Grünroggen

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Man, Jäger, sollte sich doch die Frage stellen was der Grund für Land- und Forstwirtschaft ist. Soll der Lustgewinn einer relativ kleinen Bevölkerungsgruppe, irgendwo um die 300000 Mitglieder zugunsten einer "etwas" kleineren Gruppe von ca 80 Mio Menschen deren Ernährung wohl sichergestellt werden sollte, höher bewertet werden.
Wenn die größere Gruppe Vorfahrt hat, ist wohl allgemeiner Konsens, muß einfach, da unvermeidbar, mit Kolleratalschäden gerchnet werden. Ist seit Jahrhunderttausenden von Jahren untrennbar mit der Menschwerdeung verknüpft.
Und nun, seit wenigen Jahren, werden die süßen kleien Bambis zum mAbgott erhoben. Mit welchem Recht eigentlich? Sind Junghasen, Kröten, Molche weniger schutzwürdig? Und wennn ja, warum denn die Nachwüchse der unerträglichen waldverhindernden Knospenbeißer soviel mehr erwähnenswert?
Einfach mal den Biocomputer einschalten.
Leben kostet Leben. Ist das so schwer zu verstehen?
Ein geschreddertes Kitz muß nicht aufwendig im Herbst uU krank geschossen weren. Macht aber keinen teuren Verbiss an Bäumchen die in einer Naturverjüngung teuer etfernt werden mnüssen.
Im Gegensatz zu vergangenen Jahrzehnten, als Kitze u Co mit Messermähwerken von unglaublichen Arbeitsbreiten vo 1,5 m und Arbeitsgeschwindidigeiten von irren 5 km/ha tatsächlich ihrer Gliedmaßen amputiert wurden und die Treckertfahrer sich kotzend von den lautklagenden Opfern abwandten und sie verrecken ließen, ist bei der heutigen Mähtechnik keinerlei leidensfähigen Zeit Raum gegeben.
Egal ob Kitz, Junghase, Kröte oder Blindschleiche ob Feldmaus, Schermaus odedr was auch immer,
jeder Soldat im Kampf wäre froh, müßte er denn sterben, so "gnädig" und schnell diese Welt zu verrlassen.
Bin gerne bereit über diese Tatsache weiter zu streiten.
 
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Moin @Alligatorin,

mit mir brauchst du nicht mehr zu streiten - nach diesem Beitrag von dir bricht mein Weltbild vom Landwirt langsam in sich zusammen. Selten so einen unappetitlichen Beitrag gelesen - und das von einer Landwirtin. Allein deine Wortwahl reicht schon aus, um mir die Zornesröte aufs Gesicht zu zaubern.

Nein, bleib du von mir aus gern in deiner Gedankenwelt - ich kann und will so eine Ansicht nicht teilen. Du wirst in Zukunft wahrscheinlich sehen, wohin dein Gedankengut die Landwirtschaft in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit führen wird - wenn alle deine Kollegen so denken, na dann gute Nacht!!

Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit einem deiner Kollegen, der Gott sei Dank, völlig anders unterwegs war als du. Der immer noch nach Möglichkeiten sucht, um Mähverluste sowohl bei Kitzen als auch bei Junghasen etc. zu vermeiden und der gern die Unterstützung von Jägern und Ihrer Jagdgehilfen in Anspruch nimmt. Und der Wild als das wahrnimmt, was es ist - ein Geschöpf Gottes, mit dem wir natürlich pfleglich und verantwortungsbewusst umzugehen haben.

Ich habe wirklich einen guten Draht zu vielen Landwirten (auch welche in der eigenen Verwandschaft) aber mit deiner Einstellung bist du bei mir unten durch (n).

