Temperatureinfluss auf Geschossgeschwindigkeit

[Huberte aus Bonn]

Ich melde mal kaliberuneingeschränktes Interesse an dem Thema an.

 

[THLR]

Hi Thomas,
welche Pulversorten sind Deiner Erfahrung nach am Temperaturstabilsten?
( passend für 308/6,5CM/338LM ?)

Was auch immer als stabil beworben wird.
Ich habe nur Norma MRP, Vit N570 und Hodgdon H1000 sowie die billigen "Shooting Club Pulver" verwendet. Von diesen war H1000 am besten.

Es ist nur mit den billigen "Shooting Club Pulvern" Ich hatte irgendwelche "Probleme". Ich habe es auf 0,3-4 MRAD-Variation bei 600 Metern quantifiziert. Diese Variation war bei Temperaturänderung vorhersehbar. Die temperaturstabilen Pulver reduzierten grundsätzlich nur die Witterungsschwankungen.

Heute werden viel mehr Pulver als temperaturstabil verkauft. Ich verwende 0,3 ms per 1 C als Standardwert und richte meine Ballistik für die wichtigsten Wetterbedingungen (Jagdsaison) ein.

Dies bedeutet, dass meine Temperaturschwankung normalerweise die SD der Patronen nicht überschreitet und fast kein Problem darstellt.

 

[Wandersmann]

Hierzulande habe ich mich jagdlich beim Zünden der (meist selbstgeladenen) Patronen und Schussentfernungen irgendwo zwischen 50 und 165 m noch nie Gedanken verschwendet über Abweichungen im Ziel bei Reh-, Dam-, Sau & Rotwild - auch nicht beim Fuchs.
Auch ergab der jagdliche Erfolg keinen Hinweis darauf, solches zu tun - weder bei -10* noch bei +30°C.
Mit der .458 in Afrika (bis +40°) kamen Gedanken an Gasdruckerhöhungen (ca. +300 bar werden beschrieben) und damit V-Ziel-Erhöhungen mit möglicher TPL-Abweichung.
Einer meiner PHs hatte ein Messgerät - es zeigte bei ca. 35° Plus etwa + 20m/s bei der V3 gegenüber meinem Gerät zu Hause an - beim Testschießen auf 100m ging die mögliche TPL-Änderung stehend, 3-Bein, in der Schützenstreuung unter.
------------
Benchrester oder Bisley-Shooter sind eine andere Welt.

 

[Lacky0_17]

Ich denke dass die Abweichung aufgrund unterschiedlicher Temperatur jenseits der 300m Marke interessant sein werden. Demnach für gefühlt 98% der Jäger in D. und Umgebung eher irrelevant. Dennoch interessant zu wissen.

 

[Brackenmann]

Hierzulande habe ich mich jagdlich beim Zünden der (meist selbstgeladenen) Patronen und Schussentfernungen irgendwo zwischen 50 und 165 m noch nie Gedanken verschwendet über Abweichungen im Ziel bei Reh-, Dam-, Sau & Rotwild - auch nicht beim Fuchs.
Auch ergab der jagdliche Erfolg keinen Hinweis darauf, solches zu tun - weder bei -10* noch bei +30°C.
Mit der .458 in Afrika (bis +40°) kamen Gedanken an Gasdruckerhöhungen (ca. +300 bar werden beschrieben) und damit V-Ziel-Erhöhungen mit möglicher TPL-Abweichung.
Einer meiner PHs hatte ein Messgerät - es zeigte bei ca. 35° Plus etwa + 20m/s bei der V3 gegenüber meinem Gerät zu Hause an - beim Testschießen auf 100m ging die mögliche TPL-Änderung stehend, 3-Bein, in der Schützenstreuung unter.
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Benchrester oder Bisley-Shooter sind eine andere Welt.

Wie im Eingangspost geschrieben geht es um Longrange (LR) bei extremen Temperaturschwankungen.

 

[Wandersmann]

Und das Faden-Thema nennt sich:
"Temperatureinfluss auf Geschossgeschwindigkeit"
und dazu habe ich meinen Senf dazu gegeben.

 

[Lacky0_17]

Wenn man den Titel des Buches „Der Name der Rose“ gelesen hat kann man sehr gut sein Senf dazu abgeben, nur halt nicht zum Inhalt des Buches

 

[Wandersmann]

Ich gehe davon aus, dass im Forumsbereich "Munition & Wiederladen" keine esoterischen Literaten und Belletristiker unterwegs sind

 

[Lacky0_17]

Buchtitel = Faden-Thema (Fadentitel)
Inhalt des Buches = Inhalt des Postes No1

 

[Gelbhansel]

