Ich war am vergangenen Samstag auf einer Bewegungsjagd in RLP, wo ausdrücklich 3er Hirsche frei waren. Am Ende lag auch einer auf der Strecke - von einer Jungjägerin mit perfektem Schuss erlegt. Ansonsten waren noch 5 Sauen gefallen, von denen aber 3 nachgesucht werden mussten. Ich selbst habe mindestens 50 Schüsse gezählt und hörte unweit von mir eine Sau nach einer "MG-Serie" klagen - es wollte aber keiner gewesen sein.
An der Jagdhütte führten sich einige Begeher des Reviers auf die die letzten Idioten und beschworen die eigene Waidheiligkeit, machten den Abschuss des Hirsches schlecht, zweifelten gar an dessen Rechtmäßigkeit (war ein Gabler, sowas solls beim Rotwild anscheinend nicht geben), da dieser abnorm gewesen wäre. Die Stimmung war total beschissen, ich hatte zum Glück weder Anblick noch Waidmannsheil.
Im Gespräch mit einem anderen eingeladenen Jäger dort wurde mir erklärt, dass es in dem betreffenden Revier bei jedem erlegten Stück Rotwild - und sei es "nur" ein Kalb - jagdneidige Kommentare und Unmut gebe, weshalb dort auch kaum Strecke gemacht würde - so sah auch der Wald aus.
Mir ist das so sauer aufgestoßen, weil ich diesen Jagdneid und diese Missgunst nicht verstehe und zum Glück so auch nicht aus den jagdlichen Kreisen, in denen ich mich bewege, kenne.
Ich hatte großes Mitleid mit der Jungjägerin, die wirklich keine Freude an Ihrem Erfolg hatte und dann zügig und ohne! Trophäe gegangen ist, weil man ihr diese nicht überlassen wollte.
Für jeden, der mit solchen Leuten zu tun hat, habe ich tiefstes Verständnis, wenn er oder sie die Jagd aufgibt. Das wirft auch kein tolles Bild auf die Jägerschaft, sondern befeuert nur weitere Antipathien und Ressentiments.
Zukünftige Jagdeinladungen in diesem Revier werde ich in Zukunft höflichst ablehnen.