Geht die Ära naturnaher Wald zu Ende?

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sauenjäger:
Das mag sein das die Vollernter recht schonend arbeiten, wenn der Fahrer das kann und wenn die Maschinen nicht im Dreischichtbetrieb laufen und bei jedem Sumpfwetter laufen müssen.
WH
<HR></BLOCKQUOTE>

Dreischichtbetrieb habe ich noch nie erlebt, mit 2 langen Schichten kann man auch 24 h durchfahren.

Dass bei Sumpfwetter gefahren wird liegt oft vor allem an der Abnehmerseite, die heutzutage nicht sehr lang bevorratet ist und dann einfach Nachschub braucht, weniger beim Papierholz aber massiv bei den Fixlängen.
Langes Rumliegen ist aber auch schlecht, Winterholz verkäfert im Frühjahr schnell, im Sommer verfärbt es sich durch Pilze und ausserdem verlieren Stämme immer Volumen durch Austrocknung und bei werksvermessenem Holz sind das schnell mal 3%.
 
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Zischen FSC und PEFC herscht ja ein richtiger Glaubenskrieg. Ursprünglich wurde die Zertifizierung wohl angeschafft, weil man in dem Glauebn war, das zertifiziertes Holz sich zu höheren Preisen verkaufen ließe. Es ist aber vielmehr so, dass sich mittlerweile nicht zertifiziertes Holz schlechter verkaufen läßt.

Ein Kollege hatte mal FSC-Douglasien verkauft. Die wurden per Schiff nach China transportiert und kamen von da als Gartenmöbel zurück. Irgendwie habe ich Probleme damit, da den Umweltschutzgedanen hinter FSC zu erkennen. Die Begründung, das Schiff wäre sowieso nach China gefahren, ist mir nicht ganz schlüssig.

Und im Übrigen ist nur da Bio drin wo auch Bio draufsteht.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Horrido1964:
Nachtrag zu FSC:

Der Hit war übrigens, als FSC (das Verbraucherministerium?) versucht (hat), diesen als alleinigen Standard für "Ökö"-Holz duchzusetzen, und einheimische Betriebe durch die Bank als als "Umweltschweine" darzustellen versuchte.

Erinnert mich irgendwie an den Beginn der ISO-X-Tausend Zertifizierung, als die Automobilindustrie dies bei deren Kunden duchpeitschen wollte (Kostensenkung, 6-Sigma, ...) und sich einige schlaue Unternehmen durch solcherart Zertifizierung ein Alleinstellungsmerkmal versprochen haben. Dann kamen die Herren Autitoren, mit ihrer Lizenz zum Gelddrucken, und heute kann sich jede 0815-Firma ein Zertifikat von der Stange "kaufen".

Ergebnis: Alle sind zertifiziert, Montagsautos gibt es weiterhin, Es gibt eine neue proporierende Branche, und die Autos sind teurer geworden!

Gute Nacht, Thoralf

[ 10. Februar 2004: Beitrag editiert von: Horrido1964 ]
<HR></BLOCKQUOTE>


Hier noch eine kleine ironische Bemerkung:
Zumindest ein großer Autokonzern verlangt von allen seinen Lieferanten eine entsprechende Zertifizierung.
Sonst fliegt man raus.
Seine eigenen Werke haben dagegen keine Zertifizierung. Geht anscheinend nicht.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
...
Und im Übrigen ist nur da Bio drin wo auch Bio draufsteht....
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<HR></BLOCKQUOTE>

...ferdi ?
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Zur FSC- Zertifizierung:

Ich war mal bei einer Zertifizierungswoche in einem Forstamt in NRW dabei. Eine Frage auf dem FSC-Bogen sorgte für allgemeine Erheiterung: in etwa:
"Leben auf den Waldflächen des Forstamtes Stämme Eingeborener?"
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-> westfälische Indianer?

Gruß, hubbert

[ 11. Februar 2004: Beitrag editiert von: hubbert ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von hubbert:
Zur FSC- Zertifizierung:

Ich war mal bei einer Zertifizierungswoche in einem Forstamt in NRW dabei. Eine Frage auf dem FSC-Bogen sorgte für allgemeine Erheiterung: in etwa:
"Leben auf den Waldflächen des Forstamtes Stämme Eingeborener?"
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-> westfälische Indianer?

Gruß, hubbert

[ 11. Februar 2004: Beitrag editiert von: hubbert ]
<HR></BLOCKQUOTE>

nein, das geht an die Lausitzer Förschters mit ihren "marodierenden Slawenhorden" (Sorben)
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Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen:

Die Erlössituation ist in vielen Forstbetrieben und -ämtern aufgrund der miesen Holzpreise derartig katastrophal, daß ich mir gut vorstellen kann, daß langfristig einige Lagen überhaupt nicht mehr forstlich genutzt werden, weil durch den Holzerlös noch nicht einmal mehr die Erntekosten erwirtschaftet werden.

Ich habe von Forstgeschäft ja kaum Ahnung, aber ich weiß daß schon jetzt diverse Forstbetriebe rote Zahlen schreiben - der Stellenabbau spricht für sich. Und wie werden sich die Preise entwickeln, und die Orkanhäufigkeit?

Was meinen die Forstprofis zu dieser Vision? Wie viel Rationalisierungspotential ist eigentlich mittelfristig noch drin?

Back to nature - dank der Weltmarktpreise zurück zum deutschen Urwald
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