir bisher genau einer probiert und da kam dann recht schnell der eine Polizist an als ich lauter wurde. Und im Zweifel würd ich mir dann noch irgend einen Blödsinn aus den Finger saugen, dass es bei einem Schuss und dritten zu gefährlich für denjenigen wäre.
 
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Wie oft hats Du ein Tier mit einer kalten Waffe abgefangen?
Und ja es tut zu Sachen wenn man so „selbstsicher“ solche Empfehlungen ausspricht.
Pauschalieren ist nie gut. Es ist ein himmelweiter Unterschied, welche Wildart ich abfange und um welches Stück es sich handelt. In meinem einiges ü 50-Jägerleben hab ich vielleicht maximal 10 Stück Rehwild mit der Kalten Waffe abgetan. Mein Vater hatte mir das am toten Stück beigebracht. Da gab es dann nie Probleme. Bei einer sau ist diese Art des abnickens nun völlig ungeeignet und eine Übung am toten Stück wie beim Reh nicht möglich, da ich ja eine andere Art des Abfangens ausführen muss. Was da passieren kann, will ich jetzt aus Tierschutzgründen nicht weiter ausführen. Deswegen plädiere ich hier auch immer auf den Schuß mit KW (357er) oder LW.
 
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Wheelgunner_45ACP

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Für das Erlösen haben wir Jäger 3 Optionen:
- LW
- KW
- kalte Waffe

Und jede hat Vor- und Nachteile. Und das richtige Werkzeug zu erkennen, ist die große Kunst. Persönlich bin ich ein Freund von FS, wenn's geht. War aber auch schon in Situationen, da war das Messer das Mittel der Wahl.
 
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Pauschalieren ist nie gut. Es ist ein himmelweiter Unterschied, welche Wildart ich abfange und um welches Stück es sich handelt. In meinem einiges ü 50-Jägerleben hab ich vielleicht maximal 10 Stück Rehwild mit der Kalten Waffe abgetan. Mein Vater hatte mir das am toten Stück beigebracht. Da gab es dann nie Probleme. Bei einer sau ist diese Art des abnickens nun völlig ungeeignet und eine Übung am toten Stück wie beim Reh nicht möglich, da ich ja eine andere Art des Abfangens ausführen muss. Was da passieren kann, will ich jetzt aus Tierschutzgründen nicht weiter ausführen. Deswegen plädiere ich hier auch immer auf den Schuß mit KW (357er) oder LW.
Pauschalisieren tut man wenn man Sachen kategorisch ausschließt die man nie getan hat und der Meinung ist auch Niemand sonst hat das zu tun…
Zu Deinem eigenem Post bleibt nichts hinzuzufügen.
 
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Hat man denn früher keine "Fangschuss" 9mm Patronen, ich weiss nicht mehr von welcher Firma gehabt?
Das war einst unsere Dienstmunition.

Jetzt eine sehr wichtige Frage, auf die möchte ich unbedingt eine klare Antwort haben:

Unterliegt ein Fangschuss auf krankes Wild auf der Straße
dem Jagdgesetz? oder
dem Tierschutzgesetz?
Beidem, da aber das Tierschutzgesetz in diesem Falle überwiegt würde ich das mit der Zuständigen Unteren Jagd und Naturschutz Behörde vorher abklären!
 
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Pauschalieren ist nie gut. Es ist ein himmelweiter Unterschied, welche Wildart ich abfange und um welches Stück es sich handelt. In meinem einiges ü 50-Jägerleben hab ich vielleicht maximal 10 Stück Rehwild mit der Kalten Waffe abgetan. Mein Vater hatte mir das am toten Stück beigebracht. Da gab es dann nie Probleme. Bei einer sau ist diese Art des abnickens nun völlig ungeeignet und eine Übung am toten Stück wie beim Reh nicht möglich, da ich ja eine andere Art des Abfangens ausführen muss. Was da passieren kann, will ich jetzt aus Tierschutzgründen nicht weiter ausführen. Deswegen plädiere ich hier auch immer auf den Schuß mit KW (357er) oder LW.
Von 22lfb bis 9 Para von hinten auf den Atlas. Da herrscht genauso schnell Ruhe.
Ich habe genügend Rehwild mit dem Messer abgefangen, nicht abgenickt. Manchmal gehts nicht anders, aber ich mag es nicht, es dauert und dabei auf dem Hals stehen bleiben ist auch nicht schön.
Abnicken ist auch nix weil man das Stück auch anfassen muss und sehr viel Übung dazu gehört weil oft noch viel Leben ins Stück kommt wenn man es anfasst.

Aber es kommt wie immer auf die Situation an. Mein JH lässt niemanden zum Unfall raus, der die Situation nicht einschätzen und richtig agieren kann.
 
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KW heißt für mich dass der Schuss auf das Haupt geht. Dazu sollte man aber auch sicher treffen können denn das Ziel ist klein. Wenn ich nicht sicher bin ob das Wild immobil ist und evtl. nicht doch noch aufsteht....dann kann ich auch nicht so sehr nah ran gehen. Ich habe daher eine .22er PPK in der Tasche für Wild was sicher immobil ist und das bekommt dann eine .22HV aus nächster Nähe ins ZNS.
Für alles andere habe ich die Kombinierte dabei und in den meisten Fällen ist 12/70 eine ideale Medizin. Funktioniert einfach am allerbesten und ist auch noch am sichersten.

Messer lehne ich ab weil man mit der Schusswaffe einen Abstand zum Wild einhalten kann und das Wild ruhig bleibt bis plötzlich das Licht aus geht. Habe es auch schon mit dem Messer gemacht, aber schießen finde ich viel besser.
Ich habe auch GRUNDSÄTZLICH eine Schusswaffe dabei wenn ich zum Wildunfall gerufen werde. Auch wenn das Wild angeblich tot ist.
 
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Der Fangschuss aufs Haupt ist sehr anspruchsvoll. Insbesondere wenn eine Zieloptik montiert ist. Wenn jemand weiß was er tut: ok. Ansonsten bitte Blatt. Zuschauer müssen weg. Auch wegen der Gefahr von querschlägern.
 
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Mein Stand war: wenn mir irgendwo wo ich definitiv kein Jagdausübungsrecht habe mal ein Wildunfall unterkommt, ob selbst verursacht oder nicht, bin ich theoretisch berechtigt ein Wirbeltier zu erlösen, weil kundige Person + Tierschutz. Idealerweise nur mit kalter Waffe und nicht mit Schusswaffe.
Oder ist das Länderthema?
Oder total falsch?
Ich habe nicht alle Antworten gelesen. Ich wohne in NRW
Was mir jetzt drei mal passiert ist: Wildunfall, als erster Vor Ort, Polizei angerufen, mir bestätigen lassen, dass ich von Ihnen beauftragt aktiv werden darf.
Hemd hochgekrempelt und das Mora aus dem Auto geholt.
Die Kollegen waren immer dankbar, dass Sie nicht selbst aktiv werden mussten. Meist kamen sie nach einem Anruf "Ob schon alles erledigt wäre" dann mal schauen.
 

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