Nachbar Wolf – schießen oder schützen

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anonym

Guest
Naiv. Mehr sollte man eigentlich dazu nicht schreiben. Sieh mal nach Kirgisien oder Sibirien. Dort bspw. gibt es mit Wölfen so lange kein Problem, wie sie Nahrung finden. Die Rudel ziehen umher und jagen so lange Wild, wie sie irgendwie können. Die im Freien gehaltenen Pferde sind tabu. So lange, bis kein Wild mehr da ist, um das Rudel zu ernähren. Dann gehen sie an Pferde und Haustiere, streifen durch Orte.

Und jetzt kommst Du VOR DIESEM HINTERGRUND mit der lächerlichen Idee, das Rudel zu erziehen. Alles Schalenwild wird tw. wie Dreck abgeknallt, weil es Schäden am Wald und im Feld macht. Beim Wolf aber, der dann Haustiere reißen wird, besinnt man sich, dass er vor 1000 Jahren hier war, er soll dressiert und sozialstrukturkonform bejagt werden. So ein Blödsinn.

Wenn es massive Zwischenfälle an Pferden, Freilandrindern und Haustieren gibt, wenn die Wölfe keine natürliche Nahrung finden und nur durch Schappi-Dosen ernährt werden können, wenn sie sich Nahrung auf Pferdekoppeln und bei Freilandrindern suchen müssen, wenn die Kosten für Schadenersatzzahlungen steigen und das Geld auf der anderen Seite für sozial schwache Menschen nicht mehr reicht, dann interessiert die Sozialstruktur ... einen Dreck. Dann werden sie auf Anordnung des Staates getötet. Dessen kannst Du Dir sicher sein. Das war beim Hochwasser mit den Bibern so und das wird beim Wolf so sein.

Es geht um die Frage, wieviel "Wolf" verträgt Deutschland, ohne dass es zu Schäden an Haustieren kommt. Es geht NICHT um die Frage, ob und wieviele Wölfe irgendwann hier waren. Das ist der Kardinalfehler, der auch bei der Elefantendiskussion gemacht wird. Es geht um die Frage, wieviel Wölfe nachhaltig in einem bestimmten Gebiet auf sich alleine gestellt leben können, ohne dass es zu Verlusten von Hab und Gut der Bevölkerung kommt. Wenn man dies möchte, dann muß man JETZT regulieren und die Sache nicht aus dem Ruder laufen lassen.

Die bedauernswerte Kreatur ist der Wolf - jetzt und in Zukunft. Erst wird er gezüchtet und ausgesetzt, dann entzieht man ihm die Nahrungsgrundlage bzw. passt seinen Bestand nicht dem Habitat an und zum Schluss verfolgt man ihn.
 
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Sowas von richtig!

ist nur zu ergänzen, dass jedes Raubtier, das als Generalist jagt, und so einer ist der Wolf, auch ein Oportunist ist. Das heißt er wird sich immer der leichtesten Beute zuwenden.
Also sind Rehe im Wald erst lange nach Schafen auf der Weide dran, es sei denn es wäre zu gefährlich.
 
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Moin!

@Bora, GNB: eigene Erfahrungen mit Wölfen habt ihr beide nicht, oder? Nur mal wo zu Besuch gewesen und sich Stories angehört, nicht wahr?

@Bora:
Du verteufelst einerseits die auf einer "Null Schadenstoleranz" basierenden Schalenwildbejagung:

Alles Schalenwild wird tw. wie Dreck abgeknallt, weil es Schäden am Wald und im Feld macht.

Auf der anderen Seite forderst Du:

Es geht um die Frage, wieviel "Wolf" verträgt Deutschland, ohne dass es zu Schäden an Haustieren kommt. (...) ohne dass es zu Verlusten von Hab und Gut der Bevölkerung kommt.

