Realistische Arbeit von Hunden

[alexem]

Meine Wahrnehmung der Mantrailing Szene
Soziale Selbstbefriedigung und Selbstdarstellung.

Hier im Ort gibt auch so einen Verein
Vor ein paar Jahren war eine Person abgängig. Polizei hat mit ihren Hunden leider erfolglos gesucht. Wie die Sache ausgegangen ist, weiss nicht mehr.

Der Vereinsvorsitzende gab anschließend ein empörtes Interview wieso man nicht ihn und seinen Verein mit einbezogen hat.
Ziemlich emotionales Gewäsch.

 

[Hörsch]

Ich hab mir eben mal den Wikipedia Artikel zu Mantrailing angesehen.

Mantrailing – Wikipedia

de.m.wikipedia.org

Da wird das ganze auch recht kritisch betrachtet bzw. das Einsatzprofil anders beschrieben als ich es mir vorgestellt habe (oder anders als es mir verkauft wurde?). Die Hunde sollen hauptsächlich die Richtung vorgeben und das Gebiet einengen in dem gesucht wird. Auch wird die Zeit eingegrenzt, wie lange eine Spur hält und es wird kritisch hinterfragt wie gut nicht professionell geprüfte Mantrailer sind.
Fazit: Mantrailer der Polizei vertraue ich eher als Waldi von Uschi (auch wenn z.B. der Polizeodorektor Leif Woidtke zumindest zweimal negativ in der Presse erwähnt wird - ob begründet oder nicht wird glaube ich noch untersucht).

 

[picapica]

Ich hab mir eben mal den Wikipedia Artikel zu Mantrailing angesehen.

Mantrailing – Wikipedia

de.m.wikipedia.org

Da wird das ganze auch recht kritisch betrachtet bzw. das Einsatzprofil anders beschrieben als ich es mir vorgestellt habe (oder anders als es mir verkauft wurde?). Die Hunde sollen hauptsächlich die Richtung vorgeben und das Gebiet einengen in dem gesucht wird. Auch wird die Zeit eingegrenzt, wie lange eine Spur hält und es wird kritisch hinterfragt wie gut nicht professionell geprüfte Mantrailer sind.
Fazit: Mantrailer der Polizei vertraue ich eher als Waldi von Uschi (auch wenn z.B. der Polizeodorektor Leif Woidtke zumindest zweimal negativ in der Presse erwähnt wird - ob begründet oder nicht wird glaube ich noch untersucht).

Schön, dass hier im Faden wenigstens einer nachliest und nicht einfach nur einzelne Beispiele, Hetze und andere asoziale Äusserungen raushaut.
Man muss sich wirklich schämen für die hier anwesende Jägerschaft, ob ihrer Vorurteilsbehaftetheit, ihrer Arroganz und ihres "ich weiß eh alles besser".

 

[Ludwig.Ly]

Ich hatte vor einigen Jahren mal intensiveren Kontakt mit einer HF im Polizeidienst zum Thema Personensuchen …

Hoffe, keinem Mantrailer auf die Füße zu steigen, mit professioneller Hundearbeit hat die „Modesportart“ so wenig zu tun wie mit eigentlichem Mantrailing.
Letzteres halte ich persönlich für eine äußerst respektable Leistung, die auch manch ausgebildeter Jagdhund erstmal erbringen müsste.

 

[Neukuekenstein]

Schön, dass hier im Faden wenigstens einer nachliest und nicht einfach nur einzelne Beispiele, Hetze und andere asoziale Äusserungen raushaut.
Man muss sich wirklich schämen für die hier anwesende Jägerschaft, ob ihrer Vorurteilsbehaftetheit, ihrer Arroganz und ihres "ich weiß eh alles besser".

Ist das jetzt nicht völlig pauschal ?

 

[Shoemaker]

Für Flächen-, Lawinen- und Trümmersuche sind Hunde mit entsprechend fittem Führenden sehr gut geeignet.

Die suchen mit hoher Nase ?

Sog. Mantrailer

Die mit tiefer Nase?

haben noch nie irgendwas gefunden.

Ist vielleicht auch einfach sehr schwer?

 

[wipi]

In urbanen Gebieten, mit versiegelten Boden und trockenen warmen Wetterist nach kurzer Zeit (so 2 Stunden) Schluss, wenn der Hundeführer nicht unterstützend eingreift
- Wind beachten
- Partikel, Blätter usw., die sich in Ecken ansammeln und den Hund verweisen lassen.

Die Mantrailer orientieren sich ausschließlich an abgestorbenen Körper/Hautzellen, welche die Person auf ihrem Weg verloren hat. Jeder von uns verliert permanent solche Zellen.
Die Hunde können diese zweifellos wahrnehmen und der gesuchten Person zuordnen. Dies funktioniert sicher auch noch nach 24 Stunden. Habe ich selbst gesehen, als Probant zur Verfügung gestanden und war anfangs interessiert dies dienstlich selbst zu machen.
Die zu Boden sinkenden Zellen bleiben halt nicht dort wo man lang ging, sondern sammeln sich z.B. im Rinnstein oder an Fasadenkanten. Auch auf offenen Plätzen (Parkplatz) sammeln sie sich je nach Wind irgendwo und ermöglichen häufig ein entsprechendes Arbeiten.
Arbeiten 1-2 Stunden alt werden von dual ausgebildeten Schutzhunden bei den Behörden zuverlässig geleistet. Bei älteren Arbeiten trennt sich dann die Spreu vom Weizen.

