Schwarzwild 2023/24

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Bei uns im Revier nicht. Wir hatten voriges JJ Jahr kaum Schäden und im laufenden genau null. Die letzte Sau hab ich im März erlegt. Sind immer wieder mal welche auf der Kamera, aber keine "richtigen" Rotten.
 
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7 Jan 2017
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Hat eigentlich noch jemand solche Schweineprobleme wie ich? 😪

Gestern um halb 3 zwei Frischlingskeiler mit 33 und 40kg.
Gerade nen ÜLK mit 60kg um 2:50 Uhr aus einer Rotte mit 15 Sauen...

Ich werd verrückt... meine Wiesen sehen aus... aufm Weizen sind se... eieieiei...

Hoffe mein Landwirt ist gnädig und lässt mich im Frühjahr noch die Schäden schließen und bissel ansäen... wär günstiger als bezahlen 😅


Waidmannsheil
Musst du mal ne Drückjagd machen 🤣
 
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16 Mrz 2011
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Hat eigentlich noch jemand solche Schweineprobleme wie ich? 😪

Gestern um halb 3 zwei Frischlingskeiler mit 33 und 40kg.
Gerade nen ÜLK mit 60kg um 2:50 Uhr aus einer Rotte mit 15 Sauen...

Ich werd verrückt... meine Wiesen sehen aus... aufm Weizen sind se... eieieiei...

Hoffe mein Landwirt ist gnädig und lässt mich im Frühjahr noch die Schäden schließen und bissel ansäen... wär günstiger als bezahlen 😅


Waidmannsheil
Wie sieht es bei deinen Nachbarn aus ?
Ich habe meine Sauen in drei Jahren mehr als halbiert , da ging das Gejammer bei den Nachbarn los ,sind keine mehr da.
Die schießen fast keine und nun sind es wieder viele. 😁😁
Ist also nicht nur bei dir so.
Ist ein Erlegerfaden also genug dazu von mir.

Gruß Seppel
 
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6 Aug 2019
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Hat eigentlich noch jemand solche Schweineprobleme wie ich? 😪

Gestern um halb 3 zwei Frischlingskeiler mit 33 und 40kg.
Gerade nen ÜLK mit 60kg um 2:50 Uhr aus einer Rotte mit 15 Sauen...

Ich werd verrückt... meine Wiesen sehen aus... aufm Weizen sind se... eieieiei...

Hoffe mein Landwirt ist gnädig und lässt mich im Frühjahr noch die Schäden schließen und bissel ansäen... wär günstiger als bezahlen 😅


Waidmannsheil
Deine Probleme hätte ich gerne, bei uns sind die Schweine seit ca 1,5 Jahren weg. Mein Pächter ist froh ohne Schäden.kann ich auch verstehen.Ich vermisse sie ein wenig....
 
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Gestern Nacht gemeinsam mit einem sehr guten Freund der frisch seinen Jagdschein bestanden hat rausgegangen.
Die Schweine haben verstärkt Schäden auf den Grünflächen bei uns im Revier verursacht, also da hin.

Nach etwa 2 Stunden auf einer schönen Kanzel mit super Übersicht konnten wir eine Rotte ausmachen und nach kurzer Beobachtungsphase entschlossen wir uns die Rotte anzugehen.
Unter ständiger Beobachtung der Schweine pirschten wir sie weiter an, zwischendurch sprangen sie sogar ab, kamen dann aber wieder raus.

Nach dem Erreichen einer geeigneten Position den weihnachtlich aquirierten Zielstock von Blaser aufgestellt und eingerichtet.
Ohne Werbung machen zu wollen, die Auflage ist super und in meinen Augen ein deutliche Verbesserung zum Primos Triggerstick (Klar, ist ja auch Zweipunkt)

Währenddessen zogen die Schweine weiter, munter brechend, auf uns zu.
Konkret handelte es sich um drei Schweine der 20-30kg Klasse und eine deutlich größere Bache.

