Meine Erfahrungen mit der Beretta UGB 25 Xcel

A

anonym

Guest
Hallo zusammen,

ich wollte euch an meinen Erfahrungen mit der Beretta UGB 25 Xcel teil haben lassen. Ich habe die Waffe jetzt einige Monate und bin rund um zufrieden. Ich habe die Sporting Variante mit dem 76cm Lauf.
Abgesehen davon, dass im Flintenumfeld (nicht nur in diesen Foren) jeder alles schlecht findet, was nicht Perazzi oder Krieghoff heißt und seit 40 Jahren unverändert gebaut wird, erntet man auf manchen Schießständen schon sehr komische Blicke, wenn man die UGB auspackt. Aber zur Waffe:
Der Zusammenbau gestaltet sich am Anfang relativ schwierig und die Anleitung (noch nicht auf Deutsch) hilft nur bedingt. Hat man den "Dreh" aber einmal raus, baut man die Waffe ähnlich schnell zusammen wie eine normale BDF.

Die UGB ist eine Halbautomat, der gebrochen werden kann und die Patronen nach unten auswirft. Die "Brechbarkeit" erspart viele Diskussionen auf (DSB) Schießständen und der Auswurf nach unten freut den Nachbarschützen ebenso wie den geneigten Linksschützen. Beretta gibt an, dass sich auch 24g Patronen problemlos verwenden lassen. Dies ist, eingeschränkt, auch so. Ich schieße mit der Waffe viel Jagdparcours und Skeet. Die Waffe schwingt sehr gut und ist aufgrund des "Selbstladeeffektes" sehr ruhig auf den zweiten Schuß, der Rückstoß ist sehr gering.
Genial finde ich die kleine Platte (es liegen zwei bei) zwischen Systemkasten und Schaft, die es ermöglicht die Waffe jederzeit für Linksschützen umzubauen und insgesamt 4 verschieden "Drops" des Schaftes ermöglicht. In Verbindung mit dem serienmäßigen Memorysystem lässt der Schaft sich somit perfekt an jede Vorliebe und Schützen anpassen.
Mit Stahlschrotbeschuß und 12/76 Kaliber und Wechselchokes erfüllt die Waffe alle modernen Anforderungen. Ich habe die Waffe auch jagdlich bereits sehr erfolgreich geführt, obwohl sie mir dafür eigentlich zu schade ist.
In Bezug auf die Munition ist die Waffe ein wenig eine kleine Diva. Alles ab 28g aufwärts nimmt sie ohne Widerspruch, bei 24g wird sie dann doch zum Konzentratsselektierer :)
Die sich sehr weich und angenehm schießende B&P Comp. mag meine gar nicht. Auch mit mit RC2 funktioniert sie gut aber nicht 100%ig. Keine Probleme gab es bisher mit (alles 24g):

- Fiocci (TT2, TT Black, Official)
- Rottweil (Trap und Skeet)
- Cheditte
- RC3 und RC4

Die Waffe hat bei mir bisher ca. 2500 Schuß gesehn und funktioniert bisher ohne jede Störung. An der Patronenzuführung und am Auswurf scheuert sich leider die schwarze Eloxierung ab, aber das ist wohl nicht zu vermeiden.

Die Deckung auf der Anschußtafel war durchweg sehr gut, speziell mit der Rottweil Munition.

Echte Vorteile gegenüber einer normalen BDF? Vielleicht der geringere Rückstoß und der damit verbundene ruhiger Weg zum zweiten Schuß.
Sonst macht die UGB einfach nur Spaß, ist mal was Anderes und in Funktion und Handhabung, zumindest nach meinen Erfahrungen, uneingeschränkt zu empfehlen.