Guten Morgen, ich glaube das wir hier von zwei verschiedenen Dingen reden. Zum einen geht es in dem Tröt ja um den Temperatureinfluss der V0 von den äußern Wetterbedingungen, und zum anderen der Patrone selbst. Letzteres sollte doch stark davon abhängig sein wo die Patrone gelagert wird. Ich benutze sowohl im Strelok als auch in Applied den Temperatur Tabel.
Hier wird mir nun ein Temp. Empfindlichkeitsfaktor von 3% angezeigt.
Habe 789m/s bei 3 Grad und 808 bei 15 Grad (weitere Messwerte habe ich nicht ermittelt!
Wenn ich nun im Strelok 25 Grad Aussentemperatur eingebe, wird die V0 der Patrone mit 824m/s angegeben! Dabei geht Strelok davon aus das die Patrone genau so warm ist wie die Aussentemp. Gebe ich nun ein das die Pulvertemp. mit einer eigenen Temp. eingegeben wird, so ist bei gleicher Außentemperatur eine 5 Grad kalte Patrone nur 792m/s schnell und eine 35 Grad Warme Patrone dann 832m/s schnell!
Nochmal zusammengefasst: Erste Wert ist die V0, zweite Wert die Aussentemp, dritte die Pulvertemp:
789m/s 3GradA 3GradP
808m/s 15GradA 15GradP
824m/s 25GradA 25GradP
792m/s 25GradA 5GradP
832m/s 25GradA 35GradP
Das würde auf 600m etwa 70cm Höhe vom schnellsten zum langsamsten Wert ausmachen.
Berechnungsgrundlage: .308 Geco Express mit StrelokPro rechnen lassen. Im Applied kann man die Pulvertemp nicht eingeben (oder ich hab es nicht gefunden). Für mich ist jedenfalls klar das ich in Zukunft drauf achte das die Patrone nicht in der Hosentasche liegt und das ich mir die V0 durch die Temperaturtabelle anzeigen lasse. Bei Schussserien mit Pausen am besten einzelnd laden. Ich vermute nun das meine fehlgeschlagenen Praxisveruche (es waren nicht alle Erfolgreich) damit zu tun haben.
Ja ich weiß, als Longrange Schütze (der ich nicht bin) hat man ein Datenbuch mit einer Sammelung von Daten und weiss was man einstellen muss weil man jede Situation schon mal hatte. Das ist nicht mein Anspruch. Jeder wie er es mag. WMH

 

[THLR]

Ich gehe auch von Lufttemperatur = Munitionstemperatur aus.

Bei der Jagd lasse ich meine Munition im Auto (über Nacht). Ich trage meine Munition im Rucksack (obere Tasche) oder in der Jackentasche (im Winter. Linke Schulter, die eine kalte Tasche ist). Ich trage es nie in einer warmen Tasche und bringe es nicht in ein warmes Haus (für die Dauer der Jagd).

Ich glaube nicht, dass es wichtig ist. Ich mache es einfach aus Gewohnheit. Ich mag es, wenn Dinge vorhersehbar sind.

 

[cast]

In einer schwedischen Jagdzeitung war mal vor Jahren einer, der verwahrte die Munition für die Topfågeljakt beheizt in einem Kästchen mit Taschenwärmer und hat die Waffe kurz vor dem Schuss geladen.
Stelle ich mir irgendwie umständlich vor.

 

[Bärensattler]

Ich gehe auch von Lufttemperatur = Munitionstemperatur aus.

...

Ich glaube nicht, dass es wichtig ist. Ich mache es einfach aus Gewohnheit. Ich mag es, wenn Dinge vorhersehbar sind.

Hallo.
Bleibt die Waffe auch über Nacht im kalten Auto, so dass alles wirklich eiskalt ist?
Hast du Abweichungen festegstellt und für den Winter eigene Ladungen gemacht?

thx

 

[Gelöschtes Mitglied 17007]

Es geht mir um die V0! Sprich auf die Reaktion des Pulvers auf Temperatur.

Hallo,

das ist einer der Gründe warum Horst Grillmayer die "XLRM"-Zündhütchen entwickelt hat.
Primär für Patronen*** / Ladungsmassen von 90grs + X und "lagsam" brennenden Magnum Pulvern. Schau dir mal die .338Lapua an wenn du deren Hülsen/ Patronen 2 Tage bei 30° minus "einfrierst" Da ist dann Schluß mit gleichmäßigen Werten.......

Gruß
2RECON

*** 338 Lapua / CheyTac usw....

 

[Brackenmann]

Hallo,

das ist einer der Gründe warum Horst Grillmayer die "XLRM"-Zündhütchen entwickelt hat.
Primär für Patronen*** / Ladungsmassen von 90grs + X und "lagsam" brennenden Magnum Pulvern. Schau dir mal die .338Lapua an wenn du deren Hülsen/ Patronen 2 Tage bei 30° minus "einfrierst" Da ist dann Schluß mit gleichmäßigen Werten.......

Gruß
2RECON

*** 338 Lapua / CheyTac usw....

Das ist als Betriebszustand bei uns eher selten.