Geeigneter Hund für Erstlingsführer

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Willows Anregung auf meinen Beitrag aus dem "bissigen"(in jeder Hinsicht
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)Thread aufgreifend, will ich hier mal die Frage zur Diskussion stellen, zu welcher Rasse man einem Erstlingsführer raten sollte, und ob evtl. eine Hündin vorzuziehen ist.
Ich bin kein Hundeexperte, aber IMHO ist evtl. die kritische Selbstprüfung wichtiger, ob Mensch die nötigen Charaktereigenschaften besitzt; da gilt dann evtl. auch das Sprichwort "the best mirror is the eye of a friend".
 
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Ähnliche Fragestellungen gab es in der Vergangenheit schon und jeder sagt/schreibt natürlich aus seiner subjektiven Sicht, dass seine Rasse die Beste ist.

Ob Rüde oder Hündin: man muß sich nicht den Kopfrüden aus einem Wurf aussuchen und es gibt Hündinnen, die machen jedem Rüden Konkurrenz. Alle anderen Vor- und Nachteile halten sich die Waage.

Welche Rasse: Vielmehr Zeit als beim jagdlichen Einsatz wird der Hund in der Familie des Freizeitjägers verbringen. Wie sind also die allgemeinen Rassemerkmale der in Frage kommenden Hunde? Läßt sich die jagdliche Arbeit substituieren? Ist der Hund stadttauglich. Verzeiht die Rasse Ausbildungsfehler. Und letzendlich ist es wie bei anderen Dingen wie bei Waffen auch: gefällt mir der Hund vom Gebäude und Fell/Farbe?
 
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Und wie gefällt er meiner Familie. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Wenn Muttern einen großen Hund will, kannst Du Dir den Dackel ans Bein binden. Ansonsten mit Alexander völlig einer Meinung.

Hawk
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hawk:
Und wie gefällt er meiner Familie. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Wenn Muttern einen großen Hund will, kannst Du Dir den Dackel ans Bein binden. Ansonsten mit Alexander völlig einer Meinung.

Hawk
<HR></BLOCKQUOTE>

Musstest du jetzt unbedingt erzählen wie es bei uns gelaufen ist!
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Lindy
baldgroßHundbesitzer
 
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Hallo Misha,

obwohl nun anscheinend schon öfter Diskussionen zu diesem Thema geführt wurden, möchte ich zu dem Beitrag von Alexander folgendes ergänzen. Ganz wichtig finde ich nämlich, dass der Hund außer zur Umgebung, in der er leben soll, in erster Linie zum Hundeführer passt. Was nützt es mir, wenn ich einen leichtführigen Labrador kaufe, wenn ich doch eigentlich eher ein „Terrier-Typ“ bin à la „hart aber herzlich“ bin?

An meinem eigenen Beispiel kann ich das vielleicht gut beschreiben. Ich habe 1992 von einem Bekannten eine Beagle-Hovawart-Mix-Hündin übernommen. Dieser Hund war (und ist es heute noch) völlig überdreht, hat ständig etwas zu tun, findet keine Ruhe. Sie ist sehr leichtführig, was mir entgegenkommt, aber sehr hektisch. Größenwahnsinnig, wie ich war, kaufte ich ein halbes Jahr später einen sehr aktiven Schäfer-Mix dazu. Ängstlich-aggressiv, bellfreudig... Ich wohnte mitten in der Stadt (Berlin-Friedrichshain). Wenn ich mit den beiden spazieren ging, war das ein reiner Spießrutenlauf. Der Rüde, aggressiv gegen Hunde und teilweise gegen Menschen, war schlimm genug, und die Hündin fand es lustig, ihn aufzuputschen. Das Ganze hat mir ein Magengeschwür eingebracht. Also diese Hunde waren nichts für meine zugegebenermaßen recht schwachen Nerven. Andere Leute hätte das vielleicht gar nicht gestört.

Nun lebe ich auf dem Land, der Rüde von damals ist immer noch bei mir. Er steht jetzt nicht mehr unter Dauer(stadt)stress, ist mit seinen 10,5 Jahren (fast) völlig problemlos zu halten. Dann ist noch Labrador Liza da, die mein Mann mit „in den Haushalt einbrachte“, ein Dickschädel par Excellence, was mich manchmal zum Wahnsinn treibt. Aber wie war das? Unerwünschtes Verhalten wird ignoriert? Ich übe noch! Ich habe als drittes meine kleine Labine Nell, der erste Hund, der wirklich lange geplant und mit Bedacht ausgewählt wurde. Sie ist insgesamt mein sechster Hund. So lange hat es gedauert, einen Volltreffer zu landen. Das muss aber nicht so sein! Man kann und sollte VORHER überlegen, welcher Typ Hund am besten passt – zum Wohle von Hund UND Mensch(en).

