Hallo Misha,
obwohl nun anscheinend schon öfter Diskussionen zu diesem Thema geführt wurden, möchte ich zu dem Beitrag von Alexander folgendes ergänzen. Ganz wichtig finde ich nämlich, dass der Hund außer zur Umgebung, in der er leben soll, in erster Linie zum Hundeführer passt. Was nützt es mir, wenn ich einen leichtführigen Labrador kaufe, wenn ich doch eigentlich eher ein „Terrier-Typ“ bin à la „hart aber herzlich“ bin?
An meinem eigenen Beispiel kann ich das vielleicht gut beschreiben. Ich habe 1992 von einem Bekannten eine Beagle-Hovawart-Mix-Hündin übernommen. Dieser Hund war (und ist es heute noch) völlig überdreht, hat ständig etwas zu tun, findet keine Ruhe. Sie ist sehr leichtführig, was mir entgegenkommt, aber sehr hektisch. Größenwahnsinnig, wie ich war, kaufte ich ein halbes Jahr später einen sehr aktiven Schäfer-Mix dazu. Ängstlich-aggressiv, bellfreudig... Ich wohnte mitten in der Stadt (Berlin-Friedrichshain). Wenn ich mit den beiden spazieren ging, war das ein reiner Spießrutenlauf. Der Rüde, aggressiv gegen Hunde und teilweise gegen Menschen, war schlimm genug, und die Hündin fand es lustig, ihn aufzuputschen. Das Ganze hat mir ein Magengeschwür eingebracht. Also diese Hunde waren nichts für meine zugegebenermaßen recht schwachen Nerven. Andere Leute hätte das vielleicht gar nicht gestört.
Nun lebe ich auf dem Land, der Rüde von damals ist immer noch bei mir. Er steht jetzt nicht mehr unter Dauer(stadt)stress, ist mit seinen 10,5 Jahren (fast) völlig problemlos zu halten. Dann ist noch Labrador Liza da, die mein Mann mit „in den Haushalt einbrachte“, ein Dickschädel par Excellence, was mich manchmal zum Wahnsinn treibt. Aber wie war das? Unerwünschtes Verhalten wird ignoriert? Ich übe noch! Ich habe als drittes meine kleine Labine Nell, der erste Hund, der wirklich lange geplant und mit Bedacht ausgewählt wurde. Sie ist insgesamt mein sechster Hund. So lange hat es gedauert, einen Volltreffer zu landen. Das muss aber nicht so sein! Man kann und sollte VORHER überlegen, welcher Typ Hund am besten passt – zum Wohle von Hund UND Mensch(en).
By the way, wenn es um das Exterieur geht, würde schon ein Deutsch Kurzhaar, ein Rhodesian Ridgeback, ein Magyar Viszla und ein Weimaraner bei mir wohnen, aber da heißt es dann einfach, hart bleiben und die Frage des Aussehens ganz hinten an zu stellen.
Grüße – und auch für dich gibt es irgendwo da draußen den richtigen Hund!