Suhler und Ferlacher Vorkriegswaffen Fanclub

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Das sehe ich nicht so. Der Verschluss ist nicht vollständig geschlossen. Es passiert bei wenig geführten Waffen mitunter, dass der Verschluss nicht ganz zu geht, wenn man die Waffe sachte zuklappt und den Hebel nicht nachdrückt. Wenn sich rausstellt, dass er gedichtet oder wurde, geht er zurück.
Mich irritiert Deine Aussage etwas. Man sieht doch daß der Drilling überarbeitet oder aufpoliert wurde. Standard war eine Bunthärtung - von der ist rein gar nichts mehr zu sehen.
 
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Die Bilder in den Prospekten zeigen keine sichtbare Bunthärtung. Auch dieses hier von der Sauer HP https://www.sauer.de/sauer-welt/270-jahre/museumswaffen/ nicht:1692865189484.png

Soweit ich weiß war die Bunthärtung vor dem Krieg das gängige Härtungsverfahren und wurde nicht aus optischen Gründen eingesetzt. Teilweise wurden die buntgehärteten Werkstücke im Anschluss an die Härtung poliert und es sieht mir zumindest nach den Prospekten so aus, als ob das bei den Sauerdrillingen der Fall war. Dass der Luftwaffendrilling bunt ist, könnte damit zusammen hängen, dass man sich das Polieren als zusätzlichen Arbeitsgang einfach gespart hat.
 
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Da hat jemand brüniert, die Führung für die Sicherung ist iirc. normalerweise silber. Ich bin mal gespannt, welches Modell das ist. Der Katalog 1938 gibt keine ganz klare Auskunft. Vom teureren Modell 30 hat er die "Ohren" links und rechts an den Stoßböden der Schrotläufe, vom billigen Modell 32 den Verschlusshebel. Wenn er einen separaten Auszieher für die Kugel hat, würde ich ihn als 30 ansprechen.
Anhang anzeigen 229889Anhang anzeigen 229890

Mein neuer Drilling ist das Modell 30, denn er hat einen separaten Auszieher für die Kugelpatrone. Beschuss 11/38. Verschluss ist dicht. In der Basküle ist sichtbar, dass sie buntgehärtet wurde. Verschluss ist absolut dicht, die Fischhaut nicht abgegriffen, die originale Schaftkappe noch dran. Die Brünierung ist nicht mehr die beste. Wie die Waffenverwertung auf 12/70 kommt ist mir schleierhaft. Ich sehe nirgends die Zahl 70.20230904_183923.jpg20230904_183756.jpg20230904_183858.jpg20230904_183737.jpg
 
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Schrotkaliber im Kreis ist doch immer 65 Lager, oder?
Was sind denn die 3 schwarzen Kringel am Hinterschaft in Bild 2?Astlöcher, Holzwurm?
 
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Tatsächlich Astlöcher. Wenn er 70er Lager hätte, dann müsste das irgendwo drauf stehen auf dem Patronenlager. Tut es aber nicht. Also sind das 65er Lager.
 
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Die 3 Astlöcher würden mich tatsächlich stören. Evtl kann man das aber nachträglich noch kaschieren?
Du hast Dir zu viele Plasteschäfte angesehen. Das sind Astlöcher, in die man vermutlich schon im Werk kleine Stifte eingeleimt hat, nachdem man sie entsprechend ausgebohrt hatte. Das sieht man schon mal an alten Waffen. Für mich ein Zeitdokument, denn man erkennt an solchen Merkmalen, dass man damals noch nicht in der Wegwerfgesellschaft angekommen war.
 
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Hallo werter Fanclub,
Ich habe jetzt auch eine Suhler Vorkriegswaffe die ich hier vorstellen möchte.
Es handelt sich um einen Drilling mit Schlagstücksicherung. Beschossen im Oktober 1935.
Kaliber sind 7x57r und 12/70, allerdings ist die 12 im Kreis auch auf den Beschusszeichen zufinden. Meine Frage hierzu wäre ob die Waffe original 12/65 war und nach dem Krieg auf 70er Lager geändert wurde?
Die Läufe sind soweit blank. In der Mitte des Kugellaufes ist eine matte Stelle aber kein Rost oder ähnliches. Ein Hersteller ist leider nicht ersichtlich, produziert wurde er für Vandrey, Hamburg. Auf der Schaftkappe steht Sauer aber ich weiß nicht ob die original ist.
Kein geteilter Auszieher vorhanden, Ausziehen nicht für irgendwelche Einsteckläufe ausgefräst. Es funktioniert alles. (Klappkimme, Sicherung, Stecher, Schlosse alles ok soweit.)
Er lief mir aus einem Nachlass über den Weg und ist angedacht für den typischen Revierspaziergang tagsüber.
Bilder sind angehängt.

Mit freundlichen Grüßen
Törfstieg
 

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Außerdem konnte ich eine schlichte Blockbüchse aus dem Nachlass ergattern die zwar nicht aus Suhl oder Ferlach stammt, jedoch dort überarbeitet wurde.
Der Vorbesitzer hat sie Mitte der 90er erstanden im ursprünglichen Kaliber 8x57 ir . Anfang der 2000er Jahre wurde die Blockbüchse bei Marco Frühauf überarbeitet, der Lauf wurde auf 8x57irs aufgezogen da er in schlechtem Zustand war. Die Waffe wurde komplett neu brüniert und im Zuge der Rostentfernung leider auch der Gravur an dem Systemkasten beraubt. Es wurde auch eine Schwenkmontage verbaut.
Vor gut 10 Jahren war die Waffe bei Hartmann und Weiß in Hamburg zur Durchsicht. Hartmann und Weiß hat die Blockbüchsenfertigung mit Heerensystem von Nagel und Menz aus Baden Baden übernommen oder nur Patente davon, auf jeden Fall konnten sie anhand der Waffennummer unter dem Lauf, das Baujahr auf cirka 1910 festlegen. Die Blockbüchse stammt aus der Fertigung von Nagel und Menz mit Heerensystem. Das Holz wird nach dem Krieg mal neu gekommen sein. Ob der Lauf der ursprüngliche ist weiß ich nicht. Es sind keinerlei Narben oder alte Nummern, Beschusszeichen erkennbar.
Auf jeden Fall mach das Teil Spaß, 98cm Länge bei 60cm Lauflänge, sie kann ungespannt geführt werden. Damals schon ein Handspanner;-)
 

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Kaliber sind 7x57r und 12/70, allerdings ist die 12 im Kreis auch auf den Beschusszeichen zufinden. Meine Frage hierzu wäre ob die Waffe original 12/65 war und nach dem Krieg auf 70er Lager geändert wurde?

Soweit ich weiß, musste man immer extra dazu schreiben, wenn die Waffe 70mm Lager hatte, während die 65er Lager keiner besonderen Bestempelung bedurften. Bei meinem Krieghoff ist das auch so gestempelt.
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