By the way, wenn es um das Exterieur geht, würde schon ein Deutsch Kurzhaar, ein Rhodesian Ridgeback, ein Magyar Viszla und ein Weimaraner bei mir wohnen, aber da heißt es dann einfach, hart bleiben und die Frage des Aussehens ganz hinten an zu stellen.

Grüße – und auch für dich gibt es irgendwo da draußen den richtigen Hund!
 
A

anonym

Guest
Alexander hat eigentlich alles Wesentliche gesagt, meine reihenfolge wäre lediglich etwas anders, d. h die Frage nach dem sinnvollen Einsatz eines Hundes übers Jahr, danach die Rasse usw.

Ob Rüde oder Hündin ist geschmackssache, dominate typen gibt es bei beiden wie Alexander richtig sagt.

Für wichtige Punkte für einen Erstlingsführer halte auch:
- das der Züchter eventuell aus der Nähe kommt, damit man sich regelmäßig "seinen" Hund anschauen kann, aber auch den Züchter und jeder seriöse Züchter wird hier auch seinen Erstlingsführern gerne Hilfestellungen geben

und
wenn noch nie ein Hund im Haus war, man mit der gesamten familie einen Allergietest macht, ihr könnt ruhig lachen, fälle, wo der haarige nachwuchs von der ganzen familie mit sehnsucht erwartet wurde und nach drei wochen wieder beim Züchter landete weil jemand allergisch reagierte gibts genug.

Olaf
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von OlafD:

.....
wenn noch nie ein Hund im Haus war, man mit der gesamten familie einen Allergietest macht, ihr könnt ruhig lachen, fälle, wo der haarige nachwuchs von der ganzen familie mit sehnsucht erwartet wurde und nach drei wochen wieder beim Züchter landete weil jemand allergisch reagierte gibts genug.

Olaf
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich kenne die Geschichte anders herum. Ein Welpenkäufer bittet den Züchter, von allen Welpen Haarproben zuzuschicken, da die Frau allergisch ist. Die Proben wurden dann in einem Labor auf allergische Reitze untersucht, und siehe da, alle Haarproben haben gepasst.

Anja
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Anja18:


Ich kenne die Geschichte anders herum. Ein Welpenkäufer bittet den Züchter, von allen Welpen Haarproben zuzuschicken, da die Frau allergisch ist. Die Proben wurden dann in einem Labor auf allergische Reitze untersucht, und siehe da, alle Haarproben haben gepasst.

Anja
<HR></BLOCKQUOTE>

eagl wie rum.. auf jeden fall jemand der mitgedacht hat

Olaf
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
- das der Züchter eventuell aus der Nähe kommt, damit man sich regelmäßig "seinen" Hund anschauen kann, aber auch den Züchter und jeder seriöse Züchter wird hier auch seinen Erstlingsführern gerne Hilfestellungen geben

Würd' ich anders definieren wollen. Das oft vorm Abholen sehen ist sicher schön; gerade der Erstlingsführer sollte sich bei der Auswahl des Hundes auf den Züchter verlassen. Welches "sein" Hund wird ist erst mit der 7. Woche einigermaßen bestimmbar.

Gerade seltenere Rassen/Schläge werde ich nicht in der Nähe bekommen. Wenn aber der Zuchtverein in der Nähe des künftigen Ersthundeführers eine starke Basis mit Welpenspielen, Jundhundeausbildung etc., pp. hat, dann kann dieses die Entfernung zum Züchter kompensieren. Also wie so oft, ist das Züchter dicht/Züchter fern keine schwarz/weiß Geschichte sondern muß individuell betrachtet werden.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von OlafD:


eagl wie rum.. auf jeden fall jemand der mitgedacht hat

Olaf
<HR></BLOCKQUOTE>

Nunja, wie mans nimmt. Ich habe mal irgendwo gelesen, das das Welpenhaar eines Hundes ein anders ist, als bei einem erwachsenen Hund. Obs natürlich richtig ist, weiß ich nicht. Aber, wenn dem so sein sollte, bringt es doch nichts, oder seh ich da was falsch.

Anja
 
A

anonym

Guest
Hallo Alexander,
ich schrieb ja "eventuell" und Nähe ist relativ.
"Angucken" halte ich schon insoweit für wichtig, da der erstlingsführer viel über Meuteverhalten sehen kann.

Olaf
 
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Geeigneter (Jagd-)Hund?

