Mitgliedschaft im rassetypischen rasseeigenen Jagdhundeclub ja/nein

Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
2.524
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dies mit einer bewussten "Öffentlichkeitsarbeit" der BZV zusammenhing - ich denke zumindest anfangs eher nicht. In den verschiedenen Vereinen "kämpfen" ja tw. bis heute die Traditionalisten mit den Pragmatikern.

Also die DBC Führung hat einige Mitglieder die mit ihren Hunden Rehe gejagt haben geächtet. Das wird schon ein zwei Jahrzehnte zurück liegen.Hilfreich war es nicht.[/QUOTE]
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Das Prädikat Ü-Ei dürfte also auf Seiten der Kreuzungen eine deutlich höhere Relevanz haben. Das dürfte in einem gewissen Maße auch für die äußeren Merkmale gelten.

Letzteres betrachte ich als stichhaltiges Argument gegen jeglichen Versuch der 'Eigen-Kreuzung bzw. -Kreation'.

Nachdem ich davon ausgehe, dass Du eine F1-Generation einer Kreuzung führst, verstehe ich nicht so ganz, warum Du uns nicht verraten willst, welche Rassen Du da zusammengeführt hast.

F1 ist ziemlich vorhersagbar, darum machen es ja viele. Und nein, es ist keine F1.

Ich denke, man hätte gut daran getan, die Zucht von Jagdhunden so lokal zu belassen, wie sie es jahrhundertelang war. Man rühmt auf der einen Seite die Leistungsfähigkeit der Rassen, unbenommen, aber übersieht auf der anderen Seite, was man sich mit dem Bestreben größtmöglicher Einheitlichkeit und Leistungoptimierung an genetischen Problemen eingehandelt hat. Das ist eine Sackgasse.

Aber ist doch schön, wenn alle so zufrieden sind mit ihren Hunden.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Absolut richtig. Und wenn die Verantwortlichen sich keine Gedanken über bestimmte Standards gemacht hätten und jeder Hundeführer lustig vor sich hin gezüchtet hätte, hättest du heute noch eine viel größere Auswahl an "hochgelobten" Jagdhunderassen, ohne sie wirklich zuordnen zu können!
So aber haben sie sich auch ohne Internet ausgetauscht und ihre Erfahrungen in eine geregelte Zucht einfließen lassen. Dahinter steckt absolute Konsequenz und sehr viel Fachwissen, nicht einfach nur der Wunsch nach etwas Neuem.
Was ist der Vorteil dieser Zuordenbarkeit?
 
G

Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Was ist der Vorteil dieser Zuordenbarkeit?

#395
Es steht jetzt so einiges hier im Faden, ganze 31 Seiten.
Es ist müßig wieder alles von vorne aufzurollen.
Man muss sich schon ein wenig mit geregelter Zucht beschäftigen, dann kommen manche Fragen gar nicht auf.
Aber das wäre ein anderes viel umfangreicheres Thema!
Klar kann man mit anderen Hunden Jagen, klar sind die auch gut, gleichwertig ggf. besser. Aber ist das reproduzierbar, wurden die ggf. aus "Papierhunden" konstruiert. Wie schaffe ich gleichwertigen Ersatz?
Und Zuordnung ist für mich dahingehend wichtig, dass ich bestimmte Rassen direkt den Einsatzgebieten zuordnen kann und wenn ich einen Welpen hole auch zu über 90% davon ausgehen kann, dass er seine Arbeit in dem gesteckten Rahmen macht.
Bei wilden Mischungen wird es da schon schwierig.
Letztlich liegt es am Ende immer zuerst am Hundeführer selbst, "zeig mir deinen Hund und ich zeige dir was für ein Jäger du bist..."
 
Registriert
10 Jan 2018
Beiträge
1.563
#395
Es steht jetzt so einiges hier im Faden, ganze 31 Seiten.
Es ist müßig wieder alles von vorne aufzurollen.

