ÖJV und die "Trophäenballerer"

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Gelöschtes Mitglied 16028

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Hier im Forum wird den Förstern ja immerwiedermal vorgeworfen, sie hätten die Fehler in der Vergangenheit selst gemacht. Kann ja sein, die Gründe haben diverse Förster auch schon mehrfach erklärt.
anstatt Ihr eure Fehler erklärt und rechtfertigt:unsure: versucht es doch zur Abwechslung mal mit Lösungen (y)
 
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Ob BJV oder DJV (und die angeschlossenen LJV's) auf der einen und der ÖJV auf der anderen Seite - kann man nicht mal was mit Verstand uns Verständnis in der Mitte machen, das allen hilft???
Ich finde es z.B. toll, was die LJV in Sachen Niederwildhege (außer Rehwild!) betreiben. Davon profitieren auch jede Menge nicht jagdbarer Arten! Toll! Weiter so!

Andererseits erlebe ich HIER, dass die Waldbesitzer seit Jahrzehnten übelst im Stich gelassen werden! Private Jäger, die beim Waldumbau voll mitziehen, sind, soweit ich das überblicken kann, die Ausnahme. Würdest Du die Jagdpächter hier fragen, wären 80% der Meinung, sie tun schon alles, was in ihrer Macht steht, von den übrigen 20% würden sich die meisten nicht mal die Mühe machen, einen diesbezüglichen Anschein zu erwecken. Da geht also deutlich mehr!

Beim ÖJV - der m.E. ein Waldbauverein und kein Jagdverein ist - siehts im Wald meistens anders aus. Da musst Du Dich im Wald schon gut auskennen, bis Du einen Zaun findest. Dieser Verein ist m.E. sehr wichtig, denn ohne ihn wüßten wir alle nicht, was bei entsprechender Jagd möglich ist!

Wie bringen wir die beiden jetzt wieder zusammen???

(M)Ein Vorschlag: Beim Rehwild unterscheiden wir. wer mag soll alles, was Schusszeit hat erlegen dürfen. Beim Weiblichen Rehwild und den Kitzen, evtl. auch bei den Jährlingen, muss dafür jedes Stück in der Jagdzeit erlegt werden, dessen man habhaft wird (Kitz vor Geiß sollte selbstverständlich sein!). Die Abschusspläne sind als Mindestabschuss zu definieren!
Bei den (mehrjährigen) Böcken ist es eigentlich egal, wieviele man schießt und ob man jeden 2 Jährigen umdreht oder sich nur über 6jährige (und älter) freut. Soll jeder machen wie er will, Hauptsache die Weiblichen und die Jugendklasse werden konsequent kurz gehalten! (btw: Was glaubt Ihr, was die Böcke aufs Blatten springen, wenn man die Weiber ausgedünnt hat!)

Sauen: Hier kann ich eigentlich nicht erkennen, dass die im Forst HIER übermäßig gehegt werden. Wenn die übern Sommer in der Feldschadensträchtigen Zeit geschont werden , dann eher um die Feldschäden gering zu halten und nicht um die Bestände hoch zu halten.

Füchse: wo es entsprechende Bemühungen gibt, Bodenbrüter bzw. Niederwild zu schützen, sollten Füchse auch im Wald konsequent erlegt werden (sie weibl. Rehwild). Das nicht nur auf der konkreten Fläche sondern auch im Dunstkreis (5 bis 15km? sollen Wildbiologen entscheiden, wie weit Jungfüchse üblicherweise wandern)

Rotwild: ok, jetzt wirds schwierig...
Aber ich denke, wenn man an den übrigen Themen an einem cooperativen Miteinander OHNE JAGDNEID arbeitet, werden sich dafür auch einvernehmliche Lösungen findenlassen!
 
