Kauf Blaser R93 - Komplett vs "Waffenteil für Waffenteil"

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Liebe Mitjäger,

ich spiele mit dem Gedanken mir eine Blaser R93 zu kaufen. Da mein Waffenschrank ausreichend bestückt ist, benötige ich die Waffe nicht wirklich zeitnah.

Aktuell sehe ich zwei Optionen zum Kauf:

1) Kauf einer gebrauchten und kompletten R93: D.h. Schaft, Verschluss, System und Lauf, Magazin, etc. auf einmal. Hat natürlich den Vorteil das ich das Teil einmal kaufe, eintragen lasse und gut ist. Ggbfs. könnte die Waffe dann etwas teurer sein, da Komfort ja auch bezahlt wird.

Da ich wie oben geschrieben aber keine Zeitnot habe, ist mir noch eine Option 2 in den Kopf gekommen:

2) Blaser bietet seine Waffen ja als modulares Baukastensystem an. Vorstellbare wäre auch, dass ich mir daher jedes Modul einzeln z.B. bei Egun und Co. ersteigere. D.h. Schaft mit System, danach Wechsellauf, danach Verschlusskopf und so weiter. Die Reihenfolge ist natürlich willkürlich. Ist natürlich aufwändiger, aber ggbfs. auch günstiger, da ich über meine Auktionsgebote natürlich den Preis etwas steuern kann.

Mich würde eure Meinung dazu interessieren. Ist Option 2 "Schwachsinn" weil Gründe xyz oder wäre das gar nicht mal so blöd um an eine Blaser einigermaßen kostengrünstig ranzukommen? (Ich weiß, kostengünstig und Blaser passt nicht so richtig zusammen...:))

Viele Grüße
 
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Hi 6.5x57R,
wow die Antwort kam schnell. Besten Dank dafür!

OK, d.h. ich brauche immer eine Basiswaffe und kann dann entsprechend die Module nachkaufen.
 
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2. Geht nicht, wenn du noch keine R93 hast. Du würdest dann eine Waffe "herstellen"
"Das Zusammenbauen der wesentlichen Waffenteile aus dem aktuellen Blaser Produktportfolio ist nicht als Herstellen im Sinne des Gesetzes zu klassifizieren.
Gemäß Anlage 1, Abschnitt 2 Nr. 8.1 WaffG werden Waffen hergestellt, wenn aus Rohteilen oder Materialien ein Endprodukt oder wesentliche Teile eines Endproduktes erzeugt werden.

Vorliegend wird die Schusswaffe nicht durch den Kunden oder unseren Fachhändler aus Rohteilen oder Materialien erzeugt: Bei den besagten Komponenten handelt sich um fertiggestellte, wesentliche Wechselteile eines modularen Serienproduktes. Jede Komponente wurde einzeln im Rahmen des Komponentenbeschusses CIP geprüft und darf somit auch einzeln gehandelt werden. Die fertigen modularen Einzelteile können beliebig und ohne die Hilfe eines Büchsenmachers ausgetauscht und zusammengefügt werden, dies ist gerade die Besonderheit dieser Modelle. Das Zusammenführen bedarf also keiner Herstell- oder Fertigungshandlung mehr. Bekanntlich können auch zum Reinigen und der Pflege, oder eben gerade auch zum Austausch eines Bauteils, die einzelnen Wechselteile von Schusswaffen auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden, ohne dass dies eine Herstellhandlung darstellt."


Basti
 
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habe beide Varianten probiert. Führe eine R93 als Brot und Butter Waffe in 8*57 seit dem letzten Jahrhundert und eine in .222 (zusammengekauft, da ich erst nur einen Wechsellauf hatte). Qualität ist top, ich pflege nicht übermäßig und die 8*57 ist gefühlt jede Woche im Einsatz. Null Probleme.

Erstmal : Vergiss Variante 2.

Grund:

- es ist m.M.n. nicht günstiger. Bestimmte Baukastenteile sind separat gekauft recht teuer. Oder anders: stell mal bei egun fiktiv etwas zusammen. Wird schnell teurer als eine komplette R93. Ausnahme sind nur "exotische Kaliber" mit "Plastikschaft"

- es bringt kaum einen Vorteil. Wenn Du das Baukastenssystem nutzen willst, ist eigentlich nur ein anderes Kaliber mal interessant. Manche Teile sind bei egun na ja, qualitativ suboptimal. Hatte einen Schaft gekauft, die Seitenplatten (Holz) musste ich nach kurzer Zeit austauschen. Der "Massenhändler" bei egun ist nicht unbedingt Premium.