Letztlich liegt es am Ende immer zuerst am Hundeführer selbst, "zeig mir deinen Hund und ich zeige dir was für ein Jäger du bist..."
(y)denke, diesen Satz werden hier alle im Forum unterschreiben können.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach, wäre es wirklich redundant, hier nochmal alle Argumente für und wider auszutauschen.

ABER: Ganz offensichtlich hat @z/7 sehr schlechte Erfahrungen mit JGHV "Zuchtprodukten" gemacht. Vielleicht würde es die Diskussion in eine interessante Richtung lenken, wenn er hier einfach mal seine Beobachtungen und die daran festzumachende Kritik an ggf genetischen Schwächen konkret anführt. Sonst diskutieren wir doch sehr allgemein um ein abstraktes Problem herum und verstehen die Motivationslage der unterschiedlichen Denkrichtungen nicht.

Ich denke schon, dass Züchter viele Rassezuchtverbände, die Zucht zumindest über gewisse Zeiten, sehr stark auf bestimmte Blutlinien (zB sehr leistungsstarker Rüden) fokussiert und damit genetisch verengt haben. Das sehen wir nicht nur bei quantitativ (Welpenanzahl) kleinen Vereinen (wie zB HS und BGS) sondern auch bei zB DKs wo es auch einige TOP-Rüden bzw, Zwinger gibt (Hege-Haus, Pöttmes um Beispiele zu nennen) die sich in sehr vielen Stammbäumen wieder finden.

Das Thema Erbkrankheiten ist, meiner Meinung nach jedoch von sämtlichen mir bekannten Rassezuchtverbänden offensiv und konsequent angegangen worden und steht in der Zuchtauswahl heutzutage mindestens gleichberechtigt neben allgemeiner Gesundheit, Leistung und Form. Beim VH, wo nach dem 2.WK nur eine Handvoll zuchttauglicher Hündinnen übrig waren und alleine um die Rasse zu retten, auf diese gezüchtet werden musste, findet auch heute noch die Verpaarungsauswahl ausschließlich über den Zuchtwart statt.

Olli and friends Oberhof.jpgHunde mit genetischen Anomalien werden komplett für die Zucht gesperrt, und das betrifft dann mehr oder minder auch deren Vorfahren und ggf Linien. Was übrigens wohl auch dazu führte, dass dann durch uneinsichtige Besitzer mit diesen im VH gesperrten Hunde in den Schwartzzucht-Vereinen gezüchtet wurde....


Übrigens ist diese genetische Kontrolle durch Zuchtbuch und verantwortungsvollen Zuchtwart auch etwas, was bei "Überraschungseiern" komplett außen vor bleibt, denn wir können ja statistisch gesehen nicht davon ausgehen, dass nur weil ich einen rein-gezüchteten DD mit einem DJT verpaare, dort nicht ebenfalls Anlagen für Erbkrankheiten genotypisch zusammen kommen und damit klinisch manifest werden.

Für meine bisherigen drei geführten Rassen, KLM, BrBr und DK (alle aus deutscher bzw. die Brandl aus dem österreichischen Zuchtbuch) kann ich nur sagen, dass die samt und sonders kerngesunde, genetisch unauffällige und sehr leistungsstarke und m.M. nach auch formschöne Hunde waren bzw. sind.

Wäre gespannt auf @z/7 Beispiele und negativen Erfahrungen sowie einen allgemeinen Überblick, welchen Ausmaß potentielle, durch genetische Verengung bedingte Erkrankungen oder Fehlanlagen bei den hier im Forum vertretenenen Hunderassen haben. Und ggf auch wie in den einzelnen Zuchtvereinen damit ggf. umgegangen wird.