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Hi,
ich bin als Jagdpächter im ÖJV gelandet, weil mir die Abschusserfüllung angewölft war - und ich sehr gute Jäger im ÖJV kennen gelernt hatte. Gemeinsamer Nenner: alle hatten die Erfahrung hinter sich, dass sie als Förster /Jagdgäste oder Pächter massiv von ihren Nachbarn angegangen wurden (üble Nachrede als "Schiesser", "nicht weidgerecht", angedrohte Anzeige wegen überragendem Hund, wegen "Wilderei" wegen "nicht freigegebenem Abschuß von 2 Kitzen plus Geiß", und mit wirklich nicht weidgerechten Methoden von außen in ihr Revier hinein drangsaliert wurden - Ansage: "Drückjagd bei Dir dulden wir nur bei einziger Freigabe von Frischlingen bis 20 kg", Bewachung der Grenzen während laufender Drückjagd nach Kirrexzess unmittelbar davor, Abbruch und Unterlassung von Nachsuchen bis hin zum Verwesen-lassen von Sauen am Waldrand).

Ich habe niemals gejagt, um irgendwelche höheren Ziele zu erreichen als meinen Spaß an der Jagd zu haben, den Spaß und die Güte meiner Hunde zuerhöhen und das Privileg, das beste Fleisch genießen und verschenken zu können. Und mit abnehmender Lust am Jagen habe ich meine Aktivitäten zeitweise auch heruntergefahren auf ein paar wenige eigene Erlegungen pro Jahr. Aber als Pächter habe ich dafür gesorgt, dass die Zahlen trotzdem stimmten: gute Jäger für lau beteiligt, Ansitzdrückjagden organisiert.

Mein Bürgermeister und Verpächter will "mit seinen Kindern beim Spaziergang ein paar Rehe sehen!", sieht das ganz entspannt und ist ein Freund aller Lodenjockel, die wie sein eigener Vater niemals eine Geiß erlegt haben. Er hinterfragt die Abschußlistenpoesie seiner Jagdpächter niemals und das vertragliche Drückjagdgebot ist ihm auch völlig egal. Der Forst hat längst aufgegeben: "keine Kritik an den Jagdpächtern! Kein Skandalisieren extremer Verbissschäden!"

Auch wenn ich zum ÖJV weiterhin stehe und seine Erfolge in unserem JWMG grandios finde: ich bin kein Altruist, der sich "der Ökologie" widmet, als Liebhaberei oder rein zum Sport. Ich hab nur ein bissl was gelernt über Rehe und Sauen und vor allem: über Jagdneid.
Von all diesen dreien gibt es unerschöpflich zu viel.
Und insbesondere der Jagdneid treibt fürchterliche Flaschen an, sich eine Jagd zu pachten. Weil sie so gar nichts verstehen vom Jagen selbst und über ihr Wild, treiben sie ihre vorgeblich weidgerechten Spielchen mit Grenzbewachung, sehr restriktiven "Abschussfreigaben" und anderen Jungjägerquälereien immer noch weiter und ihr Jagdneid treibt sie auch dazu, echten Jägern in und um ihr Revier herum das Beutemachen zu vergällen. Weil diese Hansels ne Mehrheit darstellen, könnte man sich das Jaagen in Deutschland letztlich schenken - selbst extrem bejagte Bermudadreiecke der Jagd laufen jährlich wieder voll und die Netto-Ökobilanz der Jägerei bleibt negativ.
"Verband gegen den Jagdneid" wäre ein viel schönerer Name für den ÖJV - und mit diesem würde er das eigentliche Problem viel treffender adressieren. Aus meiner Erfahrung mit vielen ÖJV-Kumpels und aus unzähligen gemeinsamen Jagden und Schießterminen wäre solche Umbenennung aber auch eine präzisere Beschreibung des gemeinsamen Nenners.
Wie sagte mal ein sehr cooler Landeschef eines ÖJV zu mir nach einer schönen gemeinsamen Jagd : "wenn wir hinkriegen, dass die Jäger schlicht ausreichend Schalenwild bejagen würden, könnte man den Verein auch einstellen". Um mehr geht`s eigentlich tatsächlich nicht - und damit geht es tatsächlich nur um eins: die Wirksamkeit des ekelhaften Jagdneids als Hauptbremse effizienter Jagd zu reduzieren, knackiges Handwerk wirksam zu machen.
Ein Selbstverständnis als "Ökologe" fänd ich grauslich übertrieben, selbst Meriten als "besserer Jäger" brauch ich nicht (..nimmer). Aber auf "jagdneidfrei" lege ich höchsten Wert.

