... und genau die mangelnde Funktionssicherheit ist es, warum heute kein professioneller KW Träger mit Verstand einen Revolver führt. Timingprobleme, Klemmer, abgefallene Zündhütchen sind da nur mal so die häufigsten Störungsursachen, die einen Revolver wohl kaum zu einer zuverlässigen Waffe werden lassen. Da zieht jede moderne Dienstpistole von der Zuverlässigkeit her gesehen vorbei.
Und by the way: Wie viele Revolver mit Sicherungs hast Du denn schon so gesehen?
Ein ordnungsgemäss gepflegter und gewarteter Revolver der großen Hersteller hat keine Zuverlässigkeitsprobleme- Sorry Zündnadel -das haut nicht hin.
Timingprobleme erkennt man mit einem Minimum an Sachkenntnis lange bevor Sie ein Problem werden können.
Die vielzitierte losgedrehte Ausstoßerstange ist auch -bei normaler Pflege- vollkommen vermeidbar und kommt in der Realität so selten vor das man es vernachlässigen und gegen 0 setzen kann.
Mit "Abgefallene" Zündhütchen meinst Du vermutlich zurückgedrückte Zündhütchen die dann am Stoßboden/schild reiben und den Trommeltransport beeinträchtigen.
Das passiert ebenfalls so gut wie nie ausser bei zig mal wiedergeladenen Hülsen, bei denen die Zündglocke erweitert ist.
Richtig ist das moderne,gute Selbstladepistolen extrem zuverlässig arbeiten - im Vergleich zu früheren Generationen, zumindest mit der richtigen Munition.
Ein Revolver ist auch etwas empfindlicher wenn es richtig "Dreckig" wird d.h. bei starkem Sand,Schlamm usw. in der Mechanik da er "Offener" gebaut ist als eine moderne Pistole.
Das ist imho aber ein Problem das nur im Militärischen Bereich eine wirkliche Rolle spielt -und selbst da dürfen z.B. die Jungs ständig Ihre Halbautomaten putzen weil es sonst auch klemmt.
Trotzdem habe ich in 30 Jahren mit Großkaliberwaffen /Schießsport etc. so viele Störungen,Klemmer, Auswurf- und Zuführstörungen auch bei modernen Pistolen gesehen, das ich das Verhältniss Revolverstörung/Selbstladepistole ca. 1:100 ansetzen würde-eher noch viel,viel höher.
Zündversager?- einfach nochmal abziehen- bei der Glock z.B. musst Du durchrepetieren.
An dem Tag an dem ich als Zivilist und Jäger mehr als die i.d.R. 5 /6 Schuss einer Revolvertrommel benötige ist der Mond ein Käsekuchen.
Und die meisten der sogenannten professionellen Waffenträger-- zu den ich uns Jäger ehrlich gesagt nicht zähle- hat ganz andere Gründe eine Pistole dem Revolver vorzuziehen und zu tragen.
Wäre ich in einer Position in der ich mit Feuergefechten mit militärischen Gegnern,bewaffneten Banden, Attentätern oder ähnlichem rechnen muss ist Highcap und -bei normal geübten auch höhere Feuergeschwindigkeit sicher ein echtes Thema und ein unschätzbarer Vorteil.
Bin ich aber nicht. Vielleicht kommt die Zombie"apokalütze" ja doch noch...
Extrem viel Polizisten tragen als Backup oder zivil noch heute eine .38er 2 Zoll- vermutlich weil sie störanfälliger sind als eine Pistole??Wohl kaum...
Und das weiss ich , weil ich zufällig familiäre Bindungen über den Teich habe, und nicht vom Höhrensagen..
Richtig ist- das WENN ein Revolver eine ernsthafte Störung hat diese meist nicht schnell zu beheben ist. In der Praxis -wie gesagt kommt das bei einem gewarteten Revolver eigentlich nicht vor und bestimmt nicht häufiger als eine gebrochene Auszieherkralle oder Schlittenfanghebel etc..
Mangelnde Zuverlässigkeit ist bestimmt NICHT der Grund warum die allermeisten Behörden Armeen heute zur Pistole um geschwenkt sind sondern ein heute verbesserte Zuverlässigkeit "out off the box"billiger Preis , höhere Magazinkapazität/Feuergeschwindigkeit -und heute (mit den entsprechenden Abzugssystemen) einfachere, dem Revolver ähnliche Bedienung sind die Hauptargumente dafür . Ausserdem sicher auch -bei Polymerwaffen- heute ein besseres"Leistungsgewicht".
UND: Gerade Polymerpistolen sind billiger einzukaufen- und weitaus billiger in der Wartung, -jeder Dödel kann Schlagbolzen,Auszieher und Verschleißteile etc. erneuern.
Bei Revolvern muss man schon etwas mehr Sachkenntniss haben.
Das sind die Argumente,die die Hauptabnehmer von Kurzwaffen- nämlich Behörden berechtigt zur Pistole haben übergehen lassen.
Und natürlch würde ich als Personenschützer auch lieber ein paar Schuss mehr haben wollen und eine Waffe die nicht zu schwer und dick ist.
Nur muss der die unauffällig unter dem Jackett tragen, jeden Tag.Es ist auch im allgemeinen von Vorteil wenn er eine Munition /Waffenkombination trägt die der der Ordnungsbehörden gleicht.
Und das sind alles Gründe, die im Zivil und Jagdbereich nicht wirklich relevant sind.
Also- Du kannst bitte alle von mir aufgeführten Vorteile von Pistolen nennen und in die Waagschale werfen- aber bitte,bitte nicht mangelnde Zuverlässigkeit von Revolvern..