Sind Jäger die wahren und einzigen Naturschützer?

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Ihr könnt mich nach diesem Artikel steinigen, teeren und federn. Aber wenn ich hier im Forum so lese, dann bekommt man den Eindruck, daß die Jäger die einzigen und wahren Naturschützer sind.
Tut mir leid, aber ich kann das so nicht akzeptieren.

Die Jägerprüfung als „Grünes Abitur“ zu bezeichnen halte ich für reichlich übertrieben. Die dort gelehrten Inhalte außerhalb der Jagd sind allenfalls ein reinschnuppern. Dazu noch sehr abhängig von Bundesland zu Bundesland und vom Kurs. Das schließt natürlich nicht aus, daß es hervorragende Kenner darunter gibt. Aber die Masse ist eher weniger interessiert und es ist halt ein muß.

Ich kann natürlich nur von dem Umfeld ausgehen, das ich kenne. Aber da hört der Naturschutz der Jäger auf, wo die Maßnahme nicht auch jagdlichen Zwecken dient und relativ einfach und ohne Streit einzuleiten war.
Heckenpflanzungen die gelegentlich von jagdlicher Seite vorgenommen werden, nett und gut. Aber eher die Ausnahme. Mehr ist ja von der Sache Jagd auch nicht zu verlangen. Man kann nicht alles machen. Aber man sollte sich dann auch nicht als den einzigen und wahren Naturschützer darstellen.
Wo bleibt und blieb denn die Jägerschaft wenn es mal um Probleme geht. Man hält sich meist bedeckt. Klar man will ja auch wieder die Pacht bekommen oder sagt was solls, in ein, zwei Jahren hör ich hier dann auf. Als Jäger kann man doch kaum wirklich brisante Themen groß angehen, ohne daß es zum Zwist mit den Verpächtern kommt.

Wenn die Jagd sich so eng mit der Landwirtschaft stellt, dann unterstützt sie damit zwar den Hauptteil ihrer Verpächter, aber auch den Hauptverursacher vieler Niederwildprobleme.
Das soll nicht gegen den einzelnen Landwirt gehen. Der kämpft sowieso schon ums Überleben und die meisten sehen sehr wohl, daß sie mit der intensiven Wirtschaft weder Ihrem Boden noch der Gesamtheit der Natur einen guten Dienst erweisen. Sind aber gezwungen so zu wirtschaften oder zu verschwinden.

Meiner Ansicht kann die Jägerschaft die vielfältigen Aufgaben des Naturschutzes gar nicht voll übernehmen. Was man versäumt hat, ist ganz einfach eine Mitarbeit vor Ort.
Anstatt die Führerschaft des Naturschutzes zu übernehmen, übt sich sowohl ein großer Teil der örtlichen Jägerschaft als auch deren Verbände in absoluter Gegnerschaft darin. Eine totale und fatale Fehlentwicklung wie ich meine. Dem BUND stand jahrelang ein Jäger als Vorstand vor. Hätte man hier eingehakt und rechtzeitig deren Ressourcen genutzt, auch für die jagdlichen Belange und Biotope, dann stünden wir heute besser da und dieser Verband wäre wahrscheinlich nicht auf der Gegenseite.

Das nützt zwar der derzeitigen Diskussion wenig, aber ich mußte das doch mal loswerden, in einem Kreis, der sich, so wie es sich oft anhört, als der einzig wahre betrachtet. Vielleicht regt das doch den einen oder anderen an, mal über die Rolle der Jagd von einem anderen Standpunkt aus zu sehen.
Für mich gehört Naturschutz zur Jagd und die Jagd zum Naturschutz. Beides gehört zusammen.
Wenn wir uns als reine Nutzer betrachten, dann find ich es schon seltsam, wenn Unsummen für die Pacht bezahlt werden. Nutzer bedeutet wohl einen Nutzen daraus ziehen. Wenn unser Freund Rugen eine Wiese nutzt, dann zahlt er dafür auch keine 2000DM/ha sondern nur soviel das es sich lohnt. Damit sind wir sicher auch keine reinen Nutzer.

Das es bei den Naturschutzverbänden aus meiner Sicht ebenfalls zu total falschen Entwicklungen kam bzw. kommt ist außer Frage. Aber das zu diskutieren ist nicht hier der Platz. Hier geht es um uns und unsere Fehler.