Was wohl - braucht aber viel Möglichkeit zum freien Jagen, sonst ist mit Triebstau zu rechnen. Wenn das nicht geht, mußt Du halt auf einen Jagdhund verzichten und einen Hühnerhund wie Vorsteher, Retriever usw nehmen.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:
Geeigneter (Jagd-)Hund?

Was wohl - braucht aber viel Möglichkeit zum freien Jagen, sonst ist mit Triebstau zu rechnen. Wenn das nicht geht, mußt Du halt auf einen Jagdhund verzichten und einen Hühnerhund wie Vorsteher, Retriever usw nehmen.
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<HR></BLOCKQUOTE>

da jagd ja bekanntlich vielseitig ist, möchte ich auch einen hund der möglichst vielseitig ist..also fällt da einer , der nur ohne sinn und verstand über 1000ende von ha hechelt eigentlich aus.dafür brauchts tatsächlich keinen jagdhund, das kann fast jede laternenmischung....oder liebe bracke
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????

wh prohunter....
 
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@prohunter
Hast ja recht - deswegen empfehle ich ja auch den Hühnerhund am Ende. Aber wer jemals eine Bracke besessen hat, nimmt keinen anderen mehr (als Ersthund). Mein obiger Kommentar bezog sich auf mein Posting im "Tiroler Bracke"-Thread, den aber die wenigsten gelesen haben werden:

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Friedrich Ernst Jester (1793) stellt an den Beginn seiner Ausführungen zur Brackenjagd einen amüsanten, aber trefflichen Vergleich:

"Der Contrast zwischen dem Jagd und Hühnerhunde ist nicht wenig auffallend. Der Hühnerhund steht vor dem Wildpret, der Jagdhund jagt es auf; der erstere bleibt, wenn es aufstößt, zurück, der letztere läuft ihm nach. Der erstere bringt es, wenn es erlegt ist, seinem Herrn, der letztere frießt es, wenn er nicht gehindert wird, auf. Der erstere scheint im Grunde einzig und allein den Nutzen und das Vergnügen seines Herrn, der letztere einzig und allein sein eigenes zur Absicht zu haben.

Der erstere ist selbst in Absicht auf seine Sitten in eben dem Grade kultivirt als der letztere roh, ungesittet und plump ist. Und doch sind, wie sonderbar es auch scheinen mag, jene Untugenden des Jagdhundes gerade diejenigen Eigenschaften, die ihm in den Augen des Jägers nur destomehr Werth geben, so daß er sie in gewissem Betracht nicht nur zu unterhalten, sondern noch gar zu befördern, ihnen mehr Nahrung zu geben suchen muß, wenn er anders dem erhofften Endzweck erreichen will."
<HR></BLOCKQUOTE>

P.S.: Meiner ging nicht durch Sonne, Mond und Sterne, sondern blieb während einer Treibjagd höchstens 1/4 Stunde außerhalb des Treibens. Wenn sich dann Wild hat nicht zurückdrehen lassen, kam er alleine zurück und hat neu angesetzt. Innerhalb des Treibens blieb er aber durch alle Brombeerwälle, über die zB Rehe sprangen, unerbittlich auf der Fährte bis zum Erlegen. OK es waren 2 Mal deutliche Böcke dabei, die keiner geschossen hat und der Hund 2 Stunden im Kreis gejagd hat - aber andererseits hat man dabei viel lernen können, wie Rehwild Brackenartige (also jagend, nicht hetzend) versucht abzuschütteln.


Aber zur Eingangsfrage zurück:
Als Erstlingsführer einen treuen Freund (blos keine Zwingerhaltung) mit natürlicher Passion, der zwischen "Schlafen auf der Coach/Stuhl/Bett/Kinderbett" und Jagd von sich aus unterscheiden kann, findet man wenig bessere als TB's. Hat man aber Enten, dann ist der Konditionierungsaufwand sie (die Enten) aus dem Wasser zu bekommen höher als bei fast jedem anderen. Und auch der Apport sollte sich nur auf das Wasser beziehen.

[ 23. Mai 2003: Beitrag editiert von: Tiroler Bracke ]
 
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"...wenn noch nie ein Hund im Haus war, man mit der gesamten familie einen Allergietest macht, ihr könnt ruhig lachen, fälle, wo der haarige nachwuchs von der ganzen familie mit sehnsucht erwartet wurde und nach drei wochen wieder beim Züchter landete weil jemand allergisch reagierte gibts genug."

Mir ist es gerade (vor 3 Wochen) so gegangen. Mein KLM-Welpe musste wegen (m)einer bis dahin unbekannten Allergie zurück zum Züchter. Und ich habe jetzt einen nagelneuen und super Zwölhundertteuro-Zwinger im Garten...
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