Hallo Robert,
die Lebensdauer eines Laufes,bezogen auf die Schußleistung,ist von einigen Faktoren abhängig.Entscheidend ist,wie mit der Waffe umgegangen wird:
Wir bei Blaser erleben immer wieder,daß bei zum Service angelieferten Waffen eine minimale Mündungsvorweite festzustellen ist,die sich natürlich nicht positiv auf die Schußleistung auswirkt.Der Grund ist ganz einfach in verstaubten,nassen oder anderweitig verschmutzten Mündungsinnenbereichen zu suchen.Schiebt man die Waffe mit der Mündung voraus z.B. in ein Futteral ( immer ein Magnet für jegliche Art von Verschmutzung ) , "schaufelt" man ja gerade kleine Fremdkörper in die Mündung.Wird dann geschossen,ist das alles andere als ideal.Ich wundere mich immer wieder,wie unvorsichtig die meisten Jäger mit dem empfindlichsten Teil des Laufes,der Mündung,umgehen.
Bei Gebrauch sollte diese immer abgeklebt sein! Auch beim Gebrauchtwaffenkauf sollte hierauf ganz besonderes Augenmerk gelegt werden.Noch etwas:
Den meisten Jägern ist sicher sshon aufgefallen,daß Reinigungsdochte sehr leicht und gleichmäßig durch den Lauf gezogen werden können,wenn dieser Vorgang nicht allzu lang nach dem Schießen erfolgt.Wird erst nach einigen Tagen durchgezogen,läuft der Docht sehr,sehr ruppig.Dies bedeuted,daß sich Pulverrückstände verhärtet und im Lauf festgesetzt haben.Wird also häufig in solchem Zustand des Laufes geschossen,hat dies die gleiche negative Auswirkung wie leichte Verschmutzung.Für lang anhaltende Präzision alles andere als ideal!
Bei unseren Schießkino-Waffen,die fast täglich im Einsatz sind,konnten wir folgendes feststellen:
Kal. 308,i.d.Regel Norma Munition,Streukreise von knapp 5cm/5 Schuß nach ca.15000 Schüssen.
Nach ca.70000 Schüssen im Mittel ca.6cm,nach ca.150000 Schüssen optischer Anschein eines Polygonlaufes , Streukreise von 6 bis 15 cm,je nach Laborierung.
Dies sind unsere Erfahrungswerte,ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Alles in Allem ein sehr komplexes Thema!
Gunther
