Verhältnis Werbung / redakt. Beiträge

A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benchrest:
sondern das sowohl inhaltlich niedrige Niveau der Beiträge als auch die Phantasielosigkeit, was die Themenwahl anbetrifft. Manchmal werde ich den Eindruck nicht los, daß die Redakteure lustlos bis entnervt den vorher eingeplanten Platz mit Schreiberei füllen, ohne sich um wirklich tiefergehende Überlegungen und Schlüsse zu bemühen.<HR></BLOCKQUOTE>

1. Wirst Du im deutschen Jagdzeitschriftenbereich wenige so qualifizierte und journalistisch gute Redakteure wie Heiko Hornung von der Wild und Hund finden. Das ist *echte*, kritische Recherche auf gutem journalistischen Niveau. Öfters gibt's dagegen Karikaturen wie den guten Wadlbeißer Josef Maria Bloch, den jungen Mann fürs Grobe und die billigen Vorurteile (bei der Pirsch).

2. Das Problem hast Du freilich ganz richtig beschrieben: doch ist es m.E. *allein* auf die zu häufige Erscheinungsfrequenz zurückzuführen. Es ist einfach nicht möglich, im Zweiwochenrhythmus Jagdzeitschriften noch mit genügend Substanz zu füllen. Da haben es uJ und DJZ leichter.

Carcano
 
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20 Aug 2002
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@ C.

Mein Job ist es nicht, Zeitungen oder Zeitschriften zu machen, allerdings habe ich gelegentlich Leute gesucht, die so was können. Daher meine ich auch ein wenig darüber sagen zu können, was Konzepte bzw. die große journalistische Leitlinie angeht. Sicherlich ist es richtig, daß man nicht im 14-Tage-Rhythmus die Hammerthemen zustande bringt und die Leserschaft damit tief beeindruckt. Sicherlich ist auch so, daß die Leserschaft sehr breit gestreut ist, was die Interessenlage angeht. Allerdings möchte ich anmerken, daß m.E. WuH z.Zt. von der Substanz des langjährigen guten Rufes lebt, den die Zeitschrift sich erworben hat. Es gibt reichlich Möglichkeiten eine Zeitschrift substanziell "aufzupeppen" ohne die langjährige Klientel zu verärgern. Dazu ist allerdings das entsprechende "journalistische Material" erforderlich. Ist es z.Zt. bei der WuH vorhanden??
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benchrest:
Sicherlich ist auch so, daß die Leserschaft sehr breit gestreut ist, was die Interessenlage angeht. (...) Es gibt reichlich Möglichkeiten eine Zeitschrift substanziell "aufzupeppen" ohne die langjährige Klientel zu verärgern. Dazu ist allerdings das entsprechende "journalistische Material" erforderlich. Ist es z.Zt. bei der WuH vorhanden??<HR></BLOCKQUOTE>

1. Ja, um den (schwierigen) Ausgleich bemüht sich Betz auch immer wieder in seinen mal zur einen, mal zur anderen Seite hinneigenden Editorials. Man muß sich vor Augen halten, daß Redaktionen und Verleger sich sehr stark auf Leseranfragen und -analysen verlassen (unabhängig davon, daß die oft wenig taugen und durch gesteuerte Fragenvorgaben nur die schon vorhandenen Auffassungen der Blattmacher bestätigen sollen), und die zeigen insbesondere unter der Abonnentenklientel der WuH einen deutlichen Anteil von als konservativer und traditioneller (= weniger aufgeschlossen, weniger lernwillig) eingestuften Revierpächtern.

2.
WuH hat mit Sicherheit zu wenig verarbeitbares geschriebenes Material. Da kann man also nicht aus einem Riesenstapel toller Artikel von freelancern und festen Freien die besten auswählen, sondern muß (fast) nehmen was kommt, und oft müssen diee Redakteure selbst ran. Merkt man manchmal auch recht deutlich.

3.
Meines Erachtens ist die WuH heute *wesentlich* besser geworden als z.B. vor 20 Jahren. Vom Potential habe ich einen guten Eindruck, nur kann die Zs. aus (richtigen oder falschen) Leserrücksichten nicht alles umsetzen, was sie sollte und vielleicht auch wollte.

