Rückkehr zum Wehrdienst

Wie seht ihr zu einer Wiedereinführung der Wehrdienstes=

  • Ja, bin grundsätzlich dafür

    Stimmen: 196 81,3%
  • Nein, das braucht es heute nicht mehr

    Stimmen: 45 18,7%

  • Umfrageteilnehmer
    241
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Registriert
22 Okt 2007
Beiträge
1.688
Das die BW der Vor2000erJahre eine andere ist, als die heutige darüber müssen wir dich wohl nicht wirklich diskutieren, oder?
 
Registriert
20 Aug 2018
Beiträge
442
Du bist wahrscheinlich auch so ein heldenhafter Vaterlandsverteidiger. Zu meiner Zeit wussten die nicht wohin mit den Rekruten, die Schulkollegen, die damals aus Bequemlichkeitsgründen, Kriegsdienstverweiger machten länger und mussten eine mündliche Verhandlung über sich ergehen lassen, erzählten übereinstimmend alle vom ewigen Gammeldienst, egal bei welchem Truppenteil. Für alle waren die 15 Monate nur ein Hindernis um zeitnah eine Ausbildung zu beginnen die ihnen und unserer Gesellschaft zu dem Zeitpunkt mehr geholfen hätten.

Genau, denn ich dachte unsere Freiheit wird am Hindukusch verteidigt?

Die Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland ist das, was Aufgabe der Bundeswehr ist und jeder Soldat beim Gelöbnis gelobt. Er soll es tapfer tun und die Grenze zu heldenhaft ist sicher fließend.

Was ist so schlimm daran? Ich vermute, Du bist mit Habeck einer Meinung, aber dass Du diese haben darfst, verdankst Du auch zu einem gewissen Teil denen, die bereit sind, uns zu verteidigen.


Mir war es persönlich immer egal, ob jemand Wehr-, oder Ersatzdienst geleistet hat. Auch beim Zivildienst gab es Tätigkeiten, die weit entfernt waren vom „Ärsche putzen“. Auch die Mähr, dass der Zivildienst länger dauert und das dadurch ungerecht ist, stimmt nur teilweise.

Wenn man aber weder das eine- noch das andere getan hat und hier von der Bundeswehr schwadroniert wie eine Nonne vom Kinderkriegen, stößt mir das sehr sauer auf.


Die 15 Monate „Hindernis“ waren aber ja hinlänglich bekannt, kamen nicht überraschend und mussten in die Lebensplanung mit einbezogen werden, na und? Das ging ja allen jungen Männern so und ich denke auch damals wussten noch nicht alle, was sie nach dem Abitur machen wollten und waren froh, noch etwas Zeit zu haben um drüber nachzudenken.



Es war bis zum Ende des kalten Krieges sicher so, dass es viel Dientsposten/Verwendungen gab, die nur im Verteidigungsfall was zu tun gehabt hätten. Trotzdem mussten diese vorhanden sein, auch wenn das für die entsprechenden Wehrpflichtigen sicher nicht die große Erfüllung war. Aus Kostengründen konnte man auch nicht ständig Übungen durchführen, bei der dann jeder mal gefordert wurde.

Letztendlich kann man aber auch hier die Zeit sinnvoll nutzen. Der Historiker Sönke Neitzel berichtete, dass er während seiner Wehrpflicht an einer Tankstelle saß, auch nicht viel zu tun hatte, aber die Zeit zum Latein lernen nutze, was ihm bei seinem späteren Studium hilfreich war. Mein Vater hat in der Gemeinde wo er stationiert war mit Jagdhornblasen begonnen, hat dort jemand aus dem Ort kennengelernt, mit dem er bis heute freundschaftlich verbunden ist und der ihn immer noch zu Jagd einlädt. Es liegt also an jedem selbst, was man draus macht und auch das kann zur Persönlichkeitsbildung beitragen.

Meine Dienstzeit war sehr gefüllt mit Ausbildung und Übungsplatzaufenthalten, so dass die Rekruten immer froh waren, wenn mal „normaler Truppendienst“ anlag. Dadurch, dass die Dauer der Wehrpflicht immer verkürzt wurde, musste die Zeit intensiv genutzt werden, wobei es natürlich auch weiterhin Einheiten gab, die eine ruhige Kugel geschoben haben.

Jetzt vom Hörensagen Rückschlüsse zu ziehen, bzw. Behauptungen aufzustellen, ist genau das Niveau wie: „Jäger haben alle einen Dackel, sind ständig besoffen und knallen alles ab“.

Es war für Dich und die Bundeswehr aber sicher auch besser, dass Du nicht dort gewesen bist. Das wäre sicher eine Mischung aus Café Viereck und Code Red geworden (ohne dass ich so etwas gutheißen möchte).
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
10 Nov 2017
Beiträge
570
Ich denke mal, das die heutigen Wehrpflichtigen mit der "modernen Kriegsführung" besser zurecht kommen, als die, die schon seit längerer Zeit in der Reserve sind.
Was in den 70/80/90ziger usw. bei der BW gelernt wurde ( zumindest was die Grundausbildung angeht ) sollte & wird (?) beibehalten bleiben.
D.T.
Willst du damit sagen dass ich alt bin???!!! 😤☠️;)
 
Registriert
10 Jun 2009
Beiträge
1.751
Bin mir seit der Ukraine nicht mehr sicher ob Wehrpflichtige auf dem modernen Schlachtfeld überhaupt noch was verloren haben. Vielleicht sollte man eher in Drohnen und autonome Systeme investieren und das erforderliche Personal auf der Gamescom rekrutieren als die BW der 80er, 90er wiederzubeleben.

