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- 16 Jan 2002
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Nachdem unsere letzte Gamsjagd nahe Kaikoura gamsmässig erfolglos war, machten Peter und ich bald wieder Pläne, und vorletzte Woche war es mal wieder soweit, dass ich ihn bereits am Mittwochabend in Picton an der Fähre abholte. Die Fähre war pünktlich, die Überfahrt nicht allzu schaukelig – trotz dem starken Nordwestwind – und wir waren guter Dinge und voller schlechter Absichten und dunkler Pläne bez. der Gamspopulation Neuseelands.
Noch ein Glas Wein am Abend und dann schleunigst in die Heia, der nächste Tag sollte lang werden. Unsere Kinder waren schon im Bett, so dass Peter diesmal nicht von Anfang an gepiesackt wurde. Am anderen Morgen kriegte er dann noch genug ab, bis es hiess “Aufbruch zur Jagd” – allerdings ohne Fürst-Pless, das hängt noch in Schweden. Und so fuhren wir zweieinhalb Stunden bis in dem Nelson Lakes National Park, mit einem kurzen Stopp in St. Arnaud an der Tanke.
Angekommen am Lake Rotorua brachten wir erst einmal das Boot zu Wasser, um den Gams zu Leibe zu rücken. Ja, genau, mit dem Boot – denn unsere Hütte, die D’Urville Hut, lag am anderen Ende des Sees, und das von einem Freund ausgeliehene Boot ersparte uns das teure Wassertaxi sowie die Alternative, unseren Kram 14km entlang des Sees zu schleppen.
Das Boot im Wasser, ein 4m-Aluboot mit 30PS Aussenborder:
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2839.JPG
Die Überfahrt war sehr undramatisch und der See glatt wie ein Spiegel. Da die Hütte direkt am Anlegesteg liegt, hatten wir diesmal etwas üppiger eingepackt, und einen Haufen Kram mitgenommen, den wir auf dem Rücken ganz bestimmt nicht mitgeschleppt hätten. Auch ein paar Angeln waren dabei, um den Forellen in Fluss und See zu Leibe zu rücken.
Peter am Steg nach dem Auspacken:
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2841.JPG
Die Hütte ist ziemlich gross und hat 12 Betten, die aber bei unserer Ankunft alle leer waren. Fliessendes Wasser – welch ein Luxus – und der obligatorische Holzofen, den wir allerdings nicht brauchten, waren auch dabei.
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2843.JPG
Erstmal was zu Mittag essen, und da der Tag noch lang war, ging es nun los, am D’Urville River entlang flussaufwärts, mit leichtem Gepäck. Etliche gute Riverbanks waren vorhanden,
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2845.JPG
und das Fährtenbild war stellenweise beeindruckend!
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2847.JPG
Leider liessen sich die Verursacher – Rotwild – nicht blicken. Ich blieb an einer vermeintlich guten Stelle ca. eine Wegstunde oberhalb der Hütte noch bis tief in die Dunkelheit sitzen, sah aber nichts ausser einem halben Dutzend Possums auf dem Rückweg, die sich einer nach dem anderen von der Stirnlampe anleuchten liessen und nur griesgrämig den Weg freimachten. Hach, hätte ich nur meine 22LR dabei gehabt… Peter sah auch nichts, und es war wohl wie zwei Jäger es uns prophezeihten, die wir im Flussbett trafen: Rotwild ist da, kommt aber wegen dem Jagddruck nur nachts raus. Zumindest da wo wir gerade waren, und es schien zu stimmen. Auf dem Rückweg dann, kaum 10 Minuten vor der Hütte, plötzlich 4 Lichterpaare, keine 40 Meter entfernt im Schein der Kopflampe: da waren sie ja! 4 mal Rotwild – Kahlwild – aber bevor ich einen Gedanken fassen konnte, waren sie auch schon weg. Naja, Nachtjagd ist im Nationalpark eh verboten, auch wenn kaum ein Ranger sich über ein nächtens geschossenes Stück Rotwild aufregen würde. Wenn’s zuviele werden, werden sie sonst halt vergiftet oder vom Helikopter aus abgeschossen...
In der Hütte schnell was zum Essen, und ab in die Heia! Zwei Fliegenfischer hatten sich zu uns gesellt, und Gott sei Dank hatte ich meine Ohrstöpsel eingesteckt! Der eine muss in der Nacht einen kilometergrossen Kahlschlag angebracht haben, so wie er gesägt hat!! Naja, mit Stöpseln konnte ich einigermassen schlafen, und um 4:30 hiess es raus aus den Federn! Schnell gefrühstückt, gepackt und ab ins Boot, wir setzten über zur Sabine Hut, um von dort aus den Mount Cedric zu erklimmen und Gamsen zu meucheln! Noch schnell ein halbes Dutzend grosse Aale bestaunt, die sich unter dem Steg geschützterweise tummelten:
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2849.JPG
Mit dem Boot waren es kaum 10 Minuten – zu Fuss wären es 2,5 Stunden gewesen. Schnell noch an der Sabine Hut einen Eintrag ins Hüttenbuch, damit die Nachwelt auch weiss, wo wir abgeblieben sind. Die Sabine Hut ist riesig, mit Platz für 35 Personen!
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2853.JPG
Und auf geht’s, den Berg hinauf. Ein Track ist vorhanden – zum Glück, denn es ist zwar bewaldet, aber verdammt steil, und mald musste sich der arme Peter mein Geschimpfe anhören: ”Wo zum Teufel ist die Rolltreppe, die ich bestellt habe??” und ”Der blöde Fahrstuhl funktioniert heute schon wieder nicht!!”, nur so als Kostprobe.
