Waldarbeit mit Pferden

Registriert
24 Okt 2023
Beiträge
478
Mal aus rein menschlicher Sicht:
In einer(sehr) alten Statistik las ich mal, daß Arbeiter in der FW und LW mit dem 3fachen Nahrungsenergiebedarf vom Durchschnitt anzusetzen waren. Damals gab es kaum Dicke und kaputt waren viele Leute >50. Diabetiker gab es damals kaum. Das war wahrscheinlich auch das einzig Gute an der Zeit.
Das bißchen Brennholz mache ich gern, ist eher Spaß als Arbeit. Habe Forstleute als Patienten gesehen. Speziell im Sommer konnten die nicht mehr...
 
Registriert
24 Nov 2013
Beiträge
397
Mal aus rein menschlicher Sicht:
In einer(sehr) alten Statistik las ich mal, daß Arbeiter in der FW und LW mit dem 3fachen Nahrungsenergiebedarf vom Durchschnitt anzusetzen waren. Damals gab es kaum Dicke und kaputt waren viele Leute >50. Diabetiker gab es damals kaum. Das war wahrscheinlich auch das einzig Gute an der Zeit.
Das bißchen Brennholz mache ich gern, ist eher Spaß als Arbeit. Habe Forstleute als Patienten gesehen. Speziell im Sommer konnten die nicht mehr...
...das mit dem Energiebedarf stimmt. Deshalb planten die Holzknechte im Schwarzwald früher pro Nase und Tag zum Fett mit Brotkrumen auch noch ne Flasche Obstler ein. Nicht (nur?) wegen des Alkohols, sondern wegen der zusätzlichen 3.500 Kalorien, die man dabei einfuhr.
 
Registriert
25 Okt 2006
Beiträge
1.362
Mal aus rein menschlicher Sicht:
In einer(sehr) alten Statistik las ich mal, daß Arbeiter in der FW und LW mit dem 3fachen Nahrungsenergiebedarf vom Durchschnitt anzusetzen waren. Damals gab es kaum Dicke und kaputt waren viele Leute >50. Diabetiker gab es damals kaum. Das war wahrscheinlich auch das einzig Gute an der Zeit.
Das bißchen Brennholz mache ich gern, ist eher Spaß als Arbeit. Habe Forstleute als Patienten gesehen. Speziell im Sommer konnten die nicht mehr...

In Bezug auf Landwirtschaft habe ich bei uns mal sehr große Jutesäcke gefunden. Stellte sich als 2-Zentner Getreidesäcke aus Opas Zeiten heraus. Und die haben die Jungs nur mit Muskelkraft bewegt....
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.286
Den Trend seh ich bei uns nicht, größer und noch stärker kann ich für mich feststellen ( außer natürlich im Schwachholz).
Die Grenzen sind längst erreicht.
Momentan verkaufen viele (kluge!) Forstunternehmer Maschinen.
Hier in den Kala-Gebieten ist der Einschlag stark zurückgegangen. Hochrüstungs-Phase ist längst durch.
 
Registriert
26 Okt 2005
Beiträge
2.101
Mein Großvater war Pferderücker. Natürlich ist das bodenschonend, keine Frage. Aber unter dem heutigen betriebswirtschaftlichen Ansatz nicht mehr zeitgemäß. Ausgenommen in den Nassbereichen, wo die Maschine nicht hin darf.
Die Pferde haben für einen Schlag Schwachholz wie Fichtenstangen, die früher in der Niederdurchforstung anfielen mehrere Wochen gebraucht. Kurzholz dasselbe. Für einen Fichtenstamm von d=30 cm und 6m Länge brauchte man schon zwei starke Kaltblüter.
Vergleichbar macht der Forwarder das heute in einem Zehntel der Zeit und geometrisch präzise aufgepoltert. Pferde ziehen höchstens zusammen und aufsetzen muss immer extra gemacht werden.
Und das Pferd wird müde, krank, hat einen schlechten Tag, muss fressen, sich erholen, verletzt sich häufig... das muss alles berücksichtigt werden. Trotzdem war das eine schöne Zeit, als ich als Junge da immer mit war.
 