Das passt nicht zusammen. Wildtiere sind nicht unterschiedlich wertig und jedem Wildtier fehlt das Konzept von "fremdes Eigentum", deswegen ist die Forderung nach "null Schaden" nur durch Totalabschuss zu erfüllen, weil jedes Tier, wenn es kann auch mal in den Garten kommt und die Rosen abfrisst oder sich im Hühnerstall bedient, wenn die Tür offensteht.

@GNB:
Wenn dem so wäre wie Du behauptest hätten wir hier im LK kein einziges Schaf mehr. :roll: Wir haben aber noch genug. Wie auch genug Dam- und Rotwild, Rehwild, Sauen (o.k., da haben wir in letzter Zeit auch unseren Teil weggeholt), ...

Viele Grüße

Joe
 
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@Mohawk Ich schätze mal Du hast Fachwissen,aber auch bei mir fehlt einfach das Verständnis.
Beim Schalenwild werden Einstandsgebiete festgelegt ,warum beim Wolf nicht,wie selbst Stubbe das
fordert.:help:

Gruß Seppel
 
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Moin!

Bewirtschaftungsgebiete in dem Sinne sind von Gestern, fachlich überholt, egal für welche Tierart. Man kann sich über Sperrzonen unterhalten (Schalenwild bei Bergwaldsanierung, Sauen an Deichen wie im Odertal, Wölfe an den Küstendeichen mit deren Schafherden), aber den Tieren ihre eigenständige Suche nach für sie passenden Habitaten zu verweigern führt unterm Strich nur zu mehr Problemen. Das sollte auch (M.) Stubbe, den Du hier wohl anführst, wissen.

Viele Grüße

Joe
 
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@Mohawk
Moin ,deshalb schätze ich ja Dein Fachwissen ,aber so kann es doch irgend wie nicht weitergehen.

Gruß Seppel:cheers:
 
G

Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
Naiv. Mehr sollte man eigentlich dazu nicht schreiben. Sieh mal nach Kirgisien oder Sibirien. Dort bspw. gibt es mit Wölfen so lange kein Problem, wie sie Nahrung finden. Die Rudel ziehen umher und jagen so lange Wild, wie sie irgendwie können. Die im Freien gehaltenen Pferde sind tabu. So lange, bis kein Wild mehr da ist, um das Rudel zu ernähren. Dann gehen sie an Pferde und Haustiere, streifen durch Orte.

Und jetzt kommst Du VOR DIESEM HINTERGRUND mit der lächerlichen Idee, das Rudel zu erziehen. Alles Schalenwild wird tw. wie Dreck abgeknallt, weil es Schäden am Wald und im Feld macht. Beim Wolf aber, der dann Haustiere reißen wird, besinnt man sich, dass er vor 1000 Jahren hier war, er soll dressiert und sozialstrukturkonform bejagt werden. So ein Blödsinn.

Wenn es massive Zwischenfälle an Pferden, Freilandrindern und Haustieren gibt, wenn die Wölfe keine natürliche Nahrung finden und nur durch Schappi-Dosen ernährt werden können, wenn sie sich Nahrung auf Pferdekoppeln und bei Freilandrindern suchen müssen, wenn die Kosten für Schadenersatzzahlungen steigen und das Geld auf der anderen Seite für sozial schwache Menschen nicht mehr reicht, dann interessiert die Sozialstruktur ... einen Dreck. Dann werden sie auf Anordnung des Staates getötet. Dessen kannst Du Dir sicher sein. Das war beim Hochwasser mit den Bibern so und das wird beim Wolf so sein.

Es geht um die Frage, wieviel "Wolf" verträgt Deutschland, ohne dass es zu Schäden an Haustieren kommt. Es geht NICHT um die Frage, ob und wieviele Wölfe irgendwann hier waren. Das ist der Kardinalfehler, der auch bei der Elefantendiskussion gemacht wird. Es geht um die Frage, wieviel Wölfe nachhaltig in einem bestimmten Gebiet auf sich alleine gestellt leben können, ohne dass es zu Verlusten von Hab und Gut der Bevölkerung kommt. Wenn man dies möchte, dann muß man JETZT regulieren und die Sache nicht aus dem Ruder laufen lassen.