Auf 60 Meter beschoss ich nach ein paar Minuten die mittlere der 3 geringeren Sauen durch mein Hik TH35PC,
Die Sau fiel im Feuer, schlegelte noch kurz von blieb am Platz liegen.

Die anderen Stücke konnten den (gedämpften) Schuss räumlich scheinbar nicht richtig zuordnen und flüchteten in 3-5 Meter Abstand an uns vorbei gen Wald.
Für uns zwei Jungjäger natürlich nochmal ein guter Adrenalinschub.

Nach einer kurzen Zeit an das Stück herangetreten, leider kein "tolles" Erlegerbild gemacht, da ist mein Jagdfieber noch zu hoch für also muss ein "Stimmungsbild" eher herhalten gerade.
signal-2024-01-06-025257_003.jpeg
Zusammenfassend für diejenigen die lieber kurze Fakten

~25kg Frischlingsbache auf 60m
.308 S+B SP180grns
Hik Th35PC
 
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Ich freue mich über alle Beiträge von meinen Jungjägerkollegen und lese diese immer mit viel Begeisterung. Jetzt ist es endlich soweit und ich kann auch mal ein Erlebnis teilen:

Am Sonntag bin ich als Jagdgast im Revier eines Freundes gewesen. Zunächst saßen wir am Nachmittag getrennt an zwei verschiedenen Punkten auf Rehwild. Mein Freund hatte Erfolg mit einem Kitz, bei mir kam das Rehwild erst um 17.30 Uhr auf die Fläche und war aufgrund des seit fünf Minuten vorher zu Ende gegangenen Büchsenlichts für mich nicht mehr frei (und aufgrund der Lichtverhältnisse auch nicht mehr zu 100% ansprechbar).

Zu meiner Freude fragte mich mein Freund, ob wir noch einen abendlichen Ansitz auf Sauen an einem anderen Punkt im Revier gemeinsam bestreiten wollen. Ich sagte zu und kurze Zeit später saßen wir gemeinsam auf einer Kanzel an einer Kirrung an. Die Stunden vergingen ohne großartigen Anblick. Mehr als ein Fuchs war nicht drin.

Wir hatten uns zwischenzeitig darauf geeinigt, das ich bei passender Gelegenheit schieße und mein Freund erst bei schwierigeren Verhältnissen übernimmt. Warum? Weil ich mir vorgenommen habe, meinen ersten Winter als Jungjäger ohne Nachtsicht und Wärmebild zu jagen. Einerseits aus Budgetgründen, andererseits aber auch aus Neugier. Ich möchte wissen, wie die Jagd ohne die Technik gewesen ist. Die Verhältnisse dafür waren an besagtem Abend ausreichend, da es tagsüber geschneit hatte und dementsprechend Nachts noch ausreichend Möglichkeit zur einwandfreien Ansprache einer Sau auf der beschneiten Fläche der Kirrung vorhanden war. Mein Freund hätte ansonsten jederzeit mit Wärmebildhandgerät und Nachtsichtaufsatz eingreifen können.

Ca. drei Stunden nachdem wir die Kanzel bezogen haben hörte ich ein Geräusch, sah auf und konnte sofort die Umrisse einer Sau auf dem Wildacker rund 50m vor uns ausmachen. Ich vergewisserte mich kurz durch einen Blick durch mein Fernglas und machte mich und meine Waffe bereit. Mein Freund konnte mit seinem Wärmebildgerät nicht nur sehr gut die Sau beobachten, sondern auch in den Bestand schauen, ob noch weitere Sauen folgen. Sie war und blieb alleine.

Zunächst zog die Sau über den Wildacker und durchstöberte den Mais, den kurze Zeit vorher ein Waschbär dort verteilt hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand Sie genau ein einziges mal kurz für einige Sekunden breit, allerdings mit der unteren Körperhälfte hinter einer kurzen Bepflanzung. Für mich war ohne Blick auf die Läufe nicht zu 100% auszumachen, wo mein Haltepunkt sein sollte. Ich wollte direkt hinter die Läufe und somit hinter das Blatt schießen.

