Muffelwild und Wolf da passt was nicht zusammen

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Außerhalb der Phantasien von Herrn Dr v B hat sich der Wolf selbst wieder angesiedelt. Beim Muffel hingegen bin ich mir ziemlich sicher, dass sie nicht übers Mittelmeer geschwommen sind

Du hast Recht, die wurden hierher gebracht - dort, wo sie heute (noch) legal vorkommen, i.d.R. auf maßgebliches Betreiben und zum jagdlichen Plaisir der damaligen Förschters (dass sich die Jägerschaft dem nicht in den Weg gestellt hat, ist natürlich ein ebensolcher Fakt, verständlich).

Ebenso übrigens, wie zahlreiche Forstbaumarten, die heute in teutschen Wäldern ganz unterschiedlich reüssieren (von der Dgl. über die REi bis hin zu den ungezählten Fichtenarten, die kamen und wieder gingen). Und von den gerade aktuell in Diskussion stehenden BA südlicher und südostwärtiger Länder schweigen wir da doch lieber mal irgendwo anders, nicht wahr?
Die verbalen Verrenkungen, die man anstellt, um das eine zu rechtfertigen (und sogar grundsätzlich weiterzubetreiben) und das andere gleichzeitig zu verteufeln, muten mittlerweile nur noch albern an und haben einen hohen Peinlichkeitsgrad erreicht.
 

z/7

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Was daran verwerflich sei, sollte man vllt auch klären, bevor man sich blamiert.

Das Thema Neozoen ist ein klassischer Fall von framing aller Seiten. Statt einfach mal objektiv die Vor-und Nachteile sowie die Interessen der Beteiligten klarzulegen, und praktikable Strategien für einen allseitig akzeptablen Umgang damit zu erarbeiten.

Der Beruf des Försters hat sich übrigens aus dem Jägerstande entwickelt. Die stellten das erste Forstpersonal. War halt naheliegend für den Eigentümer. Daß da demzufolge bis in die heutige Zeit die Interessen dieser Gruppe teils stark von jagdlicher Sicht geprägt waren/sind, ist auch kein Geheimnis.
 
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wenn in Deutschland von Natur gesprochen wird dann tue ich mich schwer. Haben wir doch praktisch nur noch Kulturlandschaft im Lande…

Natur sind nicht nur Zustände, sondern auch Prozesse. Die laufen auch in einer Kulturlandschaft ab. Und "Fressen und gefressen werden" ist so ein Prozess. Es hängt dann davon ab, wer welchen Prozess wie stark wogegen gewichtet ...

Eine Stellungnahme der zuständigen, ob sie das Muffelwild in Deutschland gerne ausgerottet sehen, würde Klarheit schaffen.

Da gibt es keine "Zuständigen". Du kannst ja bei der Bundesregierung anfragen ...
 
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Was daran verwerflich sei, sollte man vllt auch klären, bevor man sich blamiert.

Das Thema Neozoen ist ein klassischer Fall von framing aller Seiten. Statt einfach mal objektiv die Vor-und Nachteile sowie die Interessen der Beteiligten klarzulegen, und praktikable Strategien für einen allseitig akzeptablen Umgang damit zu erarbeiten.

Der Beruf des Försters hat sich übrigens aus dem Jägerstande entwickelt. Die stellten das erste Forstpersonal. War halt naheliegend für den Eigentümer. Daß da demzufolge bis in die heutige Zeit die Interessen dieser Gruppe teils stark von jagdlicher Sicht geprägt waren/sind, ist auch kein Geheimnis.
Die meisten alten Förster mit den ich sprach haben zugegeben dass sie Förster wurden weil sie praktisch sehr viel jagen wollten (dann auch konnten) weil sie von der Jagd mehr oder weniger im traditionellen Sinne ausleben wollten. Das meiste konnte ich nachvollziehen und wahr für mich ehrlich. Mit den Förster alten Schlags habe ich bisher noch nie (im realem Leben) irgendwelche Probleme gehabt die man nicht unter 4 👀 zu beidseitigen Zufriedenheit lösen konnte.

Ob das auf heutige Förster die selbe Motivation haben können gerne andere bewerten, dafür kenne ich davon noch zu wenige im realem Leben.
 