Registriert
16 Mai 2023
Beiträge
380
Die Grenzen sind längst erreicht.
Momentan verkaufen viele (kluge!) Forstunternehmer Maschinen.
Hier in den Kala-Gebieten ist der Einschlag stark zurückgegangen. Hochrüstungs-Phase ist längst durch.
Wie gesagt sehe ich bei uns nicht . Hier laufen Ernter mit fast 30 To und die größten und stärksten Forwarder die es zu kaufen gibt.
 
Registriert
30 Aug 2007
Beiträge
4.695
Mal aus rein menschlicher Sicht:
In einer(sehr) alten Statistik las ich mal, daß Arbeiter in der FW und LW mit dem 3fachen Nahrungsenergiebedarf vom Durchschnitt anzusetzen waren. Damals gab es kaum Dicke und kaputt waren viele Leute >50. Diabetiker gab es damals kaum. Das war wahrscheinlich auch das einzig Gute an der Zeit.
Das bißchen Brennholz mache ich gern, ist eher Spaß als Arbeit. Habe Forstleute als Patienten gesehen. Speziell im Sommer konnten die nicht mehr...
Ich hab so gearbeitet im Wald!
Nach nur einer Woche Urlaub brauchtest du zwei Tage, um das Trainingsdefizit wieder auszugleichen.
Stammholz wurde, wenn mal wieder keine Sägeketten da waren, auch in den '80en noch teilweise mit der Axt geastet.
Das Erlen-Schichtholz wurde aus dem Sumpf getragen, wochenlang!
In der Harzung hatte ich Unterarme wie Poppeye und hab beim Handschlag unbeabsichtigt den Mädels die Ringe oval gebogen...
Gruß-Spitz
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.286
 
Registriert
1 Jan 2010
Beiträge
8.856
Alle schreiben vom Pferd, auch Ochsen waren früher verbreitet. Dass den Tieren die Arbeit irgendwie Freude bereiten würde, wäre Wunschdenken. Die alten Haumeister erzählen von Motivation durch Stockhiebe, auch Feuer soll geholfen haben.
Sehr schön fand ich einen Beitrag aus dem nach PW-Ideologie bewirtschafteten Stadtwald Lübeck, in dem das hohe Lied des Pferderückens und der Starkholzernte im Eichenwertholz gesungen wurde. Wieviel Pferde man wohl anspannen muss, um eine 5 Fm Eiche nur 100m weit zu ziehen? Oder soll man alles kurz schneiden, pferdegerecht?
Und wie viel Pferde bräuchte man, um die +- 80 Mio. Festmeter Jahreseinschlag in D’Land zu rücken?
Es bleibt Nische, Hobby, Freiluftmuseum.
Größer werden hier die Vollernter nicht mehr. Den letzten Schub gab es, als wir 8 RadMaschinen wegen der Bänder gefordert hatten. John Deere baut die mit einem Gewicht um die 24 Tonnen und mit einem 11,30m Kran. Wir schreiben übrigens vor, dass die Rückegasse nicht mehr als 10cm vertieft werden kann. Anderen in der Nachbarschaft scheint das egal zu sein. Es geht aber besser, wenn man sich anstrengt.
 
