Waldzustandsbericht - Lage ist katastrophal

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Fehlentwicklungen der Waldbaufachleute der letzten 200 Jahre.
is doch unsinn. Dinge wie Dauerwald/Plenterwald/naturgemäße Bewirtschaftung etc. sind doch schon seid Jahrhunderten teil der forstlichen Lehre nur wie es auf der Fläche umgesetzt wird/werden kann liegt halt an vielen Parametern und nicht nur dem einen doofen Förster. Sicherlich muss sich die Forstpartie berechtigterweise Vorwürfe gefallen lassen. Aber Polemik und dummes gewäsch hilft halt auch nicht.

Ich kann hier in den Kommunal und Privatwäldern nur Erle ohne Schutz pflanzen der rest wird komplett zerlegt da kann ich Nachts soviel von Dauerwäldern träumen wie ich will das ist auch eine Tatsache.

Und nach den Rehen kommen dann die Kollegen vom 2. Bild ;)
 

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Ja. Wobei das auch nicht jede waldbauliche Entscheidung der Förster an der Front entschuldigt. Wenn ich Bilder sehe wo tausende Hektar unverjüngte Fichtenwüste zerstört werden frage ich mich schon wie man es soweit kommen lassen konnte.
 

z/7

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Vor allem, wenn man weiß, daß es auch anders geht. Man muß ja nicht jeden ha Fi100 mit Buche unterbauen, aber die eine oder andere Buchen- oder Tannenvorbaugruppe tät schon nix schaden. Und vor allem: Pflegeeingriffe nicht bis St. Nimmerlein vor sich herschieben. Früh, mäßig, oft.
 
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is doch unsinn. Dinge wie Dauerwald/Plenterwald/naturgemäße Bewirtschaftung etc. sind doch schon seid Jahrhunderten teil der forstlichen Lehre nur wie es auf der Fläche umgesetzt wird/werden kann liegt halt an vielen Parametern und nicht nur dem einen doofen Förster. Sicherlich muss sich die Forstpartie berechtigterweise Vorwürfe gefallen lassen. Aber Polemik und dummes gewäsch hilft halt auch nicht.

Ich kann hier in den Kommunal und Privatwäldern nur Erle ohne Schutz pflanzen der rest wird komplett zerlegt da kann ich Nachts soviel von Dauerwäldern träumen wie ich will das ist auch eine Tatsache.

Und nach den Rehen kommen dann die Kollegen vom 2. Bild ;)
Also mein lieber@Gille, wer hat denn seid Jahrhunderten die Forstpolitik umgesetzt ? Was gelehrt wird und wurde ist doch Pillepalle.Entscheident ist das,was dann in der Realität daraus wird !!! Und wenn ihr das wissentlich (!) nicht umgesetzt habt,was ihr vertretet,ist das Ganze nur noch schlimmer. Und auch Du kannst, als auf Deinen Schlips Getretener, wohl nicht schönreden,wer für reine Monokulturen gesorgt hat, was uns heute auf die Füße fällt. Aber zu Deiner Entlastung räume ich ein,daß die studierten Forstfachkräfte dem jeweiligen Zeitgeist unterlegen waren und sind. Insofern sollte da die Forstpartie mal ganz ruhig sein und erstmal in sich gehen,bevor ausgesprochene Wahrheiten als Unsinn,Polemik und dummes Gewäsch bezeichnet werden.
 
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Das schwierige beim Waldbau ist, daß erst zwei bis drei Generationen später die Ergebnisse monetär bewertet werden können.

Bei der Diskussion um die Fichtenmonokulturen möchte ich erwähnen, daß diese zumeist nach dem 2. WK gepflanzt wurden, als Deutschland hohe Reparationen in Form von Holz leisten mußte, entsprechend viel abgeholzt wurde und auch selbst einen hohen Verbrauch zum Wiederaufbau hatte. Also war damals die Entscheidung viel, relativ schnell wachsendes Bauholz zu pflanzen richtig, wenngleich die Standorte oftmals nicht optimal waren.

Auch heute weiß niemand ob er derzeit propagierte Waldumbau in 100 Jahren als richtig angesehen wird, ob ob nicht doch über die Altvorderen gemeckert wird. Man kann nur nach aktuell bestem Wissen, aber mit langfristiger Orientierung entscheiden, ohne in Dogmatismus zu verfallen.

Und vor gut zwanzig Jahren titelte der Spiegel groß mit "neue Eiszeit im Anmarsch", was auch von H. Lesch so "bestätigt" wurde. Wer damals seinen Wald auf dieser Basis neu aufgebaut hat, der hat sicher andere Baumarten gefördert, als man heute wählen würde.
 
