ich nehme an wir reden hier nicht über die Heimische Goldrute (Solidago virgaurea) sondern über die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis).
In Tschechien ist sie in manchen Gegenden fester Bestandteil der Ruderalflora und wird m.W. dort im Gegensatz zum Riesenbärenklau nicht bekämpft.
Wenn sie Orchieen verdrängt, muss man handeln. Aber als Niederwilddeckung ist sie hervorragend. Die Fabrikumgriffe waren dort oft mit der Kan. Goldrute bestockt. Sehr gute Deckung, es gab dort Hühner und Fasane in den großen Firmengelände. Gemäht wurde nicht. Dann kamen die deutschen Firmen. Mehrmals im Jahr wurden die Hochstauden gemulcht. Die Goldrute ist verschwunden, damit aber auch das Niederwild auf diesen Flächen.
Sie gilt als Bienenweide. Auch in Ungarn kommt sie entlang der Gräben häufig vor. Als invasiv möchte ich sie dort nicht bezeichnen. Kann aber sicher auch anders sein..Gegen das normale Schilf (Pragmites) kann sich die Goldrute nicht durchsetzen. Sie kommt in Ungarn immer kleinflächig vor. Auch bei einheimischen Arten gibt es "Reinbestände" die andere Arten "unterdrücken" wie z.B. Tanacetum vulgare der Rainfarn odern eben auch Schilf.
Hier ein paar Bilder..
Im neuen Revier steht ein kleiner Bestand zwischen Flüsschen und Mühlgraben. Daneben ein anderer Neophyt, der Jap. Staudenknöterich..Das ist die beste Deckung dort weit und breit.
Es ist ein schmaler Grat auf dem man sich da bewegt. Aber wir Deutsche müssen schon aufpassen, damit wir nicht ständig der ganzen Welt sagen zu müssen, wo es langgeht. Für "Ordnung" zu sorgen ist schon ein Steckenpferd von uns.
Als Europäer sehe ich das anders. Lebe entspannt zwischen Fasanenspiräen, sib. Hartriegel, Kolbenspiere, Schneebeere, Douglasie, Roteiche und Kartoffel. Ja und Fasane laufen auch herum.
Das Springkraut hatte hier an einigen Vorflutern das Sagen. Inzwischen ist es von selbst wieder verschwunden. Die übliche Mädesüß-Hochstaudenflur hat sich wieder etabliert. Vielleicht deshalb weil der Saubermann hier nicht gemulcht hatte.