Grundausstattung Wiederladen

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Wenn ich tausende LR Büchsenschüsse im Jahr machen würde, würde ich mir sowas wie ne Mark 7 - Genesis bauen lassen.
Muss ich aber nicht, mir wird ne Co-Ax und ein bissi anderes Zeug reichen. Ich kämpfe aber auch nicht um die letzten mm. Meine 2. Triebel is aber noch immer nicht geliefert und die Waffe noch nicht fertig..😢 :sad:
 
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Leute, der Faden heißt Grundausstattung und ihr diskutiert über Ausrüstung von F-Class Schützen. Ich hab das doch nur genannt, um Aussagen ala „muss man haben“ zu relativieren.

Die Diskussion zum Halskalibrieren war ja schon off Topic, aber für einen Einsteiger ggf. noch relevant, wenn es um die Anschaffung der richtigen Matrizen geht.

Aber wir reden jetzt nicht ernsthaft über ein Induktionsglühgerät als Grundausstattung .
 
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Paretoprinzip ist bestimmt den meisten ein Begriff. Mit 20% Aufwand werden 80% des Ergebnisses erreicht und für die letzten 20% des Ergebnisses braucht man dann 80% des Aufwandes.

Ich hab keine andere Aktivität in meinem Leben, an dem sich dieses Prinzip so schön veranschaulichen lässt wie bei der Wiederladerei.

Mit Grundreinigung im Tumbler, einfacher HH-Kalibrierung in der Lee-Collet-Matrize, Hülsenmundentgraten, gewissenhaft gemessener Pulvercharge, gleichmässig gesetztem Geschoss und Lee-Factory-Crimp, Ladeleiterschiessen und sweetspot finden, damit hab ich 80% des Ergebnisses erreicht.

Hülsenglühen, Hülsen einzeln auslitern, Nasstumblen, Zündkanal aufreiben, Zündglockenfräser, Hülsenhals abdrehen, Bushingmatrizen, Pulver-Trickler, Geschossgewichte sortieren, bullettpointing, Mikrometer-Geschosssetzmatrizen, Präzipress, Molybdängeschossbeschichtung etc. dass braucht man nur für die letzten 20% und betreibt leicht das Vierfache des ursprünglichen Aufwandes womit man dann auf die berühmten 80% Zusatzaufwand kommt.

Sicher gibt's hier die Enthusiasten die dafür auf der Scheibe auch die wohlverdienten 5mm bis 10mm kleineren Streukreise schießen und mich in jedem Wettkampf locker abhängen würden. Für die jagdlichen Anforderungen spielt das aber absolut keine Rolle und hat mit "Grundausstattung Wiederladen" auch so gar nichts zu tun.
Daher fände ich wie @Jaegermeister es schon sagte begrüßenswert, wenn man die Neueinsteiger die hier Hilfe suchen nicht gleich mit Fachchinesisch und der Notwendigkeit einer Profiaustattung überrollt.
Was ein F-Class-Guru an Material und Methoden empfiehlt hat für uns Durchschnittswiederlader keine Relevanz, solange es nicht mit weniger sondern nur mit mehr Aufwand einhergeht.
 

Wheelgunner_45ACP

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Hmm ich fand es eher das Gegenteil. So krass ist doch das Equipment auch nicht?

Zumindest hat er keine Präzipress sondern zuvor nur eine Co-Ax genutzt :p
Redding Matrizen bevor er seine eigenen auf dem Markt gebracht hat.
Ein Hülsenglühgerät mit Bunsenbrenner.

Also ich finds vergleichsweise harmlos wenn ich das mit Tom Sadewasser vergleiche
Tom steht sich auch mal selber im Weg . . Gute Ansätze, verliert sich aber immer wieder mal in Details, bei denen der Aufwand in keinem Verhältnis zum Gewinn steht.

Und das ist bei aller Diskussion das wichtigste: Zu erkennen, was wie viel bringt. Und als nächstes was es dann noch einem persönlich bringt.

Ich bin da auch schon manchem Trend gefolgt, der den (Zeit-) Aufwand beim Laden leicht multipliziert, aber auf der Scheibe nicht ernsthaft sichtbar war. Dann lieber mehr laden und Zeit am Stand verbringen ist oft effektiver.
 

Wheelgunner_45ACP

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Ich verweise mal auf das Video in meinem Beitrag #161 im Fred. Mit das beste Video, was mir bisher zu dem Thema untergekommen ist

 
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Und da sagt er halt auch: Alles was er macht hat das Ziel 1/4MOA auf 100m oder noch weniger, alles Andere is "nicht gut genug", und ab 0,5MOA wird der ausgelutschte Lauf getauscht.
Also für ca. 0,4% unserer deutschen Jäger relevant.
Seine Matchladungen bringen ca. 6" oder besser, mit 10 Schuss auf 1000y.
 