Die bedauernswerte Kreatur ist der Wolf - jetzt und in Zukunft. Erst wird er gezüchtet und ausgesetzt, dann entzieht man ihm die Nahrungsgrundlage bzw. passt seinen Bestand nicht dem Habitat an und zum Schluss verfolgt man ihn.

Ok naiv , sei es dir gegönnt

Warum meiden die wohl die Pferde in Sibirien ?

Weil die Scheu angeboren ist (sieht man ja so schön in Niedersachsen) oder weil das erbeuten von Haustieren gnadenlos bestraft wird ?

Ehrfurcht vor dem Leben mein Bester , nicht vor dem Euro

Wie mit dem Schalenwild verfahren wird ist auch nicht richtig

Bejagung ohne Beachtung der Sozialstrukturen bzw. Lebensweise ist kein Jagen , das ist Töten .

Du predigst mittlerweile auch die Intervalljagd , prangerst das töten führender Tiere auch of genug an ( Nachsuche beim Nachbar , besoffen aus Bock wurde Ricke ) .

Aber scheinbar bejagst du zu viel Rehwild zu Hause .

Was passiert wen das Leittier , die Leitbache draufgeht .

Das Bedeutet unheimlichen Stress für das Rudel oder die Rotte .

Wie soll in unserer Landschaft sichergestellt werden das nicht die Alpha Tiere auf der Strecke liegen .

Kleine Reviere viele sind sich uneins , Stichwort Rotwildring (Kofferraumhirsche ) .

Was passiert mit einem Wolfsrudel wenn die Alpha Tiere sterben , das Nachar Rudel wird das Gebiet beanspruchen , die Überlebenden Hetzen und Töten ( der Wolf kennt keine Ehrfurcht ,er kennt auch keine Vernunft oder Moral ) .

Wenn da etwas von dem Rudel am Leben bleibt , dann ziehen sie umher schließen sich zusammen bilden neue Rudel in anderen Gebieten .

Der moderne menschliche Jäger muss mit mehr Anspruch an sich und sein tun agieren , als der Wolf oder der Jäger des Mittelalters .

Was sagt eigentlich der Baldus zum Thema Wolf ?

Ich spreche jetzt einfach mal ins Blaue

-Gebiete definieren , wo sie leben sollen
- Junge wilde , alleingehende Wölfe , welche den Orten zu Nahe kommen , schießen wenn nötig
- Diese Jagd wird nicht von jedem Hansel ausgeübt sondern von staatlicher Stelle von Profis

Die Schweizer haben Glaube ich so eine Regel , 20 Schafe darf der Wolf fressen dann bekommt er die rote Karte

Wölfe , Rotwild , Sauen = intelligente Tiere behandeln wie Kaninchen aus monetärem Interesse ist mir zutiefst zu wieder
 
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Mir sind die Schafe , Rinder,Ziegen und Pferde und das Wild scheiß egal
Wie soll man so ein komplexes Gebilde wie ein Rudel artgerecht bejagen ?
Wie soll das in den kleinen Revieren funktionieren ?
Da wird doch einfach der erst beste Wolf geschossen , das war dann eines der Alpha Tiere und die gesamte Gruppe ist im Arsch .
Deutschland ist auch ein schwarz / weiß Land .
Zweiter Weltkrieg und Moralische Überlegenheit der ganzen Welt gegenüber .
Vollschutz und dann abknallen wie Kaninchen .
Blödsinn
Den Rudeln jetzt schon beibringen , das der Mensch böse ist .
Das Haustiere kein Fressen sind .
Tiere die auffällig sind entnehmen .
Es ist auch den Wölfen gegenüber höchst verwerflich , erst alles tolerieren und dann Säuberungen durchzuführen
Einen Hund erzieht man , ein Kind erzieht man .
Der Wolf ist jedoch weder Fuchs oder Kaninchen .
Er ist so intelligent wie Kind und Hund .
Ein angemessener Umgang ist nötig und der einzige Weg .