Eigentlich ist eher dann ein Hangeln entlang von Verweiserpunkten, und mehr ja/nein Entscheidungen

Nein, es gibt unterwegs eigentlich nie Bestätigung. Der Hundeführer muss selbst erkennen ob sein Hund noch richtig unterwegs ist. Für mich schwieriger als auf Nachsuchen.

Besser ist es bei Verschütteten, eingeklemmten Personen, hilflosen Personen selbst in unwegsamen Gelände usw. da durch den kontinuierlichen "Nachschub" immer wieder frisches Material kommt und der Hund diesen besser verfolgen kann.

Das ist eine völlig andere Baustelle.

wipi

 

[Schnuffel]

Bei BOS Organisationen mit Rettungshunden müssen diese spätestens nach 18 Monaten erneut die reguläre Prüfung ablegen um weiterhin die Einsatzfähigkeit zu behalten, zumindest hier beim DRK in BaWü.
Daher muss man schon unterscheiden ob das BOS Organisationen sind oder irgendwelche Privatvereine sind.

Sicherlich wird in der Szene viel erzählt, aber ich war selber schon bei einigen Einsätzen dabei, bei denen Trailer maßgebliche Hinweise zum Verbleib von vermissten Personen geliefert haben. In einem Fall führte die Spur gut 3 Km durch eine Stadt zum Gleis eines Bahnhofs.
Einer meiner Hunde hatte auch mal bei einem Training eine 24 Std. Fährte bei trockenem kaltem Novemberwetter vom Marktplatz eines Ortes zum Marktplatz des gut 5 Km entferneten Nachbarortes erfolgreich gearbeitet.
Leider war das eine einmalige Leistung :-(.
Die Erfolgsquote wird sicherlich keine 10 % der Einsätze betragen. Darunter fallen nicht nur Funde sondern auch verwertbare Hinweise.
Alles in Allem ist das für Ehrenamtler ein sehr aufwendiges und mühsames Geschäft. Da sind die Trailer bei der Polizei weitaus effektiver.

 

[thomasius]

Ich weiss nicht, ob das hier passt: Das Dackelchen meiner kleinen Freundin Sofia braucht noch ein bisserl Schulung. das meiste kann ich ihr beibringen aber den Dackeltrotz kann ich ihr nicht abgewöhnen :-(

Geht das? Ich habe viel Erfahrung mit großen Hunden aber nicht mit Dackelchen. gibt es im Raum Sindelfingen/Böblingen eine gute Hundeschule?

 

[Rudolph Rednose]

Wie läuft das im Gebirge nach Lawinen oder bei der Polizei, bzw. Rettungskräften im allgemeinen. Die haben doch "richtig" ausgebildete Suchgespannne oder?

 

[Shoemaker]

Ich weiss nicht, ob das hier passt: Das Dackelchen meiner kleinen Freundin Sofia braucht noch ein bisserl Schulung. das meiste kann ich ihr beibringen aber den Dackeltrotz kann ich ihr nicht abgewöhnen :-(

Geht das? Ich habe viel Erfahrung mit großen Hunden aber nicht mit Dackelchen. gibt es im Raum Sindelfingen/Böblingen eine gute Hundeschule?

Was ist denn der Dackeltrotz und was macht der im Faden Mantrailing ?

 

[Shoemaker]

Wie läuft das im Gebirge nach Lawinen oder bei der Polizei, bzw. Rettungskräften im allgemeinen. Die haben doch "richtig" ausgebildete Suchgespannne oder?

Wir haben hier eine Hundegruppe, die regelmäßig im Busch übt.
Die haben meistens einen Anschluss an THW /DRK oder Ähnliches .

 

[Naturfuehrer]

Ich würde ganz klar zwischen professioneller Arbeit und Hobby unterscheiden. Was die Nicht-Profis angeht: Ein nettes Hobby, bei dem Hund und Frauchen was zu tun haben, wenn es halt weder Obedience noch Dogdancing sein soll... Wenn's um Menschenleben geht, sollten aber die Profis ran. Die kennen und akzeptieren auch die Grenzen ihrer Arbeit.

 

[Claas]

Ich bedanke mich für die vielen Einschätzungen was Hunde können und was nicht. Flächen abzusuchen ist viel einfacher als einer Spur zu folgen. Mir ging es nicht um Maintrailer allein sondern was kann ich realistisch vom Hund erwarten. Da wird oft auch etwas " geschummelt" . Weiß der Führer bei der Übung oder bei der Prüfung das es erst 200 Meter den Weg hochgeht, dann beim abgestorbenen Baum nach rechts, dann in Verbindung zum Graben weitere 500 Meter, dann kann die Übungsfahrte von vor 14 Tagen auch gefunden werden. Ich komme mit meinem Teckel nach 3 Jahren Mal wieder zu einem Bau. Schon 300 Meter davor weiß er wo es hingeht.

 

[Auerochse]

Es ist eine Mischung aus vielen Faktoren, die in jedem Einzelfall eine Rolle spielt. Ein Freund von uns führt einen HS für die Mantrailing-Staffel der Polizei. Aus diesem Team hat vor vier Jahren einer eine vermisste verwirrte Seniorin nach 3 Tagen im Winter im Wald gefunden. Sie hat überlebt.
Wenn man sich das realistisch anschaut, muss man einkalkulieren:

- Art und Begrenzung des Geländes
- Witterung
- Untergrund
- Standzeit
- zu suchende Person/Wild (z.B. Gewicht, Zustand, etc.)
- Fähigkeit und Trainingsstand des Hundes
- Fähigkeit und Trainingsstand des Hundeführers (!)
- Eingespieltheit des Teams
- ...

Ich möchte auch wetten, dass über den Riemen mehr Zweifel und Unsicherheiten auf den Hund übertragen werden, als uns lieb ist...