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Ich hab's jetzt hier nur überflogen, aber so als Auflistung:

- man muss die Hülsen irgendwie halbwegs sauber bekommen (vor allem Schnauch am Hals - das will man ja weder wieder iNlns Patronenlager noch in die Matrize schieben, Hals innen für gleichen Auszugswiderstand und die Zündglocke, damit die neuen ZH ordentlich sitzen)
-> also Tumbler oder Ultraschall oder was es sonst noch geben mag plus Zündglockenwerkzwig zum Reinigen

- da die Hülsen sich früher oder später längen, muss man da irgendwann auch ans Trimmen ran.
-> irgendeine Variante zum Trimmen und damit automatisch Außen- und Innenentgrater für den Hülsenmund

- Rekalibrieren und Geschoss setzen
-> Presse, Matrizensatz plus Fettkissen und Hülsenfett

- abwiegen der Pulverladung und Dosieren
-> mindestens Waage, Schälchen und Trichter zum Befüllen. Pulverdosierer, Trickler optional - je nach Workflow. Ich nehme einen Pulverlöffel statt Trickler für die Jagdladungen und wiege einzeln.
Für Standpatronen werfe ich mit dem Pulverdosierer.

Das ist so das Grundzeug.
Früher oder später muss man auch mal Entladen
-> Entladehammer
Oder zur Erhöhung der Lebensdauer Hülsen glühen
-> mind. Hartlötbrenner zum Entspannungsglühen (das bringt was - die Hülsen lassen sich mit merklich weniger Kraft und gleichmäßiger kalibrieren im Anschluss)
Oder es bleibt einmal eine Hülse in der Matrize stecken
-> Matrizenretter (selbstgebaut oder gekauft)

Ich behaupte mal, dass jeder für die Aufgaben das Zeug hat, der lädt. Die meisten noch was mehr oder manche Sachen doppelt, bis man das für dich richtige Zeug hat. Da hilft manchmal nur Probieren, denn die Vorlieben sind sehr unterschiedlich.

QL möchte ich auch nicht missen, btw. Aber wirklich sein muss es nicht und noch viel weniger eine V-Messung. Aber auch die Option mag ich nicht wirklich missen. Vor dem Kauf habe ich mir den Mehrwert aber viel größer vorgestellt. Es dient in erster Linie dazu, ganz wilde Abweichungen zur Simulation oder der Charge zu detektieren bzw. für eine Jagdladung die Energie/ Reichweite im Auge zu behalten.

Ach ja: Messschieber und Standardwerkzeug setze ich mal voraus in einem 'normalen' Haushalt ;)
 
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und noch viel weniger eine V-Messung. Aber auch die Option mag ich nicht wirklich missen. Vor dem Kauf habe ich mir den Mehrwert aber viel größer vorgestellt. Es dient in erster Linie dazu, ganz wilde Abweichungen zur Simulation oder der Charge zu detektieren bzw. für eine Jagdladung die Energie/ Reichweite im Auge zu behalten.
Bis auf diese Aussage völlig d'accord.
Für mich ist der Magnetospeed wichtig um Abweichung bei einer neuen Pulvercharge zu bestimmen bzw. Ladungen zu optimieren ohne Grenzen zu sprengen.
 
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Wie oben mehrfach beschrieben, lassen sich halskalibrierte Hülsen bisweilen schlecht oder gar nicht laden. Stimmt es, dass man solche Patronen dann mit einer Trimm-Matrize "nachbearbeiten" kann, also ohne die Patrone delaborieren zu müssen?
 
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Wie oben mehrfach beschrieben, lassen sich halskalibrierte Hülsen bisweilen schlecht oder gar nicht laden. Stimmt es, dass man solche Patronen dann mit einer Trimm-Matrize "nachbearbeiten" kann, also ohne die Patrone delaborieren zu müssen?
Dann musst du Vollkalibrieren - daher ja der Ansatz des Bump Sizing (quasi eine Vollkalibrierung light).

Ich kenne Trimm Matrizen nur, um die Länge des Hülsenhalses zu kürzen, das hat nichts mit Kalibrierung zu tun.
 
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Danke! Dann anders gefragt: gibt es eine Möglichkeit, solche Patronen noch auf das richtige Maß zu bekommen, oder bleibt nur das Dekalibrieren? (und die Hülse dann ggf. nochmal bearbeiten oder entsorgen?)
 
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Danke! Dann anders gefragt: gibt es eine Möglichkeit, solche Patronen noch auf das richtige Maß zu bekommen, oder bleibt nur das Dekalibrieren? (und die Hülse dann ggf. nochmal bearbeiten oder entsorgen?)
Kalibrierung und Trimmen (im wesentlichen)

Kaibieren, damit du die Größenänderung durch den Schuss zurücksetzt und trimmen, damit du die Längung infolge der Kalibrierung wieder weg nimmst (sonst wird der Hülsenhals zu lang und du riskierst Überdruck).

Ich entnehme deiner Frage, dass du keinen Schein hast.
 
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Doch, den hab ich. Das war auch nicht meine Frage. Wenn ich 50 Patronen geladen und dabei nur den Hals kalibriert habe, kann es sein, dass sich einige Patronen nich oder nur schwer laden lassen. So 10 % der Patronen etwa. Gibt es die Möglichkeit (etwa mit einer speziellen Matrize) bei denen die Schulter an der kompletten Patrone "nachzuarbeiten", oder bleibt nur übrig die Patronen zu delaborieren?
 
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Es gibt sogen. Body Matrizen. Die lassen den Hals eigentlich unberührt.
Ich selbst hab aber noch nicht damit gearbeitet.

Guillermo
 

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