Rehwild 23/24 - Diskussion

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Alles gut, interessant ! -
Aber der enorme Zahnabschliff hängt wohl mit der ersten Blessur, also Fehlstellung der Beißerchen zusammen.
Für mich ist das ein mittelalter Bock, kein alter Bock. Auch Fegetermine geben letztlich nur Tendenzen wieder.
 
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Sehr interessant das Stück im Jahresverlauf zu beobachten - Danke dafür.

Schon beeindruckend was unsere Wildtiere alles wegstecken müssen - und offensichtlich auch können.

Welch Unterschied zu "Nutzvieh"...
 
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Alles gut, interessant ! -
Aber der enorme Zahnabschliff hängt wohl mit der ersten Blessur, also Fehlstellung der Beißerchen zusammen.
Für mich ist das ein mittelalter Bock, kein alter Bock. Auch Fegetermine geben letztlich nur Tendenzen wieder.
Ist ohnehin aus reiner Neugier geboren. Da Hegeabschuss ist das Alter selbst für unsere Altvorderen rein akadamisch.

Mittelalt geh ich auf jedenfall aufgrund des Schädels mit, dass der (für die Gegend hier) sehr hohe Abschliff auf die Entzündung zurückzuführen ist, glaub ich indessen nicht. Dafür ist er für mich auf beiden Seiten zu gleichförmig, hier würde ich eher auf eine angeborene Fehlstellung tippen.

Der Unterkiefer zeigt auf der linken Seite Verwachsungen. Leider konnte ich die Trophäe diesmal zeitlich nicht selbst fertig machen, so fehlt mir der Oberkiefer zum Gesamtbild.
 
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Servus,

bin grade in meinen "Showroom" und habe dir mal Bilder gemacht in Bezug auf Rosenstockdicke und -höhe.

Mein ältester Bock, lt. Testat 9-10 jährig mit Hang zur neun (wird immer so angegeben, weil da ein Unsicherheitsfaktor von ca. 12 Monaten drin ist):

IMG_20230929_110719.jpg

Hier ein etwa 6-7 Jahre alter Bock:

IMG_20230929_110849.jpg

Die Zähne dazu (leider etwas unscharf):

IMG_20230929_110942.jpg

Was ich damit ausdrücken möchte ist Folgendes:

Vergiß die Stirnnaht, das ist Kaffeesatzleserei, wie ich schon mal schrieb.
Gleiches gilt für die Höhe der Rosenstöcke, weil individuell sehr verschieden.
Der ältere Bock hat bestimmt 20 % dünnere Rosenstöcke als der darunter;
bei mir hängen Böcke von ca. 5 Jahren, die richtig dicke Stöcke haben und sehr tief
angesetzt sind.

Die Wahrheit zeigen nur die Zähne; in diesem Sinne dürfte dein Bock bestimmt siebenjährig oder älter sein.
 
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Servus,

bin grade in meinen "Showroom" und habe dir mal Bilder gemacht in Bezug auf Rosenstockdicke und -höhe.

Mein ältester Bock, lt. Testat 9-10 jährig mit Hang zur neun (wird immer so angegeben, weil da ein Unsicherheitsfaktor von ca. 12 Monaten drin ist):

Anhang anzeigen 233081

Hier ein etwa 6-7 Jahre alter Bock:

Anhang anzeigen 233082

Die Zähne dazu (leider etwas unscharf):

Anhang anzeigen 233083

Was ich damit ausdrücken möchte ist Folgendes:

Vergiß die Stirnnaht, das ist Kaffeesatzleserei, wie ich schon mal schrieb.
Gleiches gilt für die Höhe der Rosenstöcke, weil individuell sehr verschieden.
Der ältere Bock hat bestimmt 20 % dünnere Rosenstöcke als der darunter;
bei mir hängen Böcke von ca. 5 Jahren, die richtig dicke Stöcke haben und sehr tief
angesetzt sind.

Die Wahrheit zeigen nur die Zähne; in diesem Sinne dürfte dein Bock bestimmt siebenjährig oder älter sein.

Das ist genauso wenig richtig, als wenn man den Kiefer bei der Altersbetrachtung weglässt. Rehwild ist die häufigste Schalenwildart und hat somit auch den größten Genpool. Somit sind Stereotypen kaum vorhanden. Für jedes hier gezeigte Beispiel kann ich dir von meiner Wand ein Gegenbeispiel präsentieren.
Selbstverständlich gibt es Altersmarker am Rehschädel. Schädelnähte verwachsen mit zunehmendem Alter, Knorpel verknöchert, wie z.B. die Nasenscheidewand und die Zähne nutzen sich ab. Irgendwo in der Summe und verschieden starken Ausprägungen verursacht durch Genetik und Umweltbedingungen liegen die jeweiligen Altersmerkmale. Deren Interpretation beschäftigt seit Generationen die Bockjäger.