So und jetzt schlagt mal los.
 
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Original erstellt von Sauenjäger:
Ihr könnt mich nach diesem Artikel steinigen, teeren und federn. Aber wenn ich hier im Forum so lese, dann bekommt man den Eindruck, daß die Jäger die einzigen und wahren Naturschützer sind.
Tut mir leid, aber ich kann das so nicht akzeptieren.



Musst Du ja auch nicht.
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Wie findest Du meine folgende Interpretation:

1. *Naturverbraucher*: Menschen, die so dumm sind, dass sie nicht nachhaltig wirtschaften und sog. Raubbau betreiben.


2. *Naturschützer*: Menschen, die gar nicht wirtschaften, sondern nur versuchen, die Schadwirkung von (1) zu kompensieren, was ja auch wirklich löblich ist, jedoch i.d.R. weder satt noch glücklich macht.


3. *Naturnutzer*: Praktizierende Naturschützer, die so nachhaltig und verantwortungsvoll wirtschaften, dass es der reinen Naturschützer (2) gar nicht bedarf.

(Jäger sollten sich zu (3) zählen!)


Im richtigen Leben ist also der Typ(2) vom Typ(1) dadurch abhängig, dass dieser ihm die Daseinsberechtigung und Typ(3) die Lebensgrundlage verschafft.

Also irgendwie ein Scheissleben.
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Mir reicht es jedenfalls, dass ich in der Jagd eine Form der Naturnutzung gefunden habe, die offenbar nachhaltig so naturverträglich ist, ...


....na bitte, sag' ich doch.
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basti,
Typ(3)
 
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stimme Basti voll und ganz zu
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die Kategorien sind wohlüberlegt und jeder Jäger sollte sich zu der dritten zählen.

Waihei, Alex
 

Jan

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Also alle so daher reden würden wie Du haben wir schon verloren.
Ok, sicher sind wir Jäger nicht die einzigen "richtigen" Naturschützer aber wenn man sich zum Beispiel in der neuen Wild und Hund die Vorschläge für eine Novellierung des BJG von verschiedenen Naturschutzverbänden anschaut, dann merkt man ziemlich schnell, dass die, die Weissheit, zumindest was die Natur betrifft, auch nicht mit Löffeln gefressen haben.
Am "vernünftigsten" ist da zwar noch der WWF aber auch dort lassen sich ein paar nicht so tolle Forderungen wiederfinden.
Die anderen dort aufgeführten Verbände kann man jedoch als völlig uninformiert und idiologisch abstempeln.
Ich denke einfach, das wir Jäger, die eine 8 Monatige Ausbildung über Zusammenhänge in der Natur genossen haben, mit Sicherheit besser informiert sind und wesentlich mehr Fachwissen besitzen als die meisten anderen Naturschützer oder die, die meinen welche zu sein! Und das unterscheidet uns von neunmalklugen Besserwissern und Idiologen.

Waidmannsheil
Jan
 
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Servus,
ich sehe die Jäger nicht als die einzigen Naturschützer, auch wenn dies vielleicht in der einen oder anderen Form in unserem Forum so rüber kommt.
Vielmehr wird umgekehrt ein Schuh daraus: Wir sollen aus ideologischen Gründen auf einmal keine Naturschützer mehr sein, obwohl in der Jägerprüfung gerade dieser Bereich intensiv gelehrt und geprüft wird.
Und darüber kann man dann ganz schön knatschig werden ...

WH
Christian

[Dieser Beitrag wurde von Christian H am 06. Juni 2001 editiert.]
 
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Tach basti,

ich finde deine Interpretation als recht plakativ formuliert, der Problematik jedoch nicht unbedingt gerecht werdend.

Wenn ich trotzdem deine Klassifizieriung mal aufgreifen und es auf den Punkt bringen darf:

Die Klasse 2 kümmert sich um die Klasse 1 und die Klasse 3 kümmert sich ausschließlich um sich selbst bzw. den Mikrokosmos Jagdrevier.
Oder wie sieht der Einfluß der Klasse 3 auf Klasse 1 in der Praxis denn aus?

Von glorreichen Einzelfällen abgesehen gibt es einen solchen nicht.

Insofer bedarf es der reinen Naturschützer sehr wohl, oder kann sich jemand vorstellen wie der von uns so geliebte Wald aussehen würde, wenn es die von uns, der Jägerschaft, so angefeindeten "Grünen" in den 80ern, als niemand was von Waldsterben und CO2-Ausstoß hören wollte, nicht in die Parlamente geschafft hätten?

