Da diese (wohl rhetorische, aber Schwamm drüber) Frage nunmehr seit zwei Monaten im Raum steht, muss sich wohl jemand ihrer annehmen. Also kurz und knapp:
Die Werke von Dr. RvM sind nicht nur lesenswert, sondern Leuchttürme der Jagdliteratur der Achtziger- und Neunzigerjahre. Sie strotzen bis ins letzte Satzzeichen vor Jagdpassion, Abenteuer, Adrenalin, Knowhow und Praxistipps.
Wer nach der Lektüre nicht auf gepackter Jagdausrüstung sitzt und kapitale Keiler und Bezoare in Anatolien oder Bongo und Waldelefanten in Kamerun strecken will, hat kein Fünkchen Jagdpassion intus und sollte, bevor er auf die schiefe Bahn gerät (will sagen sich dem Heer der Schalenwildmanager*innen oder gar den von Kopf bis Fuß in Härkila getunkten Schwarzwildfiebrig*innen anschließt), die Büchse an den Nagel hängen und Golfplätze unsicher machen.
Internetexperten werden sich bei der Lektüre der Werke zwar an so manchen Details bürsten (der Hausfreund des WuH-Forums würde beispielsweise bemängeln, dass kapitale Steinböcke (apropos der legendäre "Pascha") nicht etwa mit einem von Reinhard „Regin“ Müller aus CPM S110V geschmiedeten, feststehenden Jagdmesser, sondern ausgerechnet mit einem nicht feststellbaren Bundeswehr-Victorinox-Klappmesser aus Küchenmesserstahl versorgt werden), aber firmen Waidmännern treibt RvMs Nonchalance vielmehr ein Schmunzeln ins Gesicht, wissen sie doch um das Spannungsverhältnis von schnöder Theorie und rauher Praxis – und pflegen selbst ein Faible für pragmatische Lösungen.
Entsprechend nehmen sie auch mit großer Genugtuung zur Kenntnis, dass Doc Meurers trotz seiner Begeisterung für moderne Technik (es wird mitten im Urwald auf Minicomputern herumgetippt, eifrig Jagdbekleidung aus atmungsaktivem Tyvek genäht, auf moderne Schaftformen und bleifreie Geschosse gesetzt und so weiter) auf die altbewährten Mauser M98- und Weatherby Mark V-Systeme vertraut.
Wer sich ein Bild davon machen will, wie sich Dr. von Meurers Bücher lesen, muss sich nur seine Postings hier im Forum durchlesen: Selbst wenn er unter einem kryptischen Pseudonym posten würde, wäre spätestens nach drei Sätzen klar, um wen es sich handelt. Entsprechend steht er bei mir nicht nur wegen der essentiellen, tiefschürfend bearbeiteten Themen und unkonventionellen, zielsicheren Herangehensweise, sondern nicht zuletzt wegen seines bescheidenen, auf das Wesentliche abstellenden, prägnanten Schreibstils im Bücherregal zwischen Oswald Spengler und Ernst Jünger einerseits und Jack O’Connor und Elgin T. Gates andererseits.
Kurzum, Dr. Reinald von Meurers ist einer der ganz großen Jäger und Jagdschriftsteller unserer Tage. Seine Werke werden die Zeiten überdauern und legen Zeugnis davon ab, dass man auch im ausgehenden Zwanzigsten Jahrhundert, als die große Zeit der Auslandsjagd und sowieso des Jagens im Expeditionsstil schon längst vorüber war, noch seine jagdlichen Träume in Taten umsetzen und kapitale Beute machen konnte - sofern man über Jagdpassion, Mut und Intellekt verfügte. Mit allen dreien ist der Autor jedenfalls im Übermaß gesegnet, und wird sie hoffentlich noch viele Jahre erfolgreich ausleben und uns noch mit der einen oder anderen Publikation beglücken können.
Dass er als einziger Deutscher bei Safari Press in mehreren Auflagen publiziert und diese Publikation international große Verbreitung und Anerkennung gefunden hat, unterstreicht seinen Status in der Welt des International Big Game Hunting eindrücklich. Entsprechend sind seine Werke nicht etwa nur als "lesenswert" einzustufen, sondern eine veritable Zierde jeder ordentlich bestückten Jagdbibliothek und eigentlich sogar Pflichtlektüre.
Es gibt nur sehr wenige Bücher, bei denen der Buchtitel tatsächlich eine Vorahnung davon vermittelt, was sich zwischen den Seiten abspielt. Die Bücher von Dr. Reinald von Meurers zählen allesamt dazu. Und weil sowieso ein Bild mehr sagt als tausend Worte, wollen wir dieses Posting mit einem Foto zu einem vielsagenden Ende bringen: