Laufreinigung ein Thema was mich ärgert!

[Nightfall]

Es werden mehr Läufe kaputtgereinigt als kaputtgeschossen. Dies entspricht genau meiner Erfahrung, da ich übereifrig auch schon einen Lauf mit Robla erledigt habe. Weniger ist mehr.

Wie hast du das denn geschafft?

 

[Thersites]

Man könnte sich daran orientieren wie es die Benchrester machen.

AFAIK benutzen viel öfter Stainless-Läufe, die evtl. eine andere Reinigungs- und Konservierungs-Technik verlangen.

 

[kr1]

Ganz einfach: zu oft chemisch gereinigt. Die Genauigkeit nahm immer mehr ab was ich durch nochmaliges chemisches Reinigen beheben wollte. Ein Teufelskreis.

 

[Lacky0_17]

Ganz einfach: zu oft chemisch gereinigt. Die Genauigkeit nahm immer mehr ab was ich durch nochmaliges chemisches Reinigen beheben wollte. Ein Teufelskreis.

Das verstehe ich nicht, hast Du Robla zu lange einwirken lasse, hast Du Lochfras im Lauf oder woher kommt deine Gewissheit?

Unzählige Male habe ich diverse Läufe „chemisch“ gereinigt. Keiner ist dadurch kaputt gegangen oder schoss schlechter (bei sachgemäßer Anwendung der Mittel).

 

[Casull]

Ich reinige teuerste Waffen seit 30 Jahren chemisch. Alles gut. Wie immer im Leben muss man es halt richtig machen.

 

[EJG]

Was sind denn deine Lehren daraus?
Waffen und Präzision scheinen ja dein Ding zu sein. Wie handhabst du das Thema?

Will hier eigentlich nicht das jeder seine persönliche Putzroutine hier einfließen lässt, denn wie erwähnt, es gibt tausende und ich hätte ja gern DEN einen Weg, die abschließende Studie..aber bei dir würde es mich interessieren

Bei uns ist das Problem eher der Regen, auch das ich nur 900m vom Atlantik wohne. Meine Bruenierte Buechsen muessen meistens nach der Regenjagd komplett mit WD40 oder aehnl. abgeflutet werden. Lauf mit leicht oeliger Schnur durchgezogen werden auch wenn kein Schuss rausging. Mit den Stainless Buechsen bin ich nicht so zimperlich aber wenn sie komplett durchnaesst sind mache ich es auch wie beschrieben. Im Sommer jage ich nicht bei Regen auf Fuechse, die Buechsen gehen einfach in den Schrank aber ich schiess eh nicht so viele Schuesse. Im Jahr max 50 Fuechse und ein paar Kraehen, zum Testen genau so viele Schuesse dazu. Die 223 ist seit zwei Jahren nicht gereinigt. Schiesst gut. Neue 22-250 hat erst ca. 40 Schuss seit dem letzten Putzen. Ich Putze nach dem Einschiessen einer neuen Waffe dann teste ich nochmal mit sauberen Lauf.
Meine 308 CTR Testbuechse wird bei Munitionswechsel gereinigt bzw bevor wir Vesuche machen... ob sie es braucht oder nicht.
Ich habe oft das Gefuehl das Kupfer nicht so das Problem ist sondern eher andere Ablagerungen, Verbrennungsrueckstaende. Ich hatte bis jetzt nur einen Fall wo die Praezision nachgelassen hatte und auch mit Kupfer Loeser nicht verbessert wurde. Zum Schluss habe ich mit mechanischer Reiningung das wieder hinbekommen. Edelstahl Reiniger/Poliermittel auf ein Stueck Lappen der um eine alte Buerste gewickelt wurde. Das war vor 15 Jahren mit einem recht neuem Lauf, sie schiesst heute noch gut ohne die Prozedure zu wiederholen..
edi

 

[Alg_de]

Der Lauf hat eine Seele und so wie der eine Whisky bevorzugt, während der andere nach Gin lechzt, steht der Dritte besser trocken da….es gibt kein Patentrezept. Immer wenn etwas vereinheitlicht wurde, hat es einem, der von der Vereinheitlichung betroffen war, nicht gepasst.

 

[Macteefürzweifix]

Ich hab meinen Büxner gefragt, wie ich putzen soll. Die Antwort: Die meisten putzen zu viel. Dann habe ich ihm gesagt, wie ich das zu machen gedenke. Antwort: Ja, kannst Du so machen.

Wenn schon ein Profi das so entspannt sieht, nehme ich mir das gerne an. Und ich verrate Euch NICHT, wie ich putze .

Euch allen Waidmannsheil aus sauberen Büchsen und Flinten.

 

[awo425]

Haha das ist genau so eine Exotenmeinung, wie oben beschrieben (ohne Wertung, wenn’s für dich klappt ist doch super)

Nur würde (Achtung überspitzt) der Nasa-Ingenieur den Booster auch nicht mit Colgate Max Fresh reinigen (auch wenn es gut funktionieren sollte) da es absolut abgestimmte, dafür entwickelte und perfekt wirkende Produkte dafür gibt. Vielleicht verschiedene Hersteller, mal mit Zimt und mal ohne aber im Grunde immer sehr ähnlich..

Deine Methode kann klasse sein aber ist ja eher die Mindermeinung und nicht aus dem klassischen Lehrbuch und eben das es so viele davon gibt, macht mich verrückt

Fehlschluß.
Der Chemikus hatte untersucht, was da so in diversen Laufreinigern drin ist.
Die Schäume warn einfach nur(schlechtes) Backofenspray.