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Natur sind nicht nur Zustände, sondern auch Prozesse. Die laufen auch in einer Kulturlandschaft ab. Und "Fressen und gefressen werden" ist so ein Prozess. Es hängt dann davon ab, wer welchen Prozess wie stark wogegen gewichtet ...
Ja nur dass wir (Mensch) diese Prozesse mit beeinflussen. Z. B. durch ausgewiesene Gebiete für eine Tierart (z. B. Hirsch) welche nicht für andere konkurrierende Tierarten (z. B. Wolf) gelten.

Da ist der Prozess nur auf das gefressen werden reduziert… Ist auch ein selektiver Prozess den man dahin gesteuert hat als Mensch.
 
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....
Statt einfach mal objektiv die Vor-und Nachteile sowie die Interessen der Beteiligten klarzulegen, und praktikable Strategien für einen allseitig akzeptablen Umgang damit zu erarbeiten.

schön wär´s... den ersten "Stolperstein" stellt doch aber schon das Wort "objektiv" dar...

Der Beruf des Försters hat sich übrigens aus dem Jägerstande entwickelt. Die stellten das erste Forstpersonal. War halt naheliegend für den Eigentümer. Daß da demzufolge bis in die heutige Zeit die Interessen dieser Gruppe teils stark von jagdlicher Sicht geprägt waren/sind, ist auch kein Geheimnis.

klar, wenn man weit genug zurück geht, war der "Jägerstand" der Ursprung von allem was danach folgte... :rolleyes:
Und Carlowitz war, wie bekannt, Bergmann.
 
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Ja nur dass wir (Mensch) diese Prozesse mit beeinflussen. Z. B. durch ausgewiesene Gebiete für eine Tierart (z. B. Hirsch) welche nicht für andere konkurrierende Tierarten (z. B. Wolf) gelten.

Das beeinflusst den Prozess Hirsch / Vegetation, nicht den Hirsch / Wolf, der läuft ja seit Jahrtausenden und nur weil die Hirsche in D mal 200 Jahre ohne Wolf lebten heisst das nicht, dass die den komplett "verlernt" hätten.
 
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Jetzt sag bloß, Du hast ein Problem mit försternden Jägern?

Nö, weder mit den holzgerechten Jägern, noch mit den hirschgerechten Förschtern.

Erstere sind heute praktisch bedeutungslos, werden zumindest nicht so gehört, wie es sinnvoll wär;, Zweitere sind im "Aussterben" begriffen, was in einem nicht unerheblichen Maße an der von Dir skizzierten fehlenden Objektivität in der Gesamtbetrachtung beiträgt...
 
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Das beeinflusst den Prozess Hirsch / Vegetation, nicht den Hirsch / Wolf, der läuft ja seit Jahrtausenden und nur weil die Hirsche in D mal 200 Jahre ohne Wolf lebten heisst das nicht, dass die den komplett "verlernt" hätten.
Ja nur können die halt nicht aus den „vorgeschriebenen“ Gebieten dem Wolf ausweichen ohne dass sie dann beschossen werden. Denn an der Grenze macht es bum, und bis zur Grenze ist der Wolf da, das Fluchtgebiet ist hakt ziemlich eingeschränkt… Daher beeinflussen WIR die Prozesse und dessen Ergebnis. Gewisser Anteil „Natur“ ist da. Nur eben nicht wie in den weitläufige Wäldern andere Kontinente.
Wer das Ignoriert lüg sich in seiner Blase selber in die Tasche.

Aber ja, solche Abstraktionen beobachte ich täglich un Zusammenhänge „zu Vereinfachen“ und „entscheidungsfähig“ zu „gestalten“.
 
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Was meinst Du denn wie großräumig die Ausweichbewegungen sind? :whistle: Sooo kleine Rotwildgebiete gibt es nichtmal im SW der Republik.
 
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Was habt ihr denn für Vorstellungen von den Grenzen von solchen Gebieten? Oder werden die bei euch bewacht wie damals die "Zonengrenze"? DAS wäre dann aber wieder ein Jägerproblem ... :whistle::cool:
 
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Was habt ihr denn für Vorstellungen von den Grenzen von solchen Gebieten? Oder werden die bei euch bewacht wie damals die "Zonengrenze"? DAS wäre dann aber wieder ein Jägerproblem ... :whistle::cool:

Du darfst dazu gerne den Forist @R93 befragen, wie er mit Muffelwild verfährt, in dem Revier, das direkt an einen legalen Muffelwildbewirtschaftungsbezirk angrenzt...
 
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Der gute kann nicht gleichzeitig überall sein und er hält sich an die gesetzlichen Vorgaben. Außerdem hat es da keine Wölfe.
 

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