Ich denke, aus dem Ukraine Krieg können alle Armeen der Welt viel lernen. Die Wirkung von Drohnen und MANPADS kannte man vielleicht absehen, vermutlich aber nicht in der Breite, das aber auch Rohrartillerie wieder eine große Rolle spielen würde vermutlich nicht. Und gerade bei Drohen haben viele Jüngere vermutlich große Vorteile.

Und warum das dann nicht auch als Wehrpflichtige, auch in de Ukraine kämpfen längst nicht nur Berufssoldaten. Außerdem dürften in modernen Kriegen weit mehr Menschen hinter der Front als kämpfend eingesetzt werden, z.B. um Nachschub heranzuschaffen. Wenn ich mich richtig erinnere, waren schon im dritten Golfkrieg 2/3 der Soldaten nicht direkt an der Front, mag mich da aber täuschen.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
75.779
Wie ich schon erwähnte, alles Helden ohne die die Bundesrepublik längst untergegangen wäre.

Letztlich ist Bundeswehr wie alle Armeen der westlichen Welt ein Arbeitgeber für zwei Sorten, die die da Karriere machen können, meist Offiziere und diejenigen, die es gerne haben, daß ihnen jemand sagt was sie zu tun haben.
In Zeiten von hoher Arbeitslosigkeit steigen die Rekrutenzahlen, in Zeiten der Vollbeschäftigung sinken sie. Was sagt das über die Motivation der Rekruten? Genau.
Ich habe einen aktiven im Revier, vorher 3 Ausbildungen gemacht, war alles nix. Jetzt Bundeswehr.
 
Registriert
1 Aug 2013
Beiträge
442
Ich würde bitte "Wehrpflicht" nicht wörtlich nehmen, "Dienstpflicht" passt da schon besser.
Allerdings würde ich die Möglichkeiten, wo diese Dienstpflicht abgeleistet werden kann, sinnvoll beschränken wollen. Die Verteidigung eines Staates gegen äußere Bedrohung geschieht ja nicht nur an der "Kriegsfront" sondern auch an der "Heimatfront".
Bundeswehr wäre also die eine Möglichkeit, den Dienst zu leisten.
Andere wären z.B.:
Feuerwehr
THW
Ordnungsamt (oder wie immer man die zivile Ordnung aufrecht erhalten will)
Sanitätsdienst
etc.

Nicht dazuzählen würde ich die früher auch typischen Stellen für Zivis, wie z.B. Pfarramt, Sportverein, etc. (Nicht jeder Zivi wurde Altenpfleger oder Santäter)

Mein Sohn (nächstes Jahr Abi) meinte neulich, ob er vielleicht ein "freiwillig Wehrdienstleistender" werden könnte. Kannte ich nicht, klingt aber nicht schlecht (7 Monate kaserniert für Grundi, 5 Monate Wehrübungen über mehrere Jahre)
 
Registriert
21 Jan 2011
Beiträge
8.996
Die 15 Monate „Hindernis“ waren aber ja hinlänglich bekannt, kamen nicht überraschend und mussten in die Lebensplanung mit einbezogen werden, na und? Das ging ja allen jungen Männern so und ich denke auch damals wussten noch nicht alle, was sie nach dem Abitur machen wollten und waren froh, noch etwas Zeit zu haben um drüber nachzudenken.
Und wie vielen war der Wehrdienst ein Dorn im Auge?
Ich lese hier und im anderen Faden immer wieder "Leute aus ihrer bubbel holen und vermischen" zusammen mit Abi.
Es sind eben nicht nur Abiturienten eingezogen worden, sondern auch Leute, die zu dem Zeitpunkt schon im Berufsleben standen....
 
Registriert
6 Sep 2012
Beiträge
430
Natürlich,
und oft genug hat das gerade bei Berufstätigen, die schon länger im Beruf gearbeitet haben finanziell schwere Kost.
 
Registriert
18 Okt 2016
Beiträge
2.285
Und wie vielen war der Wehrdienst ein Dorn im Auge?
Ich lese hier und im anderen Faden immer wieder "Leute aus ihrer bubbel holen und vermischen" zusammen mit Abi.
Es sind eben nicht nur Abiturienten eingezogen worden, sondern auch Leute, die zu dem Zeitpunkt schon im Berufsleben standen....



Ich schätze mal allen, mich eingeschlossen. Trotzdem möchte ich die Zeit nicht missen.
Aber es war halt so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
23 Jan 2024
Beiträge
98
Eine Wehrpflicht würde es doch bei der politischen Diskussion gar nicht geben, wenn dann nur eine Dienstpflicht. Und bei der Demographie und den Problemen, die wir aktuell unseren Jungen hinterlassen ist es eine Frechheit sie als schlechtbezahlte Lückenfüller in den Sozial- & Pflegesystemen einzusetzen (was m.E. die Hauptmotivation ist) anstatt sie sich qualifizieren und produktivere Tätigkeiten, die sie gerne ausüben wollen, verfolgen zu lassen. Es fällt auf, dass besonders die Altern fordern die Jungen sollten doch mal was für die Gesellschaft tun... .
Eine reine Wehrpflicht ohne Ausnahmen und Alternativen für alle Männer, so 6 Monate Grundausbildung und dann bis 35 Jahre Reservistentum mit jährlichen Übungen, fände ich gut.

PS: Dienstpflicht für kinderlose (Früh-)Rentner?
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
130
Zurzeit aktive Gäste
328
Besucher gesamt
458
Oben