Er hat dann einfach das genommen, was man brauch, nen Kohlenstofflöser und nen Kupferlöser. Vertrug sich chemisch, Problem gelöst.


Ich mag einfache und gute Lösungen.
Seit dem is mir jedwerder köuflicher Laufreinigungszirkus egal, der Eigenmix kann alles, was er können muss und ist günstig.

Sauberee als sauber is halt nicht, dank China Endoskop heute auch einfach überprüfbar.

 

[Waldholzjäger]

der Eigenmix kann alles, was er können muss und ist günstig.

Guten Morgen, @awo425

mich würde nun brennenden interessieren aus was Dein Eigenmix besteht?

Grüße und Waidmannsheil!

 

[awo425]

Backofen-Gel mit 10...15% Ethanolamin.
Früher K2r, heute Dr.Beckmann.
Das mit Nylonbürste einbringen, 30....60min wirken lassen, mit Pach rausschieben. So lange wiederholen, bis Patches sauber rauskommen.
Bei hartnäckigen,alten Ablagerungen brüstet man immer mal mit Bronzebürste und Öl durch, um die Schichten aufzubrechen.


Selbst völlig zugeranzte alte Ordonnanzen oder nie geputze Jagdwaffen bekommt man damit Kupfer- und Kohlenstoff-frei.

Ein Läppen des Laufinneren ist aber eine sehr gute Idee, weniger raue Oberflächen nehmen weniger Dreck auf.

 

[Löffelmann]

...
Doch wundert es mich wahnsinnig, dass es scheinbar keine eindeutige wissenschaftliche Antwort im Rahmen einer Studie darüber gibt, wie es am besten geschehen sollte.
Den EINEN Weg der erwiesenermaßen für die längste Lebensdauer und konstanteste Präzision sorgt.

Für mich kann es dafür nur einen Grund geben: Marketing..Pflegeprodukte wollen verkauft werden..

...

Klar ist das Geschäftemacherei, da geht viel Geld über die Theke.

Es kann einem (vermeintlich) jeder Schwarzpulver-Schütze sagen wie man einen Vorderlader reinigt. Da ist es zwingend nötig, jedesmal wenn geschossen wurde. Trotzdem gibt es Methoden abseits des üblichen heißen Wassers in größeren Mengen.
Eigentlich auch nicht verwunderlich, mit Schwarzpulver wird schon ein paar Jahrhunderte geschossen - und dass heißes Wasser aus dem Hahn im Haushalt kommt... das gibts erst ein paar Jahrzehnte.
Ich reinige VL daher auch anders.

Egal ob nun Schwarzpulver oder modernes Pulver, die Sache läuft immer auf Chemie hinaus.
So gesehen ist eigentlich die wahre Tragik der von Dir richtig erkannten Geschäftemacherei, dass nicht immer von den Herstellern kommuniziert wird welche Stoffe in ihren Mittelchen denn nun wirklich die Arbeit übernehmen.
Sieht man auch dann an den Diskussionen hier. Allein die oft ziemlich pubertär geführte Ablehnung von Ballistol - was für ein Käse. Man muss halt wissen was es kann und wie es in die eigenen Abläufe nützlich integriert werden kann. Statt "zu wissen" was man nicht mag...

Im Grunde wäre es ganz simpel:
1. Sich schon mal grundsätzlich im Klaren drüber werden, dass es Rückstände von der Treibladung UND Rückstände vom Geschoss gibt.
2. Sich selber bewusst werden was von den beiden Genannten man grade weg/raus kriegen will.
3. Selber kapieren unter welchen Umweltbedingungen man mehr aufpassen muss. Im Winter wird oft ein Riesen-Fass aufgemacht wenn man die Waffe heim bringt. Im schwülen Sommer liest man hier Forum meist nix. Dabei sollte man eigentlich mal gelernt haben was es für Rost braucht: Energie (Temperatur) und ...

 

[Waldholzjäger]

Backofen-Gel mit 10...15% Ethanolamin.
Früher K2r, heute Dr.Beckmann.
Das mit Nylonbürste einbringen, 30....60min wirken lassen, mit Pach rausschieben. So lange wiederholen, bis Patches sauber rauskommen.
Bei hartnäckigen,alten Ablagerungen brüstet man immer mal mit Bronzebürste und Öl durch, um die Schichten aufzubrechen.

Danke für die Info, das werde ich mit Sicherheit ausprobieren!

den neuen Lauf von der K95 muss ich spätestens nach 10 Schuss reinigen,
kannte ich so auch nicht und es hat ne ganze Weile gedauert, bis ich dahinter kam,
der Lauf ist so eng geschnitten, dass ich nur mit blitz sauberen Lauf die besten Gruppen schießen kann.....egal mit welchen Geschossen, ob bleifrei oder nicht,
er mag es eben ganz sauber!!!

deshalb sehe ich es genau so wie @Alg_de , jeder Lauf ist ein Unikat!

Grüße und Waidmannshei!

 

[Hubertusblattschuss1980]

und nen Kupferlöser.

Und welchen davon? Danke!

 

[Kralle]

Gab doch mal in der US Army eine test, einfach nicht reinigen mit einer 308. Die Praezision hat schon nachgelassen, war aber erst nach 12000 Schuss oder so aehnl.

edi

lag dann sicher am reinigen höhö