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Es ist ja auch die Frage,wer mit die Förster oder die Forstpartie gemeint ist?!
Als Förster vor Ort auf dieser Fläche auf der ich gerade stehe setze ich das um was der Flächenbesitzer wünscht oder vorgibt.
Ich berate und versuche zu lenken, seit den letzten trockenen Jahren ist es einfacher geworden.
Es gibt aber auch völlig beratungsresistente Kandidaten und dann kommt auf Laubholzfähigen Standorten Douglasie und Küstentanne,weil die so "schön gerade Stämme hat und so schnell wächst"!!!!
Da brauch ich nichts erzählen von Humusneubildung oder Gesetz des Örtlichen!
Und wenn ich manche Forsteinrichtungen sehe,frage ich mich ,ob es an dem Tag geregnet hat und der Kollege aus dem Auto überhaupt ausgestiegen ist!!
So einfach ist und kann diese ständige Schuldzuweisung an die "Forstpartie" nicht sein!!
Leider off topic.....
Ich zeichne jetzt weiter aus, 40 jähriger Dgl-Bestand 70 % mit 25% WKi und KüTa und 5 %Omorika auf Moorstandort!!
Da ist noch nie eine Säge drin gewesen, keine Feinerschließung....nichts!!!
Wenn soll ich dafür verantwortlich machen......😤
 
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Als beratenden Förster? Dich selbst. Du bist vermutlich dutzende Male und öfter an dem Bestand vorbei gefajren und hast das Elend gesehen. Wie oft hast du den Wb angesprochen, versucht, ihm klar zu machen, was sein Waldbau für Folgen hat?
Wenn jetzt sagen kannst, hab ich mehrfach versucht, dann bist du aus der Nummer raus.

Ich behaupte mal, dass rund 70 bis 80 % der WB dem folgen, was der Förster vorschlägt. Die restlichen 20 % erreicht er tatsächlich nicht.
 
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Also mein lieber@Gille, wer hat denn seid Jahrhunderten die Forstpolitik umgesetzt ? Was gelehrt wird und wurde ist doch Pillepalle.Entscheident ist das,was dann in der Realität daraus wird !!! Und wenn ihr das wissentlich (!) nicht umgesetzt habt,was ihr vertretet,ist das Ganze nur noch schlimmer. Und auch Du kannst, als auf Deinen Schlips Getretener, wohl nicht schönreden,wer für reine Monokulturen gesorgt hat, was uns heute auf die Füße fällt. Aber zu Deiner Entlastung räume ich ein,daß die studierten Forstfachkräfte dem jeweiligen Zeitgeist unterlegen waren und sind. Insofern sollte da die Forstpartie mal ganz ruhig sein und erstmal in sich gehen,bevor ausgesprochene Wahrheiten als Unsinn,Polemik und dummes Gewäsch bezeichnet werden.

Du meinst also, wir hätten die Bestände schon vor Erreichen der Umtriebszeit alle umbauen sollen?
Bitte, denk noch mal nach: Wir bewirtschaften 7 bis 12 Altersklassen, also Bestände zwischen 1 Jahr und 140 bis 240 Jahre. Und wir haben nur ein Mal die Chance, die Baumart zu wechseln, nämlich wenn der Bestand geerntet wird. Gehen wir mal von einem altersmäßig normal verteilten Revier aus, dann kann jeder Förster im Laufe seines Berufszeit 2 Alterklassen umbauen.

Bei den Beständen, die nicht bestandesweise, sondern einzelstammweise bewirtschaftet werden und die somit keiner Altersklasse zugeordnet werden, ist das noch langfristiger.

Das sieht dann so aus (Das Revier ist gewählt, weil es die aktuellste Inventur hat.)


Bestandesschicht 1, im Jahr 1993

W1.JPG


Bestandesschicht 1, 28 Jahre später

W13.JPG

Bestandesschicht 2, 28 Jahre später. Von 4.500 ha sind rund 1000 unterbaut.
W23.JPG
 
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z/7

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Als beratenden Förster? Dich selbst. Du bist vermutlich dutzende Male und öfter an dem Bestand vorbei gefajren und hast das Elend gesehen. Wie oft hast du den Wb angesprochen, versucht, ihm klar zu machen, was sein Waldbau für Folgen hat?
Wenn jetzt sagen kannst, hab ich mehrfach versucht, dann bist du aus der Nummer raus.

Ich behaupte mal, dass rund 70 bis 80 % der WB dem folgen, was der Förster vorschlägt. Die restlichen 20 % erreicht er tatsächlich nicht.
Für wie viele "Forstbetriebe" bist Du zuständig? Die Förster vom AELF hier haben Flächen zu betreuen, da sind sie froh, wenn sie mit dem rumkommen, was WB aktiv von ihnen wollen. Unwilligen hinterherrennen is nich.
 

z/7

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Bestandesschicht 2, 28 Jahre später. Von 4.500 ha sind rund 1000 unterbaut.
Da bist Du dann aber 2 Altersklassen früher dran damit. Unter Kiefer auch optimal, weil genug Licht. Unter Fichte sieht das schon anders aus. Mit Douglas braucht man zu dem Zeitpunkt nicht kommen, Tanne und Buche schon eher.
 
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Für wie viele "Forstbetriebe" bist Du zuständig? Die Förster vom AELF hier haben Flächen zu betreuen, da sind sie froh, wenn sie mit dem rumkommen, was WB aktiv von ihnen wollen. Unwilligen hinterherrennen is nich.