Whyhi?!
Hegerstolz
Eine irgendwie auch immer geartete bekloppte Schonung von Schwarzwild wäre bei uns gesellschaftlich Geächtet. Es ist eher andersrum, mit Nachbarn bestehen, und zwar mit allen, Absprachen Schwarzwild und Füchse auch über die Grenze zu erlegen. Ich nehme meine Waffe auch auf dem Trecker mit, wenn der Acker, auf dem ich gerade bin, im Nachbarrevier ist. Allerdings sind die Nachbarbeständer auch im Regelfall Nachbarn auch im üblichen Sinne des Wortes, und meistens Berufskollegen. Einer ist dabei der schießt nur weibliches Rehwild, des Aufwandes wegen. Die Böcke dürfen die Mitbeständer erlegen.
Ich habe es fast vergessen zu erwähnen, wir sind alle im LJV.
 
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anstatt Ihr eure Fehler erklärt und rechtfertigt:unsure: versucht es doch zur Abwechslung mal mit Lösungen(y)

Falls es Dir (als einzigem) nicht aufgefallen sein sollte: Die Förster im ganzen Land arbeiten bereits an der Lösung (besser an Lösungen, denn es gibt DIE EINE LÖSUNG nicht!), wie auch schon mehrfach geschrieben: Wiederkäundes Schalenwild zu reduzieren allein, löst das Problem nicht. Aber ohne die Wildfrage geklärt zu haben, laufen alle anderen Bemühungen ins Leere.

Wenn Du eine andere Lösung hast: Bitte lass uns daran Teil haben und zeig uns, wie DU die Probleme im Wald bei DIR in Deinen Revieren löst - besser schon gelöst hast. und bitte werd konkret und zeig uns Deine Erfolge. Erfolge im Waldbau, nicht an der Trophäenwand!
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Ob BJV oder DJV (und die angeschlossenen LJV's) auf der einen und der ÖJV auf der anderen Seite - kann man nicht mal was mit Verstand uns Verständnis in der Mitte machen, das allen hilft???
Ja entschuldige da verteufeln die ÖJVler die Trophäen Jagd und dann kommt seit vielen Jahren ein Stellvertretender Förster und Stellvertretender Vorsitzender seines Vereins (Lokaler OJV) und macht bei uns im Hegering die Trophäenbewertung und leitet die Trophäenschau so Förster kann man doch bitte nicht mehr ernst nehmen.:unsure::unsure::unsure:
 
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(y)(y)(y)(y)Super wie viele 100 Jahre braucht Ihr noch:unsure:

Ich fürchte, mit solchen Vertretern der Jagd, wie Du einer vorgibst zu sein, werden wir nie fertig.

Bewußt doppeldeutig formuliert...


BTW: Dir ist schon klar, dass auch die Rahmenbedingungen im Wald einem steten Wandel unterliegen???

Jagst du noch über Kimme und Korn mit einem Vorderlader???
Oder schießt du "schon" mit Schrot auf Reh?
Oder mit Flintenlaufgeschossen auf alles Schalenwild?
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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wie DU die Probleme im Wald bei DIR in Deinen Revieren löst
:unsure::unsure::unsure:schuldige aber was stimmt bei Dir nicht mach doch einfach deinen Job als Förster vernünftig.
Ich bin JÄGER und Habe keine Holzplantagen gepachtet sondern das Jagdrecht kein Grundeigentümer wurde von mir je gezwungen einen Vertrag zu unterschreiben oder das erste mal zu verlängern bzw. zum 3. mal
 
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Ja entschuldige da verteufeln die ÖJVler die Trophäen Jagd und dann kommt seit vielen Jahren ein Stellvertretender Förster und Stellvertretender Vorsitzender seines Vereins (Lokaler OJV) und macht bei uns im Hegering die Trophäenbewertung und leitet die Trophäenschau so Förster kann man doch bitte nicht mehr ernst nehmen.:unsure::unsure::unsure:

