Mähempfehlungen an die Landwirte? Aussen anmähen?

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Aus gegebenem Anlass ... :D
Es ist mal wieder soweit, dass sich die Landwirte extrem kurzfristig dazu entscheiden, zu mähen.
Kurzfristig im aktuellen Fall: Am Donnerstag mähen für Samstag angekündigt. Heute Mittag dann telefonisch Plan geändert auf "ich will heute Abend mähen".
Also heute Mittag dann noch Tüten aufgestellt, denn ob heute Abend wirklich gemäht würde, ist ja nicht so sicher. Kam schon vor, dass dann doch nicht wie angekündigt gemäht wurde.
Gab auch noch Stress, denn jetzt wurde über die Tüten gemeckert. Naja, seid drum.

Was mir aber immer auffällt, dass die Landwirte gerne außen rum anmähen. Am liebsten noch bevor wir vor Ort sind um die Wiese abzusuchen.
Ich habe dabei immer ein ungutes Gefühlt, denn gerade am Rand könnten Kitze liegen und wären dann schon beim Anmähen tot.
Seitens der Landwirte wird argumentiert, dass dieses Anmähen die Ricken dazu veranlasst, die Kitze rauszuholen.

Ich persönlich empfehle immer, erst aussen anzumähen, wenn wir durchgegangen sind und ggf. ein paar Tüten aufgestellt haben.
Oder ist Anmähen generell als "sicher" anzusehen, so wie es (lt. Landwirte) schon immer gemacht wurde?

Letztlich geht es mir ja um eine konstruktive Lösung, dass von beiden Seiten aus alles getan wird, um das Aussähen von Kitzen zu verhindern.
Dafür nehm ich auch gerne das Meckern über Tüten in kauf. Aber wenn ich die nicht abgesuchten, angemähten Flächen sehe, habe ich schon ein ungutes Gefühl.
Oder sehe ich das zu eng?

VG
 
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Eigentlich ist eine Diskussion darüber, wie gemäht werden soll, nicht mehr notwendig. Hier mal der Link zu einem Beitrag im Landwirtschaftlichen Wochenblatt:
Sogar der Bundesverband der Lohnunternehmer war an dem Artikel beteiligt. Und die Rechtslage ist im Prinzip auch klar. Es wird sich unter den Landwirten herumsprechen, wenn der eine oder andere Landwirt nichts unternimmt und plötzlich mit einer Anzeige konfrontiert ist. Schliesslich können sich die Landwirte auch nicht damit "freikaufen", dass sie mal grad beim Jagdpächter anrufen!
Dass das ganze nicht trivial ist, weiss jeder, denn was macht man früh morgens mit per Drohnenflug gefunden Kitzen, wenn erst nachmittags gemäht wird. Vergrämungsmassnahmen sind dann doch angebracht.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Außenrum wird nur zuerst gemäht, weils das mähen an sich einfacher macht, wenn zuerst die Ränder freigemäht werden.
Fürs Wild besser ist immer von innen nach außen.
Tagsüber Tüten sind auch zwecklos. Wenn die überhaupt was helfen sollen mössen die 1 Nacht vorher hängen.
 
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Aus gegebenem Anlass ... :D
Es ist mal wieder soweit, dass sich die Landwirte extrem kurzfristig dazu entscheiden, zu mähen.
Kurzfristig im aktuellen Fall: Am Donnerstag mähen für Samstag angekündigt. Heute Mittag dann telefonisch Plan geändert auf "ich will heute Abend mähen".
Also heute Mittag dann noch Tüten aufgestellt, denn ob heute Abend wirklich gemäht würde, ist ja nicht so sicher. Kam schon vor, dass dann doch nicht wie angekündigt gemäht wurde.
Gab auch noch Stress, denn jetzt wurde über die Tüten gemeckert. Naja, seid drum.

Was mir aber immer auffällt, dass die Landwirte gerne außen rum anmähen. Am liebsten noch bevor wir vor Ort sind um die Wiese abzusuchen.
Ich habe dabei immer ein ungutes Gefühlt, denn gerade am Rand könnten Kitze liegen und wären dann schon beim Anmähen tot.
Seitens der Landwirte wird argumentiert, dass dieses Anmähen die Ricken dazu veranlasst, die Kitze rauszuholen.