So zog die Sau spitz von uns weg zur eigentlichen Kirrung, die aus mehreren Kirr-Stellen besteht. Sie suchte die einzelnen Futterstellen ab und hat es stets hinbekommen, nicht gut für einen Schuss zu stehen. Mein Freund fragte zwischendurch, ob er seine Waffe bereit machen soll. Ich konnte aber weiterhin sehr gut sehen und habe bei zunehmender Distanz die Vergrößerung an der Optik hochgedreht. Ein sauberer Schuss, bei dem ich mich sicher gefühlt habe, erschien mir zu 100% möglich und so bat ich ihn, es mich versuchen zu lassen.

Insgesamt gibt es an der Kirrung vier Stellen, an denen Mais liegt. Die Sau zog von einer Steller weiter zur nächsten und stand jedes Mal spitz oder jedenfalls stets nicht richtig breit und mein Freund sagte nach rund zehn Minuten, dass jetzt die letzte Maisladung kommt und dass die Sau danach weg ist. Ich soll nur schießen, wenn ich mich sicher fühle und wenn die Sau 100%ig gut steht. Aber dann sollte es schnell gehen oder der Finger gerade bleiben.

Ich drehte die Vergrößerung am ZF inzwischen voll auf, konnte die Sau damit aber weiterhin sehr gut erkennen. Zusätzlich haben wir uns regelmäßig zwischendurch ausgetauscht, um zu testen, ob ich die Position einwandfrei erkennen kann: "Haupt Links", "Jetzt steht Sie spitz mit den Hinterläufen zu uns", "Haupt jetzt leicht rechts" etc. - so wusste ich, dass ich richtig erkenne.

Dann wurde es wie gesagt eng. Die letzte Ladung Mais wurde angegangen und mein Freund sagte, dass Sie breit und perfekt für einen Schuss steht. Ich konnte das genauso erkennen, gehe an den Vorderläufen hoch bis etwas über Mitte des sichtbaren Torsos (Die Winterschwarte hängt ja länger als der eigentliche Torso, deswegen werden Sauen auch gerne mal im Winter "unterschossen") und lasse fliegen.

Mein Freund sieht durch seine Wärmebildkamera, dass die Sau ohne zu Zeichnen die Flucht antritt und 5 Sekunden später nicht mehr auszumachen ist. Wir warten rund 15 Minuten, baumen ab und treten die Suche nach Pirschzeichen an. Trotz Schnee, 2x Stirnlampe, 2x Taschenlampe, 1x Wärmebildhandgerät und 1x Schweißlampe finden wir nicht einen einzigen Tropfen Schweiß oder den Wildkörper irgendwo im näheren Umkreis liegen.

Mein Freund zweifelt inzwischen, ob ich tatsächlich getroffen habe und nicht ggf. "unterschossen" habe. Ich zweifelte nicht an meinem Haltpunkt, aber sehr wohl an der Präzision meiner Waffe. Auf dem Schießstand gab es keine Probleme, aber das war mein erster Schuss mit dieser Waffe im Revier. Wohlgemerkt auf letztendlich 120m in der Nacht ohne Mond (aber mit Schnee). Ich versicherte, dass ich nach meinem Empfinden nicht zu tief gehalten habe. Nach rd. einer Stunde Suche auf einem kleinflächigen Bereich (ich kenne da nun jeden Stein und jedes Maiskorn persönlich mit Namen... :)) haben wir abgebrochen und uns entschieden, den Nachsucheführer zu kontaktieren.

Die Nacht war ziemlich arm an Schlaf. Für mich war das als Schütze ja neu. Ich hatte schon einige Ansitze bei Nacht als Zuschauer mitgemacht und auch Nachsuchen erlebt. Als Schütze ist das aber nochmal etwas ganz anderes. Das Gefühl und die Zweifel werde ich nie vergessen!

