Ich möchte nicht verallgemeinern, kann nur schildern, was ich an Erfahrung anzubieten habe.
Wir schossen bis etwa Mitte der 70er pro Jahr ein paar hundert Hühner, danach wurden es weniger, da der Greifvogelschutz sich auswirkte.
Das Revier mit ca. 700 ha Acker / 300 ha Grünland wurde von 11 Landwirten bewirtschaftet, davon 4 ausschließlich mit Milchvieh. Dazu eine große Obstbauanlage. Die Schläge waren max. 2 bis 3 ha groß, das Revier war nicht flurbereinigt.
Mein Großvater bemühte sich, von den Bauern entweder eine Maschinenbreite entlang der Wege brach liegen zu lassen oder aber eines der Vorgewende. Ca. die Hälfte der Bauern machte das mit. Diese Randbrachen waren also mehrjährig. Dagegen waren die brachliegenden Vorgewende nur einjährig.
Unser großes Problem war Wasser. Ich habe -zig mal beobachtet, daß Feldhühner unsere Tränken annahmen. Durch die mehrjährigen Brachen gab es ausreichend Insekten. Ab Herbst war je 50 ha eine Schüttung in Betrieb. die nicht von der Luftwaffe angeflogen wurde, nachdem ich mehrere Paar graue Glaskugeln (Murmeln) darüber in die Bäume gehängt hatte. Allerdings hatten damals bei uns Habichte eine äusserst geringe Lebenserwartung, dazu waren viele der älteren Brieftaubenzüchter zu rege.
Ich kann nicht feststellen, daß unsere Fasanen - und Feldhuhnstrecken irgendwie korrelierten.
Unsere Strecken wurden dramatisch weniger durch ein großes Neubaugebiet im Herzen des Revieres sowie durch den Tod meines Großvaters, als in der Folge die Brachen wegfielen, weil mein Vater sie für nicht notwendig hielt resp. finanzielle Ansprüche überzogen wurde.