Gruß
Mike


P.S Ich will hier keine Diskussion über Sinn oder Unsinn einer solchen Konstruktion eröffnen. Und wer die Waffe noch nie in der Hand hatte und geschoßen hat, kann nicht wirklich mitreden. Aber vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen, der sich für diese Waffe interessiert. Es gehört schon etwas Mut dazu, so viel Geld für eine derartige Neukonstruktion auszugeben, wenn es noch gar keine "Felderfahrung gibt". Ich bin froh es getan zu haben und das (bisherige) Ergebnis gibt mir recht. Aber Innovationen, fast egal von welchem Hersteller, werden ja zu gerne direkt nieder gemacht. Ok, wenn die Innovation von Blaser kommt, dann noch direkter :)

In diesem Sinne, Mut zur Innovation :)
 
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30 Okt 2003
Beiträge
117
Moin,
die UGB ist schon irgendwie intressant, habe auch lange Zeit damit geliebeugelt. Die Schafteinstellungsmöglichkeiten sind 1a.
Schussverhalten und Schwingverhalten sind auch sehr gut.
Diese Waffe ist zum TT schiessen top. Jagdlich jedoch kaum brauchbar.
Im vergelich zu anderen SLF baut die UGB noch länger. Mit 71er Läufen
ist sie so lang wie eine 81er BDF.
Man hat da schon einen ganz schönen Trümmer in der Hand.
Dieser Trümmer lässt sich jedoch erstaunlich gut auf dem TT-Stand schiessen.
Leider hat die UGB "nur" ein 12/70er Patronenlager. Also nix 12/76er
vorlagen jagdlich Stahlschrot etc.
Tja und mehr als 2 Patronen können auch nicht verschossen werden.
(ist halt für TT schiessen entwickelt worden).
Ansonsten viel spass weiter mit deiner UGB Mike, viele von den Teilen
werden hier in D wohl nicht ihren weg auf die Schiesstände finden.
Gruß
jam
 
A

anonym

Guest
Hallo,
sorry Du hast natürlich Recht, das Kaliber ist 12/70 nicht 12/76. Werde den Beitrag kurz ändern :)
In Sachen Länge und Gewicht: Ich hätte wirklich lieber die 71er nehmen sollen, da die 76er wirklich relativ lang wird. Aber schwer ist sie absolut nicht. Meine F3 Competition mit 71er Läufen ist spürbar schwerer. Und Skeet schiesse ich mit diesem langen Ding besser als mit der 71er F3 :)
Auch jagdlich war ich mit der UGB sehr erfolgreich, obwohl sie dafür wirklich nicht gedacht ist... Aber sie schießt sich einfach gut. Wer kann sollte es mal probieren...
Für die Jagd habe ich mir eine andere Beretta bestellt. Werde berichten ...

Gruß
Mike

P.S wer die Waffe nicht kennt: http://www.ugb25xcel.com/
 
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9 Apr 2007
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331
Interessanter Bericht über eine interessante Waffe.
Ich hab grad mal bei Triebel den UVP nachgesehen : 3264€ !
Eine Reihe höher : Baikal MP 153 : 599€...

Aber, war es nicht immer schon etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben?
 
A

anonym

Guest
Aico schrieb:
Wie unterscheidet sich das System von der Cosmi?

Zum Vergleich der Systeme kann ich nichts sagen, aber der Preis ist sehr unterschiedlich. Die Beretta ist schon recht teuer, aber eine Cosmi ist eine andere Liga, zumindest preislich.

Gruß
Mike
 
A

anonym

Guest
Hantayo schrieb:
Interessanter Bericht über eine interessante Waffe.
Ich hab grad mal bei Triebel den UVP nachgesehen : 3264€ !
Eine Reihe höher : Baikal MP 153 : 599€...

Aber, war es nicht immer schon etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben?

naja, ich hab sie günstiger bekommen :) Die Händler, die eine auf Lager haben, sind doch preislich flexibel :) Aber günstig ist sie nicht. Aber eben ausgefallen :)

Gruß
Mike
 
A

anonym

Guest
mike61570 schrieb:
Hallo,
sorry Du hast natürlich Recht, das Kaliber ist 12/70 nicht 12/76. Werde den Beitrag kurz ändern :)/

Man sollte dem Internet eben nicht alles glauben, bzw. sollte man wissen welches Kaliber die eigene Waffe hat :) Die UGB hat wie initial beschrieben 12/76. Ist auch so bei mir eingetragen.
Entweder ist die Website von Beretta falsch oder es gibt in D ein unbekanntes Sondermodell :)

Gruß
Mike
 
A

anonym

Guest
Erstmal danke für den guten, sachlichen Bericht!