- es dauert... wenn Du ganz gezielt etwas suchst. Und das wird wieder teurer. Verschluss und Magazin hat bei mir gedauert. Die Seitenplatten musste ich sogar über meinen BuMa ordern

- Eintragen kann ein Thema werden. Hatte für die .222 den Verschluss gesucht, da ich komplettieren wollte. Der war dann alt und ohne Nummer. Ging hin und her mit dem Eintragen. Also einmal den Wechsellauf .222 eintragen, dann den Verschlusskopf (mit eigener nachträglich angebrachter Nummer) und dann das Zusammenführen zu einer Waffe. Jedes Mal Gebühren und das Risiko, dass bei einer Kontrolle Diskussionen losgehen. In der WBK steht jetzt eine R93 in .222

Ich schaue immer mal wieder, ob was am Start ist bei der R93. Aber ich würde nur noch eine Gebrauchte nehmen und etwas Geld ins Aufhübschen (Gewinde, Schaft,...) stecken oder einen Wechsellauf, der in die Kalibergruppe passt. Das Baukastensystem funzt problemlos. Aber: denk an das ZF. "Umbau" geht immer, als Kontrollschuss ist ja bekanntlich gut. Und da geht es wieder von vorne los - zumindest bei mir. Hatte keinen Bock immer alles umzubauen und zu kontrollieren.

Und jetzt ganz blöd: eine R8 ist manchmal ähnlich teuer
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hi Basti, Tz99,

@basti: Danke für die juristische Richtigstellung! Meine Option 2 ist genau aus dieser "Annahme" entstanden, dass ich das beliebig kombinieren kann ohne rechtlichen Regelungen für die Waffenherstellung zu geraten.

@Tz99: Besten Dank für den ausführlichen Bericht. Ich lese heraus, dass du da echt selbst durch das Tal der Tränen gegangen bist. Das das eine ganz schöne "rennerei" geben wird hatte ich schon vermutet, dass das aber dann doch so aufwändig und umständlich werden kann, dachte ich jetzt nicht. Von daher Dank für deine Erfahrungswerte!

Ich werde daher dann doch die Waffe komplett kaufen und dann ggbfs. bei Bedarf Bauteile dazukaufen.

Ja, an dem Gedanken R93 vs R8 hänge ich auch noch. Bin mit meinen Preisvergleichen da noch nicht ganz durch. Wäre aber auf jedenfall auch eine Option.

VG
 
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Die R93 gilt bei nicht wenigen Jägern als die gegenüber der R8 elegantere, weil schlankere, Waffe. Moderne Features wie die herausnehmbare Magazineinheit, der verstärkte Verschluss, oder Successssschäfte scheinen in der Revierpraxis wohl nicht jedem Jäger wichtig.
Die recht hohen Preise für gebrauchte R93 bestätigen das.

Basti
 
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Ich gehöre zwar der Fraktion Mauser 66 und nicht R93 an, aber die Modularität und auch die Themen rund um das NWR sind vergleichbar.
Grundsätzlich sind komplette Waffen meistens günstiger als ihre Einzelteile.

Wenn es die Wunschwaffe nicht gibt, dann würde ich mir eine passende Basiswaffe anschaffen bei der alles stimmt (Schaft, Verschlußkopf, Magazin..) bis auf das Kaliber und dann den unpassenden Lauf verkaufen und einen Lauf im Wunschkaliber kaufen.
 
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Ich habe vor Jahren mal einen R93 über 1,5 Jahre bei egun in Einzelteilen zusammen gekauft.
Da es aber vor der Verschärfung der Eintragungen war, stand bei mir nur ein Wechsellauf in der WBK.

Verkauft habe ich dann später auch wieder in Einzelteilen, da so ein höherer Prei zu erzielen war.

Also immer ein tatsächliches Preislimit für den Kauf der Einzelteile setzen und damit leben, nicht unbedingt zeitnah zum Zuge zu kommen.

Die aktuelle rechtliche Komponente zur Eintragung wurde ja bereits erwähnt.
 
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Ja, @Paul 967, alleine im Schrank müssen sie sich bei mir auch nicht fühlen. Meine R93-Familie in Kurzvorstellung: .30-06 Spr., .300 Win.Mag. und 9,3x62 als Startrampen sowie .270 WSM und .338 Win.Mag.-Läufe. .223 Rem. wäre noch willkommen. ;)
 
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Hallo zusammen,
danke für eure zahlreichen Antworten.

Hat mir auf jedenfall schon mal sehr geholfen. Ich werde mich nun auf jedenfall für den Kauf einer Basiswaffe entscheiden und mir die Zusammenstellung sparen.
Ich glaube auch, dass die ganze Eintragerei in die WBK recht aufwändig werden könnte.

Von daher schaue ich einfach nach guten Auktionen für eine passende Basiswaffe und kaufe dann später bei Bedarf einen Wechsellauf nach.

Jetzt geht es nur noch darum zu schauen on R8 oder R93, R8 ist nach meinen ersten Recherchen aber doch nochmal ein ganzes Stück teurer als die R93.

VG
 
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Wenn du keinen gesteigerten Wert auf ein Wechselmagazin legst, würde ich zur R93 greifen. Qualitativ ist die R8 der R93 nicht wirklich überlegen.
Auch die gibt es mit Wechselmagazin und dem zumindest homöopathischen Sicherheitsgefühl ;)
 

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