Eddi 2017.jpg
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
#395
Es steht jetzt so einiges hier im Faden, ganze 31 Seiten.
Es ist müßig wieder alles von vorne aufzurollen.
Man muss sich schon ein wenig mit geregelter Zucht beschäftigen, dann kommen manche Fragen gar nicht auf.
Aber das wäre ein anderes viel umfangreicheres Thema!
Klar kann man mit anderen Hunden Jagen, klar sind die auch gut, gleichwertig ggf. besser. Aber ist das reproduzierbar, wurden die ggf. aus "Papierhunden" konstruiert. Wie schaffe ich gleichwertigen Ersatz?
Und Zuordnung ist für mich dahingehend wichtig, dass ich bestimmte Rassen direkt den Einsatzgebieten zuordnen kann und wenn ich einen Welpen hole auch zu über 90% davon ausgehen kann, dass er seine Arbeit in dem gesteckten Rahmen macht.
Bei wilden Mischungen wird es da schon schwierig.
Letztlich liegt es am Ende immer zuerst am Hundeführer selbst, "zeig mir deinen Hund und ich zeige dir was für ein Jäger du bist..."
Ah, ich hab mich falsch ausgedrückt. Ich hätt fragen sollen, was Du unter "zuordnen" verstehst. Hab ich nämlich anders verstanden. Alles gut.
Blöd, daß das mit den Einsatzgebieten grade eine Bruchzone ist. ;-)
 
G

Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Ah, ich hab mich falsch ausgedrückt. Ich hätt fragen sollen, was Du unter "zuordnen" verstehst. Hab ich nämlich anders verstanden. Alles gut.
Blöd, daß das mit den Einsatzgebieten grade eine Bruchzone ist. ;-)

Eine "Bruchzone" gibt es für mich nicht, also bringt mich diese Pauschalisierung auch nicht weiter und ist somit auch nicht "blöd".
Ebenso wenig ist immer "alles gut"...
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
ABER: Ganz offensichtlich hat @z/7 sehr schlechte Erfahrungen mit JGHV "Zuchtprodukten" gemacht.
Grrrrrr. Wir reden vollkommen aneinander vorbei. Wie oft soll ich noch sagen, ich hab kein Problem mit den vorhandenen Rassen, es ist nur nicht die Kombination dabei, die mir taugt. Ist doch schön, wenn ihr alle mit euren Hunden glücklich seid.

Kommt nur langsam der Verdacht auf, daß das doch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, wenn ständig derart sensibel reagiert wird, sobald jemand wagt, sein Jagdhundeglück außerhalb des JGHV zu suchen. Für die Jauchekübel, die da regelmäßig ausgekippt werden, braucht man ein ziemlich breites Kreuz. Allein die Wortwahl, z.B. "wilde Mischung". Suggeriert völlig wahlloses draufhüpfen irgendwelcher Tölen. Schwachsinn. Wenn ich ein bestimmtes Ziel erreichen will, werd ich den Teufel tun, und einfach draufloszüchten. Natürlich sind da zum Teil auch experimentelle Verpaarungen dabei, geht ja gar nicht anders, noch kann man den Hund nicht nach Rezept im Reagenzglas zusammenrühren. Und? Glaubt irgendwer, die vorhandenen Rassen wären anders entstanden?
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Eine "Bruchzone" gibt es für mich nicht, also bringt mich diese Pauschalisierung auch nicht weiter und ist somit auch nicht "blöd".
Ebenso wenig ist immer "alles gut"...
Ah ja, aber spurlaute Vorsteher und Djt ohne Bauprüfung sind normal? Zuordenbar? Zuchtbestrebungen in diese Richtung sind also was?
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.451
Das Thema Erbkrankheiten ist, meiner Meinung nach jedoch von sämtlichen mir bekannten Rassezuchtverbänden offensiv und konsequent angegangen worden und steht in der Zuchtauswahl heutzutage mindestens gleichberechtigt neben allgemeiner Gesundheit, Leistung und Form. Beim VH, wo nach dem 2.WK nur eine Handvoll zuchttauglicher Hündinnen übrig waren und alleine um die Rasse zu retten, auf diese gezüchtet werden musste, findet auch heute noch die Verpaarungsauswahl ausschließlich über den Zuchtwart statt.

Hunde mit genetischen Anomalien werden komplett für die Zucht gesperrt, und das betrifft dann mehr oder minder auch deren Vorfahren und ggf Linien. Was übrigens wohl auch dazu führte, dass dann durch uneinsichtige Besitzer mit diesen im VH gesperrten Hunde in den Schwartzzucht-Vereinen gezüchtet wurde....
Grade bei sehr enger Zuchtbasis ist das pauschale Sperren aufgrund unerwünschter genetischer Anlagen sehr sorgfältig abzuwägen. Es geht mit jeder Sperrung auch ein Diversitätsverlust einher, der Hund besteht ja nicht nur aus der unerwünschten Genvariante.