Was mich am Konzept der UGB 25 Xcel ein wenig stört ist die irgendwie unnatürlich drangebastelte Brechfunktion, die zwar die von dir genannten Vorteile bringt, im Grunde aber irgendwie überflüssig ist und ein Zugeständnis an bestimmte Regelungen und den Konservatismus bestimmter Kreise.

Anstatt die Vorteile dunkler Haut in tropischer Sonne zu nutzen wird hier ein Afrikaner weiß geschminkt ....

Als SLF-Freund sehe ich die Vorteile und Einsatzbereiche von SLFs nicht vorrangig im sportlichen Bereich. Geringes Gewicht und hohe Magazinkapazität sind gerade auf der Jagd vorteilhaft, bei Sportschießen sind dagegen eher schwere Waffen, mgl. mit zwei verschieden gechokten Läufen, vorteilhaft.

P. S. Mit den lilafarbenen B&P hatte ich mit meiner SLF auch Probleme, obwohl die sonst 24 g problemlos schluckt. Es waren zwar bei 1000 Schuss insgesamt nur zwei oder drei Klemmer, aber das reicht schon, dass man das Vertrauen verliert ...
 
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Also mich hatte die Gewichtung der Waffe überzeugt, sie schwingt wie sau, als ich sie neu hatte war ich fast immer vorne weg bei Skeet, schiesse sportlich Skeet, also nur 24Gramm, nie Probleme.

Um nochmal auf das Kaliber zu kommen, warum schaut Ihr nicht einfach an der Waffe nach ? Website und WBK sind doch nur ungenau. Auf meiner Sporting mit 71er Lauf steht 70 nicht 76er Lager, wird also wohl eine 70er sein ?
 
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Ich hab mal eine testversion von dem Ding geschossen und sogar die eine oder andere Taube getroffen. Für mich ist es halt schlichtweg eine spezielle Trapwaffe (hab auch ne runde Parcours geschossen, geht auch, zumindest auf den üblichen compact parcours ohne Büsche und mit langem "ichschaumirdasdingenerstmalanwiessegelt... ... ... bumm") ausschliesslich für den Stand. Da spielt sie ihren Vorteil des einen Laufes aus und dafür ist sie gebaut. Beeindruckend fand ich das unglaublich schnelle Einziehen der Patrone

Für alles andere gibt es zumindest für mich besseres für weniger kohle. Gerade wenn ich die flinte noch für andere Sachen wie parcours, skeet und jagd kaufen will, würde ich die finger davon lassen oder mir, wenn ich den Vorteil eines präzisen einzelnen Laufes haben möchte oder mir davon etwas verspreche gleich einen Halbautomaten, welcher auch jagdlich taugt, zulegen.

Beim Flintenschiessen verfolge ich persönlich die "beware of the man with one gun" strategie. wobei ich zugeben muss, dass meine jagdlichen flinten bei weiten, schnellen, sportlichen trapdisziplinen wie olympic nicht wirklich das wahre sind, aber die schiess ich nicht mehr so häufig oder z.Z. eigentlich nie.

Ich glaube Deutschland ist nicht wirklich der Markt für die Teile und jetzt wird nochmal kräftig die werbetrommel gerührt... :lol: :wink:
 
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Ich möchte hier nur schnell noch hinzufügen das sie sogar mit den 21Gramm Hull Patronen zuverlässig repetiert, nicht selbstverständlich für einen Rückstoßlader. Das Schießgefühl ist allerdings ungewöhnlich, es ist so als wenn man KK schiessen würde. :shock:
 
A

anonym

Guest
Hi,

danke für die Info... Meine ist da leider wählerischer... Mit 24g B&P geht gar nichts. Rottweil geht gut. Fiochi mit hohem Rand (Official) unzuverlässig...
Werde das mal beobachten und ggf. reklamieren. Was auch unschön ist, sind die Spuren der Hülsen am Patronenauswurf. Das schwarz reibt sich doch sehr schnell ab. Aber davon abgesehen schieße ich die Waffe nach wie vor sehr gerne, speziell Skeet und Parcours ...

VG
Mike
 
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27 Mai 2010
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Ja stimmt, der Abrieb an der Stelle ist nicht so schön, genau wie der Abrieb am Lauf von der Halterung der Laufschiene. Wie viel hat deine schon durch ?
 

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