Ich persönlich empfehle immer, erst aussen anzumähen, wenn wir durchgegangen sind und ggf. ein paar Tüten aufgestellt haben.
Oder ist Anmähen generell als "sicher" anzusehen, so wie es (lt. Landwirte) schon immer gemacht wurde?

Letztlich geht es mir ja um eine konstruktive Lösung, dass von beiden Seiten aus alles getan wird, um das Aussähen von Kitzen zu verhindern.
Dafür nehm ich auch gerne das Meckern über Tüten in kauf. Aber wenn ich die nicht abgesuchten, angemähten Flächen sehe, habe ich schon ein ungutes Gefühl.
Oder sehe ich das zu eng?

VG
es ist vollkommen egal, ob der Landwirt zuerst innen Mäht oder zuerst außen, bevor die Flächen abgesucht und Vergrämungsmaßnamen bzw. Rettungsmaßnamen erfolgt sind. Beides ist illegal und kann im Fall einer Verletzung oder Tötung von Wild bestraft werden. Das sollte ja inzwischen bekannt sein.
 
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Dazu gibt es gerade eine Studie:

Und hinter dem Mähknigge steht auch schon einiges an Erfahrung:
 
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Meine ganz persönliche Erfahrung, zuerst 2 Arbeitsbreiten bis 6 m außenrum mähen, dann weiter von innen nach außen mähen! Nur je kleiner die Flächen und mit ungraden Kanten, umso schwieriger wird es. Am besten vorher absuchen mit Drohne oder gutem Hund, alles andere ist nur Behelf!
 
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Ich habe sehr gute Erfahrungen mit den elektronischen Kitzretter Änderungen gemacht. Kann man im Idealfall am Abend vorher aufstellen.
 
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Der sogenannte Mähknigge ist wenigerWert als ein Blatt gebrauchtes Klopapier.Egal welche "kompetente "Organisation da Unterschreibt.
Fällt denn hier tatsächlich keinem auf wie hirnrissig die Argumentation ist?
Anerkannte Tatsache ist, in den ersten Tagen drückt sich Jungwild. Jede Menge Suchberichte über die Suche mit Drohnen bestätigt das doch. Sind die Kitze jung genug lassen sie sich greifen. 3,4 Tage älter kriegt das Suchteam sie nicht mehr weil sie stiften gehen.
Nun der Mähknigge.
Von Innen nach Außen mähen damit das Jungwild sich nach Außen verdrücken kann und nicht über die bereits gemähte Fläche flüchten muß. Ja nee, aber wenn die sich eh drücken ist es doch piiepegal ob sie nun rechtsrum oder linksrum totgemäht werden.
Sind sie eben aus dem Drückealter raus, wie ja bei der Drohnensuche regelmäßig beschrieben wird, flüchten sie sowohl rechtrum als auch linksrum.
Der nächste Tip, am Vorabend einmal rundrum und einmal Mittendurch zu mähen auf das die Ricke ihren Nachwuchs rausführt , hat bei mir oft genug, könnte ich raussuchen, dazu geführt, daß ich bereits die ersten Kitze erwischt habe . Desgleichen mehr oder weniger dicht bei Scheuchen, egal gelber Sack, blauer Sack, elektronische Scheuche.
Desgleichen mit akustischen Scheuchen am Mähwerk.
Und man muß es einfach akzeptieren, daß Drohnen funktionieren, aber den gewaltigen Nachteil haben auf ausreichend Manpower angewiesen zu sein, in sehr vielen Gegenden, vor allem in Grünlandregionen einfach weder Manpower noch Drohnenkapazitäten vorhanden sind .
Dazu kommt, daß sich Mähtermine wetterbdingt ,selten tagelang vorausplanen lassen.
Nach meiner Erfahrung wäre die wirklich einzige wirksame Lösung, eine Mähtechnik praxistauglich zu entwickeln die während des Mähens zB mit Wärmetechnik, das Mähaggregat in Sekundbruchteilen auszuheben.
Statt Geld in ineffektive Drohnen zu investieren sollte das Geld, gibt es denn diese Technik, in deren Bezuschssung.Förderung oder was auch immer investiert werden.
 