Am nächsten Morgen nach wenig Schlaf und viel Kaffee um 9.00 Uhr war treffen an der Kanzel mit meinem Freund, dem Nachsucheführer sowie 2x BGS und 1x Deutsch Drahthaar. Wir führten ihn zum Anschuss, mein Freund beschrieb die Fluchtfährte und dann ließen wir den Nachsucheführer mit seinen Hunden machen. Es dauerte keine zwei Minuten, da knarzte es schon durchs Funkgerät:

PXL_20240108_083206407.jpg

"Sau tot!"

Was soll ich sagen? Ich war sehr erleichtert. Die Sau lag 15m weit weg von der Stelle, wo wir unsere eigene Suche in der Nacht zuvor abgebrochen haben. Der Schuss lag hinterm Blatt in der Kammer, saubere Austrittswunde und kein einziger Tropfen Schweiß. Der BGS hat nicht ein einziges mal Schweiß angezeigt, bestätigte uns der Nachsucheführer.

Leider lag die Sau (die wir inzwischen als Keiler mit rd. 50kg ansprechen konnten) die ganze Nacht und hatte schon Besuch vom Fuchs erhalten. Eine Verwertung in unserer Küche findet daher nicht mehr statt. Aber:

1. Das Tier hat nicht gelitten und lag vermutlich weniger als eine Minute nach dem Schuss,
2. meine Waffe schießt wie erwartet präzise,
3. ich habe einmal diverse Gefühlswelten durchlebt - zum Glück mit einem "Happy End".
4. Bonuserkenntnis: Jagd ohne Hund ist Schund!!! :)

Zusatzinfos:
Kaliber .308 Win
RWS Evo Green Teilzerleger
Optik ist ein Zeiss HT Victory 3-12x56

Viele Grüße und Waidmannsheil an alle Leser
 
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24 Mai 2019
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Ich freue mich über alle Beiträge von meinen Jungjägerkollegen und lese diese immer mit viel Begeisterung. Jetzt ist es endlich soweit und ich kann auch mal ein Erlebnis teilen:

Am Sonntag bin ich als Jagdgast im Revier eines Freundes gewesen. Zunächst saßen wir am Nachmittag getrennt an zwei verschiedenen Punkten auf Rehwild. Mein Freund hatte Erfolg mit einem Kitz, bei mir kam das Rehwild erst um 17.30 Uhr auf die Fläche und war aufgrund des seit fünf Minuten vorher zu Ende gegangenen Büchsenlichts für mich nicht mehr frei (und aufgrund der Lichtverhältnisse auch nicht mehr zu 100% ansprechbar).

Zu meiner Freude fragte mich mein Freund, ob wir noch einen abendlichen Ansitz auf Sauen an einem anderen Punkt im Revier gemeinsam bestreiten wollen. Ich sagte zu und kurze Zeit später saßen wir gemeinsam auf einer Kanzel an einer Kirrung an. Die Stunden vergingen ohne großartigen Anblick. Mehr als ein Fuchs war nicht drin.

Wir hatten uns zwischenzeitig darauf geeinigt, das ich bei passender Gelegenheit schieße und mein Freund erst bei schwierigeren Verhältnissen übernimmt. Warum? Weil ich mir vorgenommen habe, meinen ersten Winter als Jungjäger ohne Nachtsicht und Wärmebild zu jagen. Einerseits aus Budgetgründen, andererseits aber auch aus Neugier. Ich möchte wissen, wie die Jagd ohne die Technik gewesen ist. Die Verhältnisse dafür waren an besagtem Abend ausreichend, da es tagsüber geschneit hatte und dementsprechend Nachts noch ausreichend Möglichkeit zur einwandfreien Ansprache einer Sau auf der beschneiten Fläche der Kirrung vorhanden war. Mein Freund hätte ansonsten jederzeit mit Wärmebildhandgerät und Nachtsichtaufsatz eingreifen können.

Ca. drei Stunden nachdem wir die Kanzel bezogen haben hörte ich ein Geräusch, sah auf und konnte sofort die Umrisse einer Sau auf dem Wildacker rund 50m vor uns ausmachen. Ich vergewisserte mich kurz durch einen Blick durch mein Fernglas und machte mich und meine Waffe bereit. Mein Freund konnte mit seinem Wärmebildgerät nicht nur sehr gut die Sau beobachten, sondern auch in den Bestand schauen, ob noch weitere Sauen folgen. Sie war und blieb alleine.