Carcano
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ruedemann:
Ich weigere mich, die Bezeichnungen weniger aufgeschlossen und weniger lernwillig mit konservativ und traditionell gleichzusetzen.
Das entspricht nicht meinem Verständnis von Verantwortung gegenüber der Sprache.
<HR></BLOCKQUOTE>

Absolut richtig. Oftmals ist gerade das Gegenteil der Fall. Jeder Mode hinterherzurennen, nur weil es neu oder "in" ist, bedeutet bei mir nicht lernwillig, sondern zeichnet eher für Orientierungslosikeit, also krampfhaftes planloses Umherirren. Und Meinungen werden nicht an einem Tag geboren und gefestigt, sie sind immer ein Lernprozess, unabhängig vom Inhalt.
Das eine gute Portion Selbstbewusstsein dazu gehört, um seine Meinung zu überprüfen, aber auch nicht auf jeden Schwachsinn reinzufallen, versteht sich.

Zum Thema zurückkommend: Ich würde mir wünschen, wenn Wild und Hund da etwas mehr journalistisches Rückgrat zeigt.
Klare Meinungen und Standpunkte - auch wenn sie kontrovers sind. Nicht erst berichten, wenn es zu spät ist. Mehr Unabhängigkeit von DJV-Standpunkten, denn wir müssen ja lernen, damit umzugehen. Die "hinter verschlossenen Türen Taktik" des DJV nicht mittragen.
Sachthemen wie Waffenrecht, Wildbewirtschaftung, Brauchtum stärker als Rubriken auch mal mit aggressiven Thesen die Leser wecken. Die einzig überzeugende Rubrik in Wild und Hund ist dabei das Jagdrecht mit den sehr guten Beiträgen von Mark G. Pückler. Grosses Lob dazu! Es ist erschreckend, wie viel Unkenntnis bezüglich Waffenrecht und Jagdrecht noch in der Jägerschaft verbreitet sind, auch wenn es um den aktuellen Stand z.B. Waffenrechtsnovelle 2002 und Novellierung BJG geht. Da hat nun mal eine Wild und Hund nicht allein schuld, aber wer den Anspruch stellt, die Jagdzeitschrift schlechthin zu sein, der hat auch Verpflichtung. Der muss stärker nachgekommen werden.
Wetzels Landleben reicht da nicht aus.
Es ist eben so: Wild und Hund hat man am Erscheinungstag ausgelesen, da hilft auch nicht Studieren der Kleinanzeigen in den folgenden Tagen.
Was ich gut fand, die Interviews z.B. mit Messner, Mast, "Haribo"
icon_wink.gif
auch wenn da kontroverse Standpunkte zu Tage kamen. Ich habs mit großem Interesse gelesen, diese Interviews haben auch zu heftigen Diskussionen geführt (Leserbriefe). Davon bitte mehr!
Weidmannsheil
Norbert
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ruedemann:
Ich weigere mich, die Bezeichnungen weniger aufgeschlossen und weniger lernwillig mit konservativ und traditionell gleichzusetzen.<HR></BLOCKQUOTE>

Aber Denotation und Konnotation kannst Du unterscheiden. Und den Rest habe ich erklärt. Also - Dir hilft auch die Weigerung nicht.
icon_smile.gif


Carcano
 
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@ Carcano. Erklär doch bitte mal, inwiefern man als konservativ und traditionell weniger aufgeschlossen und weniger lernwillig ist?
 
A

anonym

Guest
Das ist erst einmal die Einstufung, von der die Blattmacher ausgehen, und an der sie den Stil ihrer Äußerungen (und die Schnelligkeit des Wandels, bzw. was ihren Lesern an Erkenntnissen und Wahrheiten noch zumuten zu können glauben) orientieren.
Diese Einstufung mag richtig oder falsch sein; ich fürchte aber, sie ist in concreto nicht so ganz falsch..

Es kann - dies ist jetzt freilich bewußt nicht jagdlich bezogen, sondern allgemein - eine konservative politische Grundeinsetzung ja gerade auf einem Untergrund von Lernfähigkeit und (zum Beispiel) aus-der-Geschichte-gelernt-haben aufsitzen. Nehme ich z.B. in einigen Bereichen für mich in Anspruch.

Carcano
 
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Die jagdlichen Themen sind aber auch etwas undankbar. Es ändert sich ja - ausser Gesetzen und Waffentechnik/Optik nicht viel. Im Mai gehen die Böcke auf, im Herbst ist die Brunft, im Winter die Drückjagden und Hubertus. Es ist halt die Kunst alten Wein immer wieder in neue Schläuche zu füllen....
 
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Ich weigere mich, die Bezeichnungen weniger aufgeschlossen und weniger lernwillig mit konservativ und traditionell gleichzusetzen.
Das entspricht nicht meinem Verständnis von Verantwortung gegenüber der Sprache.
 

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