Registriert
16 Mai 2023
Beiträge
380
Größer werden hier die Vollernter nicht mehr. Den letzten Schub gab es, als wir 8 RadMaschinen wegen der Bänder gefordert hatten. John Deere baut die mit einem Gewicht um die 24 Tonnen und mit einem 11,30m Kran. Wir schreiben übrigens vor, dass die Rückegasse nicht mehr als 10cm vertieft werden kann. Anderen in der Nachbarschaft scheint das egal zu sein. Es geht aber besser, wenn man sich anstrengt.
Ganz so stimmt das nicht , Rad Harvester gehen aktuell bis ca 32 To Bagger Harvester bis 50To. Spielt aber sowieso keine Rolle , Entscheidet sind die Forwarder , aber selbst bei Richtung 40To sehen die Gassen oft noch dem Rücken "besser" aus als vorher. Hab sogar den Eindruck die Gassen sehen bei den schweren starken Maschinen besser aus als bei den Kleineren schwächeren. Aber 10cm auf 100% der Fläche ist doch sehr optimistisch.
 
Registriert
2 Jul 2019
Beiträge
2.282
Rücken mit Pferden hat heute nur in wenigen kleinen Bereichen der mitteleuropäischen Forstwirtschaft noch eine Daseinsberechtigung.
Das sind hpts Vorlieferarbeiten in jüngeren Beständen bei zu weiten Gassenabständen. Das vorgelieferte Holz wird dann vom Tragschlepper über die Gasse herausgefahren und gepoltert.
Forstbetriebe lassen gern bei Rückearbeiten mit Pferd die Presse berichten, weil das so nett aussieht in der Öffentlichkeit. ;)
Natürlich ists bodenschonend, jedoch der Einsatzbereich sehr begrenzt. Hangneigung und Holzstärke geben schnell die Grenzen auf.Schweres Stammholz in langer Form ausgehalten ist unmöglich.
Nur esoterische Fantasten wie PW behaupten anderes.
Niemals kann der Holzeinschlag normal und regulär bewirtschafteter Forstbetriebe nur mit Pferden gerückt werden.
Da muss ich widersprechen.
Ich habe ein Jahr lang in einem Betrieb im tertiären Hügelland (Bayern) gearbeitet, in dem fast 30 % des Einschlags mit Kaltblütern gerückt wurde.
Ausgehalten wurden u. a. Masten / Fi - Stammholz nach Heilbronner Sortierung, die problemlos bis zur Waldstraße gerückt wurden.
Gerückt wurde mit zwei Pferden abwechselnd im Ein - Stunden - Takt.

Unbedingt zu empfehlen ist das Rücken mit Pferden auf Erlen - Standorten bei geeigneten !!! Witterungs - / Bodenverhältnissen.

Und für die Betriebswirtschaftler:
Rückepferde halten im Schnitt 6 bis 9 Jahre, entsprechen also zu etwa 70 % dem Abschreibungszeitraum eines Forwarders. Die Anschaffungskosten betragen allerdings nur etwa 1 bis 2 %.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.286
Da muss ich widersprechen.
Ich habe ein Jahr lang in einem Betrieb im tertiären Hügelland (Bayern) gearbeitet, in dem fast 30 % des Einschlags mit Kaltblütern gerückt wurde.
Ausgehalten wurden u. a. Masten / Fi - Stammholz nach Heilbronner Sortierung, die problemlos bis zur Waldstraße gerückt wurden.
Gerückt wurde mit zwei Pferden abwechselnd im Ein - Stunden - Takt.

Unbedingt zu empfehlen ist das Rücken mit Pferden auf Erlen - Standorten bei geeigneten !!! Witterungs - / Bodenverhältnissen.
Klar, daß Du mal wieder widersprichst.;)
Wieviel Jahrzehnte ist das her ?
Heilbronner Sortierung ? :LOL:
Welchen Bruchteil eines heutigen Reviers hatten damals diese Betriebe und wie niedrig war der Einschlag?

Jeder kann Einzelbeispiele von Rückepferd-Einsätzen in der FoWi nennen, wovon er Zeuge wurde, aber welche Rolle im Gesamtgeschehen spielen diese ? s. vorige post Einiger.
Nischen haben hier alle Schreiber eingeräumt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
71
Zurzeit aktive Gäste
483
Besucher gesamt
554
Oben