Reviergrösse rd. 5.200 ha, davon 960 ha mit eigenem Personal
organisierte Fläche: 3.400 ha
Waldbesitzer 392
davon organisiert 189
Hiebsatz 4,1 Efm/ha/Jahr
 
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Bei der Diskussion um die Fichtenmonokulturen möchte ich erwähnen, daß diese zumeist nach dem 2. WK gepflanzt wurden, als Deutschland hohe Reparationen in Form von Holz leisten mußte, entsprechend viel abgeholzt wurde und auch selbst einen hohen Verbrauch zum Wiederaufbau hatte. Also war damals die Entscheidung viel, relativ schnell wachsendes Bauholz zu pflanzen richtig, wenngleich die Standorte oftmals nicht optimal waren.
Das sehe ich grundsätzlich auch so. Allerdings wussten die Forstleute damals auch genau, dass das eben eine hingeschlamperte Notlösung war und hätten eben - und dass das nicht passiert ist, kann man vorwerfen - zusätzlich auf Flächen nachhaltig wirtschaften müssen, dann hätte man nur das halbe Problem zu bewältigen. Im Grunde, wenn man es drastisch formuliert, haben die aber gewusst, was sie da verbrechen, haben die Kohle eingestrichen und die Probleme der nachfolgenden (Förster-)Generation übriggelassen. Das darf und muss meiner Meinung nach in aller Deutlichkeit kritisiert werden, damit man sowas nicht wiederholt - auch nicht in kommenden Generationen, die diese Situation durch die Gnade der späten Geburt nicht mehr erlebt haben werden...
 
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Das sehe ich grundsätzlich auch so. Allerdings wussten die Forstleute damals auch genau, dass das eben eine hingeschlamperte Notlösung war und hätten eben - und dass das nicht passiert ist, kann man vorwerfen - zusätzlich auf Flächen nachhaltig wirtschaften müssen, dann hätte man nur das halbe Problem zu bewältigen. Im Grunde, wenn man es drastisch formuliert, haben die aber gewusst, was sie da verbrechen, haben die Kohle eingestrichen und die Probleme der nachfolgenden (Förster-)Generation übriggelassen. Das darf und muss meiner Meinung nach in aller Deutlichkeit kritisiert werden, damit man sowas nicht wiederholt - auch nicht in kommenden Generationen, die diese Situation durch die Gnade der späten Geburt nicht mehr erlebt haben werden...
Da halte ich dir jetzt mal geschichtliche Unkenntnis vor.
Ich bin nicht nur Förster, sondern auch in NRW Waldbesitzer, und zwar genau da, wo vor vielen Jahrzehnten die Schlacht im Hürtgenwald tobte. Den Wald habe ich von Großvater geerbt, er gehört seit > 100 Jahren der Familie.

Wie sah es da denn 1945 aus?
Die wenigen übrig gebliebenen Bestände auf Bestockungsgrade von 0,5 und weniger runter geballert und vielerorts völlig versplittert. Im Boden fanden sich die Fichtensamen der letzten Jahre.

Der Privatwaldbesitz schöpfte mit politischer Zustimmung die Produktion von Forstpflanzen ab, soweit es überhaupt welche gab, die meisten Flächen verjüngten sich natürlich auf das, was schon vorher da war. Und das war die Fichte als Relikt des Dauerwaldgedankens der Jahrhundertwende. Im Staatswald passierte das Gleiche.
Erst etwa nach 1950 gab es ein soweit ausreichendes Pflanzenangebot, dass auch die Landesforsten an Kulturarbeiten denken konnten. Da war es aber schon zu spät, auf den meisten Flächen war die Fichte schon wieder da, und das war aus damaliger Sicht auch zunächst mal gut so.
 
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Da halte ich dir jetzt mal geschichtliche Unkenntnis vor.
Ich bin nicht nur Förster, sondern auch in NRW Waldbesitzer, und zwar genau da, wo vor vielen Jahrzehnten die Schlacht im Hürtgenwald tobte. Den Wald habe ich von Großvater geerbt, er gehört seit > 100 Jahren der Familie.

Wie sah es da denn 1945 aus?
Die wenigen übrig gebliebenen Bestände auf Bestockungsgrade von 0,5 und weniger runter geballert und vielerorts völlig versplittert. Im Boden fanden sich die Fichtensamen der letzten Jahre.

Der Privatwaldbesitz schöpfte mit politischer Zustimmung die Produktion von Forstpflanzen ab, soweit es überhaupt welche gab, die meisten Flächen verjüngten sich natürlich auf das, was schon vorher da war. Und das war die Fichte als Relikt des Dauerwaldgedankens der Jahrhundertwende. Im Staatswald passierte das Gleiche.
Erst etwa nach 1950 gab es ein soweit ausreichendes Pflanzenangebot, dass auch die Landesforsten an Kulturarbeiten denken konnten. Da war es aber schon zu spät, auf den meisten Flächen war die Fichte schon wieder da, und das war aus damaliger Sicht auch zunächst mal gut so.

Vielleicht war das regional auch unterschiedlich. Mir wurde hier bei uns im Süden von Altförstern "aus der Zeit" durchaus berichtet, dass das so lief.
 

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