hobo
 
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Hobo, mit zugegebenermaßen zynisch gefärbter Ironie kannst du offensichtlich nichts anfangen. Nun ja.
Nach Jahrzehnten landwirtschaftlicher Praxis, zwar akademisch untermauert, habe ich gelernt, realistisch mit Problemen umzugehen und meinem Kopf zu vertrauen, nicht den träumerischen Ideen von Gutmenschen.
Beschäftige dich doch einfach mal rational mit meinem Post.
Das alles beherrschende Problem ist doch nun mal das Verhalten, in diesem Fall von Rehkitzen, als natürlicher Schutztmechanismus. Die drücken sich heute wie vor xJahren,auch schon zu Sensenzeiten. Und die drücken sich auch noch selbst wenn sie berührt werden. Die von allen möglichen Seiten zb empfohlenen Mährichtungen, von innen nach außen zb, können einfach nichts bewirken weil die Kitze sich drücken, egal ob rechtsrum oder linksrum gemäht wird.
Und siehe Hasen, Kröten , Schleichen, Mäuse. Denen ist die Mährichtung ebenfalls egal.
Und auch wenn das nicht so lecker klingt, ein heutiges Mähwerk tötet "humaner" als die alten Messerbalken.
Sei ehrlich, warum sollte Absuchen mit Hunden und Helfern außer Zufallsfunden das Roblrem lösen können wenn Kitze keine Witterung abgeben.
Die Modedroge Drohne hat tatsächlich noch die besten Erfolgserlebnisse. Ist aber bezüglich der Flächenleistung die nötig wäre um gerade jetzt zum ersten Schnitt wo zig ha gleichzeitig gemäht werden noch völlig unzureichend.https://www.agrarheute.com/land-leben/luzerne-alfalfa-ernte-usa-525113
Ganz soweit sind wir hier noch nicht. Aber nun rechne mal: Arbeitsbreite 9m, Geschwindigkeit 15 km/h. Das sind ca 13 ha in der Stunde. Nun such mal mit Drohne.
Scheuchen aufstellen, am Vorabend, letztes Jahr 2 Kitze mit nassem Nabel 2 m neben der Plastiktüte erwischt. Ein andermal Abends 1x rumgemäht und 1x mittendurch. Bei mittendurch das erste Kitz schon geschreddert.
Wenn damals gestandene Mannsbilder gekotzt haben dann darf ich das sicherlich auch heute noch.
Nochmal deutlich: Futterernte ohne tote Tiere ist genauso realistisch wie Krieg ohne tote Soldaten.
Alles andere sind Utopien.
 
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Moin,

zynisch gefärbte Ironie habe ich tatsächlich nicht erkennen können - und dein zweites posting zum Thema überzeugt mich auch nicht. Du und Landwirte mit ähnlicher Gesinnung werden den Wind (von Seiten der Restgesellschaft) in ein paar Jahren zu spüren bekommen. Die Landwirtschaft hat ja zur Zeit schon mit der Akzeptanz ihres Wirkens zu kämpfen - da werden die tot gemähten Kitze und die restliche Tierwelt euch irgendwann den Rest geben (und Zynismus wird bei den Tierliebhabern/Grynen im Zusammenhang mit Tierleid überhaupt nicht gern gesehen). Und dann wollen mir Landwirte wie du etwas über das Tierwohl, moderne Stallhaltung, etc. erzählen und jammern gleichzeitig über die geringe Akzeptanz ihres Berufsstandes in der Bevölkerung. Hoffentlich fallen deine offenen Worte nicht in die offenen Ohren der Falschen.

Und wir paar 350.000 Jäger (oder solche, die es sein wollen) werden euch da auch nicht mehr helfen können. Ich habe immer dafür gekämpft, dass die Jagd und die Land-/Forstwirtschaft zusammen stehen. Mit dir werde ich mich aber nicht in eine Reihe stellen - da kannst du noch soviel Zynismus verbreiten. Ich bleibe dann doch lieber bei den mir bekannten "guten" Landwirten und Bauern und helfe so gut es eben geht.

Dieses Thema ist zu wichtig, um damit zynische Sprüche zu verbreiten - schau mal in die Presse / Zeitungen, wie über die ausgemähten Kitze und Hasen berichtet wird. Da kann es ganz schnell eng werden.

Damit habe ich fertig!

hobo
 

z/7

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Was hat das mit Geld zu tun? Es ist vor allem ein Zeitproblem. Und die kannst auch für viel Geld nicht kaufen.
 