Zunächst zog die Sau über den Wildacker und durchstöberte den Mais, den kurze Zeit vorher ein Waschbär dort verteilt hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand Sie genau ein einziges mal kurz für einige Sekunden breit, allerdings mit der unteren Körperhälfte hinter einer kurzen Bepflanzung. Für mich war ohne Blick auf die Läufe nicht zu 100% auszumachen, wo mein Haltepunkt sein sollte. Ich wollte direkt hinter die Läufe und somit hinter das Blatt schießen.

So zog die Sau spitz von uns weg zur eigentlichen Kirrung, die aus mehreren Kirr-Stellen besteht. Sie suchte die einzelnen Futterstellen ab und hat es stets hinbekommen, nicht gut für einen Schuss zu stehen. Mein Freund fragte zwischendurch, ob er seine Waffe bereit machen soll. Ich konnte aber weiterhin sehr gut sehen und habe bei zunehmender Distanz die Vergrößerung an der Optik hochgedreht. Ein sauberer Schuss, bei dem ich mich sicher gefühlt habe, erschien mir zu 100% möglich und so bat ich ihn, es mich versuchen zu lassen.

Insgesamt gibt es an der Kirrung vier Stellen, an denen Mais liegt. Die Sau zog von einer Steller weiter zur nächsten und stand jedes Mal spitz oder jedenfalls stets nicht richtig breit und mein Freund sagte nach rund zehn Minuten, dass jetzt die letzte Maisladung kommt und dass die Sau danach weg ist. Ich soll nur schießen, wenn ich mich sicher fühle und wenn die Sau 100%ig gut steht. Aber dann sollte es schnell gehen oder der Finger gerade bleiben.

Ich drehte die Vergrößerung am ZF inzwischen voll auf, konnte die Sau damit aber weiterhin sehr gut erkennen. Zusätzlich haben wir uns regelmäßig zwischendurch ausgetauscht, um zu testen, ob ich die Position einwandfrei erkennen kann: "Haupt Links", "Jetzt steht Sie spitz mit den Hinterläufen zu uns", "Haupt jetzt leicht rechts" etc. - so wusste ich, dass ich richtig erkenne.

Dann wurde es wie gesagt eng. Die letzte Ladung Mais wurde angegangen und mein Freund sagte, dass Sie breit und perfekt für einen Schuss steht. Ich konnte das genauso erkennen, gehe an den Vorderläufen hoch bis etwas über Mitte des sichtbaren Torsos (Die Winterschwarte hängt ja länger als der eigentliche Torso, deswegen werden Sauen auch gerne mal im Winter "unterschossen") und lasse fliegen.

Mein Freund sieht durch seine Wärmebildkamera, dass die Sau ohne zu Zeichnen die Flucht antritt und 5 Sekunden später nicht mehr auszumachen ist. Wir warten rund 15 Minuten, baumen ab und treten die Suche nach Pirschzeichen an. Trotz Schnee, 2x Stirnlampe, 2x Taschenlampe, 1x Wärmebildhandgerät und 1x Schweißlampe finden wir nicht einen einzigen Tropfen Schweiß oder den Wildkörper irgendwo im näheren Umkreis liegen.

Mein Freund zweifelt inzwischen, ob ich tatsächlich getroffen habe und nicht ggf. "unterschossen" habe. Ich zweifelte nicht an meinem Haltpunkt, aber sehr wohl an der Präzision meiner Waffe. Auf dem Schießstand gab es keine Probleme, aber das war mein erster Schuss mit dieser Waffe im Revier. Wohlgemerkt auf letztendlich 120m in der Nacht ohne Mond (aber mit Schnee). Ich versicherte, dass ich nach meinem Empfinden nicht zu tief gehalten habe. Nach rd. einer Stunde Suche auf einem kleinflächigen Bereich (ich kenne da nun jeden Stein und jedes Maiskorn persönlich mit Namen... :)) haben wir abgebrochen und uns entschieden, den Nachsucheführer zu kontaktieren.