Das Problem ist, daß jegliche Weiterzucht INNERHALB des bestehenden Genpools einer Rasse unweigerlich zu einer genetischen Verarmung führt, schon deshalb, weil nie mit der gesamten Population gezüchtet wird. Prüfungsergebnisse und Vorlieben führen zu gerichteter Selektion, was weiter einschränkt. Daher "Sackgasse".

Google mal "Sommerfeld Stur Zuchtstrategie", ich krieg die Links auf dem Fummelfon nicht rein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Ah ja, aber spurlaute Vorsteher und Djt ohne Bauprüfung sind normal? Zuordenbar? Zuchtbestrebungen in diese Richtung sind also was?

Ich glaube wir kommen hier so nicht weiter. Irgendwie fehlt dir immer irgend etwas bei dem vorhandenen Rassehunden. Wäre interessant zu erfahren wie viele Befürworter für "deine" Rasse du hast, die sich wirklich auf die reine Leistung der "Neuen" konzentrieren, wie ihr die langfristig reproduzieren wollt oder ob es "nur" eine kleine Spinnerei ist.

Wie gesagt, ich halte die Diskussion für müßig. Ich habe ganz klare landesrechtliche Vorgaben, die ich nur mit einem anerkannten Rassehund erfüllen kann und will!
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.033
Also die DBC Führung hat einige Mitglieder die mit ihren Hunden Rehe gejagt haben geächtet. Das wird schon ein zwei Jahrzehnte zurück liegen.Hilfreich war es nicht.
[/QUOTE]

Vorsicht, das ist falsch! Der "Riss" im DBC in Sachen "Rehe jagen, ja oder nein?" ging und geht quer durch, es gab und gibt keinen "Fraktionszwang"! Außerdem ging´s sz. weniger um die Frage, ob man mit Bracken überhaupt Rehe jagen könne/dürfe/solle, sondern vielmehr um die, ob und wie man dieses Rehe jagen im Rahmen der Lauten Jagd bei der Gebrauchsprüfung zu bewerten habe.
Ich selbst wurde mal von einem Züchter angesprochen, ob er meinen Rüden für eine seiner Hündinnen zum Decken haben könne. Nachdem ich ihm offenbarte, dass der Hund auch Rehe jagen würde, wenn nix anderes da wäre, nahm er dann Abstand von seiner Anfrage (was mich natürlich zutiefst betrübte...).

Abgesehen davon, gibt es in anderen Bracken- und überhaupt Jagdhundezuchtvereinen ähnliche Grundsatzfragen; beim DBV - und noch stärker dem VDBr - gibt´s die ´Schweißhund-´ und die ´Bracken-Fraktion´, bei den Hannoverschen gibt´s ebenfalls die Rehwild-Diskussion - und wahrscheinlich gibt´s sogar im VDD ne Fraktion von Vernünftigen, die diskutiert, ob deren Hunde auf Bewegungsjagden richtig aufgehoben sind. Die Liste ist verlängerbar.

Ich bin übrigens grundsätzlich sehr vorsichtig, das, was "die Alten" getan haben, heute pauschal abzuqualifizieren oder zu verurteilen. Tatsächlich haben sich die Jungs damals ja bei dem, was sie getan und/oder nicht getan haben, auch was gedacht - und die waren beileibe nicht dümmer als die HF und Vereinsverantwortlichen der heutigen Zeit (wenn ich mir so den/die ein/e oder andere/n so anschaue, ist wahrscheinlich eher das Gegenteil der Fall!).
Wenn also "die Alten" in einer bestimmten Frage anderer Ansicht waren, sollte man diese immer vor dem Hintergrund des damaligen Kontexts durchdenken und bewerten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
130
Zurzeit aktive Gäste
599
Besucher gesamt
729
Oben