Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Ich hätte nicht geglaubt, dass ich es mal in den Niederwildjagdfaden schaffe und dort erwähnt werde. Dank dir lieber Colchicus passiert das doch. Bei den schönen Waldbildern von dir glaub ich schön langsam wirklich, dass du insgeheim ein kleiner Öko bist. Auch wenn du es gut versteckst und es selbst nicht glauben willst........😉👍

P.S. mit mir kämen auf diesen Flächen noch ganz viele andere wunderbare Mischbaumarten😝
Zaubern kannst Du aber auch nicht. Jeder feuchte Traum braucht reelle Wurzeln. Aber es kommt was halt da ist:
Trotz der bösen Rehe. Ich sehe halt die Natur immer als Ganzes. Du wirst lachen, ich weiß wie e geht. Als die Ökos so geboren wurden - und ich kenne sogar deren Köpfe und angeblicher Leistungsträger hab ich jedes Jahr - ich sage jetzt keine Zahl - aber verglichen mit meinen Mitbrüdern doch sehr viele Rehe auf die Decke gelegt. Nur irgendwann merkte ich schnell was das für Ideologen sind. Und ich sagte mit, an dieser Olympiade mit solchen Spielregeln beteiligte ich mich nicht.
Ich hatte das große Glück, Forstleute kennen zu lernen, die Waldbau nicht nur mit der Kugel betrieben haben. Die haben mich geprägt.
Da muss sich jeder ständig selbst hinterfragen.
Sag bloß Du willst jetzt bei Dir anfangen?

Aber ich bin froh, in der Savanne heimisch geworden zu werden. Wir sind hier ja im Niederwildfaden. Mit 20 Bauern kannst ein Rebhuhnprojekt mit Erfolg machen.
Mit einer Handvoll Forstleute in Sachen Auerwild würde ich verzweifeln. Es geht schon mit der ewigen Leier nach dem Lebensraum los. Um meinen Freund Werner Kuhn zu zitieren:
Erst kommt nicht gefressen werden, dann kommt schöner wohnen.
 
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Die Eberesche kommt bei uns über Naturverjüngung sehr zahlreich vor. In der Raubwildlosung ist sie eigentlich immer enthalten. Heuer bleiben die Beeren extrem lang am Baum. Die Wacholderdrosseln sorgen dann für die weitere Verbreitung.
Anhang anzeigen 209297
Die Waldbesitzer sägen sie oft sogar raus. Bei Ausgangslage nur Nadelholz schaut es so aus bei uns. Mit Rehen und ohne Maxl. Die Vogelbeere verträgt Verbiss sehr gut. Der Sämling wird sofort verbissen wenn er aus dem Gras rausschaut. Aber eine Knospe unten wird "von der Seele des Waldes" übersehen. Wurzel ist genug da und los gehts im nächsten Jahr. Schnell sind sie aus de Äser entwachsen.
Was hab ich mich mit den amtlichen "Koniferen" gestritten. Immer wurde wegen 80 % Leittriebverbiss raumgemault. Aber trotzdem stieg in der Zeitreihe der Laubholzanteil über Äserhöhe stetig an.
Hier eine Windwurffläche, auch hier ist die Vogelbeere stark vertreten. Anhang anzeigen 209303
Überhaupt macht man mit der Vogelbeere nix falsch. Nicht so empflindlich wie Wildobst und fast jedes Jahr gibt es Äsung.
Anhang anzeigen 209304

(y)
 

z/7

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Erst kommt nicht gefressen werden, dann kommt schöner wohnen.
Ah, da widersprichst Du Dir nun aber selber. Schöner wohnen bedeutet auch und vor allem: bessere Chancen, nicht gefressen zu werden. Ich sag nur, lineare vs. flächige Deckung. Ist doch Dein Credo, oder nicht?
 
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Ah, da widersprichst Du Dir nun aber selber. Schöner wohnen bedeutet auch und vor allem: bessere Chancen, nicht gefressen zu werden. Ich sag nur, lineare vs. flächige Deckung. Ist doch Dein Credo, oder nicht?
Ja bis zu einer gewissen Grenze hast Du Recht. Aber schau die ganzen Wiesenbrütergeschichten an. Diese Projekte laufen reihenweise an die Wand weil der Räuberdruck zu hoch ist. Oder anderes Beispiel: Die Großtrappen, da ist die natürliche Verjüngung nur hinter Zaun noch möglich. Könnte man doch auch "ohne" verlangen.
Da wird die ganze Landschaft voll auf die Ansprüche der Trappen abgestimmt. Die Bauern wirtschaften dort ganz im "Sinne der Trappen". Und trotzdem?
Das sind zwei Säulen. Es bringt nix eine Säule zu verkürzen und dafür die anderen stärker zu machen. Einen Karpfen kann ich nicht auf einer Kleewiese halten. Ohne Lebensraum geht nix. Aber was nützt der ganze Lebensraum wenn alles im Fuchsmagen endet.

In unserer Kulturlandschaft ist die Räuberdichte aus vielerlei Ursachen einfach zu hoch. Fast alle Arten sitzen im "predator pit"
Noch ein Beispiel: Wir können die Bauern verpflichten, wieder dem Pferdepflug hergehen zu lassen. Wir können überall Stoppelbrachen wie früher liegen lassen. Wenn aber dann pro 10 ha ein Winterbussard auf den Stoppeln sitzt, können wir uns unsere schönen Programme ans Bein schmieren.

Der deutsche Jägersmann ist um Ausreden nicht verlegen wenn man ihn auf dieses Thema anspricht. Der böse Staat züchtet die Füchse, dabei gibt es dort vermutlich die wenigsten. Aber nur nicht vor der eigenen Tür kehren!

