Meine Frau hat auch nen Labbi mit in die Ehe gebracht. Erstaunlicherweise ist er schwarzwildscharf. Zum Stöbern taugt er nur bedingt, er verlässt denjenigen, der ihn vom Strick gelassen hat nicht weiter als 50m. Er folgt Wild nur sichtig, ist das Stück (egal was) weg, bleibt er stehen, freut sich n Loch in den Bauch und kommt freudig zurück. Für mich als Wachtelführer eine ganz neue Erfahrung...
Für alles, was er anschleppen kann, ist der Hund sehr gut zu gebrauchen. Gegenwärtig läuft die Ausbildung zum Einweisen. Schleppen über 1km sind auch kein Problem, diesen folgt er mit einem Affenzahn. Mit selber Geschwindigkeit arbeitet der Hund auch Schweißfährten, vorausgesetzt, man ist in der Lage, dem Hund in dieser Geschwindigkeit zu folgen und die Leine fest zu halten...
An Sauen gibt der Hund exakt einmal laut. Das reicht aber in der Regel, die Kanone von der Schulter zu nehmen und ne Murmel in den Lauf zu bringen. An kranken Sauen hängt er eisern dran, bislang hat er aber nur Opfer gehabt und noch keine Gegner. Aktuell ist die Schutzweste eingetroffen. Bin mal gespannt, ob er immernoch seine Apportierversuche am Schwarzwild startet, sobald sich die erste Sau mal zur Wehr gesetzt hat.
Ideal ist es, mit dem Hund in Straßennähe Einstände zu beunruhigen. Im Zweifelsfall kann ich ihn auch abpfeifen. Schnallen vom Stand würde im Fiasko enden.
Im Vergleich zu meinen Wachteln ist der Hund "extrem führig", wurde die Rasse doch konsequent auf "will to please" gezüchtet. Die Wachtel sollen hingegen großräumig und selbständig arbeiten. Da ist klar, dass die ein wenig mehr Eigeninitiative entwickeln.
Der Modehund ist leider richtig, für die Jagd würde ich auf einen aus der Arbeitslinie bauen. Die sind zum einen i.d.R. nicht so fett, zum anderen auch ruhiger und ausgeglichener. Allerdinds gibt es m.E. kaum noch solche Niederwildreviere, die den Labrador auslasten können. Von daher ist ein regelmäßiges Training z.B. mit Dummies nötig, damit der Hund ausgelastet ist. Züchter und Welpen gibts über den DRC.
Gruß
DWS
PS: Wenn Du einen JAGDhund suchst, der zu Dir passt, solltest Du Dir erstmal überlegen oder sondieren, wie und wo Du jagen willst und darfst und Dir dann einen Hund holen, der zu DEINER Jagdmöglichkeit passt. Der Labrador ist von Haus aus ein reiner Apportierhund, das mach er perfekt (bei entsprechender Ausbildung) aber andere Rassen bieten Dir ein breiteres Spektrum und andere Schwerpunkte.