Fragen rund um den Labrador

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ostsee1991

Guest
Hallo Zusammen,

ich (Jungjägerin, mit Hunden aufgewachsen) möchte mir in nächster Zeit einen Labrador zulegen.

Ich bin mit dieser Rasse groß geworden und meine Hündin ist mittlerweile 13 Jahre alt, sie fungiert allerdings „lediglich“ als Hof-/Sofahund :-D.

Vielleicht könnt ihr mir über eure Erfahrungen mit dieser Rasse im Zusammenhang mit der jagdlichen Arbeit berichten.

Kennt ihr vielleicht einen guten Züchter oder habt weitere Tipps für mich?


Vielen Dank im Voraus und einen schönen Sonntag :)
 
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Hallo,

also die Erfahrungen mit meiner jetzt 11-jährigen Labradorhündin sind für mich bestens :)

Es kommt halt darauf an was du erwartest oder für was du den Hund (hauptsächlich) einetzen möchtest...

Meine sucht gut nach, hat aber nur Wildschärfe an Raubwild (Fuchs, Marder). Lebt ein Reh oder eine Sau noch halbwegs bleibt sie vom Stück weg und gibt Standlaut..

Das ist für viele Jäger sicher ein absolutes NO-GO aber ich kann damit gut leben und was andere Jäger von dieser Rasse halten geht mir eh am A.. vorbei!

Zum Stöbern ist (mein) Hund fast nicht geeignet, Dornen umgeht sie grundsätzlich, egal was drin steckt :sad:

Perfekt ist der Hund natürlich bei der Wasserarbeit und eine super Famillientier der sich auch mit Katzen einigermaßen verträgt.

Leider ist der Labrador eine totale Moderasse geworden - das ist schade!

Gruß, Hazelhunter
 
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19 Mai 2015
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Ich kann nur von meinem berichten. Einzige Prüfung die er hatte war die JEP

Er hat stumm gejagt und besaß keine Wildschärfe.

Perfekter Apporteur für alles Federwild und Raubwild. Bestens geeignet gewesen zum Stöbern an und im Wasser.

Ausgezeichnete Nasenleistung bei der erwarteten Totsuche. Ansonsten ruf ich den Profi.

Ich musste ihn dieses Jahr gehen lassen.

Hab jetzt nen KHT der mich rund um die Uhr im Revier begleitet. Ist ne andere Welt als ein Labbi. Für mich der deutlich vielseitigere Hund in den Revierverhältnissen. 50/50 Feld Wald. Sehr hohes Schwarzwild und Rehwildaufkommen.

Wmh
 
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PS Ich hab auch noch ne Tochter von ihm, die kümmert sich rund um die Uhr um meine Kinder. :) Da ist der Labbi unschlagbar.
 
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Vielleicht könnt ihr mir über eure Erfahrungen mit dieser Rasse im Zusammenhang mit der jagdlichen Arbeit berichten.

Ob das der richtige Hund für dich ist entscheidet deine Jagdgelegenheit.

Im Waldrevier mit hauptsächlich Schalenwild ist er sicher falsch, im Niederwildrevier mit viel Wasser passt er.
Eine Freundin führt jetzt den 5. Labbi, 3 im Moment gleichzeitig.
Ihr ist egal ob der Hund bei uns ins Revier passt, sie liebt die Rasse.
Im Endeffekt wäre ein Terrier besser, bis auf die Zeit in der mein Patenhund (den ich auf der JEP Prüfung führen durfte) mir die Gans bringt die gerade runtergefallen ist....
 
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Meine Frau hat auch nen Labbi mit in die Ehe gebracht. Erstaunlicherweise ist er schwarzwildscharf. Zum Stöbern taugt er nur bedingt, er verlässt denjenigen, der ihn vom Strick gelassen hat nicht weiter als 50m. Er folgt Wild nur sichtig, ist das Stück (egal was) weg, bleibt er stehen, freut sich n Loch in den Bauch und kommt freudig zurück. Für mich als Wachtelführer eine ganz neue Erfahrung...

Für alles, was er anschleppen kann, ist der Hund sehr gut zu gebrauchen. Gegenwärtig läuft die Ausbildung zum Einweisen. Schleppen über 1km sind auch kein Problem, diesen folgt er mit einem Affenzahn. Mit selber Geschwindigkeit arbeitet der Hund auch Schweißfährten, vorausgesetzt, man ist in der Lage, dem Hund in dieser Geschwindigkeit zu folgen und die Leine fest zu halten...

An Sauen gibt der Hund exakt einmal laut. Das reicht aber in der Regel, die Kanone von der Schulter zu nehmen und ne Murmel in den Lauf zu bringen. An kranken Sauen hängt er eisern dran, bislang hat er aber nur Opfer gehabt und noch keine Gegner. Aktuell ist die Schutzweste eingetroffen. Bin mal gespannt, ob er immernoch seine Apportierversuche am Schwarzwild startet, sobald sich die erste Sau mal zur Wehr gesetzt hat.

Ideal ist es, mit dem Hund in Straßennähe Einstände zu beunruhigen. Im Zweifelsfall kann ich ihn auch abpfeifen. Schnallen vom Stand würde im Fiasko enden.

Im Vergleich zu meinen Wachteln ist der Hund "extrem führig", wurde die Rasse doch konsequent auf "will to please" gezüchtet. Die Wachtel sollen hingegen großräumig und selbständig arbeiten. Da ist klar, dass die ein wenig mehr Eigeninitiative entwickeln.

Der Modehund ist leider richtig, für die Jagd würde ich auf einen aus der Arbeitslinie bauen. Die sind zum einen i.d.R. nicht so fett, zum anderen auch ruhiger und ausgeglichener. Allerdinds gibt es m.E. kaum noch solche Niederwildreviere, die den Labrador auslasten können. Von daher ist ein regelmäßiges Training z.B. mit Dummies nötig, damit der Hund ausgelastet ist. Züchter und Welpen gibts über den DRC.

Gruß

DWS

PS: Wenn Du einen JAGDhund suchst, der zu Dir passt, solltest Du Dir erstmal überlegen oder sondieren, wie und wo Du jagen willst und darfst und Dir dann einen Hund holen, der zu DEINER Jagdmöglichkeit passt. Der Labrador ist von Haus aus ein reiner Apportierhund, das mach er perfekt (bei entsprechender Ausbildung) aber andere Rassen bieten Dir ein breiteres Spektrum und andere Schwerpunkte.
 

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