Hast du Dich eigentlich mal gefragt, wer DIch noch Ernst nimmt???
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

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Ich fürchte, mit solchen Vertretern der Jagd, wie Du einer vorgibst zu sein, werden wir nie fertig.
weist bei mir im Revier kommt sogar mitten im Fichtenbestand Küstentanne und Douglasie hoch auch Buchen Anpflanzungen entwickeln sich prächtig.
Was ihr hier immer von Euch gebt entbehrt doch jeder Realität kriegst morgen mal ein paar Bilder von mir
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Das wäre in der Tat einmalig. Maximal das Jagdausübungsrecht.
ok. da lag ne Korinthe da verstehe ich das Du nicht anders kannst als drauf zu Kacken Du weist aber was ich meine :ROFLMAO:
Es geht aber tatsächlich natürlich um das Jagdausübungsrecht (y)(y)(y)
 
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Ja, selbstverständlich ist ganz grundsätzlich immer Derjenige glaubhafter, der nicht unerheblich Freizeit und privates Geld in sein Tun investiert, als Jemand, der sein Geld mit diesem Tun verdient......

Das ist natürlich falsch – Du kennst den Spruch: "den Bock zum Gärtner gemacht"?!

Bei "Stakeholdern", ganz gleich ob bei jagdlicher, forstlicher oder landwirtschaftlicher Nutzung, ganz gleich, ob man dabei die "begehrten Früchte" teuer erkauft oder am Verkauf verdient, darf man getrost egozentrische Interessen unterstellen und das Maß an Glaubwürdigkeit von Interessenvertretern ist nur noch eine Funktion der Qualität ihrer Argumente.

.... Das billige Framing "herrenlose Tiere", "erschießen" zieht hier übrigens nicht. Zum Einen habe ich von Freude an der Jagd geschrieben, nicht von der Freude am "erschießen", zum Anderen sind die "Nebeneffekte" der Jagdfreude (Revierbewirtschaftung, Umwelt-, Natur- und Artenschutz, ...) Ausfluss der Jagdfreude.....

Was bliebe denn von Deiner "Freude an der Jagd" oder "Jagdlichem Erlebnis" noch übrig, wenn die Gesellschaft das "Erschießen freilebender, herrenloser Tiere" komplett herausstreichen würde, weil angeblich das Erschießen nicht der Quell der Jagdfreude und des jagdlichen Erlebnisses sei?

Oder wie Ortega y Gasset es schrieb; "Man muss ein Tier töten, um gejagt zu haben".

(auch dann, wenn das beglückende Erlebnis im Erjagen der Beute und nicht im Tötungsakt liegt)

......Die Jagdausübung im Sinne der Jagdgesetze ist im Sinne des Tierschutzgesetzes ein vernünftiger Grund. Diese Rechtslage hat sich nach meinem Wissen nicht verändert - und das obwohl PETA und Du permanent etwas anderes behaupten.

Nein, ich behaupte nichts anderes, sondern ich behaupte, dass Inhalt und Umfang dieses Jagdrechts im ständigen Wandel und nicht in Stein gemeißelt sind!

Deshalb macht es m. E. wenig Sinn, nur trotzig auf den Status Quo des heutigen Jagdrechts zu verweisen, eine konstruktive und zukunftsfähige Neuausrichtung der Jagdausübung im Sinne gesellschaftlicher Forderungen (siehe auch den schönen Beitrag #159 von Hegerstolz) weitgehend zu verweigern, teilweise sogar entgegen zu kämpfen und zu hoffen, dass möglichst lange (auch dank traditioneller Lobbyarbeit) alles beim Alten bleiben wird. Aus meiner Sicht verliert man bei den bekannten, rein strategisch-opportunistischen Scheinargumenten vieler traditioneller Jagdfunktionäre an Reputation und ab einer gewissen Renitenz auch Verständnis und Sympathie.
 
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