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Moin

Ich habe auch schon zwei Kitze erwischt in meiner Zeit. Zwei von denen ich weiß, weil ich sie in der nächsten Runde habe liegen sehen. Hasen leider mehr. Letztes Jahr einen ausgewachsenen kräftigen Hasen. Trotz Warnsirene und allem.
Und jedes verkackte mal steigt man ab, fängt ggf. ab, legt die Reste der Kreatur zur Seite und möchte dann am liebsten nicht mehr weiter fahren.
Da mir aber das alles keiner bezahlt muss ich halt weiter meine Ernte einbringen.
Man versucht sowas halt so gut es geht zu verhindern, aufgrund des angesprochenen Zeitproblems ist das aber nichtmal annähernd befriedigend umsetzbar.

Warum hier jetzt @Alligatorin so angegangen wird verstehe ich nicht.
Vielleicht etwas drastisch formuliert, aber wahr.
Besonders das mit dem extremen Drücken der Kitze und Junghasen.

Achja, wir mähen mit 3,6 m Arbeitsbreite, mit Warnsirene und auf Bioflächen, also weniger hohem Aufwuchs. Und trotzdem sieht man die Kitze nicht. Schlicht nicht möglich und nur per Zufall möglich, trotz andauernder Aufmerksamkeit.


Am Ende läuft es darauf hinaus, würde mir jemand ( der Staat, Organisationen) ein einträgliches Wirtschaften zusammen mit Jungtierschutz ermöglichen, ich würde es machen.
Kurz, wollt ihr (die Gesellschaft) etwas auf meinem Land, dann bezahlt angemessen dafür!
Solange das nicht geschieht, kann ich und jeder andere Landwirt nicht anders.


Waidmannsheil

Meetschloot
 

z/7

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Was ich meinte: nicht geerntetes Gras/Getreide/whatever kann man mit noch soviel Geld nicht kaufen. Ich erlebe das zu den entsprechenden Zeiten so, daß in einer Region alles, was einschlägige Maschinen hat, auf dem Bock sitzt und fährt, praktisch rund um die Uhr. Würde keiner machen, wenn man Zeit übrig hätte. Also wieviel Spielraum hat der Landwirt/Lohnunternehmer ernsthaft, sich mit Kitzrettung etc. zu befassen?
 
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Es ist keine Frage des zeitlichen Spielraums, sondern eine Pflicht, ganz einfach.
Die, die aus Prinzip nicht vorher anrufen und das in Zeiten wo sich mittlerweile auch Nichtjäger engagieren und es die Kitzrettung gibt, kriegen ab jetzt Anfang Mai ne Nachricht dass Kitze in ihren Wiesen sind und wenn ich nach der Mahd ein totes finde, gibts ne Anzeige, fettisch.
Manche müssen es einfach auf die harte Tour lernen.
Und der Post von Alligatorin ist der größte BS den ich seit langem gelesen habe.
Als wenn die tatsächlich jedes Mal sofort tot wären. Ein hoch auf moderne Riesenmaschinen, mir wird schlecht.
 
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Super, Jagdgenossen anzeigen, da wird der Rest der Pachtperiode bestimmt ein Heidenspaß! Wie dumm muß man eigentlich sein, über so etwas nur ansatzweise nachzudenken!
 
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Wieso, das muss doch nicht zwingend jeder Jäger im eigenen Revier machen?
Da kann man sich doch gegenseitig helfen?
Die mit denen man sich nicht mal auf nen kurzen Anruf einigen kann sind meist eh die grantelnden Querulanten.
Mit den meisten ist es ja auch kein Problem, es geht nur um die schwarzen Schafe.
 
G

Gelöschtes Mitglied 26066

Guest
Ich bin Freizeit-, Hobbyjäger so wie die meisten hier. Habe keine fachlich qualifizierte Ausbildung in der Landwirtschaft… zähle mich aber zu den von Ihnen (Alligatorin) genannten beiden Bevölkerungsgruppen.