Ich kann hier klugscheissen, weil wir ein Jahrzehnt lang Kitze mit Ohrmarken markiert haben. Von zehn markierten Bockkitzen wurden überhaupt im Schnitt nur ca. zwei jeweils wiedergesehen. Nach der Erlegung war das Alter ja einfach zu bestimmen und hat so manche Hegeschau gesprengt.
 
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Und was soll mir das jetzt sagen, außer dass es meine Aussage bekräftigt, dass nur die Zähne mit hinreichender Sicherheit (+ - ein Jahr) das Alter zeigen?
 
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Und was soll mir das jetzt sagen, außer dass es meine Aussage bekräftigt, dass nur die Zähne mit hinreichender Sicherheit (+ - ein Jahr) das Alter zeigen?

Gar nichts. Beachte meinen Beitrag bitte nicht. Ich habe gemerkt, dass du viel zu klug bist, um dich von anderen beeinflussen zu lassen. Lies am Kiefer oder im Kaffeesatz das Alter des Stückes ab. Es wird + - 1 Jahr stimmen.
 
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Was soll das jetzt für eine dumme Anmache sein?
Das Alter etlicher meiner Böcke wurde durch Zahnschliffmethode bestimmt, genaueres gibt es nicht, Punkt.
Aber das war´s dann auch auch für mich.
 
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Fühlst du dich angegriffen? Blödsinn. Hier ging es um das Ansprechen von Altersmerkmalen. Und um die Erkenntnis, dass man das aufgrund der o.g. Gründe nicht wirklich kann und dass die Irrtumswahrscheinlichkeit beim Rehbock 50% beträgt.

Klar, beim Zementzonenverfahren weiß ich es dann. Nur kann ich das im Wald schlecht durchführen.

Also, fühl dich gut und nicht angegriffen. Meine Erfahrung ist eben so und deine Anders. Sarkasmus ist meine Spezialität, meinen Humor verstehe nur ich am besten.
 
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So Kinder hört mal mit dem streiten auf hier.


Ich habe eine Frage zu Rehwild zu der ich in google auf die schnelle nichts finden konnte:
Es gilt ja allgemein der Tipp, dass man von zwei Kitzen das schwächere schießen sollte. Das kommt der natürlichen Auslese durch Beutegreifer am nächsten.
Ich habe mich aber gefragt ob schwache Kitze immer auch schwache Geißen/Schmalrehe/Böcke bedeuten oder die Kitze das wieder aufholen.
Also angenommen das Kitz ist noch im Rahmen und wirkt nicht krank oder sonstig abgekommen.

Wenn es aus wildbiologischer Sicht hierfür keinen Anlass gäbe, würde ich natürlich lieber das stärkere Kitz schießen, da es mehr Wildbret bringt.
 
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Wenn es aus wildbiologischer Sicht hierfür keinen Anlass gäbe, würde ich natürlich lieber das stärkere Kitz schießen, da es mehr Wildbret bringt.
Tipp: Schieß wenn möglich beide und am besten die Geiß auch noch, da hast du Wilbretmäßig am meisten und hinterlässt keine Zeugen, ist jagdwirtschaftlich am vernünftigsten.
 
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ob schwache Kitze immer auch schwache Geißen/Schmalrehe/Böcke bedeuten oder die Kitze das wieder aufholen.
Es gibt immer kleinere und größere Rehe, sprich "schwache" = leichtere und "starke" = schwerere Kitze um diese Zeit, dazu führen unterschiedliche Setztermine, die von April bis Juni variieren können.
Nächstes Jahr im Sommer, wenn Jungtiere zu Adulten werden, merkst davon nix mehr.

Nur der jägerische Röntgenblick, der die bösen Allele auf den Genen herausfindet und zur Gewissenberuhigung gern die kleinen, "unterentwickelten" selektieren will, sieht das anders. ;)

Entscheidend ist der Gesundheitszustand, den man auch nur von außen beurteilen kann.

Beutegreifer sind im übrigen Opportunisten - die packen sich das Stück, was ihnen passend vor die Zähne läuft und daher erwischts auch mal ein Muttertier, wenns ihnen dumm kommt, weils evtl von den sich noch drückenden Jungen ablenken will.
 

z/7

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Das mit dem Setztermin sollt bei Geschwisterkitzen, und nur solche kann man ja in der Regel direkt vergleichen, eigentlich keine Rolle spielen :unsure:
 
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24 Mai 2019
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Das mit dem Setztermin sollt bei Geschwisterkitzen, und nur solche kann man ja in der Regel direkt vergleichen, eigentlich keine Rolle spielen :unsure:
Ja, korrekt, mein Bezug war falsch.

Also dann anders:
Ich habe um diese Zeit niemals extrem unterschiedlich entwickelte Geschwisterkitze erlebt und es waren doch schon so einige...die liegen mal 1 kg auseinander und das sieht man nicht.
Wenn das doch so ist, dann schieße es (möglichst die Familie) und schau genau, was innen los ist.
 
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