Streß und Ungemach gibt´s, wenn sich die Klasse 2 genötigt sieht, sich mit Klasse 3 (das sind wir) auseinandersetzten zu müssen, wohlbemerkt überflüssigerweise, denn Arbeit gibt´s anderswo genug..

Die Annahme, dass wir, die Naturnutzer, also einen bereichsübergreifenden und flächendeckenden Naturschutz praktizieren bzw. gewährleisten und somit den "konventionellen" Naturschützer überflüssig machen, halte ich für unzutreffend und anmaßend.

Ich will das hier nicht vertiefen, aber die Initialzündung für gesellschaftlich verwurzelten Umweltschutz, und davon kann mann heute um Gegensatz zu den vergangenen Dekaden sprechen, kam von den anderen "Grünen". Denen ich weiß Gott politisch nicht nahe stehe, trotzdem sehne ich das Dosenpfand herbei.

Im Übrigen kann ich mich den Ausführungen von Sauenjäger inhaltlich anschließen.

In diesem Sinne...


------------------
wmh
Wutach

FWR, ich bin drin...
 
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Horrido,

nun kommt ja die Diskussion, die ich mir unter "Warum jagen wir?" gewünscht hatte doch noch in Gange.

Damit hier endlich einer gesteinigt und geteert wird: Jäger sind reine Zufallsnaturschützer! Dein einzige Grund, warum wir die Natur schützen, ist der Schutz/die Unterstützung des Wildes, damit wir am Ende weiter jagen können!!!

Sein wir doch mal ehrlich:
Warum die Wildwiese? Für das Wild! Wenn es ausserdem noch ein ein paar Schmetterlingen hilft, ok!

Wer hat schon einmal einen Jäger gesehen, der vor der Heuernte irgenwelche Schmettelingslarven von der Wiese sammelt, um sie zu schützen...ich mache das nur mit Rehkitzen!

Dennoch: Die Jagd nützt der Natur...ob mit Absicht oder als Nebenprodukt, bleibt dabei egal. Die Jagd schadet nicht (ausser dem einzelnen erlegten Stück natürlich)...und damit ist es auch gut!

Ich bin der Meinng, dass wir wesentlich weniger "Feinde" hätten, wenn wir das ehrlich sagen würden. Wer soll und denn glauben, dass wir nur jagen, Pacht zahlen etc., um den großen Brachvogel zu schützen? Wenn man uns das nicht glaubt, wir es aber immer weiter behaupten, dann gilt leider "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht!"

Tortzdem stimmt es: Jäger haben oft mehr Ahnung von der Natur als ein x-belliebiges Mitglied in einem anderen Naturschutzverband...

Also: Steinigt mich!

Waidmannsheil...auch ja, am Rande: Ich bin begeisterter Jäger seit vielen Jahren...auch wenn es mir jetzt keiner mehr glauben mag!

Viele Grüße

Thorsten
 
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Wir sind sicherlich nicht die einzig wahren Naturschützer, jedoch sind wir besser sugebildet als manche Leute die sich Naturschützer nennen.
Es gibt auf jeden Fall bessere Naturschützer, die sind aber meist sehr spezialisiert (Biologen usw).
Der Vorteil des Jägers ist sein Algemeinwissen über die Natur. Er weiß von jedem etwas. auf diese Weise kann er auch nur indirekt helfen, da er sich nicht auf eine Tierart spezialisiert hat.
Sicher vor dem Natuschutz steht immer die Jagd. Niemand wird auf die Idee kommen Schmetterlinge zu schützen, weil einfach kein nutzen darin besteht. Jäger unterstützen jedoch auch Arten, die sie nicht jagen dürfen (Rebhuhn, gewisse Greife). Sie helfen auch vielen Arten indirekt, wie Th.Threde schon gesagt hat.

Das Problem ist, daß die Maßnahmen der Jäger den tieren mehr helfen als die Aktionen macher sogenannter "Naturschützer". Der Jäger macht aktiv etwas, der Naturschützer nur passiv. Der Ns beobachtet die tiere, sperrt bereiche und macht unsinnige Vorschriften.
Der Jäger ist einfach naturnäher.
 