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Frage aus der Sicht eines Schweizer Jägers. Ist nur der Pächter für Vergrämungsmassnahmen zuständig oder auch der Bauer? Wer haftet im Fall der Fälle?

Bei uns ist das Sache des Bauers. Klar wir Jäger helfen aber am Ende wenn kein Jäger Zeit hat, muss der Bauer selbst ran. Wenn ihm nachgewiesen wird, das keine Vergrämung stattgefunden hat, wird es teuer wenn er ein Kitz vermäht. ( Strafverfahren + Ordnungsbusse im 5stelligen Bereich)
 
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In DE, der Landwirt und der Lohnunternehmer.

§1 Tierschutzgesetz: Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

§17 Tierschutzgesetz: Es wird bestraft wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder Schmerzen zufügt.

§ 39 Abs. 1 BNatSchG Es ist verboten, wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten.

Die Mahd ist ohne Schutzmaßnahme für sich allein kein vernünftiger Grund ein Tier zu verletzen oder zu töten.

Verursacherprinzip -> Landwirt und Fahrer/Maschinenführer sind für das Absuchen der Wiese verantwortlich.

Jagdausübungsberechtigter hat eine Mitwirkungspflicht (§ 1. Abs. 1 S. 1BJagdG – Hegepflicht) aber Landwirt ist Verursacher der Gefahr durch das Mähen.

Auch der Jagdrechtsinhaber (Landwirt) hat Hegepflicht.

Nach der Rechtsprechung hat der Landwirt alle möglichen und zumutbaren Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um das Ausmähen von Kitzen zu vermeiden.

Die Beauftragung eines Lohnunternehmers entbindet den Landwirt nicht von seiner Pflicht, sondern diese Aufgaben müssen ausdrücklich übertragen und zuverlässig durchgeführt werden.

Es sind geeignete Massnahmen zu ergreifen!


Optimalerweise werden mehrere Massnahmen getroffen.
  • Vergrämung am Vortag (Scheuchen, mit dem Hund durch gehen, etc)
  • Abfliegen mit Drohne am Mähtag um nicht flüchtendes Wild zu finden und zu sichern
  • Mähen nach Mähknigge und evtl mit akkustischem Vergrämer um Mobiles, wieder eingewechseltes Wild zu verscheuchen.
Der erste und der letzte Punkt alleine sind sicher nicht ausreichend. Aber nur mit der Drohne hat man auch keine 100% Sicherheit. (wobei 100% eh nie zu erreichen ist)

Wir haben mit dem Aussen anmähen schon gute Erfahrungen gemacht. Wir hatten einige Kitze aus der Wiese gescheucht, weil nicht mehr fangbar, und der Landwirt hat sofort danach erst außen rum gemäht. Die Kitze sind dann nicht mehr eingewechselt.
Das Ganze muss aber sehr zeitnah erfolgen.
 
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Aus gegebenem Anlass ... :D
Es ist mal wieder soweit, dass sich die Landwirte extrem kurzfristig dazu entscheiden, zu mähen.
Kurzfristig im aktuellen Fall: Am Donnerstag mähen für Samstag angekündigt. Heute Mittag dann telefonisch Plan geändert auf "ich will heute Abend mähen".
Also heute Mittag dann noch Tüten aufgestellt, denn ob heute Abend wirklich gemäht würde, ist ja nicht so sicher. Kam schon vor, dass dann doch nicht wie angekündigt gemäht wurde.
Gab auch noch Stress, denn jetzt wurde über die Tüten gemeckert. Naja, seid drum.

Was mir aber immer auffällt, dass die Landwirte gerne außen rum anmähen. Am liebsten noch bevor wir vor Ort sind um die Wiese abzusuchen.
Ich habe dabei immer ein ungutes Gefühlt, denn gerade am Rand könnten Kitze liegen und wären dann schon beim Anmähen tot.
Seitens der Landwirte wird argumentiert, dass dieses Anmähen die Ricken dazu veranlasst, die Kitze rauszuholen.