Knappe 3 Stunden stiegen wir durch immer lichter und niedriger werdenden Buchenwald auf – gute 600 Höhenmeter – und eeeendlich: die Baumgrenze!
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2854.JPG
Noch ein Glas Wein am Abend und dann schleunigst in die Heia, der nächste Tag sollte lang werden. Unsere Kinder waren schon im Bett, so dass Peter diesmal nicht von Anfang an gepiesackt wurde. Am anderen Morgen kriegte er dann noch genug ab, bis es hiess “Aufbruch zur Jagd” – allerdings ohne Fürst-Pless, das hängt noch in Schweden. Und so fuhren wir zweieinhalb Stunden bis in dem Nelson Lakes National Park, mit einem kurzen Stopp in St. Arnaud an der Tanke.
Angekommen am Lake Rotorua brachten wir erst einmal das Boot zu Wasser, um den Gams zu Leibe zu rücken. Ja, genau, mit dem Boot – denn unsere Hütte, die D’Urville Hut, lag am anderen Ende des Sees, und das von einem Freund ausgeliehene Boot ersparte uns das teure Wassertaxi sowie die Alternative, unseren Kram 14km entlang des Sees zu schleppen.
Das Boot im Wasser, ein 4m-Aluboot mit 30PS Aussenborder:
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2839.JPG
Die Überfahrt war sehr undramatisch und der See glatt wie ein Spiegel. Da die Hütte direkt am Anlegesteg liegt, hatten wir diesmal etwas üppiger eingepackt, und einen Haufen Kram mitgenommen, den wir auf dem Rücken ganz bestimmt nicht mitgeschleppt hätten. Auch ein paar Angeln waren dabei, um den Forellen in Fluss und See zu Leibe zu rücken.
Peter am Steg nach dem Auspacken:
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2841.JPG
Die Hütte ist ziemlich gross und hat 12 Betten, die aber bei unserer Ankunft alle leer waren. Fliessendes Wasser – welch ein Luxus – und der obligatorische Holzofen, den wir allerdings nicht brauchten, waren auch dabei.
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2843.JPG
Erstmal was zu Mittag essen, und da der Tag noch lang war, ging es nun los, am D’Urville River entlang flussaufwärts, mit leichtem Gepäck. Etliche gute Riverbanks waren vorhanden,
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2845.JPG
und das Fährtenbild war stellenweise beeindruckend!
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2847.JPG
Leider liessen sich die Verursacher – Rotwild – nicht blicken. Ich blieb an einer vermeintlich guten Stelle ca. eine Wegstunde oberhalb der Hütte noch bis tief in die Dunkelheit sitzen, sah aber nichts ausser einem halben Dutzend Possums auf dem Rückweg, die sich einer nach dem anderen von der Stirnlampe anleuchten liessen und nur griesgrämig den Weg freimachten. Hach, hätte ich nur meine 22LR dabei gehabt… Peter sah auch nichts, und es war wohl wie zwei Jäger es uns prophezeihten, die wir im Flussbett trafen: Rotwild ist da, kommt aber wegen dem Jagddruck nur nachts raus. Zumindest da wo wir gerade waren, und es schien zu stimmen. Auf dem Rückweg dann, kaum 10 Minuten vor der Hütte, plötzlich 4 Lichterpaare, keine 40 Meter entfernt im Schein der Kopflampe: da waren sie ja! 4 mal Rotwild – Kahlwild – aber bevor ich einen Gedanken fassen konnte, waren sie auch schon weg. Naja, Nachtjagd ist im Nationalpark eh verboten, auch wenn kaum ein Ranger sich über ein nächtens geschossenes Stück Rotwild aufregen würde. Wenn’s zuviele werden, werden sie sonst halt vergiftet oder vom Helikopter aus abgeschossen...
In der Hütte schnell was zum Essen, und ab in die Heia! Zwei Fliegenfischer hatten sich zu uns gesellt, und Gott sei Dank hatte ich meine Ohrstöpsel eingesteckt! Der eine muss in der Nacht einen kilometergrossen Kahlschlag angebracht haben, so wie er gesägt hat!! Naja, mit Stöpseln konnte ich einigermassen schlafen, und um 4:30 hiess es raus aus den Federn! Schnell gefrühstückt, gepackt und ab ins Boot, wir setzten über zur Sabine Hut, um von dort aus den Mount Cedric zu erklimmen und Gamsen zu meucheln! Noch schnell ein halbes Dutzend grosse Aale bestaunt, die sich unter dem Steg geschützterweise tummelten:
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2849.JPG
Mit dem Boot waren es kaum 10 Minuten – zu Fuss wären es 2,5 Stunden gewesen. Schnell noch an der Sabine Hut einen Eintrag ins Hüttenbuch, damit die Nachwelt auch weiss, wo wir abgeblieben sind. Die Sabine Hut ist riesig, mit Platz für 35 Personen!
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2853.JPG
Und auf geht’s, den Berg hinauf. Ein Track ist vorhanden – zum Glück, denn es ist zwar bewaldet, aber verdammt steil, und mald musste sich der arme Peter mein Geschimpfe anhören: ”Wo zum Teufel ist die Rolltreppe, die ich bestellt habe??” und ”Der blöde Fahrstuhl funktioniert heute schon wieder nicht!!”, nur so als Kostprobe.
Knappe 3 Stunden stiegen wir durch immer lichter und niedriger werdenden Buchenwald auf – gute 600 Höhenmeter – und eeeendlich: die Baumgrenze!
http://www.jaegerfranz.co.nz/pictures/f ... G_2854.JPG