Die Nacht war ziemlich arm an Schlaf. Für mich war das als Schütze ja neu. Ich hatte schon einige Ansitze bei Nacht als Zuschauer mitgemacht und auch Nachsuchen erlebt. Als Schütze ist das aber nochmal etwas ganz anderes. Das Gefühl und die Zweifel werde ich nie vergessen!

Am nächsten Morgen nach wenig Schlaf und viel Kaffee um 9.00 Uhr war treffen an der Kanzel mit meinem Freund, dem Nachsucheführer sowie 2x BGS und 1x Deutsch Drahthaar. Wir führten ihn zum Anschuss, mein Freund beschrieb die Fluchtfährte und dann ließen wir den Nachsucheführer mit seinen Hunden machen. Es dauerte keine zwei Minuten, da knarzte es schon durchs Funkgerät:

Anhang anzeigen 243281

"Sau tot!"

Was soll ich sagen? Ich war sehr erleichtert. Die Sau lag 15m weit weg von der Stelle, wo wir unsere eigene Suche in der Nacht zuvor abgebrochen haben. Der Schuss lag hinterm Blatt in der Kammer, saubere Austrittswunde und kein einziger Tropfen Schweiß. Der BGS hat nicht ein einziges mal Schweiß angezeigt, bestätigte uns der Nachsucheführer.

Leider lag die Sau (die wir inzwischen als Keiler mit rd. 50kg ansprechen konnten) die ganze Nacht und hatte schon Besuch vom Fuchs erhalten. Eine Verwertung in unserer Küche findet daher nicht mehr statt. Aber:

1. Das Tier hat nicht gelitten und lag vermutlich weniger als eine Minute nach dem Schuss,
2. meine Waffe schießt wie erwartet präzise,
3. ich habe einmal diverse Gefühlswelten durchlebt - zum Glück mit einem "Happy End".
4. Bonuserkenntnis: Jagd ohne Hund ist Schund!!! :)

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Kaliber .308 Win
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Optik ist ein Zeiss HT Victory 3-12x56

Viele Grüße und Waidmannsheil an alle Leser
Waidmannsheil zur ersten Sau...!
...ein gute gemeinsame Aktion unter Freunden.

(ad Fuchs:
Angefressene Stelle großzügig ausschneiden und den Rest des Wildbrets für Eigenbedarf verwerten !
Es war doch wohl eine kalte Nacht...!)
 
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z/7

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Sau doch eh nur durchgekocht.

Wo es Becquerel hat, ist das natürlich was anderes.
 
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verwerten oder nicht sei jedem selbst überlassen, aber es war genau richtig nicht in der dunklen Nacht weiter hinter einer Sau herzusteigen, von der niemand genau weiß, wie mobil oder eben nicht sie ist. Nicht machen. Ist keine Sau wert.
 
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10 Nov 2007
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verwerten oder nicht sei jedem selbst überlassen, aber es war genau richtig nicht in der dunklen Nacht weiter hinter einer Sau herzusteigen, von der niemand genau weiß, wie mobil oder eben nicht sie ist. Nicht machen. Ist keine Sau wert.
ich hatte vor zwei Jahren auch eine solche Serie, drei Sauen. Alle im Umkreis von 30 Metern gelegen, aber in der Dunkelheit nicht zu finden. Ich hatte einmal das "Vergnügen" mit einem 20 Kilo Frischling, der wenig begeistert davon war, daß ich ihn beschossen hab. Ich kann euch sagen, war nicht gut. Seitdem nie wieder irgendwelche Experimente. Vom Ansitz, an der Kirre. Dahin schießen, wo es sofort dunkel ist. Bei einer Sau die Mais vom Boden aufsammelt, sollte das gehen. Mit Nachtkucktechnik noch mehr.
 

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