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Original erstellt von Th.Trede:
nun kommt ja die Diskussion, die ich mir unter "Warum jagen wir?" gewünscht hatte doch noch in Gange.



ach Thorsten......
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Damit hier endlich einer gesteinigt und geteert wird: Jäger sind reine Zufallsnaturschützer!


Na und ? Das beeindruckt mich weder positiv noch negativ.



Dein einzige Grund, warum wir die Natur schützen, ist der Schutz/die Unterstützung des Wildes, damit wir am Ende weiter jagen können!!!


Ja und ?
Genau das ist es doch, was beim Typ(1) fehlt und weshalb sich der Typ(2) gebildet hat.
Nochmals: *wir* haben unsere Schularbeiten gemacht, wir wirtschaften nachhaltig !



Sein wir doch mal ehrlich:
Warum die Wildwiese? Für das Wild! Wenn es ausserdem noch ein ein paar Schmetterlingen hilft, ok!


Ja was denn, willst Du dich jetzt etwa noch dafür entschuldigen ?
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Wer hat schon einmal einen Jäger gesehen, der vor der Heuernte irgenwelche Schmettelingslarven von der Wiese sammelt, um sie zu schützen...ich mache das nur mit Rehkitzen!


Damit wirkst du aber bereits als K(2) gegenüber dem Landwirt vom Typ K(1)
rolleyes.gif

Und den Typ(2) hab' ich bisher weder beim "schützen" von Kitz noch vom Schmetterling erwischt.



Dennoch: Die Jagd nützt der Natur...ob mit Absicht oder als Nebenprodukt, bleibt dabei egal.


Sagen wir mal so: sie schadet garantiert nicht, und wirkt zumindest als Vorbild für K(1).

Etwas anderes ist es, wenn Du "Jäger" statt "Jagd" sagst, denn der heutige Hobby-Jäger ist ja (Gott sei dank!) so verrückt, dass er sich sein Revier am liebsten zur Arche Noah umbauen würde, damit er "Natur" erleben kann.
(Gut nur, dass er es als Pächter auch darf !)



Ich bin der Meinung, dass wir wesentlich weniger "Feinde" hätten, wenn wir das ehrlich sagen würden. Wer soll und denn glauben, dass wir nur jagen, Pacht zahlen etc., um den großen Brachvogel zu schützen?


Da sei mal vorsichtig !
Es gibt einen Haufen Jäger, die es einfach toll finden, wenn in ihrem Revier neben Reh und Sau auch noch der GbV vorkommt. Und die werden sich massiv auf die Hinterbeine stellen, wenn's dort dem GbV an den Kragen gehen soll.



Wenn man uns das nicht glaubt, wir es aber immer weiter behaupten, dann gilt leider "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht!"


Na, na, nun halt' mal die Füsse still !



Tortzdem stimmt es: Jäger haben oft mehr Ahnung von der Natur als ein x-belliebiges Mitglied in einem anderen Naturschutzverband...


Ahnung reicht nicht, Du musst dich vermarkten können, sonst kannst Du dir deine Ahnung ....


Also: Steinigt mich!


Nö.

basti

PS:
...auch ja, am Rande: Ich bin begeisterter Jäger seit vielen Jahren...auch wenn es mir jetzt keiner mehr glauben mag!

Zufällig auch Hegeringleiter ?
 
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*Kieselsteine, Große Steine, Spitze Steine, Flache Steine* (Live of Brian)

Ich schließe mich im Wesentlichen den Ausführungen von basti an!

"Wir" sind mit Sicherheit nicht "die wahren Naturschützer", das sind andere, die sich nur damit beschäftigen...
Aber immerhin haben wir während unserer Ausbildung (und im späterem Jägeralltag auch) mehr über Tiere und Natur gelernt, als es die meisten, der selbsternannten Naturschützer jemals werden.
Wohlgemerkt, die Betonung liegt hierbei auf "Selbsternannt"!
Und wenn halt ein Schmetterling, oder ein GBV, oder was auch immer von dem profitiert was wir so machen, ist das doch kein Grund sich dafür zu schämen. Das Gegenteil sollte der Fall sein!
Ich jedenfalls sehe es so, dass wir ein Stückweit die Natur schützen. Und das ist etwas gutes, was der breiten Öffentlichkeit sehrwohl klar gemacht werden darf!

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Dirk

PS: Let the "Flame"War begin!
 