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"Erziehen" kann man die Wölfe nur durch die Jagd!
Selbst wenn man sofort mit der Jagd beginnen würde, z. B. Jagdzeit: November - Februar, wird die jetziges Verbreitung ungehindert weitergehen.
Wölfe sind schlaue Tiere und merken sofort das sich etwas in Bezug auf Menschen/Menschennähe geändert hat.

Im ersten Jahr wird man vielleicht eine größere Zahl der noch dummen Wölfen erlegen. Danach wird es immer weniger und der erforderliche Aufwand wird immer größer.

Trotzdem hätten wir dann wenigsten eine Möglichkeit uns gegen diese Prädatoren, die in der Nahrungskette an erstelle stehen, zu wehren.
Für diese neue jagdbare Wildart würde ich dann einen kleinen Teil des Wildbestandes opfern.
Jetzt kann ich nur machtlos zusehen.

TH
 
A

anonym

Guest
@Mohawk Ich schätze mal Du hast Fachwissen,aber auch bei mir fehlt einfach das Verständnis.
Beim Schalenwild werden Einstandsgebiete festgelegt ,warum beim Wolf nicht,wie selbst Stubbe das
fordert.:help:

Gruß Seppel

DANKE.
@ Mohawk,

genau das wollte ich zum Ausdruck bringen und habe deshalb eine Brücke für die Überlegung gebaut, wie es ein Miteinander mit dem Wolf geben könnte. Wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass rattengleiche Schalenwildbejagung verwerflich ist und bleibt.

@ Nick Adams

Auch wenn Du es nicht glaubst, ich habe vor wenigen Wochen auf einer Bezahljagd am dritten Tag, die zwei voran gegangenen liefen bescheiden, beim anwechselnden Tier nicht abgedrückt, obwohl es meiner erste Chance gewesen wäre und obwohl freigegeben und obwohl ... es alle die Tage vorher so gemacht haben. Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann lebe ich das auch.

Was Du hier aber schreibst, ist schlichtweg nicht durchführbar. Also bin ich einen Schritt weiter gegangen und habe die Wolf-Bestands-Entwicklung aus diesem Grunde nicht mit allen negativen Konsequenzen explodieren lassen, sondern das geringste Übel gewählt. Glaube mir, es widerstrebt mir, aber es ist immer noch besser, als nichts zu tun und damit am Ende ein Fiasko zu provozieren. Im Sinne von TH, der es gut zum Ausdruck gebracht hat. Und damit habe ich zu keiner Zeit die Frage gestellt, ob Wolf JA oder NEIN, sondern den m. M. nach einzig gangbaren Weg aufgezeigt.

Übrigens meiden die Wölfe die Pferde nur so lange sie Alternativen haben. Dann gehen sie an die Pferde, an Haustiere und in Orte. Letztes Jahr war hierzu mal ein Video eingestellt worden.
 
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Moin!

@Bora, GNB: eigene Erfahrungen mit Wölfen habt ihr beide nicht, oder?

@GNB:
Wenn dem so wäre wie Du behauptest hätten wir hier im LK kein einziges Schaf mehr. :roll: Wir haben aber noch genug. Wie auch genug Dam- und Rotwild, Rehwild, Sauen (o.k., da haben wir in letzter Zeit auch unseren Teil weggeholt), ...

Viele Grüße

Joe

zu 1)
Wär nicht aus der Vergangenheit lernt ist dazu verdammt die Fehler der Geschichte zu wiederholen.
Wer nur aus eigener Erfahrung lernt offenbart nicht Klugheit sondern Beratungsresistenz.
zu 2)
Auch ein Nahrungsgeneralist muß erst erfahren was leichter + risikoloser ist. Wenn er es mal verstanden hat, ist es passiert. Als das Löwenduo vom Tsawo East mal kapiert hatten Mensch ist lecker und relativ risikolos.....

PS Schafe hats noch genug, kann nur jemand sagen der überheblich genug die Tierliebe anderer Halter negiert
 

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