Soll der Lustgewinn einer relativ kleinen Bevölkerungsgruppe, irgendwo um die 300000 Mitglieder zugunsten einer "etwas" kleineren Gruppe von ca 80 Mio Menschen deren Ernährung wohl sichergestellt werden sollte, höher bewertet werden.
Wenn die größere Gruppe Vorfahrt hat, ist wohl allgemeiner Konsens, muß einfach, da unvermeidbar, mit Kolleratalschäden gerchnet werden.

Wenn die Landwirtschaft Teil des Problems ist und nicht Teil einer Lösung…, wird der Kollateralschaden für die Landwirte immer größer werden… weil wie Sie richtig erkannt haben die größere Gruppe Vorfahrt hat und mehrheitlich (u.a. politisch) Einfluss nimmt… siehe die Kreuze auf den landwirtschaftlichen Flächen!

Es ist also in meinen Augen kontraproduktiv einfach zu sagen: So war es immer… so ist es auch heute und wird es in Zukunft so sein!

werden die süßen kleien Bambis zum mAbgott erhoben. Mit welchem Recht eigentlich? Sind Junghasen, Kröten, Molche weniger schutzwürdig?
Nein! Alle sind gleichermaßen bedroht! Derzeit ist es ein Anfang… wenn versucht wird mit Technik und gutem Willen die Kitze mit Drohnen zu retten… es schließt ja nicht aus dass in Zukunft eine Möglichkeit gefunden wird z.B. Junghasen u.a. zu retten!

Ein geschreddertes Kitz muß nicht aufwendig im Herbst uU krank geschossen weren.
Das klingt sehr pragmatisch… ABER die oben genannte Mehrheit der Bevölkerung wird sich damit nicht zufrieden geben zwischen Pest oder Cholera zu wählen… Und im Ergebnis wird Ihnen dann auch nicht gefallen was dabei (politisch an Einflussnahme?) heraus kommt.

jeder Soldat im Kampf wäre froh, müßte er denn sterben, so "gnädig" und schnell diese Welt zu verrlassen.
Ja dann bin ich ja froh dass wir die Atombombe erfunden haben!! Im Zweifelsfall „dürfen“ dann im unmittelbaren Einwirkungsbereich die Betroffenen gnädig und schnell die Welt verlassen!

auch wenn das nicht so lecker klingt, ein heutiges Mähwerk tötet "humaner" als die alten Messerbalken.
Ja, ja… und in früheren Kriegen war die Vorderladerwaffe nicht so „human“ als die Atombombe heute?

Futterernte ohne tote Tiere ist genauso realistisch wie Krieg ohne tote Soldaten.
Man sollte doch wohl wenigstens versuchen das Eine (die toten Tiere) wie das Andere (Krieg) zu vermeiden?

Warum hier jetzt @Alligatorin so angegangen wird verstehe ich nicht.
Ich schon… das war (früher) schon so… das ist (heute) noch so… und wird auch so bleiben… das ist es was ich aus deren Kommentaren rauslese… und ggf. wir sind alle Weicheier…

aufgrund des angesprochenen Zeitproblems ist das aber nichtmal annähernd befriedigend umsetzbar.
Kurz, wollt ihr (die Gesellschaft) etwas auf meinem Land, dann bezahlt angemessen dafür!

Zusammengefasst: Zeit ist Geld.
Man sollte sich aber bewusst sein, der wo Geld gibt bestimmt auch was mit der Zeit gemacht wird! Siehe Aktionäre eines Unternehmens…
 
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15 Jan 2010
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Man, Jäger, sollte sich doch die Frage stellen was der Grund für Land- und Forstwirtschaft ist. Soll der Lustgewinn einer relativ kleinen Bevölkerungsgruppe, irgendwo um die 300000 Mitglieder zugunsten einer "etwas" kleineren Gruppe von ca 80 Mio Menschen deren Ernährung wohl sichergestellt werden sollte, höher bewertet werden.
.., dann sollte es doch wichtig sein (Ethische Gründe mal außer Acht) die Keimbelastung und Futterverschmutzung durch unbemerkt gehächseltes Wild so gering wie möglich zu halten.(Silage,Heu)
Vorrausetzung ein gutes Verhältnis zu seinen Jagdgenossen. Die Folgen im Stall können verheerend sein. Käme auch den 80 Mill. zugute.:unsure:
 
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