Warum schaffen es die Tschechen? Ohne LKW-Ladungen mit Betonrohren für Fallen ins Revierzu karren? Weil sie an der Kirrung jeden Räuber vor der Sau schießen. Okay in reinen Schalenwild(Hochwild)revieren mag es anders sein. Aber Füchse auf Gesellschaftsjagden nicht freizugeben, wo gibts denn sowas?
 
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Ja bis zu einer gewissen Grenze hast Du Recht. Aber schau die ganzen Wiesenbrütergeschichten an. Diese Projekte laufen reihenweise an die Wand weil der Räuberdruck zu hoch ist. Oder anderes Beispiel: Die Großtrappen, da ist die natürliche Verjüngung nur hinter Zaun noch möglich. Könnte man doch auch "ohne" verlangen.
Da wird die ganze Landschaft voll auf die Ansprüche der Trappen abgestimmt. Die Bauern wirtschaften dort ganz im "Sinne der Trappen". Und trotzdem?
Das sind zwei Säulen. Es bringt nix eine Säule zu verkürzen und dafür die anderen stärker zu machen. Einen Karpfen kann ich nicht auf einer Kleewiese halten. Ohne Lebensraum geht nix. Aber was nützt der ganze Lebensraum wenn alles im Fuchsmagen endet.

In unserer Kulturlandschaft ist die Räuberdichte aus vielerlei Ursachen einfach zu hoch. Fast alle Arten sitzen im "predator pit"
Noch ein Beispiel: Wir können die Bauern verpflichten, wieder dem Pferdepflug hergehen zu lassen. Wir können überall Stoppelbrachen wie früher liegen lassen. Wenn aber dann pro 10 ha ein Winterbussard auf den Stoppeln sitzt, können wir uns unsere schönen Programme ans Bein schmieren.

Der deutsche Jägersmann ist um Ausreden nicht verlegen wenn man ihn auf dieses Thema anspricht. Der böse Staat züchtet die Füchse, dabei gibt es dort vermutlich die wenigsten. Aber nur nicht vor der eigenen Tür kehren!

Warum schaffen es die Tschechen? Ohne LKW-Ladungen mit Betonrohren für Fallen ins Revierzu karren? Weil sie an der Kirrung jeden Räuber vor der Sau schießen. Okay in reinen Schalenwild(Hochwild)revieren mag es anders sein. Aber Füchse auf Gesellschaftsjagden nicht freizugeben, wo gibts denn sowas?

Revierübernahme. In den ersten 3 Jahren eine Fuchsstrecke von 10 St./100 ha.
Kommentare der (Mit- + Nachbar-)Jägerleins: Bist Du blöd wg. vergrämen; tun doch nichts; sind doch nützlich (Mäuse); schießt Du soviele Rehe (Abschußplan)? usw. 👿

Als plötzlich wieder vermehrt Hasen vorhanden waren, kam das große Warum? gibt es diese in Deinem Revier(teil). :ROFLMAO:
 
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Bei mir im Revier ist ein Teil von ca. 60 ha Überschwemmungsrückhaltefläche und zugleich KIebitzschutzfläche. Ich kann dort keinen Strauch und keinen Baum pflanzen, nur einjährige Gräser und Hochstauden bis 1m. Die grösste Sorge ist dass der Rotfuchs gedeckte Pirschwege findet. Übrigens habe ich mehrere Wiesenweihen im Revier beobachtet....
Ich suche die Zusammenarbeit mit den Behörden, auch um den heimischen Biber zu schützen. Zu den Kiebitzen:

"...Sehr geehrter Herr Schwarz,

bezüglich Ihrer Anfrage zu der Ansaat von Blühstreifen/Hochstaudensäume für das Niederwild im Zuge eines Projektes in Zusammenarbeit mit der TUM, habe ich folgende Anmerkungen:

  • Außerhalb des Brutgebietes stellen Blühstreifen keine Beeinträchtigung dar
  • Grundsätzlich sind einjährige Blühstreifen im Kiebitzbrutgebiet kein Problem, diese sind im Frühjahr zur Brutzeit ausreichend niedrig und stellen keine Beeinträchtigung der Brut dar
    • Die Säume sollen krautreich und nicht höher als ca. 1 m sein sowie eine lockere Vegetation (lückige Aussaat) gewährleisten
    • Niedrige kraut- und insektenreichen Schutzstreifen können zur Verbesserung der Nahrungssituation der Kiebitze beitragen
  • An bestehenden Strukturen, wie der Bahnlinie oder entlang des nördlichen Waldes ist eine Ansaat in Ordnung
  • Innerhalb des Brutgebietes sollten keine neuen mehrjährigen Blühstreifen/Hochstaudensäume angesät werden, diese bieten Deckung und Versteck für Fressfeinde (Rotfuchs)
  • Bei der Ansaat ist der Artenschutz (§39 und §44 BNatSchG) zu beachten (mögliche vorhandene Nester)
  • Es ist gebietsheimisches Saatgut zu verwenden (Ursprungsgebiet 16, Unterbayerisches Hügelland und Plattenregion) mit möglichst wenigen Kulturpflanzen
  • ...."
Immerhin sind inzwischen 150 ha Bioland im Revier!

Einen gesegneten vierten Advent
 
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Ohne die Hecken, beschilften Gräben und Hegegehölze wär's bei uns mit den Fasanen auch nicht so gut bestellt.
20221218_091243.jpg20221218_091750.jpg
Hier rechts im Bild am Wegrand eine Ebereschenreihe.
20221218_091145.jpg
Aber natürlich stehen überall in den Deckungen Fütterungen drin. Bei den Bedingungen sind die Fasane auf der Freifläche natürlich perfekt sichtbar für den Habicht.
 

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