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Ich jage weil ich Beute machen will und ich tue es mit Freude !!!!!!!!

Ich bin nicht der einzig wahre Naturschützer, dafür fehlt mir, obwohl ich eine gute Ausbildung habe und mich weiterbilde, viel Detailkentnis.

Aber ich tue sehr viel für das Wild
( Wildäcker, Wegränder u.v.m.) und zwar so das viele andere Arten davon profitieren oder hängt jemand Nistkästen für Hasen auf ???

Wen ich auf Krähen jage, will ich sie nicht essen, nein ich schiesse sie in erster Linie wg. der Singvögel.
Wen ich ab 01.07. jeden Fuchs schiesse den ich sehe, dann tue ich das in dem Bewußtsein, das dies auch allen Bodenbrütern und Kleinsäugern dient.

Wen mir ein Totholzstamm vor der Kanzel im Schußfeld steht, bleibt er für die Spechte trotzdem stehen, ich erfreue mich an jedem Goldammer den ich sehe, der Anblick eines Wanderfalken ist für mich ein Ereignis und wen die Waldkäuze wie in diesem Frühjahr im Hüttenkamin Ihre Nachzucht hochbringen, dann wird die Heizung runtergedreht.

So, und zwar in der gleichen Reihenfolge, erkläre ich jedem warum ich jage.

Wen ich wahllos 100 Leute aus NABU, BUND etc. rausgreife, haben die in einem Jahr, in der Praxis, mit Ihren eigenen Händen nicht das für den Naturschutz gearbeitet, was ich in einem Jahr für den Naturschutz getan habe.

Ein überzeugter Jäger und Naturschützer
Jack.

P.S.: Die Bezeichnung "Hobby-Jäger" mag ja auf einige Wochendjäger zutreffen, aber ein engagierter Jäger der viel Zeit, Geld und Arbeit für die Jagd erbringt, würde sicher mit der Bezeichnung "nebenberuflicher Jäger" besser leben können.


[Dieser Beitrag wurde von Jack am 06. Juni 2001 editiert.]
 
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nabend zusammen!

na, dann sind wir uns ja einig
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wohl keiner von uns jägern geht jagen um naturschutz zu betreiben! wir betreiben naturschutz WEIL wir jagen!

das recht gute fachliche wissen der jäger rund um die ökologischen zusammenhänge wurde ja schon mehrfach angesprochen.

vor einiger zeit haben wir an anderer stelle über die jungjägerausbildung gesprochen.
da wurde vielfach gefordert die ausbildung und prüfung abzuspecken und auf die wesentlichen jagdlichen belange zu konzentrieren.
das widerspricht m.e. der rolle in die wir so gerne als umfassend ausgebildete naturnutzer und naturschützer schlüpfen.

wenn wir weiterhin den anspruch als die besser ausgebildeten naturschützer an uns stellen, dürfen wir die ausbildung auch nicht schmälern und müssen weiterhin über den tellerrand schauen!

dann darf ruhig weiterhin bei der revierprüfung in niedersachsen gefragt werden, welches tier auf brennesseln angewiesen ist.
auch wenn die schmetterlingsraupe nicht zum jagdbaren wild gehört
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waidmannsheil, nikon
 
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Original erstellt von Jack:

P.S.: Die Bezeichnung "Hobby-Jäger" mag ja auf einige Wochendjäger zutreffen, aber ein engagierter Jäger der viel Zeit, Geld und Arbeit für die Jagd erbringt, würde sicher mit der Bezeichnung "nebenberuflicher Jäger" besser leben können.




Jack,
ich kann dich ja gut verstehen, aber der Begriff "Hobby-Jäger" kam von mir mit voller Absicht.

Jemand, der etwas freiwillig macht (also als Hobby) leistet bekanntlich gerne mal etwas mehr, als derjenige, der den Job nur wg. der Kohle erledigt.

Und ein staatlich bestellter "Profi-Jäger" könnte es sich wohl kaum erlauben, während seiner Dienstzeit dem türülü des GBV zu lauschen und so überflüssige Sachen wie
Biotoppflege oder Nistkastenbau zu betreiben.