Ich persönlich empfehle immer, erst aussen anzumähen, wenn wir durchgegangen sind und ggf. ein paar Tüten aufgestellt haben.
Oder ist Anmähen generell als "sicher" anzusehen, so wie es (lt. Landwirte) schon immer gemacht wurde?

Letztlich geht es mir ja um eine konstruktive Lösung, dass von beiden Seiten aus alles getan wird, um das Aussähen von Kitzen zu verhindern.
Dafür nehm ich auch gerne das Meckern über Tüten in kauf. Aber wenn ich die nicht abgesuchten, angemähten Flächen sehe, habe ich schon ein ungutes Gefühl.
Oder sehe ich das zu eng?

VG
Gestern Vormittag kam ein Landwirt zu mir um zu sagen dass er am Abend mäht und ob ich nicht durchgehen will. Natürlich war ich, wie dann ausgemacht um 17:00 Uhr vor Ort und bin mit dem Hund durchgegangen, vorher war aber schon der Landwirt da, ist selber schon ein paarmal durchgegangen und hat beim Mähen auch den Wildretter verwendet. Endergebnis.... ein Bock sprang ca 5 m vorm Hund aus der hohen Wiese ansonsten genau gar nichts, und das obwohl etliche Betten in der Wiese zu finden waren. Seitdem wir jedem Landwirt einen Wildretter (http://www.luxkraft.at/shop/themes/kategorie/detail.php?artikelid=87) zur Verfügung gestellt haben gehören Mähverluste fast der Vergangenheit an. Ganz frisch gesetzte Kitze flüchten vor denen leider nicht, aber da die Wiesen bei uns im Revier sowieso alle erst Mitte Juni (also um die Zeit jetzt) erstmalig gemäht werden sind die meisten Kitze sowieso schon älter und wir stellten auch schon seit längerem fest dass die Kitze fast nicht mehr in den Wiesen sondern im Wald gesetzt werden. Ein Kitz auf der Wiese abgelegt ist schon fast eine Ausnahme geworden.
 
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Rund herum aufmähen bringt meiner Meinung nach sehr viel, wenn man kurz vorher gesucht hat, ob mit Drohne oder dem menschlichen Auge. Dann laufen die Jungtiere, die schon mobil sind nicht wieder rein, bzw. werden nicht wieder rein gelegt. Das machen wir immer auf den Flächen, die recht groß sind und wir nicht dabei bleiben können. Oder wenn sich das Mähen aus welchen Gründen auch immer verzögert und wir mit der Drohne schon weiter ziehen.

Und man kann das Thema noch Jahre diskutieren. Ich habe dieses Jahr in zwei Revieren geholfen. Es wurde in beiden Revieren zu Fuß und aus der Luft gesucht. Das Durchgehen ist in meinen Augen einfach nur noch ineffizient und nicht sicher genug. Wir sind dieses Jahr Gott sei Dank die meisten Flächen ab 03 Uhr geflogen, der Bauer hat dann eine Stunde später gemäht und ist dann bis kurz vor Mittag hinter uns her gezogen und hat die Flächen gemäht. Teilweise hat er uns eingeholt und mal eben eine halbe Stunde gewartet, teilweise mussten wir auf ihn warten oder er hat eine Fläche nur aufgemäht und ist dann hinterher gekommen. Es geht nur gemeinsam!!!
 
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Ach so... ich konnte auf unseren Flächen nur schwer ein Schema erkennen wo Kitze abgelegt wurden. Sind keine riesigen Flächen, aber wir haben schon auch Kitze gefunden, die Mitten drin lagen. Von innen nach außen verringert nur das Risiko. Mehr nicht...

Von Tüten, auch wenn sie eine Nach vorher flattern bin ich nicht wirklich überzeugt. Haben wir auch gemacht, aber... Bin ich einfach nicht überzeugt von...
 
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Was statt Flattertüten auch noch gut gehen soll, sind Rettungsdecken. Die glitzern und knistern eigentlich auch ohne Wind.
 

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