Das soll nun keine Anmache an unsere lieben Berufsjäger sein, sondern gilt denjenigen, die meinen, Jagd sollte -so denn unabdingbar-zukünftig von staatlichen Profis statt von "Hobby-Jägern" erledigt werden.

basti
 
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Tach zusammen,

allmählich wird´s interessant finde ich. Mit einem etwas polemischen Beitrag an anderer Stelle (jetzt wirds ernst oder so ähnlich), habe ich (erfolglos) versucht ein bischen Schwung in die Diskussion zu bringen. Ich freue mich, daß Saujäger angefangen hat die Dinge beim Namen zu nennen.

Ich glaube wirklich, der Knackpunkt ist, daß in Deutschland solche Diskussionen immer nur darauf hinauslaufen, wer der Bestimmer oder Blockwart sein darf. Das eigentliche Thema geht dabei verloren.

Dabei ist das Thema Naturschutz doch sehr komplex, vorallem deswegen, weil wir (Menschen) nach wie vor sehr sehr wenig Ahnung von den Zusammenhängen haben. In Wirklichkeit geht es beim Naturschutz doch eigentlich nicht um den Schutz der Natur sondern um den Schutz dessen, was wir dafür halten.

Ein simples Beispiel. Nehmen wir an die Zauneidechse stürbe aus. Wissen wir warumm? Stirbt sie aus, weil sie wie Millionen Arten vor ihr in der Geschichte der Natur nun an der Reihe ist, oder stirbt sie aus, weil der Mensch eingegriffen hat? Was passiert eigentlich, wenn der Mensch eine Art erhält, die aussterben sollte? Was hat das für ökologische Folgen?

Ich weiß es nicht!

Ohne eine gigantische ökologische Katastrophe gäbe es uns gar nicht. Vor Urzeit enthielt die von uns so geliebte Atmosphäre nämlich keinen Sauerstoff. Der ist ein Stoffwechselprodukt kleiner Lebewesen, die dann an der von ihnen angerichteten Katastrophe ausgestorben sind.

Wenn wir noch einen Schritt weitergehen, ist auch der Mensch Teil der Evolution und damit auch sein Handeln. Kennen wir den Weg, den die Natur einschlägt?

Ich will damit nicht dem Raubbau das Wort reden, aber ich möchte aufzeigen, daß wir Menschen nur deshalb umweltengagiert sind, weil wir im Grund fürchten, uns die Basis zu entziehen. Nicht weil wir Schmetterlingsliebhaber sind.

Deshalb meine ich, sollten wir in diese ganzen Ökö-Diskussionen auch genügend Ehrlichkeit bringen. Wir sollten ganz klar sagen, was wir haben wollen. Eine Natur, die Artenreich ist, eine, in der man Mountainbiken kann, schwimmen kann, jagen kann, sich erholen kann etc.

Bliebe dann die Frage zu klären, wie man das erreichen kann und wer in welcher Form seinen Beitrag dazu leistet.

Nur in einem bin ich mir sicher, ich brauche keine Umweltblockwarte, die glauben sie seien der Käs nur weil sie stinken, egal aus welchem Lager sie kommen
 
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Eine Natur, die Artenreich ist, eine, in der man Mountainbiken kann, schwimmen kann, jagen kann, sich erholen kann etc.

Hallo Schwarzwaldjäger, damit sind wir endlich bei der eierlegenden Wollmilchsau angelangt!
Aber es sieht doch ganz anders aus, - zumindest in meinem Revier. Die Jagd ist Störfaktor für das Ausleben der Freizeitaktivitäten unserer Spaßgesellschaft und ich wehre mich dagegen Jagd auf die gleiche Stufe wie Mountainbiken zu stellen!
Es ist bisher doch nicht im geringsten gelungen, den Jäger in der Öffentlichkeit so darzustellen wie er wirklich ist (oder sein soll).
BEISPIEL: Vor Jahren habe ich ein Grundstück mitten im Revier einem Stadtmenschen vor der Nase weggekauft, er wollte ein Wochenendgrundstück einrichten. Anschließend wurden dort von mir einige Tümpel ausgehoben und eine Streuobstwiese angelegt - heute ein Kleinod für viele Lebewesen.
Der Haken: ich habe damals den zehnfachen Preis des tatsächlichen Wertes bezahlt um es zu bekommen, - an der Verdauung des Kaufpreises habe ich lange "geknabbert".
IST DAS AUCH NATURSCHUTZ, WENN DIE FREIZEITAKTIVITÄT DER MITMENSCHEN SO EINGESCHRÄNKT WIRD?

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